Schlagwortarchiv für: Nachrichten

Bayreuth: Streit um Live-Stream aus dem Rathaus

Seit September 2017 können Politikinteressierte die Sitzungen des Stadtrates Bayreuth live via Stream verfolgen. Doch laut einem Antrag von Stadtratsmitglied Wolfgang Gruber (DU) sorge dieser Live-Stream für mehr Verwirrung als Transparenz bei den Bürgern. Er ist für eine Änderung des Streams, was am Mittwoch (27. November 2019) im Stadtrat diskutiert wurde. Die Debatte um den diesen Live-Stream startete schon im August.

Kritik am Live-Stream

Vor allem in der inhaltlichen Darstellung sehen die Mitglieder des Vereins Die Unabhängigen ein großes Problem. Verspätungen und Unterbrechungen könnten nicht nachvollzogen werden. Außerdem sei es völlig unverständlich, warum sich nicht alle Mitglieder des Stadtrats filmen lassen würden, da sie doch bewusst ein öffentliches Amt ausüben, erläutert Wolfgang Gruber.

Diskussion bereits im Ältestenausschuss

Bereits im Ältestenausschuss wurde über den Antrag der Unabhängigen diskutiert und abgelehnt. Auch am Mittwoch (26. November 2019) waren sich die Stadträte zumindest in einem Punkt einig: So wie der Live-Stream aktuell läuft, ist er alles andere als optimal.

Trotzdem darf man keinen Druck auf die einzelnen Personen hinsichtlich ihrer Persönlichkeitsrechte ausüben, so Ulrich Pfeifer. Zur Diskussion stand auch eine Mediathek, in der man die Sitzungen im Anschluss abrufen könnte. Das sei allerdings aufgrund von Datenschutzregelungen nicht zulässig, erklärte Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe. Trotz 15 Gegenstimmen wurde der Antrag auf Ablehnung einer Änderung des Live-Streams vom Stadtrat mehrheitlich angenommen. Heißt: An dem Live-Stream wird sich vorläufig nichts ändern.

Zusätzlicher Antrag im Stadtrat

Auf Antrag von Stadtratsmitglied Iris Jahn (DU) werde die Verwaltung allerdings auf die Stadtratsmitglieder, die bisher einem Live-Stream abgelehnt haben, zugehen und prüfen ob diese für Redebeiträge zur Verfügung stehen. Damit würde man schon erheblich mehr Transparenz schaffen, so Pfeifer.

Bayreuther Hell holt wieder Gold

Die Bayreuther Bierbrauerei hat wieder abgeräumt. Eine Woche nach dem Sieg beim European Beer Star, hat das Bayreuther Hell nun auch beim internationalem Bierwettbewerb Brussels Beer Challenge die Bestplatzierung erreicht. Mit der Goldmedaille konnten die Bayreuther ihren zweiten Platz aus dem Vorjahr sogar noch verbessern.

Bei zwei der weltweit wichtigsten Bierwettbewerbe von den hochkarätig besetzten Fachjurys in kürzester Zeit als das beste Helle gekürt zu werden ist unfassbar und wir sind unendlich dankbar für die Auszeichnungen.

(Vorstand Hans-Joachim Leipold)

Neben den beiden jüngsten Erfolgen hatte die Brauerei auch 2018 schon Grund zum Jubeln. Dort holte sich das Bayreuther Hell beim International Craft Beer Award den Titel der Kategorie „Bestes Helles“.

Radfahren verboten: Die Verkehrsregelungen zum Bayreuther Christkindlesmarkt

Am kommenden Montag eröffnet das Bayreuther Christkind zusammen mit Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe den Christkindlesmarkt in Bayreuth. Dann greifen auch wieder besondere Verkehrsregelungen. Wo man parken darf und was die Auto- und Radfahrer zu beachten haben, gibt es hier im Überblick.

Radfahren verboten

Von Montag, 25. November, bis Samstag, 23. Dezember, findet auf dem Stadtparkett der traditionelle Bayreuther Christkindlesmarkt statt. Dazu wurde die Fußgängerzone Maximilianstraße bereits ab Montag, 18. November, um 10:30 Uhr, zwischen Hohenzollernring und Kirchgasse gesperrt. Die Zufahrt zu den privaten Stellplätzen in der Frauengasse ist frei. Radfahren im Marktgelände ist verboten. Hierauf weist das Straßenverkehrsamt der Stadt hin.

Eingeschränkter Lieferverkehr

Im Rahmen des Sicherheitskonzeptes für den Christkindlesmarkt ist der Lieferverkehr während der gesamten Dauer des Marktes nur eingeschränkt möglich. Die Zufahrt zur Maximilianstraße über das Mühltürlein ist vom Hohenzollernring beziehungsweise der Hindenburgstraße kommend gesperrt und nur für Anlieger mit entsprechendem Sonderausweis der Stadt Bayreuth zugelassen.

Parken in Grünflächen verboten

Das Straßenverkehrsamt weist außerdem darauf hin, dass das Parken in Grünflächen insbesondere entlang der Hindenburgstraße untersagt ist. Bei Verstößen droht ein Bußgeld. Verkehrsteilnehmer, die trotz Verbots den dortigen gemeinsamen Rad- und Fußweg befahren, gefährden damit Fußgänger und Radfahrer, heißt es aus dem Rathaus.

Auf öffentlichen Parkplätzen sowie in den Tiefgaragen und Parkhäusern stehen ausreichend Parkplätze für die Besucher des Christkindlesmarktes zur Verfügung. Soweit die zentral gelegenen Parkplätze belegt sind, können Besucher als Alternativen das Parkhaus an der Albrecht-Dürer-Straße oder die Parkplätze rund um die Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle in der Dr.-Franz-Straße anfahren, teilte die Stadt mit.

 

 

Wetter in Bayreuth: Es wird sonnig

So soll das Wetter am Wochenende werden: Vor allem am Samstag zeigt sich der November von seiner schönen Seite und die Sonne setzt sich durch.

Heiter und mild

Bestes Ausflugswetter! Am Samstag ist es überwiegend heiter mit nur wenigen Wolken. Im Tagesverlauf klettern die Temperaturen sogar bis auf 10 Grad. Der Wind bläst mäßig aus Südost.

Nach verschiedenen Wetterprognosen soll es auch am Sonntag in Bayreuth trocken bleiben. Die Sonne wird dann allerdings öfter von Wolken überdeckt. Das Thermometer steigt auf bis zu 11 Grad, die Tiefstwerte liegen bei 4 Grad.

Auf einen Blick: Bayreuths Baustellen und Umleitungen

Noch immer ist die Geduld der Autofahrer im Stadtgebiet gefragt. Wo man mehr Zeit auf dem Weg zur Arbeit einplanen sollte, erfährt man hier im Überblick:

Neue Baustellen:

  • Kulmbacher Straße: Die Kulmbacher Straße wird ab Montag, 27. November, bis Freitag, 6. Dezember, im Bereich des Gebäudes mit der Hausnummer 57 zwischen der Einmündung Dr.-Martin-Luther- Straße und der Dr.-Franz-Straße wegen Bauarbeiten vollständig gesperrt. Die Umleitung führt über Kreuz, Lippacherstraße und Fröbelstraße zur Kulmbacher Straße beziehungsweise umgekehrt. Die Zufahrt zum Rathaus II ist während der gesamten Baumaßnahme aus Richtung Hohenzollernring/Kulmbacher Straße möglich. Während der Sperrung entfallen die Bushaltestellen „Rathaus II“ und „Fröbelstraße“ der Linie 306 stadtein- und stadtauswärts ersatzlos. Fahrgäste müssen deshalb auf die Haltestellen „Lippacherstraße“ und „Kulmbacher Straße“ ausweichen.
  • Rupprechtstraße: Die Rupprechtstraße wird ab Montag, 25. November, bis Freitag, 29. November, im Bereich des Gebäudes mit der Hausnummer 36 wegen Bauarbeiten vollständig gesperrt. Die Umleitung führt über Erlanger Straße und Hardenbergstraße beziehungsweise über Oswald-Merz-Straße und Erlanger Straße. Anliegerverkehr ist bis zur Baustelle möglich.

Diese Baustellen gibt’s schon länger

  • Brahmsstraße: Tagsüber wird die Brahmsstraße wegen Gehweg- und Leitungsbau abschnittsweise bis 13. Dezember gesperrt. Die Zufahrt für Anlieger ist bis zur Baustelle frei.
  • Münzgasse: Die Münzgasse wird noch bis zum 13. Dezember wegen Umbauarbeiten zu einer Einbahnstraße in Fahrtrichtung Wölfelstraße umfunktioniert.
  • Frickastraße: Noch bis zum 29. November wird die Frickastraße abschnittsweise wegen Erschließungsarbeiten gesperrt.
  • Richard-Wagner-Straße: Bis zum 6. Dezember ist die Richard-Wagner-Straße wegen Verlegung von Wasser- und Gasleitungen gesperrt. Die Durchfahrt bzw. der Durchgang für Radfahrer und Fußgänger ist möglich.
  • Badstraße: Noch bis zum 29. November ist die Badstraße wegen Verlegung von Gas- und Wasserleitungen gesperrt.
  • Am Bauhof: Wegen Kanalarbeiten ist die Straße Am Bauhof abschnittsweise bis zum 13. Dezember vollgesperrt.
  • Friedrich-Ebert-Straße: Wegen Gas- und Wasseranschluss-Arbeiten ist die Friedrich-Ebert-Straße bis 29. November halbseitig gesperrt. In diesem Zeitraum wurde eine Einbahnstraße in stadtauswärtiger Richtung errichtet. Stadteinwärts wird über die Grünewaldstraße und Albrecht-Dürer-Straße umgeleitet.
  • Weiherstraße: Wegen der Verlegung von Gas- und Wasserleitungen wird die Weiherstraße ab Montag, 11. November, bis Freitag, 20. Dezember, im Bereich zwischen der Dieselstraße und der Bindlacher Straße halbseitig gesperrt. In diesem Zusammenhang wird eine Einbahnstraße in stadtauswärtiger Richtung eingerichtet. Stadteinwärts wird der Verkehr aus Richtung Bindlach kommend über die Bindlacher Straße, Staatsstraße 2460 (Bindlacher Allee), Großer Kreisel, B2, Rampe/Hochbrücke, Theodor-Schmidt-Straße und Riedingerstraße zur Weiherstraße umgeleitet. Während der Zeit der Bauarbeiten fahren die Stadtbusse der Linie 302 ab Haltestelle „Bindlacher Straße I“ über die Hochbrücke zur Haltestelle „Grundig“ beim Real-Markt und weiter wie gewohnt. Die Haltestellen „Basell“, „Theodor-Schmidt-Straße I“ und „Theodor-Schmidt-Straße II“ entfallen stadteinwärts.
  • Humboldtstraße: Die Humboldtstraße wird ab Montag, 7. Oktober, bis Freitag, 20. Dezember, im Bereich zwischen Erlanger Straße und Rupprechtstraße wegen Kanalbauarbeiten abschnittsweise vollständig gesperrt. Die Umleitung ist beschildert; sie führt über Erlanger Straße, Oswald-Merz-Straße und Rupprechtstraße bzw. über Rupprechtstraße und Albert-Preu-Straße und Erlanger Straße.
  • Bürgerreuther Straße: Halbseitige Sperrung der Bürgerreuther Straße wegen Straßenbau und Leitungsverlegung. Es wird eine Einbahnstraße in stadtauswärtiger Richtung eingerichtet. Der Einmündungsbereich Wilhelm-von-Diez-Straße zur Bürgerreuther Straße wird vollständig bis zum 20. Dezember gesperrt.
  • Kulmbacher Straße / Kreuz: Die Kulmbacher Straße wird ab Dienstag, 11. Juni, bis voraussichtlich Ende November im Bereich zwischen Einmündung Kreuz und Herzog wegen Kanalbauarbeiten abschnittsweise vollständig gesperrt. Die Umleitung führt während der gesamten Baumaßnahme über Kreuz, Lippacherstraße und Fröbelstraße zur Kulmbacher Straße beziehungsweise umgekehrt. Die Zufahrt zum Rathaus II ist während der Sperrung aus Richtung Fröbelstraße/Kulmbacher Straße möglich. Während der Bauzeit entfallen die Bushaltestellen „Rathaus II“ und „Fröbelstraße“ der Linie 306 stadtein- und stadtauswärts ersatzlos. Fahrgäste müssen deshalb auf die Haltestellen „Lippacherstraße“ und „Kulmbacher Straße“ ausweichen.
  • Brautgasse: Wegen Aufgrabungs- und Kranarbeiten ist die Brautgasse bis zum 23. Dezember vollständig gesperrt. Auch der Fußgänger- und Lieferverkehr ist nicht möglich.

Bayreuths Bürger sollen mehr für Straßenreinigung zahlen

Bayreuther müssen künftig mehr für die Straßenreinigung bezahlen. Die Hintergründe und Einzelheiten gibt’s hier.

Für Hausbesitzer interessant

Die Straßenreinigungsgebühr selbst ist vorrangig für Hausbesitzer interessant, da diese sie direkt zahlen müssen. Bei Mehrfamilienhäusern werden die Kosten, wie die weiteren Gebühren für Müllabfuhr oder Abwasser, über die Nebenkosten aufgeteilt.

Seit 2004 hielt die Stadt Bayreuth die Gebühren für die Straßenreinigung seit 2004 stabil. Der Grund für den jetzigen Anstieg liegt in einer Neukalkulation laut dem Kommunalabgabengesetz. Um kostendeckend arbeiten zu können, ist die Anpassung notwendig. Der Anstieg soll ab dem 1. Januar 2020 in Kraft treten.

Anstieg um 16 Prozent

Der Vorschlag im Haupt- und Finanzausschuss wurde einstimmig angenommen. Er sieht vor, die Gebühren zum 1. Januar 2020 anzuheben. Je Meter würden die Kosten hierbei um 16 Prozent steigen. In der Reinigungsklasse 1 bedeutet das einen Anstieg von 2,63 Euro auf 3,05 Euro. In der Klasse 2 werden künftig 6,10 Euro anstatt 5,26 Euro je Meter fällig. Auch in Reinigungsklasse 4 steigt die Gebühr nun von 10,52 auf 12,20 Euro je Meter.

Am Mittwoch, den 27. November wird das Thema nun im Stadtrat vorgebracht.

 

Ina Richter: Das steckt hinter der Unternehmerin des Jahres

Ina Richter ist die Unternehmerin des Jahres. Vor vier Wochen wurde dieser Titel der Geschäftsführerin der suprima GmbH aus Bad Berneck von einer Jury aus Wirtschaft und Politik verliehen. Im bt-Interview verrät die 54-Jährige, wie ihr der Aufstieg zur Unternehmerin gelang und warum Frauen manchmal ein besseres Gespür beweisen als Männer.

Bettina Angerer, Verbandsbeauftragte des BVMW Bayreuth (links) mit Ina Richter, Geschäftsführerin von suprima GmbH (rechts) beim Unternehmerinnen-Award. Foto: Susanne Monz

Spielen, wo andere arbeiten

Schon als Kind konnte die heutige Geschäftsführerin Ina Richter in den Alltag des Familienbetriebs suprima GmbH hinein schnuppern. Das Unternehmen besteht nun schon seit drei Generationen. Zusammen mit ihren Eltern und Großeltern lebte die heutige Geschäftsführerin früher sogar in dem Gebäude, in dem auch jetzt noch produziert wird.

Die ganze Firma war wie ein Spielplatz für mich.

(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)

Später wurde Richter bewusst, dass sie beruflich in die Fußstapfen ihrer Mutter und Großmutter schlüpfen wolle. Die Ausbildung zum technischen Textil-Fachwirt war dabei der erste Schritt.

„Ich musste mal raus“

Für einige Jahre arbeitete Richter dann auch im familieneigenen Unternehmen, das neben textilen Produkten für die Pflege eine Zeit lang auch Kinderbekleidung herstellte. Doch die Unternehmerin, die sich selbst als freiheitsliebend beschreibt, wollte mehr sehen. „Mir war klar, dass ich raus musste.“

Also zog Richter an den Bodensee, machte eine Ausbildung zum Heilpraktiker und arbeitete als Trainerin im Bereich Persönlichkeitsentwicklung. Nach zehn Jahren endete der berufliche Ausflug dann wieder und die gebürtige Oberfränkin zog zurück in die Heimat.

Ich habe gemerkt wo meine Kompetenzen liegen und wollte zurück nach Oberfranken.

(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)

„Fühle mich für das Unternehmen verantwortlich“

Zum Umbruch kam es dann 2012 als Ina Richter die Hälfte der Anteile des Familienbetriebs zurückkaufte. Ab diesem Zeitpunkt übernahm die Mutter von zwei Kindern von ihren Eltern auch die Geschäftsleitung.

Der Übergang zur Geschäftsführerin fiel mir sehr leicht. Ich konnte Stück für Stück ins Unternehmen hineinwachsen. Das hat mir viel geholfen.

(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)

Ina Richter, Geschäftsführerin von suprima GmbH und Unternehmerin des Jahres. Foto: Susanne Monz

„Eine Frau in der Führungsposition ist heute ganz normal“

Als Frau an der Spitze eines Unternehmens zu stehen, sei für Ina Richter ganz natürlich. Bereits ihre Großmutter und Mutter hatten den Familienbetrieb geführt und sich in einer Position, die als „Männerdomäne“ bekannt ist, durchgesetzt.

Doch von einem Geschlechterkampf bekommt Ina Richter auch heute wenig zu spüren. Die suprima GmbH sei ein Familienbetrieb, in dem niemand ihre Kompetenzen anzweifeln würde. Nur bei Verhandlungen mit externen Partner könne sie spüren, welche Unterschiede es zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen gebe.

Ich glaube, dass wir Frauen gefühlsbetonter in Verhandlungen gehen und hinter den ganzen Zahlen auch Schicksale und Menschen sehen. Da habe ich durch meine Art bei manchem Treffen schon einen neuen Aspekt hineingebracht.

(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)

Gefahr in Bayreuth: Wilde Fußgängerüberquerung der Universitätsstraße

Als der Bayreuther Tino Müller vor einigen Wochen mit seinem Pkw die Universitätsstraße befährt, glaubt er seinen Augen kaum zu trauen. Plötzlich rennen nach seiner Aussage Personen quer über die mehrspurige Straße in Richtung Uni. Sie hatten sich aus einer Lücke im Zaun des neuen Studentenwohnheims den Weg gebahnt. Das lässt Müller keine Ruhe.

In den nächsten Tagen habe ich mir die Sache genauer angesehen.

(Tino Müller)

Ein Loch in der Hecke. Foto: Tino Müller.

Hohes Risiko

Nicht nur eine riesengroße Lücke im Drahtzaun, sondern auch gut ausgetretene Pfade auf der Gegenseite deuten darauf hin, dass dieser brandgefährliche Überweg über die breite Einfallstraße regelmäßig von vielen Personen genutzt wird. Für Müller ist das ein No-Go: mit hohem Risiko.

Die Situation wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Ausweichmanövern oder sogar Unfällen führen, wenn hier nichts getan wird.

(Tino Müller ist über den Übergang besorgt)

Gerade in diesem Bereich würden Fahrzeuge immer wieder beschleunigen. Bei einer Kollision eines Fußgängers mit einem, geschätzt, 60 Stundenkilometer schnellen PKW würde der Fußgänger mindestens schwere Verletzungen davontragen, möglicherweise aber auch sterben, wie der besorgte Bayreuther erklärt.

„Saugefährlich“

Das möchte Müller aber nicht abwarten und informiert am 5. November 2019 die verantwortlichen Stellen: Stadtplanungsamt, Studentenwerk und natürlich die Polizei Bayreuth-Stadt. Bekannte, die er über die Gefahr informiert, äußern sich entsetzt. Klaus Scheuerecker, der langjährig im Sanitätsdienst ehrenamtlich tätig ist: „Das ist saugefährlich.“

Müllers Bekannter Stefan Steurer vom ADFC Bayreuth weist ihn auf einen tragischen Unfall vom Juni 2019 hin, nur wenige Meter weiter stadteinwärts. Ein Großraumtaxi hatte einen Radfahrer an der berühmt-berüchtigten Emil-Warburg-Querung erfasst. Der Radfahrer war dabei so schwer verletzt worden, dass der Unfallort für eine  polizeiliche Aufnahme über mehrere Stunden gesperrt werden musste.

Seinen Gang an die Öffentlichkeit begründet Müller wie folgt:

Stadtverkehr muss so geplant sein, dass er möglichst sicher ist, denn die Gesundheit ist das höchste Gut eines jeden. Man wünscht es wirklich niemanden, dass ein junger Mensch ins Auto rennt. Das würde zwei Leben ins Unglück stürzen!

Rechtlich kein Problem

Gegenüber dem Bayreuther Tagblatt erklärt Joachim Oppold, Pressesprecher der Stadt Bayreuth, dass die Stadt in dieser Sache relativ wenig machen könne, weil es sich beim Wohnheim um ein Privatgrundstück handele. Die einfachste Lösung wäre es daher wohl, wenn der Betreiber des Wohnheims, das Studentenwerk, die Lücke in der Hecke schließen würde.

Ein Auto rast beim Studentenwohnheim am Tappert heran. Foto: Carolin Richter.

Die Polizei sieht die Sache anders. Es sei nicht Sinn und Zweck eines Studentenwohnheims, die Bewohner einzusperren, wie Bernd Zimmermann von der Bayreuther Polizei erklärt. Vielmehr müsste an die Bewohner appelliert werden, dass sie die öffentlichen Gehwege und Übergänge benutzen. Rein rechtlich seien sie dazu jedoch nicht gezwungen.

Innerorts dürfen Menschen jede Straße überqueren, wenn sie nicht näher als 15 Meter von einem Übergang oder einer Ampel entfernt sind.

(Bernd Zimmermann, Polizei Bayreuth Stadt)

Ein zerstörter Zaun

Gefährlich sei das wilde Überqueren dennoch: auch beim Wohnheim „Am Tappert“. Wann sich in der Universitätsstraße jedoch etwas ändern werde, ist nicht abzusehen. Auf Anfrage des Bayreuther Tagblatts erklärt Jennifer Grafunder vom Studentenwerk Oberfranken, dem Betreiber des Wohnheims:

Uns ist die Problemstelle bekannt. An der Stelle ist der Zaun zerstört worden und die Pflanzen niedergetrampelt. Jetzt laufen die Studenten da einfach durch und überqueren die Straße.

Dagegen etwas zu tun sei nicht so einfach. Bevor die Studenten reihenweise an dieser Stelle über die Straße gegangen sind, seien sie über das benachbarte Zapf-Gelände gelaufen, so Grafunder. Als die Firma das bemerkte, habe sie einen großen Bauzaun aufgestellt, um dies zu unterbinden.

„Wir müssen etwas machen“

Seitdem hätten sich die Studierenden ihren eigenen Weg gesucht: direkt am Studentenwohnheim. Doch das solle nicht so bleiben, erklärt auch Jennifer Grafunder vom Studentenwerk.

Uns ist klar, dass wir was machen müssen. Was genau steht noch nicht fest.

(Jennifer Grafunder, Studentenwerk)

Sicher sei dabei, dass eine Lösung für das gesamte Gelände her muss, denn sonst würden die Studenten sich einfach anderswo ein Loch ins Gebüsch schlagen.

#JazumMeister: Handwerkskammer vergibt 366 Meisterbriefe

Das Handwerk in Oberfranken hat bei der Meisterfeier 2019 in der Bamberger Konzert- und Kongresshalle Meisterbriefe an insgesamt 366 junge Handwerker ausgegeben. Bei der Zeremonie vor rund 1.000 Gästen zeichnete die Handwerkskammer zudem die 19 Besten eines jeden Gewerkes aus.

Ein klares Bekenntnis

Thomas Zimmer, der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken gab in seiner Festansprache ein klares Bekenntnis zum Meisterbrief ab.

Thomas Zimmer, Präsident der HWK für Oberfranken

Wir brauchen Handwerksmeister, um die Zukunft der Branche, aber auch die Zukunft der gesamten Wirtschaft besser gestalten zu können.

(Thomas Zimmer, Präsident der HWK für Oberfranken)

Zimmer ging damit auf die politische Initiative des Handwerks ein, die Meisterpflicht für wieder mehr Berufe vorzusehen. Dieser Plan steht, laut Handwerkskammer, kurz vor einem Erfolg, schließlich sollen laut Gesetzesentwurf zwölf Gewerke ab Februar 2020 wieder unter Meistervorbehalt stehen.

Damit haben wir als Handwerk das Kunststück geschafft, dass die Politik eine einmal getroffene Entscheidung revidiert.

(Thomas Zimmer)

Das Handwerk habe dabei die Tendenz gedreht, bei der die Meisterpflicht für immer mehr Berufe weiter abgeschafft werden soll.

Auch interessant

366 neue Meister

Im Zentrum der Feier standen die 366 Absolventen der Meisterschulen der HWK für Oberfranken. Insgesamt ist die Zahl der Meisterschüler und Prüfungskandidaten an der HWK zuletzt leicht gestiegen. Der Anteil der bestandenen Meisterprüfungen liegt bei 90,82 Prozent. Von 403 Prüflingen waren am Ende 366 erfolgreich. Die zahlreichsten Meisterprüfungen wurden mit 88 Teilnehmern im Kfz-Handwerk abgelegt, gefolgt vom Friseurhandwerk (64) und der Elektrotechnik (38).

Der Meistertitel steht seit jeher für Qualität. Und mit dem Bestehen der Meisterprüfung versinnbildlichen wir diese und stehen ab heute mit in der Verantwortung, dass Deutschland wieder seinen Spitzenruf in der Welt zurückgewinnt.

(Alina Thiem, Raumausstattermeisterin aus Glashütten)

Auch interessant

In der Sophienstraße in Bayreuth soll ein neues Café entstehen.

Neues Café in Bayreuth: Bald gibt es Windbeutel aus dem Schlosscafé

Neues Café in Bayreuth: Das Opels Schlosscafé in Sanspareil ist vor allem wegen seiner Windbeutel im ganzen Landkreis bekannt. Doch für die besten Windbeutel muss man bald nicht mehr den Weg bis nach Sanspareil auf sich nehmen. Wie Andreas Opel jetzt via Facebook mitteilte, eröffnet der Gastronom demnächst auch in Bayreuth ein Café.

Stadtcafé Bayreuth: neu in der Sophienstraße

Das Opels Stadtcafé zieht in den ehemaligen „Gaumenschmaus“ in der Sophienstraße, sagt der Gastronom auf Nachfrage des bt. Dort soll es dann in Zukunft neben einem Café auch einen Shop mit regionalen Produkten geben. Nähere Infos gibt es bald im bt-Interview mit Andreas Opel.