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„Obere Röth“: Neues Skater-Paradies eröffnet

Bühne frei für Bayreuths Skateszene! Am Dienstag, 30. Juli, hat Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe die rund 530.000 Euro teure Anlage im Rahmen eines Showprogramms übergeben. Mit dabei waren unter anderem der amtierende Skateboard-Europameister und mehrfache Deutsche Meister Alex Mizurov aus Gaggenau.

Unterschriftenliste als Anstoß

Bis zur Fertigstellung der neuen Skateanlage „Obere Röth“ war es ein weiter Weg. Viele Jugendliche aus dem Stadtteil Saas haben mit einer Unterschriftenliste auf ihren Wunsch nach einer Skateanlage aufmerksam gemacht. Die Stadt habe sich dann, nach Angaben der Oberbürgermeisterin, zum Ziel gesetzt, bei den Planungen von Anfang an auf die Wünsche der Jugendlichen einzugehen. Da aufgrund von Lärmemissionsrichtlinien eine Skateanlage im Stadtteil Saas allerdings nicht möglich war, wurde die Anlage „Obere Röth“ umgestaltet. Dieser drohte eigentlich bereits die Sperrung, da sie nicht mehr den Sicherheitsstandards genügte.

Jugendliche konnten mitgestalten

In mehreren Workshops mit dem Verein Schoko und den jugendlichen Skatern wurde daraufhin eine Anlage geplant, die den Vorstellungen und Wünschen der Jugendlichen entspricht und ihre Anregungen aufgreift.

Es sollte ein passgenaues Angebot entstehen. Für mich ist dies Bürgerbeteiligung im klassischen Sinne.

(Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe)

Um sich deutlich von den Planungen für die Skateanlage in der Schanz abzugrenzen, wurde auch ein Treffen zur Abstimmung mit den dortigen Planern vereinbart.

Ein Angebot, das es so bisher nicht gegeben hat

Die neue Skateanlage „Obere Röth“ ist sportlich orientiert, greift überwiegend die Elemente des Street-Skatens auf und ist in Bayreuth ein neues Angebot, das es so bisher nicht gegeben hat. Die Kosten belaufen sich auf rund 530.000 Euro. Fast die gesamte Summe wird durch die Regierung von Oberfranken aus dem Bund-/Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ als einem der Sozialen Stadt Hammerstatt zugeordneten Projekt bezuschusst.

Skateanlage für Jedermann

Die neue Skateanlage ist sogar barrierefrei. Foto: Stadt Bayreuth

In einer Bauzeit von viereinhalb Monaten wurden 650 Tonnen Erdaushub und 110 Tonnen Betonabbruchmaterial bewegt. Außerdem wurden 1.150 Tonnen Schotter und 100 Kubikmeter Beton neu eingebaut. Eine besondere Herausforderung stellte das Glätten des eingebauten Betons dar. Die Flat mit einer Größe von 520 Quadratmeter wurde mechanisch geglättet, die Rampen mit 235 Quadratmeter Fläche von Hand. Dadurch entstand eine sehr glatte Oberfläche, die hervorragende Rolleigenschaften garantiert. Auf der Skateanlage können Skateboards, Scooter, Skates und BMX-Räder fahren. Sie ist barrierefrei gestaltet und daher auch für Rollstuhlfahrer geeignet, teilt die Stadt mit.

Zur Einweihung der neuen Anlage zeigten der amtierende Europameister und mehrfache Deutsche Skateboard-Meister Alex Mizurov aus Gaggenau zusammen mit den Skateboardern Tom Kleinschmidt (Dresden) und Alex Ring (Wuppertal) Kostproben ihres Könnens im Rahmen einer spektakulären Skateshow. Die Moderation übernahm der in der Skateszene bekannte You-Tuber OG PAV.

Ehemalige Röhrenseekaserne in Bayreuth. Archivfoto: Oliver Riess/luftbilder-deutschland.com

Röhrenseekaserne: Pläne im Rathaus und online einsehbar

Das Areal der ehemaligen Röhrenseekaserne befindet sich im Strukturwandel. Dort sollen 300 Wohnungen gebaut werden.

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Im Planungsamt der Stadt Bayreuth liegt ab Montag, 29. Juli, der Bebauungsplanentwurf für den südwestlichen Teilbereich der ehemaligen Röhrenseekaserne öffentlich aus. Die Planunterlagen können zusammen mit weiteren umweltbezogenen Informationen bis 19. August zu folgenden Zeiten im Neuen Rathaus, 9. Obergeschoss (Öffentliche Planauflage), eingesehen werden: Montag, Dienstag und Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, Mittwoch von 8 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 12 Uhr. Sie sind zudem während der Auslegungsfrist auch online auf der Homepage der Stadt unter www.bayreuth.de abrufbar.

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung Ende Juni der vorliegenden Planung zugestimmt und die Verwaltung mit den weiteren Verfahrensschritten beauftragt. Während der Auslegungsfrist besteht die Möglichkeit, sich zur Planung zu äußern und sie zu erörtern. Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes stehen montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und mittwochs zusätzlich von 14 bis 18 Uhr für Auskünfte zur Verfügung.

St. Johannis: Kreisverkehr wird gebaut

Im Frühjahr 2020 sollen die Bauarbeiten beginnen. Die Stadt will am Verkehrsknotenpunkt Königsallee/Eremitenhofstraße/Ochsenhut im Ortsteil St. Johannis einen Kreisverkehr bauen lassen. Bereits 2016 hatte der Bau- und Verkehrsausschuss der Umgestaltung zugestimmt. Nun war der Kreisverkehr erneut Thema im Bauausschuss.

Um den Bau des Kreisels mit einem Durchmesser von 27 Metern planen zu können, beauftragte die Stadt einen Verkehrsgutachter. In dem Gutachten ist insbesondere das künftige Verkehrsaufkommen wegen des Klinikneubaus der Deutschen Rentenversicherung an der Lohengrin-Therme berücksichtigt worden.

Die Stadt ließ ebenfalls prüfen, inwiefern Gehwege verbreitert werden müssen, um mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu gewährleisten, vor allem auch an der bestehenden Bushaltestelle an der Königsallee „Parkplatz Eremitage“. Wie Baudirektorin Urte Kelm bestätigte, berücksichtigen die Pläne auch den Wunsch vieler Eltern, einen Gehweg an der Südwestseite der Eremitenhofstraße, zwischen dem künftigen Kreisel und dem Ortsteil Eremitenhof, zu realisieren.

Bushaltestelle wird verlegt

Aufgrund des Gutachtens sei die Verwaltung jedoch zu dem Entschluss gekommen, dass der Fußweg an der Bushaltestelle nicht verbreitert werden kann. Der Grund: Die Stadt möchte die Bäume an der Königsallee erhalten, sie sollen dem Vorhaben nicht zum Opfer fallen. Und auch der zusätzliche Gehweg für die Schulkinder sei nicht umsetzbar, da der Stadt der Baugrund dazu fehle, erläuterte Kelm.

Dennoch sollen die Schulkinder sowie alle anderen Anwohner und Fußgänger natürlich weiterhin sicher von A nach B kommen. Die Lösung der Stadt: Die Bushaltestelle wird in Abstimmung mit den Stadtwerken an den nördlichen Anschlussast der Königsallee umverlegt. So kommen die Schulkinder sicher zum Bus und die Bäume können bleiben. Fußgänger sollen die Straße am Ochsenhut und der Königsallee Nord bei der neuen Haltestelle sicher queren können.

Die Förderbehörde hat den Plänen bereits zugestimmt.

(Baudirektorin Urte Kelm)

Umgestaltung im Ortsteil Eremitenhof

Im Zuge der Planungen des Kreisverkehrs soll auch die Situation an der Ecke Eremitenhofstraße/Wunaustraße entschärft werden. Durch den Bau der Rehaklinik an der Therme sei auch hier mit mehr Verkehr zu rechnen, sagte Kelm. Die Rede ist von einer Steigerung um 30 bis 40 Prozent.

Handlungsbedarf ergebe sich vor allem deshalb, weil die Kurve, an der die Wunaustraße in die Eremitenhofstraße mündet, sehr eng ist. Auch für Fußgänger sei die Ecke gefährlich und nicht barrierefrei. Geplant ist, die Kurve zu weiten und zum Beispiel mit farbigem Asphalt, die Autofahrer zu mehr Vorsicht zu ermahnen, sowie einen Gehweg anzulegen.

Zwar gilt in diesem Bereich bereits Tempo 30, die Stadt will es aber nicht dabei belassen. Vor dem Kurvenbereich soll die Straße deshalb, ähnlich der Engstellen an der Seulbitzer Straße, eingeengt werden. Wer also, egal aus welcher Richtung, auf die Kurve zufährt, muss vom Gas gehen, um an den Engstellen vorbeizukommen. Auch Lkw oder große landwirtschaftliche Fahrzeuge werden noch problemlos an den Engstellen vorbeikommen.

Die Fahrbahn bleibt trotzdem so breit, dass zwei sich begegnende Autos aneinander vorbeikommen, wenn sie langsam fahren. Nämlich 4,75 Meter.

(Baudirektorin Urte Kelm)

Wheelmap – Wie rollstuhlgerecht ist Bayreuth?

Die geplante Unterführung in der Kulmbacher Straße sorgt für Diskussionen. Man könne nicht garantieren, dass diese vollkommen barrierefrei sei, so das Bauamt der Stadt Bayreuth. Rollstuhlfahrer wie Bastian Beekes fordern deshalb ein Umdenken der Stadt. Doch wie rollstuhlfreundlich ist Bayreuth wirklich?

„60 bis 80 Prozent der Bayreuther Läden sind nicht rollstuhlgerecht“

Bastian Beekes aus Bayreuth kennt die Probleme der Stadt. Die Unterführungen seien allesamt nicht barrierefrei, außerdem wären viele der Gehwege zu schmal für Rollstuhlfahrer, so Beekes. Auch bei vielen Läden haben Menschen im Rollstuhl Probleme. Oft gebe es zwar Rampen, diese seien aber wiederum zu steil.

Steigungen bis zu 7 Prozent sind für Rollstuhlfahrer machbar. Ab dann wird es schwierig. Foto: Susanne Jagodzik

Wheelmap als Orientierung

Um anderen Rollstuhlfahrern in Bayreuth zu helfen, ist Bastian Beekes deshalb Teil des Projekts Wheelmap. Bereits 2010 startete der Berliner Verein „Sozialhelden“ das Projekt. Dabei können Freiwillige auf der ganzen Welt öffentlich zugängliche Orte markieren und nach vier Kategorien der Rollstuhlfreundlichkeit bewerten.

Ausschnitt der Wheelmap Bayreuth. Foto: wheelmap.org

Beekes, der in Bayreuth studiert hat, kennt inzwischen die Wege und weiß wo er als Rollstuhlfahrer an seine Grenzen stößt. Damit auch andere Rollstuhlfahrer wissen, wo sie in Bayreuth auf Barrieren treffen, testet Beekes Bayreuth auf seine Rollstuhltauglichkeit. Dies wird dann auf der Wheelmap hinterlegt.

Inzwischen kenne ich mich in Bayreuth gut genug aus und weiß welche Wege ich nutzen kann und welche nicht. Andere haben damit aber Probleme. Deshalb gibt es die App Wheelmap. Siesoll dabei helfen, sich in der Stadt zurecht zu finden.
(Bastian Beekes)

Vier Kategorien

Mit Hilfe einer App oder über die Website Wheelmap kann man auf die hinterlegten Informationen zurückgreifen. Getestet werden dabei Geschäfte, Cafés, Toiletten und anderen Einrichtungen. Unterschieden wird dann in vier Kategorien von „nicht rollstuhlgerecht“ bis zu „voll rollstuhlgerecht“.

Für die Größe von Bayreuth ist die Stadt schon ganz gut ausgerichtet. Man findet immer Wege. Auch wenn man manchmal dafür Umwege in Kauf nehmen muss.
(Bastian Beekes)

An der Königsallee soll künftig ein Nahversorgungszentrum entstehen,

Grünes Licht für neue Lebensmittelhändler und Discounter

Das Nahversorgungskonzept der Stadt Bayreuth wird sei 2014 regelmäßig fortgeschrieben und immer wieder angepasst. Noch gibt es Lücken im Konzept. Jetzt hat der Bauausschuss grünes Licht gegeben, diese zu schließen.

Wo Bayreuth schlecht versorgt ist

Gut drei Viertel der Stadt sind gut versorgt. Doch 18 Prozent gelten als unterversorgt, acht Prozent sogar als nicht versorgt. Diese Bereichen lägen, laut Stadtbaureferentin Urte Kelm, meist am Rande der Stadt. In Meyernberg, Laineck oder Oberpreuschwitz bestehe Handlungsbedarf. Wichtig sei es, Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote des Alltags zu bündeln und auch für Fußgänger gut erreichbar zu halten. „Im Rahmen des Konzeptes müssen wir zentrale Standorte innerhalb der Stadt erkennen und festlegen“, so Kelm.

Kernbereich: Königsallee / Neue Heimat

Neue Heimat Bayreuth

Im Stadtteil Neue Heimat ist die Wohndichte besonders hoch. Foto: Carolin Richter

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HWK: Lebensmittelhandwerk statt Discounter

Der Schwerpunkt der Planungen liegt im Bayreuther Osten, da in den Stadtteilen „Neue Heimat“ oder „Hammerstatt“ besonders viele Menschen wohnen. In der Nähe des Discounters in der Königsallee könnten sich künftig weitere Läden ansiedeln. Die Handwerkskammer für Oberfranken unterstützt die Planungen der Stadtverwaltung und bittet darum, in diesem Bereich einen Lebensmittelhandwerker einem weiteren Discounter vorzuziehen.

Ich kann es nur unterstützen das Entwicklungskonzept fortzuschreiben und bald mit Leben zu füllen. Es ist wichtig den Anwohnern in der Hammerstatt, der Neuen Heimat und entlang der Königsallee kurze Wege zu ermöglichen.

(Ernst-Rüdiger Kettel, Bayreuther Gemeinschaft)

Wo Handlungsbedarf besteht

Das Nahversorgungskonzept umfasst insgesamt folgende Bereiche in Bayreuth:

  • Altstadt / Bamberger Straße
  • Birken / Wittelsbacherring
  • Roter Hügel / Preuschwizer Straße
  • Röhrensee / Justus-Liebig-Straße
  • Kreuz / Scheffelstraße
  • Neue Spinnerei / Nordring
  • Festspielhügel / Gravenreuther Straße
  • St. Georgen / Bernecker Straße
  • Neue Heimat / Königsallee
  • Aichig / Grunaucenter

Wir sollten wegkommen von reinen eingeschossigen Bauten und die Wohnbebauung mit den Nahversorgern kombinieren. Der Raum sollte auch in der Höhe optimal ausgenutzt werden.

(Thomas Bauske, SPD)

Grundsätzlich ist es richtig, eine Mehrgeschossigkeit der Bauten zu prüfen, allerdings sollte man sich dabei aber nicht nur auf die Wohnbebauung beschränken.

(Urte Kelm, Stadtbaureferentin)

Röhrenseekaserne: Vom Industrie- zum Wohngebiet

Die Stadt Bayreuth will aus dem Gewerbegebiet der ehemaligen Röhrenseekaserne, zwischen Pottensteiner-, Justus-Liebig- und Wilhelm-Busch-Straße, ein Wohngebiet machen.

Attraktive Wohnlage

„Der Bereich befindet sich im Strukturwandel“, sagt Baudirektorin Urte Kelm. Während Flächen nördlich des Gebiets industriell genutzt werden, haben sich südlich Gewerbebetriebe angesiedelt, die das Wohnen nicht stören würden, heißt es am Dienstag im Bauausschuss. Vor allem das große ehemalige Areal der Heizungs- und Lüftungsbaufirma Rüskamp, das derzeit nur zwischengenutzt wird, soll wegen seiner günstigen Lage am Röhrensee umgenutzt werden. Somit beseitigt die Stadt zeitgleich leerstehende Gewerbeflächen.

Die leerstehenden Schandflecken an der Pottensteinerstraße sollen neuen Wohnhäusern weichen. Foto: Redaktion

Wohnen, arbeiten, leben

Geplant ist ein urbanes Gebiet, das Platz für geförderten Wohnungsbau, Gewerbe sowie soziale und kulturelle Einrichtungen bieten soll. So haben auch Menschen mit geringerem Einkommen die Möglichkeit, zentrumsnah zu wohnen. Einzelhandelsbetriebe, Vergnügungsstätten und Tankstellen dürfen nicht gebaut werden. Erlaubt sein sollen nur Geschäfte, die nicht in Konkurrenz mit dem Angebot der Innenstadt stehen.

Lärm- und Umweltschutz

Dass die zukünftigen Bewohner der Anlage auch gut schlafen können, soll beim Bau darauf geachtet werden, dass in den Bereichen mit hohem Verkehrsaufkommen, keine Schlaf- und Wohnräume entstehen, sondern zum Beispiel Flure und Treppenhäuser.

Um die Natur zu schützen, ist außerdem geplant, zehn Prozent der Grundstücksflächen mit Bäumen und Sträuchern zu bepflanzen.

Scheffelstraße: Skater sind leiser als der Verkehr

Noch immer steht nicht fest, was aus den verwilderten Tennisplätzen an der Scheffelstraße wird. Denn der Vorschlag des Planungsamtes, drei Beachvolleyball-Felder für rund 210.000 Euro anzulegen, erhält starken Gegenwind. Die Debatte um die Skate-Anlage für die Jugendlichen als Alternative ist noch nicht vom Tisch. Der Jugendausschuss wollte am Montagnachmittag noch einmal über das Thema sprechen, doch dazu kam es nicht.

Scheffelstraße lauter als Skate-Anlage

Ulrike Gote, Grünen-Stadtratsmitglied und Jugendpflegerin, machte sich für die Bayreuther Skater stark. Sie beantragte, das Thema in die nächste Sitzung des Jugendausschusses zu vertagen. Der Grund: Der Bau der Skate-Anlage werde auf Grundlage eines zwölf Jahre alten Lärmgutachtens abgelehnt, das den Ausschussmitgliedern nicht einmal vorliege. Gote hat sich das Gutachten angesehen. Daraus gehe hervor, dass die Scheffelstraße mit einer Belastung von rund 60 Dezibel wesentlich lauter als ein Skate-Park sei.

Die Emissionswerte sind zu den Tagzeiten laut Gutachten sogar immer unterschritten.

(Ulrike Gote über die Lärmbelastung durch die Skate-Anlage)

Die Jugendpflegerin möchte, dass die Ergebnisse der schalltechnische Untersuchung aus dem Jahr 2007 in der nächsten Sitzung vorgestellt werden und erst dann über das Thema neu entschieden wird. Sie sieht in der Untersuchung keinen Grund, den Bau der Anlage abzulehnen.

Bislang hat sich kein Anwohner, von denen es ohnehin keine direkten gibt, über die potentielle Skate-Anlage beschwert. Die Stadt fürchtet aber, dass Klagen kommen könnten und ist auch deshalb gegen den Bau.

50/50-Taxi auf dem Prüfstand

Oberverwaltungsrätin Manuela Brozat hat außerdem bekannt, dass die Stadt zeitnah mit dem Landkreis und einem Taxiunternehmen über die mögliche Einführung des Angebotes für Jugendliche beraten möchte. Schon Anfang Mai hatte der Kreisausschuss signalisiert, er wolle mit der Stadt über ein Pilotprojekt und die Einführung einer Teststrecke sprechen.

Brozat gab dem Gremium allerdings zu bedenken, dass die Stadt mit dem Discobus, den Anruflinientaxis und der Bezuschussung von Bustickets für Jugendliche bereits gut aufgestellt sei.

Schüler verschönern das Altstadtbad

Rechtzeitig zum Start in die Freibadsaison erstrahlt das Altstadtbad Bayreuth in neuem Glanz. Schüler der Klasse 6 a der Altstadtschule haben in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kinder, Jugend, Familie und Integration an vier Vormittagen das gegenüberliegende Altstadtbad umgestaltet.

Unter der Leitung ihrer Lehrerin Katharina Schwab-Stepanenko ließen die Schüler dabei ihrer Kreativität freien Lauf. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die zuvor dunkle und heruntergekommene Holzwand bietet nun ein Panorama, das jeden Badegast sofort an Urlaub denken lässt. Blauer Himmel, Palmen, türkisblaues Meer, weißer Sandstrand und strahlender Sonnenschein. Am Horizont entdeckt man ein Segelboot oder einen Delfin, der aus dem Wasser springt.

Terrorabwehr: Warum es in Bayreuth keine Poller gibt

Absenkbare Poller werden an den Zufahrtsstraßen der Innenstadt wohl auch in naher Zukunft nicht installiert. Warum nicht? Ganz einfach, weil sie zu teuer sind. Das hat der Hauptausschuss am Mittwoch beschlossen. Bereits vor zwei Jahren hatte CSU-Stadtrat Christian Wedlich einen entsprechenden Antrag gestellt.

Großveranstaltungen wie das Bürgerfest, der Weihnachtsmarkt oder das Afrika-Karibik-Festival sollten laut Antrag mit den im Boden versenkbaren Pollern vor möglichen Terroristen und Amokfahrern gesichert werden. Der Vorteil: Die Barrieren würden für den Rettungsdienst, die Polizei und andere Einsatzkräfte im Ernstfall kein Hindernis darstellen. Rechtsreferent Ulrich Pfeifer hält dagegen, dass auch die Betonklötze, die bislang zur Terrorabwehr aufgestellt werden, so positioniert sind, dass Rettungskräfte sie passieren können.

Foto: Redaktion

Der Hauptausschuss ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Anschaffung und Errichtung mit 35.000 Euro pro Poller zuzüglich der Folgekosten für die Wartung beispielsweise, die laut Rechtsreferent Ulrich Pfeifer vermutlich noch höher als die Anschaffungskosten seien, nicht wirtschaftlich seien. Für das Bürgerfest, das in der gesamten Innenstadt stattfindet, bräuchte die Stadt für elf Zufahrtswege rund 50 Poller, 15 davon müssten absenkbar sein – das ergibt Kosten in Höhe von 1,75 Millionen Euro.

Ein weiteres Problem: Rund um den Marktplatz und die gesamte Innenstadt verlaufen etliche Versorgungsleitungen. Der Untergrund müsste, um die Poller ausreichend tief einbauen zu können, jedoch frei von diesen sein.

Die Leitungen müssten umverlegt oder tiefer verlegt werden. Das wäre extrem teuer.

(Rechtsreferent Ulrich Pfeifer)

Die bisherige Lösung

In den vergangenen beiden Jahren stellte die Stadt zur Absicherung der Veranstaltungen in der Innenstadt große Pflanzkübel auf. 2018 wurden diese erstmals durch 1,5 Tonnen schwere Betonblöcke ersetzt. Diese seien nicht nur bereits vorhanden, sondern auch kostengünstiger und können flexibel, je nach Veranstaltungsgröße an unterschiedlichen Standorten, aufgestellt werden, sagte Pfeifer. In der Anschaffung kostet ein Block 100 Euro, hinzu kämen 50 Euro für den Auf- und Abbau. Zur Orientierung: Beim Konzert der Toten Hosen im vergangenen Jahr stellte die Stadt 69 Betonsteine zur Sicherheit auf. Gesamtkosten: 3.600 Euro.

Foto: Thorsten Gütling

Bayreuth ist sicherste Großstadt Oberfrankens

Um die Notwendigkeit der Poller besser einschätzen zu können, stellte Christine Götschel, Leiterin der Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt den Sicherheitsbericht 2018 im Hauptausschuss vor. Wie sie betonte, ist Bayreuth die sicherste Großstadt Oberfrankens. Mit Terror habe die Stadt noch nicht zu kämpfen gehabt. Dennoch sei es unbedingt notwendig, Veranstaltungen abzusichern. Denn: „Eine 100-prozentige Sicherheit kann man nie gewährleisten“, sagt Götschel.

Damit Bayreuth auch weiterhin sicher bleibt, sei die Polizei nicht nur bei Großveranstaltungen präsent.

Es mir auch ein großes Anliegen, wieder eine Fußstreife in der Stadt zu installieren.

(Christine Götschel, Leiterin der Polizeiinspektion)

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Auch wenn die Poller nun nicht installiert werden, will die Verwaltung den Markt weiterhin beobachten. Sollten die versenkbaren Systeme eines Tages günstiger zu haben sein, könnte es durchaus sein, dass Bayreuths Innenstadt doch noch mit Pollern vor möglichen Amokfahrten gesichert wird. Bis dahin sollen es aber die vorhandenen Betonklötze tun.

Baustelle Hochbrücke: So soll umgeleitet werden

Die Autobahndirektion Nordbayern plant den Abriss und Neubau der Hochbrücke bei der Anschlusstelle Bayreuth Nord in fünf Teilabschnitten. Die Brücke aus dem Baujahr 1972 kann aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht mehr saniert werden. Die Autobahndirektion hat am Dienstag den Ablauf der Bauarbeiten, der innerhalb von vier Jahren erfolgen soll, betroffenen Unternehmern aus dem Industriegebiet vorgestellt.

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Industriegebiet: So wird die Umleitung voraussichtlich aussehen

In einem ersten Bauabschnitt, der 1,5 bis zwei Jahre dauert, sollen die beiden seitlichen Nord-Rampen der Autobahnbrücke abgebrochen werden. Die Hauptbrücke bleibt derweil noch unberührt. Die Zu- und Abfahrt ins Industriegebiet wird über die Bindlacher Allee, die Weiherstraße, die Riedinger Straße und andererseits über die Bernecker Straße erfolgen, wie Stefan Schricker von der Autobahndirektion Nordbayern erklärt.

Der Weg in Richtung Bindlach wird zweispurig bleiben, da die Verkehrsbelastung von Bayreuth stadtauswärts ab 16 Uhr insgesamt höher ist, als in den Morgenstunden.

(Thomas Pfeifer, Dienststellenleiter Bayreuth / Autobahndirektion Nordbayern)

Morgens hingegen entzerre sich der Verkehr und verteile sich über drei bis vier Stunden. Es wurden bisher Verkehrszählungen an verschiedenen Knotenpunkten im Industriegebiet, am Autobahnkreisel Nord, an der Brücke, und an der ehemaligen Kaserne durchgeführt. Sie sind in die Erstellung der Umleitungspläne eingeflossen.

Messungen des Verkehrsflusses morgens und abends auf der Hochbrücke.

Messungen des Verkehrsflusses morgens und abends auf der Hochbrücke. Grafik: Autobahndirektion Nordbayern

Zweispurige Ein- und Ausfahrt in Richtung Stadtzentrum

„Die Strecke über die Hochbrücke ist schon jetzt bereits hohen Belastungen ausgesetzt“, sagt Schricker. Allerdings sehe er bis dato keine Alternativen für die erwähnte Wegführung über Bindlach. In der Bindlacher Allee müsse dazu auch die Ampelschaltung neu eingestellt werden und eine zusätzliche Ampel an der Weiherstraße eingesetzt werden. „Der Oval-Kreisverkehr hat uns besonders Sorge bereitet“, sagt Schricker.

Aus Richtung Stadtzentrum werde man den Verkehr über die Dr.-Hans-FrischStraße zweispurig ins Industriegebiet St. Georgen West leiten. Von dort in Richtung Stadt, komme man wiederum zweispurig am Grünen Baum vorbei.

Uns liegt eine frühzeitige Einbindung von Planungsträgern und Betroffenen des Ersatzneubaus Hochbrücke am Herzen. Die Planung ist ein Prozess. Wir versuchen, während dieser Entwicklung, Bedenken der Betroffenen mit zu berücksichtigen.

(Thomas Pfeifer, Dienststellenleiter Bayreuth / Autobahndirektion Nordbayern)

Ausweichen über Bindlacher Berg und Bayreuth Süd

Der Verkehr von Norden könne ebenso bereits über die Autobahn-Ausfahrt Bindlacher Berg abfahren, um Staus zu entzerren. Der Verkehr, der von den Gemeinden an der B22 kommt, werde frühzeitig abgefangen und nach Bayreuth Süd umgeleitet.

Sperrung der Abfahrt Bayreuth-Nord

Wird im dritten Bauabschnitt die Hauptbrücke, mit einer Fläche von 9.500 Quadratmetern, und auch die südlichen Rampen abgebaut, ist eine Sperrung der A9-Abfahrt Bayreuth-Nord unumgänglich – für drei Monate wird es dort eine Teilsperrung geben. Dann werde in der Dieselstraße zudem eine Behelfszufahrt zur A9  eingerichtet. An einem ruhigen Wochenende, wie Dienststellenleiter Thomas Pfeifer erklärt, müsse die A9 dann allerdings für 30 Stunden voll gesperrt werden. „Es wird dann großräumig über die A6, die A93, die A70 und die A9 in Richtung München umgeleitet. In Richtung Berlin fährt man dann am besten ab dem Autobahndreieck Holledau über die A93, oder über die A73.

Im vierten Bauabschnitt sei bereits die Durchfahrt unter der Hochbrücke, also zwischen Mc Donalds und Autobahn, wieder möglich. Im letzten und fünften Bauabschnitt werde der Verkehr nur marginal betroffen sein. Hier werde man die Entwässerungs-Führung in Angriff nehmen.

Warten auf den offiziellen Start

In Kürze, das heißt Mitte 2019, möchte die Autobahndirektion Nordbayern den sogenannten Antrag auf Planfeststellung, in dem alle Planungen zum Ersatzneubau dokumentiert sind, einreichen. Ein neutraler Gutachter werde dann auch ein Beweissicherungsverfahren an den umliegenden Gebäuden durchführen. Erst wenn die Planfeststellung genehmigt ist, kann der konkrete Zeitplan erstellt werden. Im Moment geht Pfeifer aber davon aus, dass 2020 mit den ersten Vormaßnahmen zum Bau begonnen werden kann. Ein Video-Statement dazu finden Sie über dem Text.

Warum der Ersatzneubau notwendig ist

Die Hochbrücke aus dem Jahr 1972 hat im Laufe der Zeit aus folgenden Gründen Schaden genommen:

  • Abplatzungen
  • Hohe Chloridbelastung durch Streusalz
  • Schäden am Fahrbahnübergang und an den Lagern
  • Hohlstellen, Risse und Schaden durch Korrission

Die Erneuerung werde bereits jetzt durchgeführt, damit man in Ruhe planen könne. Andernfalls müsste später  eine unbedachte Ad-Hoc-Lösung aus dem Ärmel geschüttelt werden.