Schlagwortarchiv für: Nachrichten

Das sind die Gesichter der Bayreuther Tafel

Bereits im November 2004 hat die Bayreuther Tafel zum ersten Mal ihre Tore geöffnet und gab am Menzelplatz rund 125 Menschen die ersten Lebensmittel aus. Heute, 15 Jahre später, haben sich die Voraussetzungen enorm verändert. Seit 2013 findet man den Laden der Tafel Bayreuth in der Justus-Liebig-Straße. Alles ist jetzt größer und moderner. Im August wurde der Laden nochmals umgebaut. Jetzt gibt es mehr Platz für die Kunden, die Hygienevoraussetzungen wurden durch eine Kistenwaschmaschine verbessert und die Lampen auf LED umgestellt. Eines bleibt jedoch gleich: Ohne die Unterstützung der Ehrenamtlichen wäre die Arbeit bei der Tafel Bayreuth nicht möglich.

Knapp 140 Ehrenamtliche arbeiten hier, um den Betrieb am Laufen zu halten. bt-Redakteurin Susanne Jagodzik stellt einige von ihnen vor. Impressionen aus dem Lager der Bayreuther Tafel finden Sie über dem Text. 

„Die Bereitschaft uns zu unterstützen ist etwas ganz Besonderes“

Ingrid Heinritzi-Martin, Vorsitzende der Tafel Bayreuth, schätzt die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer sehr. Die Tafel lebe aber auch von den Spenden der Lebensmittelmärkte und von Sach- und Geldspenden. Einen großen Teil der Ware holen die freiwilligen Fahrer der Bayreuther Tafel von den Supermärkten aus der Region. Aber auch von dem Zentrallager der Tafel Nürnberger Land werden Produkte an die Tafeln in Franken verteilt. Dann kommt es auch einmal vor, dass man Waschmittel bei der Tafel Bayreuth kaufen kann.

Die 1. Vorsitzenden der Tafel Bayreuth e. V., Ingrid Heinritzi-Martin. Foto: Susanne Jagodzik

Die Bereitschaft uns zu unterstützen ist etwas ganz besonderes und nicht selbstverständlich. Das schätzen wir sehr. Ohne die Ehrenamtlichen wären wir nichts.

(Ingrid Heinritzi-Martin, 1. Vorsitzende Tafel Bayreuth e.V.)

„Vom Backsta zum Backsta-Käs“

Fahrer, wie Roland Motschiedler oder Günther Kühnemund, bringen die Lebensmittel dann zum Bayreuther Tafelladen. Diese müssen bereits bei der Abholung vor den Supermärkten auf Frische kontrolliert werden, bevor sie in die Kühlautos verladen werden.

Roland Motschiedler ist einer der freiwilligen Fahrer, der die Ware aus den Supermärkten abholt. Foto: Susanne Jagodzik

Ich habe jahrelang bei BAT gearbeitet und wurde nun freigestellt. Jetzt helfe ich als Fahrer bei der Tafel mit. Es ist schön, zu wissen, dass man etwas gutes tun kann und gebraucht wird.

(Roland Motschiedler, Fahrer bei der Tafel Bayreuth)

Vom Maurer zum Lebensmittelfahrer: Günther Kühnemund. Foto: Susanne Jagodzik

Ich komme vom Backsta zum Backsta-Käs. Früher war ich Maurer und jetzt arbeite ich mit Lebensmitteln. Man braucht auch als Rentner gewisse Strukturen. Die habe ich hier. Durch ein Inserat 2014 wurde ich auf die Tafel Bayreuth aufmerksam. Jetzt helfe ich bereits seit fünf Jahren als Fahrer.

(Günther Kühnemund, Rentner)

„Die Leute sollen Freude an ihrem Einkauf haben“

Sobald die Ware an der Tafel Bayreuth ankommt, wird sie von den Freiwilligen vor Ort in den Räumen hinter den Kulissen sortiert. Obst und Gemüse, das nicht mehr in den Verkauf kann, wird dann in einer extra Kiste gesammelt und geht an den Gnadenhof.

Eine der ältesten Ehrenamtlichen bei der Tafel Bayreuth: Rosemarie Baierlein. Foto: Susanne Jagodzik

Wir sortieren und ordnen die Ware so, dass man das Gefühl hat, in einem richtigen Laden zu stehen. Die Leute sollen sich wohlfühlen und Freude an dem Einkauf haben.

Seit sechs Jahren helfe ich hier in der Tafel aus. Es ist wichtig, die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung zu erkennen.

(Rosemarie Baierlein, Rentnerin)

Rosemarie Baierlein gehört mit 77 Jahren zu den ältesten Helfern. Doch das Alter merkt man der Rentnerin nicht an. Geschickt sortiert sie das Gemüse aus und lernt die jungen Nachwuchshelfer an. So auch die Studentin Sophie Gottlieb.

Neu im Team: die Studentin Sophie Gottlieb. Foto: Susanne Jagodzik

Ich bin heute erst das zweite Mal dabei. Durch eine Freundin in der Uni bin ich auf die Tafel aufmerksam geworden. Wenn man den ganzen Tag nur in der Bibliothek sitzt und lernt, ist das hier ein toller Ausgleich. Und mit meiner Arbeit kann ich auch noch Gutes tun.

(Sophie Gottlieb, Studentin an der Uni Bayreuth)

„Wir halten uns an alle Lebensmittelverordnungen“

Zweimal in der Woche, am Mittwoch und am Samstag, ist dann Ausgabetag. Am Tag vorher bedeutet das für die Ehrenamtlichen eine Menge Arbeit. Gerade gekühlte Ware muss schnell sortiert und eingeräumt werden.

Ursula Lammel, Gründungsmitglied der Bayreuther Tafel. Foto: Susanne Jagodzik

Wir halten uns hier genauso an die Lebensmittelverordnungen wie die richtigen Läden. Da die Kühlkette nicht unterbrochen werden darf, muss es schnell gehen.

Besonders bei Wurst- und Fleischware kontrollieren wir stark. Was schon angetaut ist, wird weggeschmissen.

(Ursula Lammel, Gründungsmitglied der Bayreuther Tafel)

„Was wäre, wenn es die Tafel nicht gäbe?“

Die vorsortierte Ware wird dann am Tag vor der Ladenöffnung bereits in die Kühltheken oder die Regale im Ladenraum eingeräumt. Alles, was dort keinen Platz findet, wandert zurück in die Kühlräume. Von dort können dann bei Bedarf Produkte nachgereicht werden.

Peter Skraban: seit Januar 2019 ehrenamtlicher Helfer bei der Tafel Bayreuth. Foto: Susanne Jagodzik

Mein ursprünglicher Gedanke war 1000 Sozialstunden zu leisten, um abzugsfrei in den Frühruhestand gehen zu können. Schnell habe ich aber gemerkt wie wichtig die Tafel Bayreuth ist.

Was wäre mit den Menschen und den Lebensmitteln, wenn es die Tafel nicht gäbe? Das muss man sich immer wieder vor Augen führen.

(Peter Skraban, Früh-Rentner)

Um die rund 250 Kunden, die an einem Ausgabetag zur Bayreuther Tafel kommen, zu registrieren und auch die weiteren Abläufe in dem Laden zu organisieren, arbeitet Stefan Kühnlein als Ladenleiter. Kühnlein ist seit Beginn der Bayreuther Tafel an Bord. Lange Zeit arbeitete er ehrenamtlich. Da sich nun aber die Strukturen veränderten und auch der Laden immer größer wurde, benötigte die Bayreuther Tafel einen hauptamtlichen Ladenleiter.

Der Ladenleiter Stefan Kühnlein. Foto: Susanne Jagodzik

Es braucht jemanden, der sich um das Alltagsgeschäft kümmert. Oft haben unsere Kunden auch neben den Öffnungszeiten Fragen und Probleme. Dann gibt es eine extra „Sprechstunde“, in der die Menschen mit ihren Anliegen zu mir kommen können.

(Stefan Kühnlein, Ladenleiter Bayreuther Tafel)

Durch die Bayreuther Tafel profitieren bis zu 1.200 Menschen pro Ausgabe von den Lebensmitteln. Umso wichtiger ist es, dass es die Ehrenamtlichen der Bayreuther Tafel gibt, die anpacken. Doch gerade im Sommer fehlen oft wichtige Arbeitskräfte.

Die Tafel Bayreuth in der Justus-Liebig-Straße. Foto: Susanne Jagodzik

„Wir sind immer auf der Suche nach freiwilligen Helfern“

Daher freut sich die Vorsitzende Ingrid Heinritzi-Martin, dass auch immer mehr Studenten sich melden, um bei der Tafel mitzuarbeiten.

Der Laden hat eine günstige Lage. Wir sind nahe an dem Fahrradweg zur Uni. Dadurch werden die Studenten auf uns aufmerksam. Wir konnten inzwischen schon viele Studenten für unsere Arbeit gewinnen.

(Ingrid Heinritzi-Martin, 1. Vorsitzende Bayreuth Tafel e.V.)

Außerdem gebe es an den Gymnasien verschiedene Schülerprojekte, wie zum Beispiel das freiwillige soziale Schülerjahr, in dem man seinen Dienst in der Tafel Bayreuth absolvieren könne. Dadurch erhofft sich die Tafel Bayreuth stetig ehrenamtliche Nachwuchskräfte, die über die Zeit hinaus bei der Tafel arbeiten wollen.

Wer die Tafel Bayreuth unterstützen möchte, kann sich unter info@tafel-bayreuth.de über die verschiedenen Möglichkeiten informieren.

David Taylor im Porträt: So sieht seine Traumfrau aus

Wie tickt der Bachelorette-Kandidat David Taylor wirklich? Wie sieht seine Traumfrau aus und was war sein peinlichstes Date-Erlebnis? Das Bayreuther Tagblatt hat David Taylor im Porträt.

Zu Besuch am Set: Fichtelgebirgskrimi mit Witz und fränkischem Charme

„Bitte Ruhe! Wir drehen!“ – Die Dreharbeiten zur Polizeiserie „Siebenstern“ laufen auf Hochtouren. Hauptdrehort ist das Fichtelgebirge. Das Bayreuther Tagblatt war bei den Dreharbeiten vor Ort und hat Regisseur Michael von Hohenberg über die Schultern geschaut. Impressionen davon finden Sie unter dem Text.

Polizei-Comedy-Serie mit fränkischem Charme

Vier Jahre lang hat Michael von Hohenberg, Regisseur, Autor und Kameramann, an der Story für den Fichtelgebirgskrimi gefeilt. Mord und Totschlag gibt es bei Hohenbergs Drehbuch allerdings nicht. Vielmehr dreht sich alles um die Polizeiinspektion Siebenstern West. Weil es im verschlafenen und ruhigen Fichtelgebirge zu viele Polizeistationen gibt, darf nur die Beste bestehen bleiben. Um das zu schaffen, müssen sich die Polizisten einiges einfallen lassen.

Nur die beste und effektivste Polizeistation bleibt am Ende bestehen. Kriminell werden, dürfen die Polizisten ja nicht, deswegen ist Kreativität gefragt.

(Michael von Hohenberg, Regisseur)

„Schön zu sehen, mit welchem Herzblut man dabei ist“

Mitte August haben die Dreharbeiten für die Low-Budget-Produktion begonnen. Mit dabei sind neben vielen Medienstudenten und Jungschauspielern auch namenhafte Schauspieler. Was den Reiz einer solch kleinen Produktion ausmacht, erfahren Sie von Giovanni Arvaneh, bekannt aus Serien wie Marienhof, und Hubert Burczek im Video.

„Warum es hier so gut läuft? Weil wir mit dem Herzen dabei sind!“

Obwohl Michael von Hohenberg für seinen Fichtelgebirgskrimi nur wenig finanzielle Mittel zur Verfügung hatte, läuft alles hochprofessionell ab. Das schätzen auch die gelernten Schauspieler, die am Set mitwirken. „Wir sind hier alle freiwillig und unentgeltlich. Ich glaube gerade das macht das Projekt so erfolgreich“, sagt Giovanni Arvaneh.

Gedreht wird hauptsächlich rund um Weißenstadt im Fichtelgebirge. Dafür wurde auch eine eigene Polizeistation im „Movie Office“-Lager aufgebaut. Aber auch in Bischofsgrün, der Oberpfalz und in Plech in der ehemaligen Westernstadt wurden einige Szenen gedreht.

Impressionen vom Dreh im Studio

Joachim Benecke
Dipl.-Ing. Innenarchitekt
Tel. 0921/78911-19

Ende November soll der Fichtelgebirgskrimi in den oberfränkischen Kinos laufen. Zu Weihnachten wird „Siebenstern“ dann auch auf Streaming-Diensten wie Amazon verfügbar sein.

Wolfgang Bosbach im bt-Interview: „Ich bin ein Freund der klaren Worte!“

So voll war das Festzelt der Kreuzer Kerwa an einem Sonntag schon lange nicht mehr. Der Grund dafür: CDU-Politiker Wolfgang Bosbach.

Der 67-Jährige war zu Gast beim Politischen Frühschoppen der Kreuzer Kerwa. bt-Redakteurin Susanne Jagodzik hat Wolfgang Bosbach vor seiner Rede zum Interview getroffen. Im Video über dem Text spricht Bosbach über seine Krebserkrankungen, die Zeit nach seiner politischen Karriere und seinem besonderen Verhältnis zur CSU.


Bosbach war von 2000 bis 2009 stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und von 2009 bis 2015 Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages. Im Oktober 2017 gab er seinen Rückzug aus dem Deutschen Bundestag bekannt.


Einer der beliebtesten Politiker Deutschlands

Trotz seines Rückzugs zählt Wolfgang Bosbach zu einem der bekanntesten und beliebtesten Politiker Deutschlands. Und das obwohl der Rheinländer nie ein hohes Ministeramt innehatte. Auf die Frage warum gerade er sich einer solchen Beliebtheit erfreuen darf, antwortet Bosbach mit einem Schmunzeln: „Ich bin ein Freund der klaren Worte. Das schätzen die Leute!“.

Wolfgang Bosbach auf der Kreuzer Kerwa. Foto: Susanne Jagodzik

Und das wurde auch auf der Kreuzer Kerwa deutlich. Die Besucher waren sich einig: „So voll wie dieses Jahr war das Festzelt an einem Sonntag schon lange nicht mehr.“

„Es muss klar sein wofür man steht“

In seiner Rede zum Politischen Frühschoppen ging der 67-Jährige vor allem auf die Entwicklung der CDU und CSU ein. Es brauche nur zwei Ansätze um wieder erfolgreich zu werden: Man müsse als klare politische Alternative auftreten und zum anderen sich mit den Themen beschäftigen, die für die Leute wichtig sind.

Doch auch der Spaß durfte nicht zu kurz kommen.

Wir haben auch in der Politik Humor. Aber wissen Sie, meisten wenn wir Politiker Humor haben, ist es eher unfreiwillig.

(Wolfgang Bosbach, CDU-Politiker)

Wolfgang Bosbach ist der fünfte Gastredner auf der Kreuzer Kerwa seit die CSU den Politischen Frühschoppen ausrichtet. Vor Bosbach waren seit 2015 bereits der ehemaligen Innenminister Hans-Peter Friedrich, Thomas Kreuzer, Chef der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, der bayerische Innenminister Joachim Herrmann und Ministerpräsident Markus Söder zu Gast am Rednerpult der Kreuzer Kerwa.

Rückruf nach Lauge im Bier: Geschäftsführer vermutet Sabotage-Akt

Der Fall zieht immer größere Kreise. Nachdem in mehreren Supermärkten das Franken-Bräu-Pilsener aufgrund von Verunreinigung zurückgerufen wurde, erhebt der Geschäftsführer von Franken-Bräu nun schwere Vorwürfe: Man wolle der Brauerei bewusst schaden.

Nachdem von einem Verbraucher eine Probe des Pilsener Franken-Bräu beim Landratsamt Kronach abgegeben und überprüft wurde, stellte sich heraus, dass Rückstände von Reinigungsmittel in der Bierprobe zu finden waren. Die Konsequenz für die Brauerei: 30.000 Flaschen wurden zurückgerufen. Das bedeutet laut Angaben des Geschäftsführers Rainer Mohr rund 100.000 Euro Verlust.

Bereits Anfang der Woche wurde die sogenannte Beschwerdeprobe beim Landratsamt Kronach eingereicht. Nachfolgend wurden Vergleichsproben angefordert, die zeigen sollten, ob der Ursprung der Laugenflüssigkeit mit jener der Franken-Bräu übereinstimmt.

Laut Gutachten: Keine Verbindung zum Abfüllbetrieb

Ein Gutachten brachte dann die Gewissheit: Nach Angaben des Landratsamtes Kronach könne keine Verbindung zwischen den Beschwerdeproben und dem Abfüllbetrieb in Mitwitz nachgewiesen werden. Für Geschäftsführer Rainer Mohr ein bewusster Sabotageakt.

Der Geschäftsführer der Franken-Bräu Rainer Mohr. Foto: Franken-Bräu

Da will uns jemand gezielt schaden. Die Leute haben inzwischen Angst bei uns Bier zu bestellen.

(Rainer Mohr, Geschäftsführer Franken-Bräu)

Die Brauerei habe nun mit einem großen Ruf-Schaden zu kämpfen. Trotz Absprachen mit den Behörden erst einmal abzuwarten, gelang der Fall durch eine Warnung von einer Supermarkt-Kette an die Öffentlichkeit.

Obwohl inzwischen geklärt ist, dass das Bier nicht bei uns verunreinigt wurde, wurde Mitte der Woche nochmals eine Warnung an die Öffentlichkeit herausgegeben. Das verunsichert die Verbraucher total. Wir müssen mit enormen Umsatzeinbußen rechnen.

(Rainer Mohr, Geschäftsführer Franken-Bräu)

Nach Angaben Mohrs, sei dies nicht der erste Versuch der Franken-Bräu zu schaden. Wie der Geschäftsführer auf Nachfrage des bt mitteilte, wolle er nun Anzeige bei der Polizei erstatten.

Nach Unfall: Nachwuchsspieler der SpVgg stirbt am Urlaubsort

Trauer bei der SpVgg: Wie die SpVgg Bayreuth auf ihrer Homepage mitteilte, ist der U19-Spieler Toni Heinl nach einem tragischen Unfall am vergangenen Wochenende verstorben. Der 17-Jährige verbrachte zuvor zusammen mit seinen Mannschaftskollegen seinen Urlaub in Bulgarien.

Die Nachricht hat uns tief getroffen, wir sind fassungslos. Wir werden Toni als positiven Menschen und tollen Fußballer für immer in guter Erinnerung halten.

(Marc Reinhardt, Leiter des Nachwuchs-Leistungs-Zentrums und Trainer der U17-Mannschaft)

Toni Heinl wechselte 2015 vom JFG Neubürg 05/SV Mistelgau in den Altstädter Nachwuchs, wo er zuletzt in der U17 zu den Leistungsträgern gehörte. Als hoffnungsvolles Talent nahm er außerdem an Trainingseinheiten der U23 und der Regionalliga-Mannschaft teil.

Der Spielbetrieb der U19-Mannschaft sei bis auf weiteres eingestellt worden. Vielmehr stehe jetzt die Trauerarbeit im Vordergrund. Auch die Regionalliga-Mannschaft wird bei ihrem Heimspiel am kommenden Freitag gegen Türkgücü München aus Respekt vor Toni Heinl mit Trauerflor antreten.

 

 

David Taylor: Das steckt hinter dem Bayreuther Bachelorette-Kandidaten

Am Mittwochabend ist es wieder soweit – bei der Bachelorette werden die nächsten Rosen verteilt. Der Bayreuther David Taylor ist inzwischen einer von sechs verbliebenen Rosenanwärtern, die um das Herz von Gerda Lewis kämpfen. Heute Abend entscheidet sich auch, wer bei den Home-Dates der Bachelorette seine Familie präsentieren darf. Doch was weiß man eigentlich von dem Bayreuther?

In Eckersdorf aufgewachsen

David Taylor ist der Sohn einer Bayreuther Basketball-Legende. Derrick Taylor dürfte vielen sowohl als Spieler, als auch als Trainer im Bayreuther Basketball ein Begriff sein. David selbst wuchs in Eckersdorf auf und ging am Graf-Münster-Gymnasium zur Schule.

GMG. Archivfoto: Neele Boderius

Basketball-Zukunft ungewiss

Schon früh eiferte David seinem Vater nach und startete eine Basketball-Karriere. Angefangen hat alles beim BBC Bayreuth. Seine letzte Station war in Erfurt bei den Basketball Löwen. Der Vertrag dort lief allerdings am 30. Juni 2019 aus. Eine größere Fuß-OP zwingt David Taylor dazu aktuell zu pausieren. Wie es danach für den 24-Jährigen weitergeht, ist fraglich.

Wie es mit Davids Profi-Karriere weitergeht ist noch ungewiss. Foto: Privat

Ich muss mich jetzt erst einmal auskurieren. Wie es danach für mich weitergeht, steht noch offen.

(David Taylor über seine Zwangspause)

Eine Alternative für den Profi-Sport hat Taylor aber schon. Der Bayreuther absolviert zur Zeit ein Fernstudium in Ernährungswissenschaften. Im Anschluss daran soll noch ein Medizin-Studium folgen.

„Aktuell wohne ich wieder bei meinen Eltern“

Nach seinem beruflichen Intermezzo in Erfurt, wohnt David Taylor inzwischen wieder bei seinen Eltern in Eckersdorf. Ob es ihn einmal in eine andere Stadt verschlage, hänge von seiner beruflichen Zukunft ab. Solange die nicht geklärt sei, lebe der 24-Jährige gerne wieder in seiner alten Heimat. Von seinen Eltern erhalte er auch viel Unterstützung für seinen Ausflug in die Fernseh-Welt.

Meine Eltern fanden es überhaupt nicht schlimm, dass ich bei der Bachelorette mitgemacht habe. Ganz im Gegenteil – sie haben mich sogar dazu ermutigt. Sie wussten also worauf sie sich einlassen und was bei einem möglichen Home-Date auf sie zukommen würde.

(David Taylor über seine Eltern)

Unter den Top 3 auf Instagram

Trotz seiner schüchternen und zurückhaltenden Art hat der Bayreuther schon viele Herzen im Sturm erobert. Vergleicht man die Instagram-Abonnenten der verbliebenen Kandidaten, so reiht sich David Taylor mit 39,5 Tausend auf Rang 3 ein. Spitzenreiter ist Tim Stammberger mit 73,6 Tausend, gefolgt von Keno Rüst mit 43,2 Tausend Abonnenten. Unzählige Kommentare machen deutlich, wie beliebt der Bayreuther auch bei seinen Fans ist.

Wenn Gerda dich nicht nimmt, dann tu ich es. #callme

(majo.gld Kommentar auf Instagram)

Das Leben als Gehörloser: Das kleine Einmaleins der Gebärdensprache

Thomas Zeidler ist seit Geburt an taub. Da er allerdings noch eine minimale Hörkraft besitzt, ist es ihm dank eines Hörgeräts möglich im Einzelgespräch mit bt-Redakteurin Susanne Jagodzik über die Barrieren eines Gehörlosen im Alltag zu sprechen. Im Video zeigt Zeidler außerdem das kleine Einmaleins der Gebärdensprache.

„Wir haben immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen“

In Deutschland leben rund 80.000 Menschen mit der nicht-sichtbaren Behinderung. Allerdings treffen Gehörlose im Alltag immer noch auf Menschen mit Vorurteilen und würden von diesen ausgegrenzt. Eine Tatsache, die Thomas Zeidler absolut nicht verstehen kann.

Thomas Zeidler kommt mit seiner Behinderung sehr gut zurecht und ist glücklich mit seinem Leben. Foto: Susanne Jagodzik

Oft heißt es über uns Gehörlose, dass wir nicht normal sind. Aber was ist denn schon normal? Und wer bestimmt das?

(Thomas Zeidler, Vorsitzender des Gehörlosen Treff Bayreuth)

Zeidler lebt von Geburt an mit der Behinderung. Da seine Eltern ebenfalls taub sind, lernte der 51-Jährige schnell die Gebärdensprache. Im Gegensatz zu vielen anderen Gehörlosen, kann sich Thomas Zeidler allerdings auch gut artikulieren. Das helfe ihm in vielen Situationen, so auch in unserem Interview. Nach einer Ausbildung zum Elektriker arbeitete der gebürtige Saarländer bis zu dem Stellenabbau bei BAT. Aktuell macht der 51-Jährige eine Ausbildung zum Gebärdensprache-Lehrer.

Das 1×1 der Gebärdensprache

Um die Gebärdensprache verstehen zu können, gibt es einige wichtige Anhaltspunkte. Wie Thomas Zeidler erklärt, ist schon der Satzbau ganz anders. Die wichtigsten Unterschiede gibt es hier:

  • Das Verb steht immer am Schluss, da es am aussagekräftigsten ist.
  • Es gibt keine Vergangenheitsform. Stattdessen verwendet man am Ende das Wort „fertig“ oder benutzt die Augenbrauen.
  • Auch in der Zukunftsform arbeitet man mit Zeitangaben wie „morgen“.
  • Das Satzende wird durch ein Augenzwinkern angedeutet.

Außerdem erhält jeder Gehörlose in der Gebärdensprache seinen eigenen bildlichen Namen. Thomas Zeidler wird der „Professor“ genannt, da er schon von klein auf wissbegierig war. Im Video stellt sich Thomas Zeidler mit seinem Namen in Gebärdensprache vor, buchstabiert ihn anschließend und stellt die Frage: „Wie geht es dir?“

„Barrieren gibt es überall – man muss nur damit umgehen können“

Auch wenn Zeidler gut mit seiner Behinderung umgehen kann, gibt es für Gehörlose trotzdem viele Barrieren im Alltag. Kleine und große Probleme in den eigenen vier Wänden gehören dazu. Was ist zum Beispiel, wenn Besuch vor der Tür steht? Die Klingel können Gehörlose schließlich nicht hören. Oder man vergisst in der Hektik den Wasserhahn ganz abzudrehen, hört aber das Wasserplätschern nicht.

Doch auch in der Öffentlichkeit haben Gehörlose oft mit Problemen zu kämpfen. Das fange schon bei alltäglichen Situationen wie dem Einkaufen an.

Wenn ich zu einem Metzger gehe, dann kann ich mich mit Händen und Füßen verständlich machen. Da weiß man ja auch ungefähr was ich möchte.

Stehe ich allerdings zum Beispiel im Baumarkt und suche etwas, dann wird es schon komplizierter. Dann müssen wir uns mit Zetteln oder dem Handy verständigen.

(Thomas Zeidler)

Probleme habe Zeidler auch am Bahnhof. Oft komme eine Durchsage, dass sich ein Gleis ändert. Nur in den seltensten Fällen sei dies aber auch angeschrieben, so Thomas Zeidler.

Das Alphabet in Gebärdensprache

Obwohl die Gebärdensprache hauptsächlich von Bildsprache lebt, gibt es noch das Fingeralphabet mit dem man sich ausdrücken kann. Das wird zum Beispiel genutzt, wenn man sich namentlich vorstellt und auf die einzelnen Buchstaben angewiesen ist. Im Video zeigt Thomas Zeidler das Fingeralphabet.

Einen Überblick über das deutsche Fingeralphabet gibt es außerdem hier.

Online Petition für mehr Teilhabe

Um Gehörlosen eine größere gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftliche Leben zu ermöglichen, wurde Anfang des Jahres auch eine Online Petition ins Leben gerufen. Gefordert wird darin ein Gehörlosengeld, wie es in vielen Bundesländern Deutschlands bereits der Fall ist.

Um mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können und nicht an den Rand gedrängt zu werden benötigen wir oft Dolmetscher. Mit dem Gehörlosengeld könnten wir uns diese leisten.

(Thomas Zeidler)

Mit dem Gehörlosengeld sollen aber auch andere Hilfsmittel wie Lichtsignalanlagen oder optische Rauchmelder finanziert werden. Alle Informationen zu der Petition gibt es online.

 

Beeren, Blumen, Pilze: Wann‘s fürs Sammeln ein Bußgeld gibt

Hier und da einmal eine Beere vom Strauch zupfen und ein bisschen naschen, oder ein kleines Eimerchen voller Heidelbeeren für zu Hause mitnehmen – alles kein Problem. Wer in den Wald geht, um Beeren und Pilze zu sammeln, darf es nur nicht übertreiben. Im Internet wurde das jetzt von einer Gruppe Bayreuthern hitzig diskutiert. Dort bot eine Frau Unmengen von Beeren aus den heimischen Wäldern zum Kilopreis von 5 Euro an. Das ist verboten. Wird sogar bestraft. Aus gutem Grund.

Das Ökosystem Wald braucht Pilze

Auch wenn bald Schwammerl-Zeit ist und die Sträucher in den Wäldern voll mit Beeren sind, heißt das nicht, dass man sich nach Lust und Laune aus dem Wald bedienen darf. Und das hat seine guten Gründe, wie Jan Paul Schmidt von den Bayerischen Staatsforsten erklärt.

Wer für gewerbliche Zwecke sammeln will, braucht aus Naturschutzgründen eine Genehmigung.

(Jan-Paul Schmidt, Sprecher der Bayerischen Staatsforsten)

Die Genehmigungen seien allerdings schwer zu bekommen. Die Staatsforsten erteilen sie nicht, sagt Schmidt. Denn die Beeren und Pilze spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem Wald. Die Beeren dienen Tieren als Nahrung, die Pilze erfüllen verschiedene, wichtige Aufgaben für den Waldboden.

Pilze ernähren sich von abgestorbenen Pflanzen und zersetzen tote Tiere. Sie säubern so den Wald von Totholz und gestorbenen Lebewesen und machen daraus Humus. Ohne diese nährstoffreiche Erde könnten im Wald keine Pflanzen wachsen. Deshalb ist es wichtig, dass nicht zu viele Pilze aus dem Wald gesammelt werden, erklärt Schmidt.

Was ist erlaubt und was nicht?

In Naturschutzgebieten darf überhaupt nichts gesammelt werden und es dürfen auch keine Blumen gepflückt werden. Auch geschützte Arten sind tabu – in allen Wäldern. Dazu zählen zum Beispiel alle Enzian-, Iris-, Lilien- und Orchideenarten sowie auch Schneeglöckchen, See- und Teichrosen. Unter den Beeren ist der Sanddorn gesetzlich geschützt. Wer an Kaiserlingen, Königs- und Sommer-Röhrlinge, März-Schnecklingen oder Saftlingen vorbeikommt, sollte auch diese besser stehen lassen.

Beeren dürfen abgezupft, die Pflanzen aber nicht beschädigt werden. Und Pilze dürfen nur abgeschnitten werden, nicht herausgerissen. Selbes gilt für Blumen.

Wer sich nicht an die Regeln hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einer Geldstrafe rechnen, teilt die Polizei auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts mit.

Mia Klub: Amerikaner spricht von Rassismus an der Tür

Ist Rassismus in Bayreuth ein Problem? Hört man die Geschichte von Therde Stimphile aus Heinersreuth und schenkt ihr Glauben, könnte man meinen ja. Seine Anschuldigungen wiegen schwer. Auf Facebook warnt der Amerikaner vor Orten, „die man als dunkelhäutiger Mann, der in Deutschland lebt, meiden sollte“. Dazu zählt seiner Auffassung nach auch der Bayreuther Nachtclub Mia in der unteren Maxstraße.

Rassismus an der Clubtür?

Therde Stimphile schildert auf seinem Facebook-Profil folgende Situation: Er sei am vergangenen Samstag mit drei Freunden in der Stadt gewesen, um einen schönen Abend zu verbringen. Gegen ein Uhr hätten die Männer, der Amerikaner, ein Afrikaner und zwei Syrer, beschlossen, weiterzuziehen und in den Club Mia zu gehen.

An der Türe sei sein afrikanischer Freund aufgehalten worden. Die Türsteher hätten den Männern mitgeteilt, dass nur Studenten in den Club dürften und sie einen Studentenausweis bräuchten.

Wir drehten uns um und verließen die Schlange.

(Therde Stimphile auf Facebook)

Doch sie hätten bemerkt, dass niemand anders gebeten wurde, einen Studentenausweis vorzuzeigen. Am Samstag war laut Facebook-Seite des Clubs das Motto „Meine Lieblingslieder“. Von einer reinen Studentenparty ist dort nicht die Rede. Lediglich der Eintritt soll für Studenten einen Euro billiger gewesen sein an diesem Abend.

Also hätten die Männer einen Gast, der aus dem Club kam, gefragt, ob er Student sei. Als dieser verneint habe, seien sie zurück gegangen und hätten die Security gefragt, warum sie nicht hinein durften. Wie Stimphile schreibt, bekamen sie keine Antwort. Seinen syrischen Freunden hätten die Türsteher allerdings gesagt, dass sie in den Club dürften, nur ihre dunkelhäutigen Freunde nicht. Der Amerikaner vermutet, weil sie weiß sind.

Demütigendes Gefühl

Therde Stimphile schreibt weiter, er habe sich gedemütigt und frustriert gefühlt. Die Situation sei ihm peinlich gewesen.

Der Kampf des schwarzen Mannes ist nicht auf die Grenzen der Vereinigten Staaten beschränkt.

(Therde Stimphile auf Facebook)

Auch seine Frau Suraja sagt auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts, ihr Mann sei völlig aufgelöst nach Hause gekommen, sei aufgebracht und wütend gewesen. Nicht, weil er nicht in den Club gekommen sei, sondern vielmehr, weil die Türsteher gelogen hätten. Erklären können sich die Stimphiles den Vorfall nicht.

Wir waren Anfang August erst zusammen im Mia, um meinen Geburtstag zu feiern. Da sind wir ohne Probleme reingekommen.

(Suraja Stimphile über einen Besuch im Mia)

Sie wollen auf jeden Fall mit der Geschäftsführerin, Christin Mehlhorn, sprechen und wissen, warum Stimphile und sein Freund nicht ins Mia durften. Bislang blieb die Kontaktaufnahme allerdings erfolglos. „Die Telefonnummer auf Facebook ist nicht vergeben, auf meine Nachricht, in der ich um Rückruf gebeten habe, habe ich noch keine Antwort bekommen“, sagt Suraja Stimphile. Am Freitag wollen sie die Chefin im Club besuchen.

Die Geschäftsführerin des Clubs wollte sich auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts nicht zu den Vorwürfen äußern.

Nicht der erste Vorfall

Den Vorfall zu klären, liegt dem Paar am Herzen. Denn wie Suraja Stimphile berichtet, ist es nicht der erste Vorfall von Rassismus, den sie und ihr Mann erleben mussten. Vergangenes Jahr auf dem Kulmbacher Bierfest sei ihr Mann angepöbelt worden, weil er eine Lederhose trug. Nur Deutsche dürften die deutsche Tracht tragen, habe er sich sagen lassen müssen.

Es seien Kleinigkeiten im Alltag, die Therde Stimphile merken ließen, er gehöre nicht dazu, sagt seine Frau. Und das, obwohl er sehr gut Deutsch spreche und sich in Deutschland immer sicher und wohl gefühlt habe.

Deshalb sind wir vor zwei Jahren auch von den USA zurück nach Deutschland gezogen, als mein Mann aus der Army entlassen wurde.

(Suraja Stimphile)

Der Vorfall an der Tür des Bayreuther Clubs habe nun das Fass zum Überlaufen gebracht. Seinem Ärger hat Therde Stimphile auf Facebook Luft gemacht, um auf das Thema Rassismus aufmerksam zu machen.