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Grünewaldstraße: Gute Zeiten für Wohnmobil-Fahrer

Der Wohnmobilstellplatz an der Grünewaldstraße ist im Zusammenhang mit der Landesgartenschau 2016 aufgewertet worden. Gefördert wurde das Projekt damals durch das Programm „Soziale Stadt“. Stadtrat Christoph Rabenstein hat nun beantragt, die Wohnmobilstellplätze künftig mit sieben Stromausschlüssen auszustatten.

50 PKW-Parkplätze weniger

Auf Grundlage eines Beschlusses im Bauausschuss vom 15. Januar 2019, den Parkplatz Friedrich-Ebert-Straße / Grünewaldstraße infrastrukturell von 11 auf 26 Wohnmobile auszurichten, wurde die Planung weiterhin optimiert. Für diese Maßnahme fallen dann 50 von insgesamt 130 PKW-Parkplätzen weg. Grundsätzlich bleiben Stellplätze, die für Wohnmobile gekennzeichnet sind, aber auch weiterhin für PKW nutzbar – sofern sie gerade nicht durch Wohnmobile belegt sind.

Wo die neuen Wohnmobil-Flächen entstehen

Eine überarbeitete Planung sieht vor, dass neben den bisherigen 11 Wohnmobilstellplätzen entlang des Roten Mains, zwei weitere direkt daneben sowie 13 zusätzliche Stellplätze in den mittleren beiden Spangen des Parkplatzes dazu kommen. Die Wohnmobilstellplätze entlang des Roten Mains haben eine Größe von jeweils 5 x 4 Metern. Jene im Inneren des Parkplatzes sind größer, mit einer Fläche von je 10 x 5 Metern.

Wohnmobilstellplatz an der Friedrich-Ebert-Straße. Foto: Carolin Richter

1 Euro für Stromnutzung

Sieben Anschlüsse für Strom sollen außerdem auf dem Parkplatz integriert werden. Als Vorbild dienen jene an der Lohengrintherme: Dort sei für sechs Stunden Strom eine Gebühr von je 1 Euro zu entrichten. Diese Lösung sei,  laut Stadtbaureferentin Kelm, auch in der Grünewaldstraße denkbar.

Kostenpunkt 145.000 Euro

Einstimmig empfiehlt der Bauausschuss dem Stadtrat, für die Errichtung der Wohnmobil-Stellplätze und der Stromanschlüsse Haushaltsmittel in Höhe von 145.000 Euro im Haushalt 2020 einzuplanen.

Refinanzierung des Projektes

Allerdings sollte man bei der künftigen Planung auch berücksichtigen, wie man die bisher investierten Kosten von Nutzern der Parkflächen ein Stück weit wieder zurück bekommen könnte, wie die Stadträte Wedlich und Parzen zu Bedenken gaben.

Mietspiegel soll Position von Mietern in Bayreuth stärken

Stadtrat Heinz Hofmann von der Bayreuther Gemeinschaft hat beantragt, dass Bayreuth bald einen qualifizierten Mietspiegel erstellen soll. Dieser dient bei der Bewertung des Mietpreises als Grundlage für alle Bürger. Hofmann stützt sich dabei auf das Gesetz.

Hintergrund ist die neue Mieterschutz-Verordnung, die von der Bayerischen Staatsregierung verabschiedet wurde und am 7. August 2019 in Kraft getreten ist. Sie ist für 162 bayerische Kommunen bindend. Neben Bayreuth, sind in Oberfranken auch Forchheim und Bamberg betroffen, so Hofmann.

Was die Mietpreis-Bremse besagt

Der Stadtrat spielt hier auf die sogenannte Mietpreis-Bremse an. Denn dabei gilt nach §556d des BGB: Werden Bestandswohnungen in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt wieder vermietet, darf die Miete höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Wie hoch die Vergleichsmiete ist, kann der Mieter dann dem qualifizierten Mietspiegel entnehmen.

Ein qualifizierter Mietspiegel ist nötig, damit sich die Bürger rechtskonform verhalten können.

(Heinz Hofmann, Bayreuther Gemeinschaft)

Alternativ: Preise von vergleichbaren Wohnungen

Ein Mietspiegel dient dazu, Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermieter gering zu halten und ein Verhältnis auf Augenhöhe herzustellen, so Oberverwaltungsrätin Manuela Brozat. Allerdings gebe es Alternativen: Die Mieter könnten sich bei Verhandlungen ebenso auf die Preise von drei vergleichbaren Wohnungen stützen oder ein Gutachten von einem Sachverständigen hinzuziehen.

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Keine Verzögerung erlauben

Hofmann sieht die Notwendigkeit eines qualifizierten Mietspiegels allerdings als akut an. „Es geht nicht darum, ob ein qualifizierter Mietspiegel erstellt wird und von wem. Sondern darum, wann konkret damit begonnen wird“, betont er.

Wir können uns keine Verzögerungen erlauben, denn wir sind bereits heute schon in Verzug. Wir müssen den qualifizierten Mietspiegel unverzüglich erstellen.

(Heinz Hofmann, Bayreuther Gemeinschaft)

In der Bayreuther Mietenübersicht 2018 lag der Mietpreis für eine zentrumsnahe Wohnung mit bis zu 50 Quadratmetern Fläche, ohne Nebenkosten, zum Beispiel bei 9,22 Euro pro Quadratmeter. Der Mietpreis für eine ebenso große Wohnung am Stadtrand lag bei 8,36 Euro pro Quadratmeter.

Im Rahmen des Sozialausschusses wurde am Montag eine Fortschreibung der Mietwert-Erhebung vorgeschlagen. Die Kosten dafür, sollen erst im Haushaltsjahr 2021 kassenwirksam werden.

Bayreuth: Mehreren Großfamilien droht die Obdachlosigkeit

Verschiedene Häuser in Bayreuth müssen in naher Zukunft abgerissen oder aufgrund ihres baulichen Zustandes saniert werden, wie Sozialamtsleiter Werner Köstner sagt. Wohnungslos in den Wintermonaten – eine akute Gefahr für mehrere Großfamilien in der Stadt. Der Sozialausschuss hat sich am Montag beraten, wie nun verfahren werden soll.

Hohe Auslastung im Haus Cosima

Die Frage die sich laut Köstner stellt: Wohin mit den Großfamilien über den Winter? Zwar gäbe es seit Oktober 2017 das Haus Cosima der Diakonie, in dem obdachlose Menschen nicht nur untergebracht, sondern durch Betreuer bei Behördengängen und einer neuen Wohnungssuche unterstützt werden. Allerdings sei die Auslastung der Unterkunft zeitweise so hoch, dass eine ordentliche Unterbringung fast nicht mehr möglich sei – vor allem wenn ganze Familien mit Nachzug oder Personen mit besonderen Einschränkungen spontan eine Notunterkunft benötigen.

Bedarf: Vier Zimmer oder mehr

Ein weiteres Problem, stelle die Größe des Wohnraumes dar. „Wir benötigen Wohnungen mit mehr als vier Zimmern. Die sind in Bayreuth rar“, sagt er. Der Grund: Einheimische hätten heute meist kleinere Familien und  keinen Bedarf mehr an größeren Wohnungen. Auch im Haus Cosima oder in der Obdachlosenunterkunft für junge Erwachsene in der Lenbachstraße, sei dieser Platz nicht gegeben. Mitarbeiter der Diakonie stimmen zu,  dass das bestehende Obdachlosenkonzept der Stadt optimiert werden müsse.

Option Hammerstatt

Stadtrat Professor Werner Grüninger (CSU) schlug vor, Wohnungen im Stadtteil Hammerstatt für diesen Bedarf zu prüfen. Diese seien für die Großfamilien aber bereits ins Auge gefasst worden, wie Werner Köstner bestätigt. Allerdings wurde daraus nichts. Denn auch sie müssten, aufgrund der nicht mehr zeitgemäßen Elektrotechnik,  erst saniert werden.

Bisher keine konkrete Lösung

„Bei drei Bayreuther Wohnungsgesellschaften ist das Anliegen bereits angesprochen. Allerdings haben wir bisher noch keine konkrete Lösung gefunden, wie wir vorbeugen können“, erklärt Köstner. Fest steht: Laut Köstner seien mehrere Familien von der drohenden Obdachlosigkeit betroffen. Wie viele genau, ist bis dato unklar.

Empfehlung: Obdachlosenkonzept weiterführen

Im Rahmen des Sozialausschusses wurde am Montag einstimmig abgestimmt, dass die Verwaltung mit der Fortschreibung des Obdachlosenkonzeptes beauftragt werden soll – diese Empfehlung wird dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt.

Das ist das Bayreuther Christkind 2019

Die 16-jährige Leonie Haas ist aktuell das Bayreuther Christkind. Sie hat bereits Erfahrung, denn auch schon in Pottenstein war sie im Jahr zuvor als Christkind in der Vorweihnachtszeit unterwegs. Mehr als zwanzig Auftritte stehen jetzt in der Vorweihnachtszeit für sie an. Warum ihr Amt in Bayreuth mit einem Schock begann, erzählt sie im Video.

Leonie Haas kommt aus Vorderkleebach bei Trockau. Sie war bereits 2017 als Christkind in Pottenstein unterwegs. „Mein Vater hatte den Aufruf in der Zeitung gesehen und gefragt, ob ich nicht einmal Lust hätte“, erzählt sie. Dann habe sie es einfach mal ausprobiert. Sie habe davor schon Theater gespielt und ein bisschen Bühnenerfahrung gesammelt.

Als Christkind aufzutreten ist noch einmal ein ganz anderes Gefühl, wie mit der Stadtgarde. Denn alle Blicke liegen beim Prolog direkt auf einem.

(Leonie Haas, Christkind in Bayreuth)

In Bayreuth sei es ein bisschen anders gelaufen. „Ich war in der Schule und sollte auf einmal zum Direktor kommen, allerdings ohne, dass mir jemand gesagt hat warum“, sagt sie mit großen Augen. Dabei stelle sie ja eigentlich nie etwas an, erklärt sie und lächelt.

Leonie Haas im Gewand des Bayreuther Christkindes. Foto: Carolin Richter

Zwei Jahre Bayreuther Christkind

Doch aus dem Direktorat konnte sie erleichtert wieder gehen: „Sie haben mich auch nur gefragt, ob ich mich als Christkind für Bayreuth bewerben möchte“, sagt Leonie Haas. Da habe sie natürlich gleich zugestimmt. Gemeinsam mit sieben anderen Bewerberinnen war sie bei der Wahl am WWG in der Endrunde und bekam schließlich das Amt für die Saison 2018 und 2019. „Es ist eine tolle Erfahrung Christkind zu sein, die mich auf jeden Fall selbstbewusster gemacht hat“, sagt die Schülerin der heutigen Q11.

Es ist einfach eine Abwechslung, in eine andere Rolle zu schlüpfen und macht Spaß.

(Leonie Haas, Christkind in Bayreuth)

„Leonie kann wirklich gut mit Kindern umgehen“, sagt ihr Vater Gerhard Haas. „Manche Kinder sind schüchtern und brauchen einen Moment Geduld. Aber es hilft immer, wenn man in die Knie geht, damit man auf Augenhöhe ist“, erklärt Leonie Haas. Der Grund: Die großen goldenen Flügel könnten den jüngeren Angst machen. Perücke trägt Leonie keine. „Das war mir wichtig, dass es natürlich aussieht“, sagt sie. Außerdem erkennen die Kinder ab einem gewissen Alter ja auch schon, ob es echtes Haar sei oder nicht.

Spotlight auf das Bayreuther Christkind Leonie Haas

NameLeonie Haas
Alter16 Jahre
WohnortVorderkleebach / Pottenstein
Lieblingsort in BayreuthZuhause, weil ich gerade viel unterwegs bin
HobbyShoppen gehen mit Freunden
LieblingsjahreszeitFrühling
LieblingsessenObst
LieblingsgetränkMineralwasser
LieblingssportartTanzen
LieblingsfachSpanisch
Wunsch-UrlaubszielMexiko

Leuchtende Augen

Was einem viel zurück gibt: „Die Kinder  freuen sich so auf die Weihnachtszeit und haben ein Leuchten in den Augen“, fügt sie hinzu. Manche möchten sogar ein gemeinsames Foto machen. Schlechte Erfahrungen mit Passanten habe sie bisher nie gemacht. „Natürlich hat jeder mal einen Tag, an dem er nicht so gut drauf ist. Aber das ist ja normal“, sagt sie. So ein Tag könne aber auch schlauchen. Schließlich wiegt das Gestell mit den Flügeln etwa so viel, wie ein Schulranzen mit Büchern.

Prolog auf dem Bayreuther Stadtparkett am 25. November

Am Montag, den 25. November hält sie ihren Eröffnungsprolog auf dem Bayreuther Stadtparkett. Der Prolog umfasst zwei Din A4 Seiten. Für Leonie kein Problem. „Innerhalb von 45 Minuten konnte ich den Text relativ auswendig. Es reimt sich ja viel und für die Schule bin ich lernen ja gewöhnt“, erklärt sie.

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Was im Goldenen Buch steht

In ihrem goldenen Buch habe sie aber auch noch weitere Gedichte oder weihnachtliche Geschichten auf Fränkisch: „Wenn ich gebucht werde, können sich die Leute gerne daraus etwas aussuchen.“ Oft ist sie auf Märkten, bei Vereinen oder auch in Heimen unterwegs. Auch den 5. Klassen stattet sie in der Vorweihnachtszeit einen Besuch ab. Die schönste Erfahrung sei aber gewesen, als sie ein Altenheim besucht hatte. „Die Leute haben sich so gefreut, das Christkind noch einmal zu sehen. Das hat mich berührt“, erklärt die 16-Jährige.

2,6 Millionen Euro für Bayreuths Kinderspielplätze

Die Stadt Bayreuth zieht Bilanz. Seit 2016 hat das Rathaus 2,6 Millionen Euro für den Bau und die Sanierung von Spielplätzen, Bolzplätzen und Trednsportanlagen ausgegeben. Hier gibt’s einen Überblick.

Bayreuth hat in den vergangenen Jahren erheblich in den Bereich der Kinderspielplätze investiert.

(Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe)

Zwei Millionen für neue Spielplätze

Für die neun neu angelegten Spielplätze hat die Stadt insgesamt knapp zwei Millionen Euro ausgegeben. Es handelt sich dabei unter anderem um die Anlagen um den Fitnessgarten Rosenau, Kinderspielplätze wie den im Hofgarten, um den Bolzplatz im Glockengut sowie um die neue Skateanlage Obere Röth. Erst vor wenigen Wochen wurde außerdem die neue Spiel- und Sportanlage Schanz eingeweiht, die im kommenden Jahr noch erweitert wird.

Spiel- & Sportpark Schanz. Foto: Carolin Richter

Neben den Neubauten gab es elf Sanierungen bzw. Umgestaltungen. Dazu gehören die Spielanlagen in der Wassergasse oder an den Kindergärten am Bodenseering und in der Werner-Siemens-Straße. Für rund 60.000 Euro laufen derzeit Umgestaltungsarbeiten an den Spielplätzen Pottaschhütte, Ginsterweg und Kopernikusring.

Ich sehe in der Pflege und im Ausbau unserer Infrastruktur an Spielplätzen einen wichtigen Beitrag zur Kinder- und Familienfreundlichkeit unserer Stadt. Das Stadtgartenamt leistet hier, wie auch beim Blumenschmuck in der Stadt, hervorragende Arbeit.

(Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe)

OB-Wahl 2020: Junges Bayreuth nominiert Stefan Schuh

In gut vier Monaten finden Kommunalwahlen in Bayern statt. Für das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Bayreuth hat das Junge Bayreuth am Freitagabend seinen Kandidaten nominiert: Stefan Schuh möchte Nachfolger von Brigitte Merk-Erbe werden.

Ziele über eine Amtsperiode hinaus verfolgen

Es ist das erste Mal, dass das Junge Bayreuth einen Kandidaten bei einer Oberbürgermeister-Wahl stellt, wie Christopher Süss, der stellvertretende Vorsitzende der Partei sagt. Im Stadtrat ist das Junge Bayreuth bisher mit drei Plätzen vertreten. Stefan Schuh möchte insbesondere in den Bereichen Kinderbetreuung, in der Erhaltung und Instandhaltung von Schulen und in der Digitalisierung neue Schritte gehen. Für die Kommunalwahl im März wünscht Schuh sich, es in die Stichwahl zu schaffen.

Stefan Schuh ist OB-Kandidat des Jungen Bayreuth. Foto: Carolin Richter

Jung, dynamisch und engagiert

Seit fast acht Jahren herrsche Stillstand im Rathaus, so Süss. Das solle sich mit OB-Kandidat Stefan Schuh ändern. Das Junge Bayreuth habe mit Stefan Schuh einen Kandidaten nominiert, der jung und dynamisch sei und ebenso Gestaltungswillen und Visionen mitbringe, wie Süss erklärt. Viele der Bayreuther Bewerber bei der OB-Wahl 2020 seien älter. Das sehe Schuh als Chance, aus folgendem Grund:

Ich möchte meine Ziele mit Kontinuität verfolgen, das heißt über eine Amtsperiode hinaus, um mit dem nötigen Weitblick langfristig etwas zu erreichen.

(Stefan Schuh, OB-Kandidat Junges Bayreuth)

Als Fraktionsvorsitzender des Jungen Bayreuths und weil er selbst bereits im Bereich der Verwaltung gearbeitet habe, bringe er aber trotzdem die nötige Erfahrung für das Amt mit. Stefan Schuh engagiert sich ehrenamtlich bei Feuerwehr und dem Round Table. Als Vater einer Patch-Work-Familie wisse er genau, was junge Familien in Bayreuth benötigen würden.

Dafür möchte sich Stefan Schuh einsetzen

Das Thema Kinderbetreuung sei im Rathaus zwar bereits im Gespräch, es komme aber nicht so recht voran, wie Schuh sagt. Immer wieder müssten Betreuungsplätze nachgesteuert werden, da der Bedarf größer als das Angebot sei. Seiner Meinung nach müsse man das Thema anders angehen: Schuh schlägt vor Kindergartenplätze auf Vorrat zu halten. Neben der Anzahl an Plätzen, solle aber vor allem auch die Qualität der Betreuung verbessert werden.

Ich bin der Auffassung Kinderbetreuungsplätze sollten von der Stadt Bayreuth auf Vorrat gehalten werden. Das ist elementar. Allerdings geht es nicht nur um die Quantität, auch die Qualität muss künftig verbessert und seitens der Stadt regelmäßig kontrolliert werden.

(Stefan Schuh, OB-Kandidat Junges Bayreuth)

Als weiteres Kernthema sieht Schuh den Bereich Schulen. „Es findet eine große Überplanung statt. Nur 20 Prozent der geplanten Schul-Bauprojekte werden tatsächlich realisiert“, erklärt er. Es sei wichtig, dass die Schulen in einem baulichen Zustand sind, der niemanden abschrecke. Bestandsgebäude sollten erhalten und bewirtschaftet werden.

Die Kinder sollen sich wohlfühlen und gerne zur Schule gehen.

(Stefan Schuh, OB-Kandidat Junges Bayreuth)

Eine saubere Schnittstelle im Bereich Digitalisierung

Zudem sieht Schuh Verbesserungsbedarf im Bereich Digitalisierung. Sowohl beim internen Datenmanagement der Stadtverwaltung, aber auch bei der Interaktion mit den Bayreuther Bürgern. „Wir benötigen eine saubere Schnittstelle. Könnten die Bürger alle Anträge online einreichen, bleibe mehr Zeit zur freien Gestaltung“, sagt Schuh. Jeder könne dann selbst entscheiden, ob er Anträge lieber am Wochenende oder wochentags einreiche.

Ebersberger: Klinik-Neubau ist kein Wahlkampfthema

Thomas Ebersberger hat mit einem Antrag bei der Stadt für Diskussionen gesorgt. Er möchte prüfen lassen, ob ein Neubau des Klinikums aus funktionalen medizinischen und auch finanziellen Gründen nicht sinnvoller ist. Bisher soll das Klinikum saniert werden.

Während der Vorschlag Ebersbergers etwa auf der Facebook-Seite des Bayreuther Tagblatts durchaus auch Anhänger findet, sehen die Geschäftsleitung des Klinikums und Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe ihn kritisch. Auf Anfrage des bt gaben sie an, dass sie durch eine erneute Prüfung zeitliche Verzögerungen im Bezug auf Umsetzung und Fördergelder befürchten. Auch Stephan Müller, der Fraktionsvorsitzende der Bayreuther Gemeinschaft, sieht in dieser Diskussion keinen Sinn. Fördermittel für die Sanierung seien beantragt und bewilligt. Im Antrag von Ebersberger vermutet er die Jagd nach einer „billigen Schlagzeile“.

Thomas Ebersberger (CSU) wehrt sich gegen solche Debattenbeiträge. Mit dem Klinikum Wahlkampf zu machen sei keineswegs die Absicht gewesen, betont er. „Der Umbau bzw. die Sanierung des Klinikums wird seit Jahren schleppend vorangetrieben, sodass eine erneute Überprüfung keine besondere Verzögerung nach sich ziehen würde“, sagt der aktuelle zweite Bürgermeister der Stadt Bayreuth zur Kritik von Klinikleitung und Oberbürgermeisterin. Auf der anderen Seite würde eine Entscheidung nach dem Motto „Augen zu und durch“ höchst problematisch und den Medizinstandort Bayreuth auf Jahrzehnte fesseln. 

Thomas Ebersberger. Foto: Stadt Bayreuth

Ich möchte klarstellen, dass wir erst am Anfang sind und ein Neubau des Klinikums zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantragt werden kann, da noch wichtige Grundlagen hierzu fehlen.

(…) Des Weiteren ist es natürlich keine Absicht mit dem Klinikum Wahlkampf zu machen, sondern allein der Maßgabe geschuldet, dass derzeit noch die Reißleine gezogen werden könnte, wenn die Prüfung ergibt, dass dies notwendig ist.

(Thomas Ebersberger, OB-Kandidat der CSU)

Neubau weniger riskant

Was noch für einen Neubau aus Ebersbergers Sicht spricht? Die Planungen würden einem aktuellen Stand entsprechen und sich dadurch nachhaltige Verbesserungen im Betrieb ergeben sowie auch für die Anforderungen, die der Medizincampus mit sich bringe.

Bisher bei den Sanierungskosten außen vor gelassen, erachtet Ebersberger verschiedene bauliche Missstände in Bereichen, bei denen bisher keine Sanierungsnotwendigkeit gesehen werde. Außerdem spricht er von einer Belastung des Lüftungs- und Leitungssystems mit Bakterien oder anderen Krankheitserregern. Seiner Meinung nach wäre ein Neubau weniger riskant als eine Sanierung.

Natürlich wurden auch in den letzten Jahren Investitionen vorgenommen, inwieweit hier aber eventuell Rückforderungen im Raum stehen könnten, muss genauso geprüft werden, wie die Geländefrage und die weitere Verwendung des Klinikums, das aufgrund der Lage natürlich prädestiniert wäre für soziales Wohnen, generationengerecht und preiswert. Darüber hinaus wird der Medizincampus in keinster Weise gefährdet, sondern eher gefördert, zumal eine modulare Bauweise geplant ist, die preiswert umgesetzt werden könnte.

Eine Sanierung birgt immer viel mehr Risiken, als ein Neubau. Dies erleben wir derzeit beispielhaft schmerzhaft beim Friedrichsforum oder bei der Graserschule.

Bei einem Klinikum mit den Hygieneräumen sind die Risiken noch um ein Vielfaches höher. Nicht umsonst ist ein praktisch neuer Operationssaal am Klinikum seit über 10 Jahren nicht in Betrieb, da das Ungeziefer nicht vernichtet werden kann. Dazu kommen resistente Keime etc.

Darüber hinaus gehen viele Patienten lieber in ein Gebäude, bei dem gerade keine Umbaumaßnahmen laufen, als dass sie sich während der Umbauphase dort behandeln lassen. Auch dies hat erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen.

(Thomas Ebersberger, OB-Kandidat der CSU)Ein Bau nach aktuellem Stand: Positive Effekte für die Zukunft

Die Bayreuther Gemeinschaft sorgt sich um den Medizinstandort Bayreuth

Die Bayreuther Gemeinschaft zeigt sich aufgrund des Antrages besorgt und appelliert, an das Wohl der Stadt Bayreuth und der Region zu denken:

Stephan Müller: Foto: Bayreuther Gemeinschaft

Nach wirklich jahrelangem Ringen steht endlich fest, dass der Medizin-Campus kommt. Über Jahre hinweg wurde die Thematik Sanierung der derzeitigen Gebäude des Klinikums diskutiert und hierzu die notwendigen Beschlüsse gefasst. Es wurden Fördermittel beantragt und bewilligt. Es wurden bereits verschiedene Baumaßnahmen, wie beispielsweise das neue Intensivzentrum und eine neue Notaufnahme errichtet.

Wenn jetzt wegen einer billigen Schlagzeile dies alles willentlich in Frage gestellt werde soll, ist dies in unseren Augen ein unverantwortliches Handeln und hat mit dem Wohl der Stadt Bayreuth und der Region nichts zu tun.

(Stephan Müller, Fraktionsvorsitzender der Bayreuther Gemeinschaft)

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Ist ein Neubau des Klinikums realistisch?

Ist ein Neubau des Klinikums Bayreuth realistisch?

Die CSU schickt Thomas Ebersberger, der derzeit Bayreuths zweiter Bürgermeister ist, als OB-Kandidat in den Kommunal-Wahlkampf 2020. Er plädiert nun für einen Neubau des Klinikums am Roten Hügel, statt es zu sanieren. Ein Antrag von ihm dazu ist bereits im Rathaus eingegangen. Realistische Option oder nur eine Illusion? Das sagen die stellvertretende Aufsichtsratvorsitzende Brigitte Merk-Erbe, die Geschäftsführung des Klinikums und SPD-Kandidat Andreas Zippel dazu.

Klinikum und Medizincampus vereint

Thomas Ebersberger argumentiert damit, dass die Kosten für eine Sanierung des Klinikums bereits sehr hoch seien. Außerdem spiele auch der geplante Medizincampus eine wesentliche Rolle: Laut Ebersberger solle beides am besten zusammen auf einer Fläche nahe der Universität Bayreuth realisiert werden. Wo genau ist allerdings unklar.

Was das Klinikum Bayreuth dazu sagt

So reagierte die Geschäftsführung des Klinikums Bayreuth auf Thomas Ebersbergers Vorschlag:

Die Diskussionen um einen Neubau oder eine Sanierung wurden in der Vergangenheit ausführlich und detailliert geführt, mit deutlicher Mehrheit beschlossen und auch publiziert. All die dabei berücksichtigten Argumente haben nach wie vor Gültigkeit.

Für das Klinikum Bayreuth als kommunales Krankenhaus kommen die Fördergelder aus dem Bayerischen Gesundheitsministerium und nicht vom Wissenschaftsministerium, das lediglich für den Medizin-Campus zuständig ist. Die Frage Neubau oder Sanierung ist daher unabhängig vom Medizin-Campus zu bewerten.

Neben den Kosten und den Fördergeldern ist aber vorrangig der Faktor Zeit ausschlaggebend. Wir haben einen gültigen Förderbescheid; Gutachten und Genehmigungen sind eingeholt. Wir erwarten in Kürze die Baugenehmigung für den ersten Bauabschnitt und dann wird es losgehen.

Jetzt die Diskussion über einen Neubau zu führen, würde heißen, dass noch einmal viel Zeit ins Land gehen würde, bevor sich etwas tut. Mit Blick auf die bestehende Infrastruktur braucht das Klinikum eine schnelle Lösung.

(Geschäftsleitung des Klinikums Bayreuth)

Was Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe sagt

Die Oberbürgermeisterin und stellvertretende Aufsichtsratvorsitzende Brigitte Merk-Erbe zeigt sich überrascht vom Antrag ihres jetzigen Stellvertreters. Sie befürchtet, dass es so zu Verzögerungen in der Umsetzung kommen könnte. „Meines Erachtens brauchen das Klinikum und das für die Region Bayreuth so wichtige Projekt Medizincampus Planungssicherheit und Verlässlichkeit. Ich halte es für keine gute Idee mit dem Klinikum Wahlkampf machen zu wollen – völlig unabhängig davon, dass derzeit kein Grundstück zur Verfügung steht und auch nicht gesagt worden ist, was mit den  jetzigen Gebäuden geschehen soll“, äußert sie sich auf Anfrage des Bayreuther Tagblatts.

Brigitte Merk-Erbe. Foto: Carolin Richter

Über den Antrag von Bürgermeister Thomas Ebersberger bin ich verwundert. Die bisherigen Überlegungen und Vorbereitungen, das Klinikum Bayreuth im Bestand zu sanieren statt einen Neubau zu errichten, sind das Ergebnis aufwendiger Prüfungen und entsprechender Beschlüsse der Gremien des Klinikums.

Ich befürchte, dass eine neuerliche Diskussion für viel Unruhe rund um das Klinikum Bayreuth sorgen wird. Mir stellt sich auch die Frage, welche Auswirkungen eine solche neuerliche Phase der Verunsicherung auf den im Entstehen befindlichen Medizincampus Oberfranken haben wird, der ja bereits in den Startlöchern steht. Schon 2021 werden die ersten Medizinstudenten in Bayreuth erwartet.

Die bisherigen Planungen sind weitestgehend mit der Bayerischen Staatsregierung besprochen. Wenn nun die bisherigen Absprachen plötzlichen nicht mehr gelten sollen, stellt sich die Frage der Fördersituation völlig neu, was ein ‚Hintenanstellen‘ bedeuten kann.

(Brigitte Merk-Erbe, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums Bayreuth)

Was SPD-Kandidat Andreas Zippel sagt

Laut Andreas Zippel sei bis heute nicht klar, wie der Aufbau eines Medizincampus gelingen solle. Statt baulicher Planungen schlägt der SPD-Kandidat vor, sich mehr mit Themen der Verwaltung zu beschäftigen. Zippel findet, Ebersberger habe seine Idee nicht umfassend durchdacht:

Andreas Zippel. Foto: SPD

Der Bürgermeister hat bei seinem Vorschlag eines Neubaus jedoch außer Acht gelassen, dass bereits umfangreiche Renovierungsarbeiten von über 30 Millionen am Klinikum getätigt und von der Staatsregierung bezuschusst wurden – Gelder, die das Klinikum nicht zurückzahlen kann.

Dazu kommt, dass es gerade ein Vertreter der CSU-geführten Landesvertretung war, der vor gut zwei Jahren deutlich gemacht hatte, dass es keine Zuschüsse der Landesregierung für einen Neubau des Klinikums gäbe.

(Andreas Zippel, OB-Kandidat der SPD)

Im Fokus: Bessere Arbeitsbedingungen für Pfleger und Ärzte

Stattdessen schlägt Zippel vor, den Fokus auf strukturelle Verbesserungen zu legen: Das bedeutet, man solle einerseits bessere Arbeitsbedingungen für das Klinikpersonal anstreben. „Nur so kann angesichts eines bereits bestehenden Pflege- und Ärztemangels ein qualitativ hoher Versorgungsstandard gesichert werden. Im Klinikum arbeiten Menschen, keine Maschinen“, erklärt Zippel. Andererseits solle seiner Meinung nach der bestehende Aufsichtsrat des Klinikums abgeschafft werden. Die Aufsicht übernehme dann der gemeinsame Zweckverbands-Ausschuss der Stadt und des Landkreises Bayreuth. Der Grund: Die bisherigen Strukturen seien nicht effizient und wichtige Entscheidungsträger nicht eingebunden.

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Mehrwegbecher: Wer in Bayreuth beim Recup-System mitmacht

Immer wieder neu befüllen, statt wegwerfen – Stadt- und Landkreis Bayreuth haben am gestrigen Sonntag das neue Mehrwegbecher-System auf dem Stadtparkett vorgestellt. Wo man die neuen sogenannten „Recup“-Becher aktuell nutzen kann? Mehr dazu hier.

Das System: Nie mehr Thermoskanne schleppen, und mit Getränken aus dem Recup-Becher trotzdem die Umwelt schonen. Denn egal bei welchem Recup-Partner man einen Becher mitnimmt, abgeben ist bei jedem anderen Partner wieder möglich. „Holt man sich zum Beispiel ein Getränk im Café Samocca, kann man gemütlich durch die Bayreuther Altstadt laufen und den Becher am anderen Ende, zum Beispiel bei Segafredo im Rotmaincenter wieder abgeben“, erklärt Oliver Thomä vom Stadtbauhof.

Wer hier beim Recup-System mitmacht:

  • Bäckerei Dumler, Bayreuth & Altenplos/Heinersreuth
  • Bäckerei & Konditorei Hulinsky, Bayreuth
  • Café am Markt, Waischenfeld
  • Café Oetter, Konditorei, Bayreuth
  • Crazy Sheep KaffeeManufaktur, Bayreuth
  • Engin`s Ponte, Bayreuth
  • Fuhrmann`s Backparadies, Bayreuth
  • Geseeser Landbäckerei, 3x in Bayreuth & Forkendorf/Gesees
  • Kaffeemeister, Pegnitz
  • Lesecafé Samocca im RW21, Bayreuth
  • Meister-Brot Schorner, Pegnitz
  • Rettberg Backwaren, Bayreuth
  • Segafredo Espresso Bar im Rotmaincenter, Bayreuth

Mehr zum neuen Pfandsystem

Für die Umwelt

„Jeder Recup-Partner bestimmt selbst, wie viele Becher er anschafft. Als Faustregel dafür gilt, dreimal so viele Recup-Becher zu haben, wie man pro Tag im Durchschnitt an Heißgetränken verkauft“, so Oliver Thomä.

Wir wollten gewährleisten, dass die Leute nicht immer selbst einen Becher von zuhause mitnehmen müssen. Mit Recup können sie weiterhin Coffee To Go trinken und dabei umweltfreundliche Becher nutzen. Abgeben kann man sie nach dem Trinken bei jedem Recup-Partner in ganz Deutschland.

(Oliver Thomä, Stadtbauhof Bayreuth)

Auch Gastronomen in Nürnberg, Hof, Hamburg oder Köln nutzen das Mehrwegbechersystem der Firma Recup bereits.

Bayreuther Festspielhaus: Wie es mit dem Klohäuschen weitergeht

Eine Ära geht zu Ende. Es war das bekannteste Klohäuschen Bayreuths. Direkt nach Ende der Festspielzeit 2019, wurde dem alten Bau gegenüber des Festspielhauses der Garaus gemacht. Wo einst das Häuschen aus dem Jahr 1931 stand, ist jetzt nur noch eine brache Fläche. Wie es weitergeht? Mehr dazu hier:

Bis 2020 soll dort ein neues Mehrzweckgebäude entstehen. Foto: Redaktion

Was geplant ist

Mit der Festspiel-Saison 2019 endete die Zeit des Toiletten-Häuschens und des Kiosks am Grünen Hügel. Die Wände des Gebäudes waren teils durchnässt oder hatten durch Salpeter Schaden genommen, sagte ein Gutachter. Der Neubau, der dort im kommenden Jahr entsteht, soll auf Beschluss des Bayreuther Stadtrates darüber hinaus verschiedene Mehrzweckräume enthalten. Eine integrierte Heizung garantiert, dass man sie über das gesamte Jahr hinweg nutzen kann. Bislang war das Toilettenhäuschen nur in den warmen Monaten geöffnet.

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Neuer Rohbau zum Jahreswechsel

Gerade seien noch diverse Ausschreibungen für den Neubau offen, wie das Stadtbauamt auf Anfrage des Bayreuther Tagblatts mitteilt.

Der Rohbau für das neue Gebäude soll nach aktuellem Bauzeitenplan bis zum Jahreswechsel fertiggestellt sein.

(Stadtbauamt Bayreuth)

Innenausbau Anfang 2020

Im ersten Quartal 2020 folgt der technische Innenausbau des Gebäudes. Im Anschluss gestalten Maler und Fliesenleger die Innenräume, wie das Stadtbauamt erklärt. Nach bisherigen Planungen solle das neue Mehrzweckgebäude bis Anfang Juli fertig sein. Besucher könnten es dann bereits vor Beginn der Festspiele 2020 nutzen. Die Gesamtkosten für das Bauprojekt belaufen sich auf etwa 500.000 Euro.