Serien, Formate und mehr aus Bayreuth und für Bayreuth

Bayreuths „Neuer Weg“ – Die ehemalige Armensiedlung

Woher kommen eigentlich die siedlungsgeschichtlichen Namen der Bayreuther Ortsteile? In Teil 27 der Serie widmet sich bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller dem „Neuen Weg“.

Bayreuths Graben – Als ein Stadtteil dem Stadtkern weichen musste

Woher kommen eigentlich die siedlungsgeschichtlichen Namen der Bayreuther Ortsteile? In Teil 26 der Serie widmet sich bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller dem Graben.

Als ein Bayreuther Markgraf um Wien kämpfte und siegreich nach Bayreuth zurückkehrte

bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller hat zusammengestellt, wie Christian Ernst in den Krieg zog und siegreich mit einem Beutestück nach Bayreuth zurückkehrte.

Die Altenstadt bei Bayreuth

Woher kommen eigentlich die siedlungsgeschichtlichen Namen der Bayreuther Ortsteile? In Teil 25 der Serie widmet sich bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller der Bayreuther Altstadt.

Drei Wellensittiche warten im Bayreuther Tierheim auf ein neues Zuhause mit viel Platz zum Fliegen

Im Tierheim Bayreuth suchen viele Tiere ein neues Zuhause. 32 Hunde, 17 Katzen und 20 Kleintiere warten aktuell im Tierheim auf eine neue Familie.

Unter ihnen sind auch die Meerschweinchen Mario und Luigi. Die beiden träumen von einem Gehege mit viel Platz, denn sie sind sehr aktiv und brauchen viel Bewegung. 

Tierheim Bayreuth: Drei Wellensittiche

Die Vögel kamen am 6.2.2020 ins Tierheim, weil ihr eigentlicher Besitzer verstorben ist. Ursprünglich waren sie zu neunt. Fünf Wellensittiche und vier Kanarienvögel. Zwei Wellensittiche und alle Kanarienvögel wurden bereits vermittelt. Jetzt sind noch drei übrig, ein blauer, ein türkisfarbener und ein weißer. Davon sind zwei weiblich (blau/weiß) und einer männlich (türkis). Als die Vögel ins Tierheim kamen stellten die Mitarbeiter fest, dass alle Neun von Milben befallen waren. Dagegen wurden sie behandelt und nun sind sie wieder ganz gesund, sagt ein Mitarbeiter des Tierheims.

Nun wartet das Trio auf ein neues Zuhause mit viel Platz für Flugmanöver. Im besten Fall hätten die kleinen Tiere ein ganzes Zimmer für sich allein oder zumindest jeden Tag die Möglichkeit für einige Zeit frei herum zu flattern, sagt ein Mitarbeiter. Wellensittiche dürfen übrigens nicht einzeln gehalten werden, sondern müssen immer mindestens zu zweit sein. Bestenfalls ziehen die drei gemeinsam um. Dennoch kann ersatzweise auch ein Tier zu einem bereits vorhandenen Wellensittich vermittelt werden.

Das Trio wartet sehnsüchtig auf ein größeres Zuhause. Foto: Katharina Adler

NameMaja Hübner
Geburtstag27. Januar 2004
So kam ich zum TanzenIch liebe das Tanzen schon seit ich klein war.
Das macht mir beim Cheerleading am meisten SpaßZusammen mit dem Team meiner Leidenschaft nachzugehen.
Bei den Diamonds zu sein bedeutet für michAlles!
In der Oberfrankenhalle zu tanzen ist für mich...Es ist für mich ein tolles Erlebnis!
Am Basketball beeindruckt mich am meistenDass die ganze Halle beiden Spielen mitfiebert.
Bester BasketballspielerBastian Doreth
Die beste Stimmung in der Oberfrankenhalle war......gegen Brose Bamberg
Erinnerung an das erste BasketballspielEs war mega aufregend und unbeschreiblich.
Der beste Auftritt, den ich je hatteALLE!
Auf diese Musik lässt es sich am besten tanzenAuf alles, was einen guten Rhythmus hat.
Das mache ich, wenn ich nicht gerade mit den Diamonds unterwegs binFreunde treffen, reisen oder jobben.
Das möchte ich noch sagenDIAMONDS ARE FOREVER!

Jean Paul in Bayreuth: Ein unruhiger Mieter

Es gibt vielerlei Arten von Mietern. Auch solche, die es nicht lange an einem Ort aushalten. Jean Paul gehörte auch zu dieser Sorte. Nicht weniger als sieben Mal wechselte er in Bayreuth die Wohnung.

Erste Bleibe in der Maximilianstraße

Im Jahr 1804 entschloss sich der damals 40-jährige Schriftsteller Jean Paul in das damals preußische Bayreuth zu ziehen. Mit seiner Frau Caroline und seinen beiden Kindern Emma (zwei Jahre), Max (ein Jahr) und dem Spitz kam er am Sonntag, den 12. August 1804, gegen Abend mit dem Gepäckwagen an und bezog den ersten Stock im Palais der Justizratswitwe Münch, der heutigen Maximilianstraße 9.

Im Vorfeld zog sich über Monate ein Briefwechsel wegen einer geeigneten Wohnung hin. Caroline bestand wegen der beiden Kinder und ihrer dritten Schwangerschaft darauf, „eine untere Etage zu bewohnen, wo keine oder höchstens eine Treppe zu ersteigen ist.“ Erst am Tag nach ihrer Ankunft bemerken die Richters „wie herrlich das Logis“ mit den sechs hohen Zimmern und dem großen Garten ist. Sein Wunsch um Höhe und Blick auf die Berge mussten vorerst zurückstehen.

Heute zeigt sich das stattliche Gebäude mit dem markgräflichen Wappen, der Jahreszahl 1666 und den Initialen des Markgrafen Christian Ernst fast unverändert.

Die erste Bayreuther Wohnung der Familie Richter befand sich im ersten Stock im Palais der Justizratswitwe Münch, heute Maximilianstraße 9. Foto: Stephan Müller.

In der Dürschnitz

Seine „große Bedürfnislosigkeit“ ließ ihn jedoch schon im Sommer darauf in der Dürschnitz eine alte, enge aber gemütliche Wohnung im Haus des Registrators Schramm beziehen. Ein „schlechtes Logis vor der Stadt“, von der er aber zumindest die Berge des Fichtelgebirges sehen konnte.

In diesem Haus, das längst abgerissen wurde, schrieb er den größten Teil der Erziehungslehre „Levana“. Über die Dürschnitz führte die ehrwürdige Königsallee zur Eremitage. Im Kriegsjahr 1806 wendete er sich aus Sicherheitsgründen wieder dem Stadtinneren zu und zog am 1. Oktober 1806 in die Steinstraße im Stadtteil Kreuz (heute Kulmbacher Straße / Brauerei Maisel). Gerade rechtzeitig: Denn am 7. Oktober treffen die französischen Truppen aus südlicher Richtung über die Dürschnitz nach Bayreuth ein.

Als sich die Lage wieder entspannt hatte, zog er erst zurück in die Dürschnitz und dann in ein Haus an der heutigen Richard-Wagner-Straße 23 (lange Zeit Spielwaren Wild). Die Umzüge fielen aufgrund des kleinen Hausrates nicht schwer. Erstaunlicherweise hatte der Dichter so gut wie keine Bücher. Er entlieh sich die Bücher lieber, um „die Last fremden Geistes nicht dauernd um sich zu haben“.

In der Friedrichstraße

Am Haus Friedrichstraße 10 (früher Jean-Paul-Cafe) erinnert eine Gedenktafel, dass Jean Paul auch hier wohnte. Am 15. November 1808 zog er in das Haus des Justizkommissars Fischer und damit in die Nähe seines Freundes Emanuel. In dieser Wohnung entstanden seine Werke „Feldprediger Schmelzle“, Dr. Katzenbergers Badereise“ und das „Leben Fibels“.


Die Gedenktafel am Haus Friedrichstraße 10. Foto: Stephan Müller

 Umzug mit Getöse

Am 26. September 1811 musste er die Wohnung räumen. Heute würde man sagen, dass der Vermieter Fischer für seine Schwägerin „Eigenbedarf“ geltend gemacht hat. Jean Paul zieht verärgert und deshalb „mit großen Getöse“ in die heutige Maximilianstraße 16. In der Mansarde über der Schlossapotheke findet die Familie ein neues Quartier, das er „Groschengalerie“ nennt. Ein Stockwerk unter der Familie Richter wohnt eine Frau Seebeck mit Mann und acht Kindern, an deren Treiben Jean Paul regen Anteil nimmt.

Das Porträt von Jean Paul im Neuen Rathaus. Foto: Stephan Müller.

Streit mit dem Apotheker

Dagegen bekommt er Streit mit seinem Vermieter, dem Apotheker Braun. Als Jean Paul feststellt, dass dessen Hausmagd seinen Weinkeller plündert, fordert er Braun auf, der Magd „abzudanken“. Der Apotheker kam dieser Forderung nicht nach. Im Gegenteil: Statt der „Magd abzudanken“ bekommt die Familie Richter die Kündigung. Jean Paul zahlt es dem Apotheker, dem „rachsüchtigen Schurken“ auf seine Weise heim: Im Roman „Komet“ spielt ein Apotheker eine bedeutende Rolle. Zu diesem Beruf merkt der Schriftsteller an, dass „Menschen am närrischsten würden, von denen es nicht viele in ihrem Stande gebe, wie die Apotheker“.

Im Schwabacher Haus

Im November 1813 kehrte der Schriftsteller in seine geliebte Friedrichstraße zurück, die ihm weit besser gefällt als das „Gassengedärm“ Nürnbergs. Das „Schwabacher Haus“ in der Friedrichstraße 5 (lange Zeit „Jean-Paul-Apotheke“) sollte seine letzte Wohnstätte werden. Das Gebäude wurde zwischen 1740 und 1750 von St. Pierre erbaut. Der Architekt errichtete für die Markgräfin Wilhelmine unter anderem das Markgräfliche Opernhaus und das Neue Schloss.

Zwölf Jahre lebte Jean Paul im „Schwabacher Haus“ Friedrichstraße 5 . Eine Gedenktafel weist auf das Sterbehaus des großen Schriftstellers in. Foto: Stephan Müller.

Im Jahr 1823 schreibt er: „Zu Ende des Januars ging ich von 12 bis 2 Uhr in Schwabachers Garten spazieren – besser für meine Lunge und meinen Kopf als jede Arznei.“ Jean Paul starb am 14. November 1825 im Schwabacher Haus. Eine Gedenktafel erinnert bis heute daran.

Jean Paul ging gerne im Schwabachers Garten spazieren: „Besser für meine Lunge und meinen Kopf als jede Arznei.“ Foto: Stephan Müller.

Jean Paul ging gerne im Schwabachers Garten spazieren: „Besser für meine Lunge und meinen Kopf als jede Arznei.“  Foto: Stephan Müller.

Texte von Jean Paul sind nicht immer trocken. Das beweist seine Erzählung „Testamentsvollstreckung“.


Text: Stephan Müller


Bayreuths Süden: Thiergarten, Wolfsbach, Rödensdorf und Destuben

Woher kommen eigentlich die siedlungsgeschichtlichen Namen der Bayreuther Ortsteile? In Teil 21 der Serie widmet sich bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller dem Bayreuther Süden.

Essen in Oberfranken: So entstehen echte Küchla in Oberfranken

Christoph Scholz geht auch 2020 wieder auf Entdeckungstour durch Oberfranken. In Folge 1 versucht er sich an einem typisch fränkischen Gebäck: Küchla.

Hinter den Kulissen im Bayreuther Klärwerk: Kaum Gestank trotz benutztem Klopapier

Lothar Ziegler ist der Leiter der Kläranlage in Bayreuth. Der 50-Jährige arbeitet dort seit 1999 und ist gelernter Diplom-Ingenieur für Verfahrenstechnik. Seit 2008 ist er der Chef des Klärwerks.

Klärwerk Bayreuth: 1.300 Liter Abwasser werden pro Sekunde gereinigt

Im Klärwerk Bayreuth wird das Abwasser von etwa 90.000 Einwohnern gereinigt. Es wird nicht nur das Abwasser der Bayreuther gereinigt, sondern auch das, der Stadt Creußen und der Gemeinden Eckersdorf und Donndorf. „Von der Gemeinde Haag bekommen wir noch das Abwasser der Ortsteile Obern- und Unternschreez“, sagt Lothar Ziegler. Die Kläranlage kann maximal 1.300 Liter in der Sekunde reinigen, sagt er weiter. Wenn es regnet werden bis zu 100.000 Kubikmeter Wasser am Tag gereinigt: ist es dagegen trocken, sind es dagegen 25.000 Kubikmeter.

Von einem der Faulbehälter überblickt man die Kläranlage. Foto: Katharina Adler

Drei Reinigungsstufen in der Bayreuther Kläranlage

Von diesem Zulauf aus, fließt das Abwasser in die Kläranlage. Foto: Katharina Adler

Der Rechen in der Kläranlage

Die erste Stufe ist die mechanische Reinigung, in der es drei Säuberungsverfahren gibt. „Da haben wir erst einmal den Rechen mit sechs Millimetern Stababstand“, sagt Ziegler. Hier bleiben alle Stoffe, die größer als der Abstand sind, hängen. Das seien meistens Toilettenpapier, Gummihandschuhe oder Feuchttücher, erzählt der Chef des Klärwerks. Das Rechengut werde gewaschen, getrocknet und anschließend kompostiert.

In dem Rechen bleibt alles hängen, was größer als sechs Millimeter ist. Foto: Katharina Adler

Recycling-Sand

Anschließend kommt der Sandfang: „Der Sandfang ist belüftet, damit sich der Sand besser am Boden absetzt.“ Der Sand wird dann am Boden abgezogen, gewaschen und danach als Recyclingmaterial wiederverwertet.

Der Sand wird getrocknet und kann dann wiederverwertet werden. Foto: Katharina Adler

Vom Vorklärbecken in den Faulbehälter

„Die Schwebstoffe werden durch den Lufteintrag in Schwebe gehalten und kommen dann in die nächste Reinigungsstufe: ins Vorklärbecken“, sagt Ziegler. Dort setzen sich die Schwebstoffe ab. „Der Schlamm wird abgeschieden. Wir sagen Primärschlamm dazu.“ Der Schlamm komme dann aus dem Vorklärbecken heraus und setze sich auf dem Boden ab. Dort werde er mit einem Räumer in eine Vertiefung geschoben. Anschließend komme er in einen Vorlageschacht. „Von dort wird er in die Faulbehälter gepumpt.“

In den Faulbehältern wird der Schlamm etwa 30 Tage aufbewahrt. Dadurch wird sowohl die Schlammenge reduziert, als auch die Entwässerbarkeit des Schlammes verbessert. Bei dem Prozess entsteht methanhaltiges Biogas. Foto: Katharina Adler

Die zweite Reinigungsstufe: Biologische Reinigung

Nach der mechanischen Reinigung kommt das Abwasser in die zweite Reinigungsstufe: die biologische Reinigung mit drei Säuberungsvorgängen. „Dort holen wir die gelösten Inhaltsstoffe raus.“ Dazu gehören Phosphor und Nitrat. Nitrat wird nochmal aufgedröselt in Stickstoff und Kohlenstoff.

In der biologischen Reinigungsstufe helfen Mikroorganismen bei der Reinigung des Abwassers. Foto: Katharina Adler

„In der biologischen Reinigung haben wir Bakterien und Mikroorganismen. Die brauchen die Stoffe als Nahrung. Sie helfen uns das Abwasser zu reinigen.“ Diese kleinen Helfer leben etwa 18 Tage in der Kläranlage, bevor sie schließlich als Überschussschlamm abgezogen werden und ebenfalls in einen Faulbehälter kommen.

Solche Mikroorganismen arbeiten in der biologischen Reinigungsstufe. Foto: Klärwerk Bayreuth

Nach der Nachklärung in den Fluss

Der nächste Säuberungsvorgang ist die Nachklärung. Dort setzt sich der Belebt-Schlamm, also die Biomasse, am Boden ab. „Das Klarwasser läuft oben über und geht dann als sauberes Wasser in den roten Main“, sagt der Chef des Klärwerks. „Das Wasser schaut optisch wie Trinkwasser aus, ist aber keins.“ Denn entkeimt sei das Wasser nicht. „Die Reststoffe kann der Fluss mit seiner Selbstreinigungskraft noch selbst reinigen.“

Das gereinigte Klärwasser kommt in den Roten Main. Foto: Katharina Adler

Dritte Reinigungsstufe: Chemische Reinigung

„Die dritte Reinigungsstufe ist eine chemische Reinigung“, sagt Ziegler. Am Zulauf der biologischen Stufe werde dann ein Eisenfällmittel hinzugegeben, wenn die biologische Säuberung nicht ausreiche, um den Phosphor zu entfernen. Obwohl im Klärwerk das Abwasser gereinigt wird, werde als Nebenprodukt der Schlamm erzeugt. Der Schlamm komme in die großen Faulbehälter. Dort werde er auf circa 40 Grad aufgeheizt und bleibe etwa 25 bis 30 Tage dort.

Der Schlamm werde ohne Sauerstoff stabilisiert. Dadurch erzeugt die Kläranlage Biogas, dass „in einen Tank geht. Mit diesem Gas betreiben wir drei Blockheizkraftwerke und erzeugen so unseren eigenen Strom.“ Damit sei die Kläranlage auch fast energieautark. „Den Strom den wir in der Kläranlage brauchen, erzeugen wir zu 98 Prozent selbst.“ Sowohl die Gebäude, als auch das Warmwasser werde so selbst erzeugt. Der Schlamm werde getrocknet und danach in Zementwerken entsorgt oder in Kohlekraftwerken als Ersatzbrennstoff verwendet.

Der Schlamm wird in einem Gebäude getrocknet, dass einem Gewächshaus ähnlich ist. Foto: Katharina Adler

So kam der Bayreuther Stadtteil Kreuz zu seinem Namen

Woher kommen eigentlich die siedlungsgeschichtlichen Namen der Bayreuther Ortsteile? In Teil 20 der Serie widmet sich bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller dem Stadtteil Kreuz.