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Rettungsdienst
Rettungsdienst in Stadt und Landkreis Bayreuth muss weiter fahren: „Teilweise eine Stunde“ bis zum Klinikum
von Michael Kind
Die Rettungsdienste im Leitstellenbereich Bayreuth und Kulmbach müssen teilweise auf weit entfernte Kliniken ausweichen. Normalerweise sollte dies im Sommer nicht der Fall sein.
Die Rettungsdienste in Stadt und Landkreis Bayreuth kämpfen derzeit bei ihren Einsätzen um verfügbare in den umliegenden Krankenhäusern und müssen daher in letzter Zeit häufiger weitere Anfahrten in Kauf nehmen.
Die Notaufnahmen seien zeitweise so voll, dass auf weiter entfernte Kliniken ausgewichen werden muss, wie Martin Fiedler, der stellvertretende Leiter der Integrierten Leitstelle Bayreuth/Kulmbach, dem bt auf Anfrage mitteilt.
Rettungsdienste in und um Bayreuth: Teilweise weite Anfahrten zu Kliniken
„Gerade an den Wochenenden passiert es häufiger, dass die Notaufnahmen voll sind. Viele Leute gehen weg und manche Arztpraxen sind vielleicht nicht besetzt“, sagt Fiedler im Gespräch mit dem bt. Diesen Umstand müssen die Rettungsdienste dann „auf der Straße kompensieren.“ Lesen Sie auch: Im Mai gab es einen großen Rettungseinsatz in Bayreuth.
Heißt konkret: Die am nächsten liegenden Kliniken, zum Beispiel Bayreuth und Kulmbach, können nicht angefahren werden und man müsse Ausweichmöglichkeiten finden. Oft würden hier Mittelfranken (Nürnberg) oder die nördliche Oberpfalz (Weiden) gewählt – eben je nach Bedarf und Verfügbarkeit.
Rettungsdienst Bayreuth: Im Sommer normalerweise weniger los
Insbesondere in den letzten Wochen habe man einen Anstieg der Einsätze und Notfallpatienten festgestellt – für die Jahreszeit eher außergewöhnlich, teilt Fiedler mit: „Normalerweise herrschen solche Bedingungen eigentlich nur von Weihnachten bis März, also im Frühjahr.“ Auch Corona spiele bei der erhöhten Zahl der Einsätze eine Rolle: „Die höheren Zahlen vom RKI schwappen dann im weiteren Sinne natürlich zu uns herüber. Bei Corona-Verdachtsfällen sind wir schließlich auch im Einsatz.“
Solch ein Umstand will selbstverständlich angegangen werden. Deshalb, so Fiedler, gibt es in der Leitstelle mittlerweile auch eine „markant erhöhte Bettenabklärung.“ Mehrere Mitarbeiter sind Hauptverantwortliche dafür, die Verfügbarkeit der Betten in den Kliniken im Blick zu behalten, zu dokumentieren und letztendlich auch zu entscheiden, wo ein Patient untergebracht wird: „Teilweise kann es eine Stunde dauern, bis der Platz im Klinikum gesichert ist“, sagt Fiedler.
Klinikum Bayreuth: Abmeldung von Integrierter Leitstelle „nur in sehr wenigen Ausnahmefällen“
Frank Schmälzle, Pressesprecher der Klinikum Bayreuth GmbH, versichert seinerseits auf Anfrage: „Unser Anliegen ist es, die Versorgungssicherheit in unserer Region sicherzustellen. Wir melden uns nur in sehr wenigen, begründeten Ausnahmefällen bei der Integrierten Leitstelle ab.“
Wenn die Behandlungskapazitäten eingeschränkt sind, dann meldet das Klinikum diesen Umstand durchaus bei der Leitstelle, so Schmälzle. Grundsätzlich gelte: Das Klinikum Bayreuth nimmt Notfallpatienten an.