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Laufen und dabei Gutes tun – der Gute-Nacht-Lauf Bayreuth

Es ist Vollmond. Eine Gruppe von Männern und Frauen steht vor dem Roxy. In Laufklamotten. Was es damit auf sich hat? Hier gibt’s alle Infos.

Gute-Nacht-Lauf Bayreuth: Eine Aktion von „Laufen gegen Leiden“

Jeden Monat zu Vollmond treffen sich Laufbegeisterte zum Gute-Nacht-Lauf in ganz Deutschland, so auch in Bayreuth. Felix Schindelmann und Nadine Kaul sind die Initiatoren für den Bayreuther Lauf. Beim Gute-Nacht-Lauf handelt es sich um eine Aktion der Initiative „Laufen gegen Leiden“. Es ist der erste vegane Lauf-Treff. Doch bei den Gute-Nacht-Läufen sind nicht nur Veganer willkommen.

„Jeder ist willkommen. Wir laufen ein gemütliches Tempo und starten nicht unter Wettkampfbedingungen“, erklärt Nadine Kaul. „Es geht uns um die gute Sache“, so die 38-Jährige weiter. Jeder, der beim Gute-Nacht-Lauf mitmacht spendet mindestens einen Euro. Das gesammelte Geld geht dann an gemeinnützige Tierschutzaktionen.

Der Gute-Nacht-Lauf in Bayreuth trifft sich jeden Monat zu Vollmond. Foto: Privat.

Hobby mit Spendenaktion verbinden

„Wir gehen unseren Hobby nach, aber können gleichzeitig helfen. Das ist etwas schönes“, schwärmt Felix Schindelmann von der Idee hinter dem Gute-Nacht-Lauf. Rund sieben Kilometer legen die Läufer bei ihrer Vollmond-Tour zurück. „Meistens laufen wir unsere Hausrunde. Unser Startpunkt ist immer am Roxy. Von dort aus geht es dann durch die Stadt, zum Röhrensee, am Uni-Radweg entlang und über die Friedrich- und Maxstraße wieder zurück“, beschreibt Felix Schindelmann die Route.

Ein gemeinsames Ziel

Seit Juni 2015 laufen Schindelmann, Kaul und Co. gemeinsam an Vollmond. Schlechtes Wetter gibt es für die begeisterten Läufer dabei nicht. „Egal ob es regnet oder schneit, wir haben die Motivation zu laufen“, erklärt Nadine Kaul.


Der nächste Gute-Nacht-Lauf findet am Sonntag, 9. Februar 2020 um 20:30 Uhr statt. Treffpunkt ist vor dem Roxy Bayreuth. Mehr Infos zu der Initiative gibt es hier. 

Die bt-Leser haben abgestimmt: Hier gibt’s die besten Krapfen Bayreuths

Faschingszeit ist Krapfenzeit: Doch wo gibt es in Bayreuth die besten Krapfen? Mit einer knappen Mehrheit hat sich die Bäckerei und Konditorei Zollinger bei den bt-Lesern vor der Bäckerei Fuhrmann durchgesetzt. Was seine Krapfen so besonders macht, verrät Michael Zollinger im bt-Gespräch.

300 Krapfen pro Tag in der Bayreuther Bäckerei Zollinger

Schon im Oktober startet bei Michael Zollinger und seinem Team die Krapfenzeit. In der Hochzeit zu Fasching werden dann bis zu 300 Krapfen pro Tag gebacken. „Nach Aschermittwoch ist dann aber schlagartig Schluss. Bis Mai gehen nur noch rund 50 Krapfen pro Tag über die Theke“, verrät der 58-Jährige. Zwischen Mai und Oktober ist die Bäckerei und Konditorei Zollinger dann sogar krapfenfreie Zone. „Natürlich bieten wir ein breites Sortiment bei uns an, aber wir wechseln unser Angebot auch saisonal ab“.

Zur Faschingszeit werden in der Bäckerei Zollinger 300 Krapfen gebacken. Foto: Susanne Monz

Sieben verschiedene Sorten im Angebot in Bayreuth

Sieben verschiedene Krapfensorten bietet Zollinger an. Neben der klassischen Hagebuttenfüllung gibt es bei dem 58-Jährigen auch noch Pflaume, Vanille, Eierlikör, Quark, Nougat und Trüffel. „Am besten gehen bei den Bayreuthern die typisch fränkischen Hiffenmark-Krapfen, aber mein Favorit ist der Pflaumen-Krapfen“, erzählt Michael Zollinger.

Sieben verschiedene Krapfen-Sorten werden bei Michael Zollinger angeboten. Foto: Susanne Monz

Bayreuth: Familienrezept für die Zollinger Krapfen

Das Rezept für die Krapfen stammt von Zollingers Vater. Doch was macht die Krapfen so besonders? „Wir verwenden ein italienisches Spezialmehl mit hohem Eiweißanteil. Damit steht der Teig gut. Außerdem kommt in den Teig noch Eigelb. Das macht den Teig saftig und verleiht ihm die schöne gelbe Farbe“, beschreibt Michael Zollinger.

Die Krapfen werden dann im Fett rausgebacken. Wie lange die Krapfen brauchen, ist Gefühlssache, so Zollinger. Anschließend werden die Krapfen in Zimt-Zucker getaucht und fein mit Puderzucker überzogen.

Nach zehn Jahren Wanderschaft zurück in Bayreuth

Seit 1991 betreibt Michael Zollinger die Bäckerei und Konditorei am Luitpoldplatz Bayreuth. Foto: Susanne Monz

Die Leidenschaft für die Konditorei hat Michael Zollinger ebenfalls von seinem Vater geerbt. „Mein Vater war Konditor mit Leib und Seele. Für mich war schon immer klar, dass auch ich diesen Beruf erlernen möchte“, berichtet der 58-Jährige im bt-Gespräch. Nach seiner Ausbildung und zehn Jahren Wanderschaft durch die ganze Welt kehrte Michael Zollinger dann zurück nach Bayreuth und übernahm die ehemalige Bäckerei Glenk und erweiterte die Räume mit einem Café und einer Konditorei. Seit gut 30 Jahren ist der Bayreuther nun in der Luitpoldstraße vertreten. „Anfangs wurde ich belächelt und jeder sagte mir, dass ein Café in einer Bäckerei nicht funktioniert. Doch davon habe ich mich nicht beirren lassen. Und inzwischen ziehen sämtliche Kollegen nach“, zeigt sich Michael Zollinger stolz.

Mehr aus der Serie:

Bayreuths Stadtteil Burg: Vom Herrschaftshaus zur Arbeitersiedlung

Woher kommen eigentlich die siedlungsgeschichtlichen Namen der Bayreuther Ortsteile? In Teil 13 der Stadtteil-Serie widmet sich bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller der „Burg“.

Vor Anne Haug: Diesen Bayreuthern hat die Stadt den Goldenen Ehrenring verliehen

Für Anne Haug nimmt der Erfolg nicht ab. Nach ihrem Sieg bei der Triathlon-Weltmeisterschaft auf Hawaii im Oktober 2019 verleiht die Stadt Bayreuth der Athletin am Mittwoch (12. Februar 2020) nun den Goldenen Ehrenring der Stadt Bayreuth. Ein Grund für bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller einen Blick zurück auf die vergangenen Ehrenringträger zu werfen.

Anne Haug erhält als zweite Sportlerin den Goldenen Ehrenring der Stadt Bayreuth

Für sportliche Leistungen hat in der Stadtgeschichte bisher nur Walter Demel den Goldenen Ehrenring erhalten. Er erhielt die Auszeichnung im Jahr 1972 von Oberbürgermeister Hans Walter Wild nach seiner dritten Teilnahme bei Olympischen Spielen. In Sapporo erreichte der Ski-Langläufer jeweils den fünften Rang über 30 und 50 Kilometer sowie jeweils den siebten Platz über 15 Kilometer und im Staffelwettbewerb. Mit seinem sportlichen Erfolg schaffte es Demel sogar in die Fernsehshow „Die Besten“. Am Ende seiner Karriere konnte er auf vier Olympia-Teilnahmen und 40 deutsche Meistertitel zurückblicken.

Der Ski-Langläufer Walter Demel, der von 1964 bis 1976 bei vier Olympischen Spielen dabei war, erhält vom damaligen Oberbürgermeister Hans Walter Wild für seine sportlichen Leistungen den Goldenen Ehrenring der Stadt Bayreuth. Foto: Archiv Bernd Mayer.

Träger des Goldenen Ehrenrings Bayreuths

Der „Goldene Ehrenring“ ist nach der Ehrenbürgerwürde die zweithöchste Auszeichnung der Stadt Bayreuth. Es folgen die Bayreuth-Medaillen in Gold, Silber und Bronze.

Aktuelle Träger des Goldenen Ehrenrings sind neben Walter Demel Altoberbürgermeister Dr. Dieter Mronz, der ehemalige Bürgermeister Wolfgang Kern, die frühere Landtagsvizepräsidentin Anneliese Fischer, die Regierungspräsidenten a. D. Wilhelm Wenning und Dr. Erich Haniel, der Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Ruppert, Professor Norbert Balatsch als langjähriger Chordirektor der Bayreuther Festspiele, Dr. Ewald Hilger von der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth und der ehemalige burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl.

Für seine Verdienste um die Kulturpartnerschaft mit Bayreuth erhielt der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl im Juli 2016 den Goldenen Ehrenring der Stadt Bayreuth. Foto: Stadt Bayreuth.

Gleich zweimal kommt der Name Werner Zapf in der Liste vor. Werner Zapf, ehemaliges BAT-Vorstandsmitglied und dessen Namensvetter Werner Zapf, ehemaliger Geschäftsführer des Bauunternehmen Zapf. Aus der Bayreuther Kommunalpolitik wurden die die Altstadträte Walter Nadler, Manfred Größler (CSU), Gerhard Gollner, Heinrich Drumproff (BG), Werner Ponsel, Karin Heimler (SPD), Siegrid Engelbrecht (Grüne) mit dem „Goldenen Ehrenring“ ausgezeichnet.

Die Ehrenbürger Bayreuths

Mit der höchsten Auszeichnung, der Ehrenbürgerwürde, wurden seit dem zweiten Weltkrieg 13 Männer und mit Anneliese Fischer eine Frau ausgezeichnet. Vorgeschrieben ist, dass nie mehr als fünf Personen gleichzeitig Ehrenbürger sein dürfen. Aktuell gibt es in Bayreuth mit Altoberbürgermeister Dr. Dieter Mronz und Altstadtrat Werner Ponsel zwei Ehrenbürger. Die ehemalige Landtagsvizepräsidentin Anneliese Fischer ist am vergangenen Sonntag verstorben.

Die Ehrenbürgerwürde war in Bayreuth bis Januar 2019 eine Männerdomäne. Bis Anneliese Fischer seit 1945 die erste Ehrenbürgerin wurde. Anneliese Fischer ist am vergangenen Sonntag, 2. Februar, im Alter von 94 Jahren verstorben. Foto: Stadt Bayreuth.

Die anderen elf Männer, die nach 1945 die Ehrenbürgerwürde erhalten haben, sind die beiden Festspiel-Dirigenten Dr. Richard Strauß und Hans Knappertsbusch, Festspielleiter Wolfgang Wagner, der Finanzminister Dr. Konrad Pöhner, die beiden ehemaligen langjährigen Oberbürgermeister Hans Rollwagen und Hans Walter Wild sowie die Bayreuther Kommunalpolitiker Karl Seeser, Dr. Fritz Meyer, Franz Überla, Peter Färber und Bernd Mayer.

Erste Verleihung war 1851

Der erste Bayreuther Ehrenbürger war Herzog Alexander von Württemberg, der diese Auszeichnung im Jahr 1851 erhielt. Später folgten unter anderem Fürst Otto von Bismarck,König Ferdinand von Bulgarien, der Dirigent Dr. Arturo Toscanini, die ehemaligen Oberbürgermeister Dr. Leopold Casselmann und Albert Preu sowie Cosima, Siegfried und Winifred Wagner.

Die Satzung über Auszeichnungen der Stadt Bayreuth sieht natürlich auch vor, dass die Ehrungen bei unwürdigen Verhaltens widerrufen werden können. So hat sich der Stadtrat Bayreuth von den verliehenen Ehrenbürgerwürden an Repräsentanten, Ideologen und Verfechter des Nationalsozialismus distanziert. Adolf Hitler, dem Rassentheoretiker Houston Stewart Chamberlain, NS-Gauleiter Hans Schemm, dem Bayerischen NS-Ministerpräsidenten Ludwig Siebert und dem SA-Führer Adolf Hühnlein, der in Neustädtlein geboren wurde und das Humanistische Gymnasium in Bayreuth besuchte, wurde die Ehrenbürgerwürde nachträglich aberkannt.


Text: Stephan Müller



Stephan Müller (54) ist Stadtrat, Hobbyhistoriker, freiberuflicher Journalist und Autor zahlreicher Bücher zur Geschichte Bayreuths. Für das Bayreuther Tagblatt hat er sein Archiv geöffnet. Die besten Anekdoten gibt es immer wieder hier beim bt.


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Trainerin in Bayreuths Frauen-Fitness-Studio: „Hier gaffen keine Männer“

Fitness-Studios gibt es wie Sand am Meer. Doch Elke Engelhardt und ihr Team setzen mit dem Mrs. Sporty in Bayreuth auf ein ganz besonderes Konzept. Im Gespräch mit bt-Redakteurin Susanne Monz verrät die Fitness-Trainerin die Vorteile von einem reinen Frauen-Fitness-Studio und erklärt, was ihre Betreuung so besonders macht. Um auch im Büro fit zu bleiben, zeigt das Video über dem Text drei kleine Übungen für Zwischendurch. 

Persönliche Betreuung bei Mrs. Sporty Bayreuth

„Der Grund warum viele Frauen zu uns kommen? Hier gaffen keine Männer“, verrät Elke Engelhardt mit einem Augenzwinkern. Seit gut sieben Jahren leitet die Bayreutherin das Fitness-Studio in der Dammallee. Dabei liegt der 54-Jährigen vor allem die persönliche Betreuung am Herzen.

„In vielen Fitness-Studios ist man auf sich alleine gestellt. Aber wir versuchen zusammen mit den Frauen die Ursachen der Schmerzen herauszufinden, die passenden Übungen zu erarbeiten und achten dann auch auf die richtige Umzusetzung“, beschreibt Engelhardt. Dabei setzt die 54-Jährige auf Hydraulik-Geräte und vermeidet Gewichte. „Das eigene Körpergewicht reicht zum Trainieren oft schon aus.“

Elke Engelhardt und Nadine Seidler vom Mrs. Sporty Bayreuth. Foto: Susanne Monz

Auch außerhalb des Studios voll dabei

Engelhardt sieht sich selbst nicht nur als Trainerin. „Eigentlich sind wir Psychologe, Arzt, Seelenverwandte und Familie in einem. Wir sind keine Zauberer, aber wir können die Frauen immer wieder motivieren am Ball zu bleiben.“

Neben der sportlichen Betreuung kommt es bei Trainerin Elke Engelhardt auch schon einmal vor, dass sie ihren Mitgliedern auch außerhalb des Fitness-Studios unter die Arme greift. „Die Frauen wachsen einem einfach ans Herz. Wir wollen das Beste für jeden. Jeder Mensch ist unterschiedlich und oft liegt die Ursache tiefer. Dann begleite ich meine Frauen auch mal zum Arzt und unterstütze sie dort.“

Sport mit Sport ausgleichen

Und was macht ein Fitness-Trainer in seiner Freizeit? Natürlich auch Sport! „Mit 15 habe ich als Aerobic-Trainerin angefangen, habe dann Jazz-Dance gemacht und war Fußballerin“, erzählt Elke Engelhardt. Mit dem Traum des eigenen Fitness-Studios musste die 54-Jährige allerdings den privaten Sport hinten anstellen. „Ich kann aber nicht ruhig bleiben. Ich brauche den Ausgleich zu meiner Arbeit. Wenn ich zum Beispiel im Winter Skifahren gehe, dann spüre ich, wie die Glückshormone in meinem Körper ausgeschüttet werden“.


Seit einigen Wochen blickt bt-Redakteurin Susanne Monz Menschen aus Bayreuth und Umgebung bei ihrer Arbeit über die Schulter.

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