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Maisel-Zelt

Das ändert sich auf dem Weißbierfest

Der Aufbau zu Maisel’s Weißbierfest ist in vollem Gange. Am 23. Mai geht’s los. Doch in diesem Jahr wird es auf dem Gelände einige Veränderungen geben. Ein Statement von Edwin Bauer, der Hauptorganisator des Maisel’s Weißbierfestes 2019, finden Sie über dem Text.

So ist das Gelände 2019 aufgebaut

In diesem Jahr wurde die Lage des Festgeländes verändert. War das Weißbierfest im vergangenen Jahr noch beidseitig um das Maisel-Firmengebäude in der Hindenburgstraße 9 aufgebaut, spielt sich in diesem Jahr alles zwischen der Festhalle und in Richtung Herzogkeller ab, wie auf dem Plan unten zu sehen ist. Ausschlaggebend dafür seien praktische Gründe gewesen, wie Edwin Bauer sagt: dass beispielsweise nicht so viele Fässer für das Fest weichen und umgelagert werden müssen, um Platz für Besucher zu schaffen.

weissbierfest_lageplan_04_2019

Foto: Brauerei Gebr. Maisel KG

Was auf dem Gelände nicht erlaubt ist

Der Eintritt zu Maisel’s Weißbierfest, das von 23. bis 26. Mai in Bayreuth stattfindet, ist natürlich wieder frei. Mit dabei sind von Donnerstag bis Samstag Musik-Acts, wie Mickie Krause, Laith al Deen, die Temptations oder die Hermes House Band. Um Sicherheit während der Veranstaltung zu gewährleisten, werden am Eingang Kontrollen durchgeführt. Dabei gilt: Rucksäcke oder große Handtaschen besser zuhause lassen. Ebenso verboten sind Flüssigkeiten, wozu auch Parfums oder Deosprays zählen, erklärt Bauer.

Immer auf dem richtigen Weg

Neu ist in diesem Jahr auch, dass der Eingang zur Festhalle durch insgesamt drei Tore möglich ist. „Sackgassen gibt es somit keine. Man kommt immer wieder auf den Rundweg, wenn man die Halle verlässt“, sagt Bauer. Entlang des Rundweges sind mehrere Essens-Stände und Pfandrückgaben integriert. Das Bayerische Rote Kreuz steht für den Notfall am Parkplatz neben dem Eingang bereit.

Eines von drei Toren, das in die Festhalle des Weißbierfestes 2019 führt. Foto: red

Auch die Bühne in der Festhalle – in der sonst massenweise Bierfässer lagern – steht bereits jetzt. Konzerte finden dort von Donnerstag bis Samstag statt: Damit alle Besucher die Bands miterleben können, werden die Auftritte der Bands zum einen via Leinwand nach außen übertragen, ebenso hört man die Musik über Lautsprecher direkt im Festzelt.

Foto: red

Ausklang mit dem Familientag

Am Sonntag ist Familientag. Der startet ab 9:15 Uhr mit dem 17. Maisel’s FunRun. Außerdem gibt’s eine Hüpfburg oder eine Kinderschmink-Ecke auf dem Festgelände. An diesem Tag spielen die beiden Bands dann allerdings direkt im Bierzelt: erst Sebbo & The Washboardbellies und im Anschluss die Troglauer.

Bar & Burger

In der Festhalle sowie um das Zelt herum stehen mehrere Ausschankwägen bereit. Das Highlight: Auf der rechten Seite des Festgeländes werde unter zwei riesigen Pavillons eine 40 Meter lange Bar aufgebaut, verrät Bauer. Auch ein DJ würde daneben auflegen, dessen Musikstil sich maßgeblich von den Bands in der Halle unterscheiden wird. Zu jedem Weißbierfest gehört auch eine solide Essensgrundlage: Gegenüber der Bar wird diesmal ein Foodtruck von Baros Burger aus Marktredwitz zu finden sein.

Fotogalerie der Eröffnung Richard-Wagner Zimmer
Eröffnung des Richard-Wagner Zimmers im Historischen Museum Bayreuth.
Eröffnung des Richard-Wagner Zimmers im Historischen Museum Bayreuth.
Eröffnung des Richard-Wagner Zimmers im Historischen Museum Bayreuth.
Eröffnung des Richard-Wagner Zimmers im Historischen Museum Bayreuth.
Eröffnung des Richard-Wagner Zimmers im Historischen Museum Bayreuth.
Eröffnung des Richard-Wagner Zimmers im Historischen Museum Bayreuth.
Eröffnung des Richard-Wagner Zimmers im Historischen Museum Bayreuth.
Eröffnung des Richard-Wagner Zimmers im Historischen Museum Bayreuth.
Erdbeeren auf dem Feld

Pflücken & Naschen: Heimische Erdbeer-Felder öffnen im Juni

Mehr als 1.000 Sorten Erdbeeren gibt es inzwischen. Und das nicht nur am Wochenmarkt oder in der Obstabteilung des Supermarktes. Hinaus aufs Land und selbst pflücken, lautet die Devise in den Sommermonaten. Durch die Kälte verzögert sich die heimische Erdbeer-Ernte in diesem Jahr allerdings. Das bt hat mit Experte Hermann Bayer, dem Inhaber von Bayer’s Franken Erdbeeren, aus Kronach gesprochen.

Erdbeer-Ernte verzögert sich

Bereits seit 1987 baut die Familie zwischen Coburg, Sonneberg und Kulmbach Erdbeeren an, auch ein Feld zum Himbeeren-Pflücken gibt es inzwischen. Durch die kalten Nächte der vergangenen Tage, sind die heimischen Erdbeeren frühestens in gut drei Wochen bereit zur Ernte.

Hermann Bayer Erdbeeren

Foto: erdbeerenbayer.de

Wir mussten die Pflanzen auf unseren Feldern wegen der Frostgefahr abdecken. So auch in Muckenreuth nahe Bayreuth. Das wird auch noch bis zum Ende der Woche so bleiben.

(Hermann Bayer, Inhaber von Bayer’s Franken Erdbeeren)

 

Ab kommender Woche werden die Felder dann aufgedeckt. Frühestens Anfang Juni könne man hier voraussichtlich die ersten Erdbeeren ernten, sofern es frostfrei bleibe, so Bayer. Weiter nördlich, in Richtung Frankenwald verschiebe sich die Erdbeer-Ernte sogar bis in den Juli hinein, erklärt er. Das hänge mit der Höhenlage von über 700 Metern über Normalhöhennull zusammen.

Durchgehend Nachschub

Um ganzjährig Erdbeeren ernten zu können, werden verschiedene Sorten gepflanzt – frühreifende, mittelreifende und spätreifende. Auf den Feldern der Familie Bayer werden in diesem Jahr zum Beispiel die Sorten Clery und Florence angeboten, die als extrem robust gelten und deren Pflanzen große rote Beeren tragen. Besonders wohl fühle sich die Erdbeere, wenn sie einem Mix aus Sonne und Regen ausgesetzt sei, erklärt Hermann Bayer.

Natürlich sei es besonders umweltschonend, wenn jeder, der zum Pflücken auf die Erdbeerfelder komme, sein eigenes Gefäß mitbringe. Zusätzlich werden Kartons, Körbchen und Papiertüten, die mehrmals verwendet werden können, an den Verkaufsständen angeboten.

Erdbeerfeld Leupoldsdorf

Foto: Carolin Richter

Naschen erlaubt

Auf den Feldern gilt: Was letztendlich an der Kasse in der Schale abgewogen wird, wird bezahlt. Naschen ist hier erlaubt. „Dass die Kunden auf den Feldern probieren, sehe ich eher als beflügelnd für den Verkauf an. Denn wer unter freiem Himmel die ein oder andere süße Erdbeere isst, der möchte vielleicht am Ende auch ein paar mehr mitnehmen, wenn es ihm gut geschmeckt hat“, sagt Bayer.

Kleinfruchtige Walderdbeeren werden schon seit Jahrtausenden gesammelt. Die heute verbreitete, großfruchtige Kulturerdbeere entstand erst durch die Kreuzung amerikanischer Erdbeer-Sorten. Inzwischen gibt es mehr als 1.000 Erdbeer-Sorten.

(Hermann Bayer, Inhaber von Bayer’s Franken Erdbeeren)

Vitamin-C-Booster

Bei Erdbeeren denkt man direkt an süße rote Beeren, doch die eigentlichen Früchte sind die gelb-grünen Nüsschen an der Außenseite. Eine Schale Erdbeeren, also etwa 200 Gramm, decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C, der bei etwa 110 Gramm liegt. Damit haben sie sogar einen höheren Vitamin C-Anteil als Orange oder Zitronen.

Erdbeerfelder in der Region

Erdbeerfelder, auf denen man selbst pflücken darf, werden nahe Bayreuth von Erdbeer Bösl, Bayer’s Franken Erdbeeren und dem Partenfelder Erdbeerhof betrieben. Geöffnet haben sie voraussichtlich ab Anfang Juni. Erdbeer-Bösl betreibt 2019 nur die Felder bei Euben und Mengersreuth. Erdbeer-Pflanzen bei Destuben und Speichersdorf gäbe es diesmal keine, sagten die Betreiber auf Anfrage des bt. Zu den Beweggründen gaben sie momentan keine nähere Erklärung ab.

  • Muckenreuth: Anfahrt über die B85 zwischen Kulmbach und Bayreuth. Abfahrt Kasendorf/Muckenreuth, dann Richtung Muckenreuth raus
  • Untersteinach: Anfahrt über die B289, in Untersteinach Ortsmitte Richtung Seer Straße
  • Schwarzach bei Mainleus: In der Alten Straße zwischen Fisherman´s Partner und Schreinerei MEIGO
  • Euben: Straße in Richtung Pferch / Bindlach
  • Partenfeld: Der Hauptstraße von Lanzenreuth in Richtung Süden folgen.
Moderator Michael Jakob

Saisonfinale des Bayreuther Poetry Slam: Wer macht das Rennen?

Liebhaber der Poesie und des Wortgefechts aufgepasst: Am Dienstagabend steigt der 121. Bayreuther Poetry Slam im Europasaal. Es ist das Saisonfinale, bei der die Monats-Sieger dieser Saison gegeneinander antreten.

Diese Slammer performen am Dienstag in Bayreuth

Folgende Slammer aus ganz Deutschland haben es durch den Applaus der Zuschauer bis ins Finale, zum morgigen Highlander Slam, geschafft:

Gewinnerin im September 2018: Teresa Reichl aus Regensburg

Im Oktober 2015 bin ich das erste mal in meinem Leben auf einer Slambühne gestanden und seitdem tingle ich durch Deutschland – wenn ich nen crazy Tag hab sogar darüber hinaus.

Gewinnerin im Oktober 2018: Elena Hammerschmid aus Regensburg

Im Jahr 2017 wurde sie Bayerische U20-Meisterin im Poetry Slam.

Gewinnerin im November 2018: Anna Teufel aus Karlsruhe

Ich liebe Zimt, und Zimtsterne und Punsch und Plätzchen und auch außerhalb der Adventszeit liebe ich Kekse und Krümelkekse und alle Metaphern davon.

Gewinner im Dezember 2018: Henrik Szanto aus Wien

Der finnisch-britische Autor beschäftigt sich in seinen Texten oft mit Situationen aus seinem Alltag und greift zudem politische Ereignisse in Form von Satire auf.

Gewinner im Januar 2019: Skog Ogvann aus Leipzig

Skog Ogvann ist in Sömmerda in Schweden geboren. Übersetzt bedeutet sein Name so viel wie „Wald und Wasser“. Seine liebste Jahreszeit ist der Herbst.

Gewinner im Februar 2019: Micha-El Goehre aus Essen

Micha-El Goehre, ein gebürtiger Ostwestfale, lebt und arbeitet als Slammer, Autor und Moderator in Essen. Seit 2002 hat er inzwischen mehr als 1.600 Poetry Slams in Deutschland, Österreich, Luxemburg, Liechtenstein, Belgien und der Schweiz bestritten. Außerdem hat er bereits zehn Bücher veröffentlicht.

Gewinner im März 2019: Oliver Walter aus Spalt

Der gebürtige Nürnberger ist verheiratet und glücklicher Vater eines Sohnes. Seine Liebe zum Poetry Slam hat er 2015 entdeckt.

Haben Sie eine Bühne, die bis 120 kg belastbar ist? Wunderbar, dann sollten wir uns mal unterhalten!

Gewinner im April 2019: Steven aus Erlangen

Bei seinem vergangenen Auftritt im Zentrum, dichtete Steven zu seiner Sicht von „Romantik“.


Der Gewinner des Saisonfinales in Bayreuth, darf bei der deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaft antreten, die im Oktober 2019 im Tempodrom in Berlin stattfindet. Einlass im Zentrum ist ab 18:45 Uhr, los geht’s dann um 19:30 Uhr. Der Eintritt kostet 7 Euro an der Abendkasse, ermäßigt sind es 6 Euro.

Bayreuther Nachkriegsfestspiele: Weltmeisterlicher Besuch

Als 1951 die ersten Bayreuther Nachkriegsfestspiele statt fanden, kündigte sich prominenter Besuch an. Boxweltmeister Max Schmeling und die Fußballer des Vereins Schalke 04 gehörten zu den Gästen.

Vom Boxer zum Sektverkäufer

„Offen gesagt, ich verstehe nichts von Musik“, sagte Box-Weltmeister Max Schmeling, als er 1951 mit seiner Frau, der deutsch-tschechischen Schauspielerin Anny Ondra, zu den ersten Nachkriegsfestspielen in Bayreuth eintraf. Um die Musik ging es dem damals 45-jährigen Boxer auch gar nicht. Seine größten Zeiten, als er 1930 im New Yorker Yankee-Stadium den Weltmeistertitel gegen den Amerikaner Jack Sharkey holte, war zwei Jahrzehnte her. Der Krieg sorgte 1939 für sein „Karriereende“.

Foto: Bernd Mayer Stiftung

Für Schmeling ging es schlichtweg ums Geld verdienen. Zusammen mit der Kellerei Diehl-Weckbacher & Co. wollte Schmeling (nach Pelzen und Eierlikören) nun Sekt verkaufen und schaute deshalb in den besten Bayreuther Hotels vorbei.
Der Mainzer Kellereibesitzer Dr. Altmann hatte Schmeling den Weg zur Herstellung der drei Sorten „Schmeling-Privat“, „Schmeling-Gold“ und „Schmeling-Trocken“ geebnet. Wie erfolgreich sein Absatz in der Festspielstadt war, vermag heute niemand mehr zu sagen.
Bekannt ist nur, dass das Ehepaar Schmeling Freikarten für den „Parsifal“ unter dem Dirigat von Hans Knappertsbusch erhielt. In den Hauptrollen sah das berühmte Paar  Wolfgang Windgassen als Parsifal und Martha Mödl als Kundry.

Schalker zahlten ihre Karten

Dagegen haben sich die Fußballer des FC Schalke 04 ihre Premieren-Karten selbst bezahlt. Die „Königsblauen“ finanzierten ihren Festspielbesuch durch ein Freundschaftsspiel am 15. August 1951 gegen den 1. FC Bayreuth.

Mit ihrem Gastspiel beim 1. FC Bayreuth finanzierten die Schalker ihren Festspielbesuch. Repro: Stephan Müller.

Die Gelsenkirchener, die durch den „Schalker Kreisel“, einem von Ernst Kuzorra und seinem Schwager Fritz Szepan entwickelten „Kurzpass-Spiel“ bekannt wurden, siegten mit 4:1 Toren. Dem Kader des FC Schalke 04 gehörte auch der damals aktuelle 24-jährige Nationalspieler Berni Klodt an, der drei Jahre später im Team von DFB-Trainer Sepp Herberger Fußball-Weltmeister werden sollte.
Fotos von diesem Spiel sind noch heute an den Wänden im Sportheim des Bayreuther Traditionsclubs zu bewundern.

Text: Stephan Müller


Stephan Müller (53) ist Stadtrat, Hobbyhistoriker, freiberuflicher Journalist und Autor zahlreicher Bücher zur Geschichte Bayreuths. Für das Bayreuther Tagblatt hat er sein Archiv geöffnet. Die besten Anekdoten gibt es immer wieder hier beim bt.
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Gassenviertel: Ein Quartier erwacht aus dem Dornröschenschlaf

Viele der Gebäude des Gassenviertels sind hunderte Jahre alt und die meisten noch ganz gut in Schuss. Doch wie steht es genau um das historische Quartier? Anlässlich des Tages der Städtebauförderung am Samstag wird das bisherige Kommunale Denkmalkonzept (KDK) für das Bayreuther Gassenviertel vorgestellt. Dieses wurde dem Stadtrat am Dienstag im Rahmen des Bauausschusses zur Einsicht vorgelegt. Christiane Reichert von der Stadt- und Denkmalpflege aus Bamberg hat dabei erste Ergebnisse aus der Dokumentation des Viertels vorgestellt. Das bt hat mit ihr im Anschluss über Details zum Viertel gesprochen. 

Der Zustand des Gassenviertels

Das Gassenviertel liegt im südlichen Teil des mittelalterlichen Stadtkernes zwischen Stadtkirche, Maxstraße, Kanzleistraße und Dammallee. Dort gibt es insgesamt 135 Grundstücke – mit eingeschlossen die Stadtkirche selbst –, von denen 69 Baudenkmäler sind. 44 Objekte im Gassenviertel seien von ihrer Bausubstanz her als erhaltenswert sowie 13 als strukturschwach eingestuft, so Christiane Reichert. Auf Entscheidung des Bauausschusses vom 23. April wird deswegen an einem Kommunalen Denkmalkonzept gearbeitet.

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Der erste Schritt: Material sammeln

Inzwischen wurde das erste Modul des Konzeptes, die Erarbeitung eines denkmalpflegerischen Erhebungsbogens, abgeschlossen. Die besonderen städtebaulichen Qualitäten des Gassenviertels und der besondere Charme dieses Quartiers seien dabei deutlich geworden, so die Stadt Bayreuth. Mit dem Projekt beauftragt ist eine Arbeitsgemeinschaft zweier Büros. Das ist zum einen die Reichert Stadt & Denkmalpflege aus Bamberg, die sich maßgeblich um Modul 1, die Dokumentation, kümmert. Damit würden sie Hilfe für spätere Baumaßnahmen geben und das Denkmalkonzept anschieben, so Christiane Reichert.

Das Quartier befindet sich derzeit in einer Art Dornröschenschlaf. Die Schätze liegen im Verborgenen. Manche Häuser sind im Kern oft älter, als sie nach außen hin wirken. Denn sie sind während der Jahre überformt worden. Natürlich muss einiges saniert werden, genauer gesagt ein Drittel des Baubestandes. Das sollte allerdings – aufgrund des Alters der Gebäude – nicht überbewertet werden. Außerdem sollte man der Umsetzung des Kommunalen Denkmalkonzeptes Zeit lassen und nicht erwarten, dass in ein bis zwei Jahren bereits alles fertig ist.

(Christiane Reichert, Stadt & Denkmalpflege Bamberg)

Gestartet ist das Projekt, indem die Stadt- und Denkmalpflege Bamberg Fotos, Karten und weitere Dokumente zum Bayreuther Gassenviertel aus Literatur oder Archiven zusammengetragen hat. Dabei wurde die Entwicklungsgeschichte Bayreuths, anhand eines Zeitschnitts um 1850, ausgewertet und ein Häuserkatalog angelegt, der angibt, welche Bausubstanz erhalten werden sollte und wie alt die Gebäude sind.

So alt sind die Häuser

Die Gebäude im Gassenviertel haben schon einige Jahre hinter sich: „34 der Gebäude stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert, 48 von ihnen sind etwa im 17. und 18. Jahrhundert entstanden“, sagt Reichert. Nur fünf seien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie 13 Gebäude ab den 1960er-Jahren errichtet worden.

Gassenviertel Kopfsteinpflaster

Das zweite Modul des Kommunalen Denkmalkonzeptes liegt in den Händen der RSP Architektur und Stadtplanung aus Bayreuth: Sie beschäftigt sich mit der Schadensanalyse, deckt konkrete Schwächen am Gebäude auf und klärt, an welchen Ecken Handlungsbedarf besteht. Dieser zweite Schritt laufe gerade parallel an, so Reichert.

Besichtigungen am Samstag geplant

Am Tag der Städtebauförderung, der am 11. Mai stattfindet, stellen Christiane Reichert und Ralf Jost vom Büro Stadt- und Denkmalpflege aus Bamberg um 15 Uhr erste Ergebnisse in der Kämmereigasse 9 1/2 vor. Im Anschluss an den Vortrag ist außerdem ein Stadtspaziergang mit Besichtigungen geplant.

Im Laufe der weiteren Bearbeitung des KDK soll nun ermittelt werden, wo es Leerstände im Gassenviertel gibt und wie sie künftig genutzt werden können, wie der Bauausschuss mitteilt. Um neue Maßnahmen zu planen, seien allerdings weitere Voruntersuchungen und Beratungstermine vor Ort nötig.

Tag der Städtebauförderung

Die Stadt Bayreuth hat die Kämmereigasse 9 ½ im historischen Bayreuther Gassenviertel als zentralen Veranstaltungsort für den bundesweiten Tag der Städtebauförderung ausgewählt. Er findet am 11. Mai unter dem Motto „Wir im Quartier“ statt. Geplant sind eine Ausstellung im Forum Phoinix, Kurzvorträge, eine Einsicht in die Ergebnisse der Untersuchung „Kommunales Denkmalkonzept (KDK) für das Gassenviertel“ sowie eine Vorstellung des Vereins Neuneinhalb. Letzterer wird Einblicke in die Zukunft des Hauses in der Kämmereigasse 9 ½ als Kunst- und Kulturhaus mit Kino darlegen.

Stadtfriedhof: Letzte Ruhestätten berühmter Persönlichkeiten – Teil 3

Der Stadtfriedhof ist Bayreuths ältester Friedhof, der bereits seit 1545 existiert. Hier liegen auch einige berühmte Persönlichkeiten begraben. Zusammen mit dem ehemaligen Pfarrer und Dekan Hans Peetz hat sich das Bayreuther Tagblatt auf Spurensuche begeben. Wer fand in Bayreuth seine letzte Ruhestätte?

Der letzte Teil der Serie befasst sich mit den Freunden und der Verwandtschaft der Familie Wagner:


Franz Liszt

geboren: 22. Oktober 1811
gestorben: 31. Juli 1886

Foto: Susanne Jagodzik

Der Komponist Franz Liszt ist einer der berühmtesten Persönlichkeiten, die auf dem Stadtfriedhof begraben sind. Das Mausoleum ist im Krieg zerstört worden und wurde später nach den alten Plänen wieder aufgebaut. Dies geschah auch auf Drängen der Ungarn. Denn wenn es in Bayreuth keine würdige Grabstätte mehr gebe, dann sollte Liszt zurück nach Ungarn, seinem Geburtsland.

Franz Liszt hat in seinem Testament allerdings festgelegt, dass er dort begraben werden möchte, wo er stirbt. Als er zu Besuch bei den Festspielen in Bayreuth bei seinem Schwiegersohn Richard Wagner und seiner Tochter Cosima war, verstarb Liszt dann 1886.

Trotz des schlechten Verhältnisses zwischen Liszt und Wagner – Liszt hatte Wagner nie verziehen, dass er einem anderen Mann die Frau ausspannte – wollte Liszt trotzdem die Musik Wagners hören. Bei der Beerdigung wurden dann auch Werke aus den Wagner-Opern gespielt – von keinem geringeren als Anton Bruckner, ebenfalls Komponist.

Übrigens: Liszt war so berühmt, dass er in seinem Ausweis kein Bild brauchte – ihn kannte jeder.


Hans János Richter

geboren: 4. April 1843
gestorben: 5. Dezember 1916

Foto: Susanne Jagodzik

Hans Richter gilt als einer der bedeutendsten Dirigenten im 19. Jahrhundert. Richter war auch der erste Dirigent der Bayreuther Festspiele und dirigierte dort die Uraufführungen. Anschließend zog es Richter nach England und Wien. 1911 kehrte Hans Richter dann zurück nach Bayreuth und ließ sich dort ein kleines barockes Häuschen bauen. Als das Neue Rathaus gebaut wurde, musste das Haus allerdings den Bauarbeiten weichen.

Richter war auch privat mit Richard Wagner befreundet und fungierte sogar als Trauzeuge bei der Heirat von Richard und Cosima.


Familie Wagner

Foto: Susanne Jagodzik

Unter einem großen Baum befindet sich das Familiengrab der Familie Wagner. Richard Wagner selbst und seine Frau Cosima wurden allerdings noch direkt im Garten der Villa Wahnfried bestattet. Als dies nicht mehr erlaubt war, entstand das Familiengrab auf dem Stadtfriedhof.

Hier liegen Siegfried, Richard Wagners Sohn, der sehr früh verstarb und seine Frau Winifred Wagner begraben. Diese wurde vor allem dadurch bekannt, dass sie eine enge Beziehung mit Hitler pflegte und sich auch später nicht vom Dritten Reich distanzierte.

Ebenfalls ihre letzte Ruhestätte fanden hier Siegfrieds Söhne Wieland, der nach dem Krieg die Leitung der Festspiele übernahm, mit seiner Frau Getrud, sowie Wolfgang Wagner, der bis kurz vor seinem Tod die Leitung am Grünen Hügel inne hatte, mit seiner zweiten Frau und ehemaligen Sekretärin Gudrun.


Daniela Senta Thode von Bülow

geboren: 12. Oktober 1860
gestorben: 28. Juli 1940

Foto: Susanne Jagodzik

Daniela von Bülow war die Tochter von Cosima Wagner aus erster Ehe und damit die Enkelin Franz Liszts. Cosima war damals noch mit dem Dirigenten Hans von Bülow verheiratet. Als die beiden sich 1870 scheiden ließen, kam Daniela mit zu ihrer Mutter und deren neuen Mann Richard Wagner.

Daniela von Bülow war selbst Pianistin und der Musik Wagners sehr verbunden. Daher versuchte sie auch das Andenken an ihren Stiefvater in Vorträgen weiterleben zu lassen.


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Festspielhaus: Sanierung kostet viele weitere Millionen

Aufwendig wird das Bayreuther Festspielhaus derzeit saniert. Noch bis 2020 ist die Finanzierung gesichert. Doch wie geht es danach weiter? Um das zu klären, hat CSU-Bundestagsabgeordnete Silke Launert Alois Rainer nach Bayreuth eingeladen. Rainer ist CSU-Sprecher für den Haushalt im Bundestag und somit der „wichtigste Mann, wenn es um die Finanzierung der Sanierung geht“, sagt Launert.

Gelder reichen nicht aus

In der Finanzierungsvereinbarung von 2013 waren 30 Millionen Euro im Haushalt für die Sanierung eingeplant. „Schon damals war klar, dass das Geld nicht reicht“, sagt Launert. Deshalb gehe es nun darum, die weitere Finanzierung frühzeitig zu sichern. Rainer machte sich am Donnerstagnachmittag deshalb selbst ein Bild vom Festspielhaus. Und er war „total begeistert“.

Ich sehe, dass es dringend notwendig ist, dass der Bund weitere Mittel zur Verfügung stellt.

(Alois Rainer)

Dieser Meinung war auch Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer (CSU). Das Festspielhaus müsse es Bund, Land und Stadt wert sein, die Finanzierung weiter zu sichern. Bisher geschah dies zu je einem Drittel. Launert würde sich wünschen, dass in der neuen Finanzierungsvereinbarung die Stadt entlastet wird und Bund und Land einen Großteil übernehmen.

Alios Rainer, Katharina Wagner, Silke Launert und Gudrun Brendel-Fischer überzeugten sich vom Fortschritt der Sanierung. Foto: Redaktion

Kosten noch unklar

Wie viel Geld für die Sanierung noch benötigt wird, haben die Politiker nicht verraten. Brendel-Fischer könne sich vorstellen, dass die Gesamtkosten am Ende im dreistelligen Millionenbereich liegen. Auch Launert rechnet noch einmal mit einem deutlich höheren Betrag als den bisher geflossenen 30 Millionen.

Weitere sieben Jahre Baustelle

Nach Auslaufen der ersten Finanzierungsvereinbarung im kommenden Jahr rechnet Launert mit weiteren sieben Jahren, in denen das Festspielhaus saniert wird. Festspielleiterin Katharina Wagner hofft, dass die Arbeiten bis zum Jubiläum des Hauses 2026 fertig sind. Wegen der Unterbrechungen während der Spielzeit, ziehe sich die Sanierung über einen so langen Zeitraum.

Nachdem mit den 30 Millionen Euro vor allem die Fassade des Hauses saniert wurde, geht es nun im Inneren weiter. Sicherheitsrechtliche Anforderungen müssen erfüllt werden. Launert zählt auf:

Dazu gehören der Brandschutz, die Sanierung des Bühnenturms und der Bühnentechnik.

(Silke Launert)

Außerdem soll der Zugang zum Festspielhaus laut Wagner barrierefrei werden.

Home Brew Bayreuth: Ein Paradies für Bierliebhaber

Wo kann man den ganzen Tag lang kostenlos Bier trinken? Noch dazu 50 verschiedene Gebräue? Beim ersten Home Brew Bayreuth, dem Hobby-Brauer-Festival in der Maisel’s Bier-Erlebnis-Welt. Das Motto: Kellerbier.

Foto: Thorsten Gütling

Weit über 1000 Besucher sind gekommen, trinken und bewerten. Am Ende stehen zwei strahlende Sieger auf der Bühne.

Thomas Ernstberger aus Waldershof hat in der Publikumswertung die Nase vorne.

Gewinner des Publikums-Preises: Thomas Ernstberger und sein Team. Foto: Thorsten Gütling

Heiko Müller aus Hanau gewinnt die meisten Stimmen in der Jury-Wertung und darf sein Bier nun nicht nur in der Brauerei Maisel brauen und abfüllen. Er gewinnt auch jede Menge Freibier und darf Maisel’s Chef-Sommelier Michael König auf die Brau-Beviale begleiten und sein Bier dort einem Fachpublikum vorstellen.

Gewinner des Jury-Preises: Heiko Müller. Foto: Thorsten Gütling

Im Video: Publikums-Preis für Thomas Ernstberger

Im Video: Jury-Preis für Heiko Müller

Mit von der Partie ist auch Elisabeth Erhard. Die 21-Jährige gebürtige Tegernseerin studiert in Bayreuth Betriebswirtschaftslehre und gehört zu den sieben Finalistinnen bei der Wahl zur bayerischen Bierkönigin.

Hopfensorten. Foto: Thorsten Gütling

Um auf die Fragen der Jury vorbereitet zu sein, lässt sie sich von Maisel-Sommelier Alexander Orlet in die Kunst des Bierstachelns einführen. Dabei wird dunkler Bier mit einem heißen Metall besonders aromatisch gemacht.

Gibt ihr erstes Autogramm: Elisabeth Erhard. Foto: Thorsten Gütling

Bierstacheln mit Elisabeth Erhard

Die Wahl zur Bierkönigin findet am 16. Mai, an Elisabeths 22. Geburtstag, in München statt. Sie sagt, dass sie Bierkönigin werden will, weil Bier ihr Lieblingsgetränk sei.

Wir haben hier Bier und Leitungswasser zu Hause, was Anderes trink ich eigentlich kaum.

(Elisabeth Erhard)

Bier sei Bayerns wichtigstes Kulturgut, sagt sie im Interview mit dem Bayreuther Tagblatt. Und, dass es Zeit für eine Königin aus Oberfranken, dem Landstrich mit der weltweit höchsten Brauereidichte sei.

Fast genauso wichtig wie das Votum der Jury, ist übrigens die Zahl der Stimmen, die Elisabeth Erhard bis dahin bei einem Online-Voting bekommt. Wer Elisabeth unterstützen möchte, kann hier abstimmen.

Elisabeth Erhard wirbt um Unterstützung

Offener Brief: Das Zentrum wehrt sich gegen „Skandalisierung“

Mit einem offenen Brief haben sich die Vorstände des Zentrums-Vereins an die Öffentlichkeit gewandt. Sie zeigen sich „in großer Sorge um das Zentrum“ und fordern eine Ende der „Skandalisierung“ des Vereins. Hier ist der Brief im Wortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Vorstand des Trägervereins sind wir in großer Sorge. In Sorge um das ZENTRUM. Und genau deshalb wenden wir uns heute mit diesem Schreiben an Sie.

Sie alle wissen, dass die betrügerischen Machenschaften unserer früheren Geschäftsführerin das ZENTRUM vor große Herausforderungen gestellt haben. Wir alle verurteilen deren kriminelles Vorgehen aufs Schärfste. Und setzen darauf, dass die frühere Geschäftsführerin bei der gerichtlichen Aufarbeitung dieses Falles die ihr gebührende Strafe erhält. Das freilich ist nicht unsere Angelegenheit, sondern Aufgabe der Gerichte.

Der Vorstand des Trägervereins, darauf legen wir großen Wert, hat nicht nur frühzeitig Alarm geschlagen, als erste gesicherte Fakten über die Vorgänge ermittelt waren, sondern alles getan, um dieses hinterhältige und vereinsschädigende Verhalten aufzuklären. Beleg für Beleg wurde gesichtet, wir haben in unserem Kreis selbst Nachforschungen angestellt, unzählige Gespräche geführt, Aufklärung betrieben. Vor allem aber haben wir mit den ermittelnden Behörden eng zusammengearbeitet. Denn die Aufklärung in dieser Angelegenheit ist, wie Sie sich sicherlich vorzustellen vermögen, in unserem ureigenen Interesse.

Was uns aber betrübt, ja: wütend macht, ist der Umstand, dass Teile des Stadtrats nicht müde werden, das ZENTRUM zu skandalisieren und den Vorstand permanent der Lüge zu bezichtigen. Jüngster Coup der Bayreuther Gemeinschaft: Sie fordert zwei unserer Vorstandsmitglieder auf, die politische Verantwortung in dieser Angelegenheit zu übernehmen und ihre Ämter niederzulegen.

Zentrum Bayreuth

Foto: Das Zentrum

Nun herrscht in Deutschland glücklicherweise die Meinungsfreiheit. Sie werden aber verstehen, dass uns eine solche Öffentlichkeitsarbeit erschreckt. Und zwar aus verschiedenen Gründen:

  • Unsere Vorstandsmitglieder sind zunächst und vor allem dem Verein und seinen Mitgliedern gegenüber verantwortlich. Und die haben, das sollte man bitte zur Kenntnis nehmen, den derzeit agierenden Vorstand jeweils einstimmig gewählt bzw. im Amt bestätigt. Das betrifft ausdrücklich auch jene Vorstandsmitglieder, die im Amt waren, als der Betrug passierte.
  • Selbstverständlich hat der Vorstand auch gegenüber den Bürgern der Stadt, vertreten durch den Stadtrat, Verpflichtungen. Dann zumal, wenn es um Zuschussfragen geht. Es gibt aber keine geteilte Verantwortung im Vorstand. Insofern sollte, wenn jemand die Arbeit des Vorstands kritisiert, der Rücktritt des gesamten Vorstands gefordert werden. Wenn aber, wie zuletzt durch die Bayreuther Gemeinschaft, lediglich zwei CSU-Mitglieder, die – nach wohlgemerkt eindeutigem Votum der Mitglieder – weiter im Vorstand tätig sind, zur Übernahme der politischen Verantwortung aufgefordert werden, so ist das blanker Unsinn – oder soll man sagen: Wahlkampf? Soll da etwa die Öffentlichkeit für dumm verkauft werden?
  • Nun sind die meisten Vorstandsmitglieder keine Frischlinge im Ehrenamt und durchaus gestählt im Umgang mit Kritik. Ginge es nur um uns, könnte man sagen: Sei’s drum, das muss man eben aushalten, wenn man sich engagiert – auch wenn insbesondere ehrenrührige Vorwürfe durchaus schwer zu verdauen sind.
  • Aber es geht nicht nur um uns, sondern es geht ums ZENTRUM und vor allem auch um seine Mitarbeiter/innen, die für das Kulturleben der Stadt Bayreuth hervorragende Arbeit leisten und die es leid sind, immer wieder auf die öffentlichen Anfeindungen angesprochen zu werden.
kontrast-Filmfest im Zentrum mit Plakaten

Foto: kontrast-Filmfest / Luka Popp

Wir appellieren daher an Stadtverwaltung und Stadtrat:

  • Machen Sie das ZENTRUM nicht zum Wahlkampfthema! Dafür taugt es nicht.
  • Der Stadt ist nachweislich kein Schaden durch die kriminellen Taten unserer früheren Geschäftsführerin entstanden. Das belegen sämtliche Berichte, Untersuchungen und Befragungen. Also ist es nicht Sache des Stadtrats, sondern der Gerichte, hier zu urteilen.
  • Diskussionen um Zuschüsse und Verträge in diesem Kontext anzustoßen ist unsinnig, weil es an der Qualität der ZENTRUMs-Arbeit nichts zu deuteln gibt. Auch und gerade jetzt nicht, da das ZENTRUM als Ersatzspielstätte für die Stadthalle genutzt wird. Unsere Mitarbeiter/innen machen ihren Job hervorragend, sie arbeiten und engagieren sich für die Bürger und Besucher dieser Stadt und erhalten von diesen viel Lob und Anerkennung. Obendrein gefährden unsinnige öffentliche Debatten unsere alltägliche Arbeit und die Verhandlungen mit zukünftigen Projektpartnern. Bitte berücksichtigen Sie dabei, dass gerade auf der deutsch-französischen Ebene, aber auch im übrigen europäischen Bereich, die Arbeit in Bayreuth besonders wertgeschätzt wird.
  • Zerstören Sie nicht das Vertrauen und das hohe Ansehen, das sich das ZENTRUM in den zurückliegenden Jahren hart erarbeitet hat – auch und vor allem durch wichtige europäische Jugendprojekte.
  • Spielen Sie nicht mit der Zukunft des ZENTRUMs. Es ist ein Spiel mit dem Feuer, das am Ende die Stadt teuer zu stehen kommen könnte.
  • Schenken Sie uns, dem Vorstand des ZENTRUMs, Ihr Vertrauen. Wir beantworten gerne alle Ihre Fragen, wir stehen jederzeit für die politisch Verantwortlichen in Bayreuth für Gespräche zur Verfügung. Transparenz beim Umgang mit öffentlichen Geldern ist für uns selbstverständlich und allerhöchste Verpflichtung gegenüber allen unseren Geldgebern. Und wir wissen auch, welche Verantwortung wir in diesem Ehrenamt haben. Aber wir wehren uns dagegen, dass das Zentrum permanent in ein schlechtes Licht gerückt wird. Das hat diese traditionsreiche Einrichtung nicht verdient.

Für den Vorstand des Zentrums:

Klaus Klötzer, Harald Thyroff, Dr. Wolfgang Richter, Nicolaus Richter, Jutta Bühl, Nancy Kamprad, Dr. Christoph Rabenstein, Gert-Dieter Meier, Dr. Stefan Specht.

Stadtfriedhof: Letzte Ruhestätte berühmter Persönlichkeiten – Teil 1

Der Stadtfriedhof ist Bayreuths ältester Friedhof, der bereits seit 1545 existiert. Hier liegen auch einige berühmte Persönlichkeiten begraben. Zusammen mit dem ehemaligen Pfarrer und Dekan Hans Peetz hat sich das Bayreuther Tagblatt auf Spurensuche begeben. Wer fand in Bayreuth seine letzte Ruhestätte?

Der erste Teil der Friedhof-Serie befasst sich mit bekannten Schriftstellern und Journalisten.


Jean Paul

geboren: 21. März 1763
gestorben: 14. November 1825

Grab von Jean Paul; Foto: red/sj

Johannes Friedrich Paul Richter, bekannt als Jean Paul, war seinerzeit der meistgelesene und meistverkaufte Dichter im deutschsprachigen Raum. Er war sogar berühmter als Goethe. Heute trauen sich allerdings nur die wenigsten an seine Werke, da diese sehr schwer zu lesen sind.

Zu Jean Pauls Lieblingsplätzen in Bayreuth gehörte die Rollwenzelei. Dort entstanden bei dem ein oder anderen Bier viele seiner Werke. Tipp: Heute beherbergt die Rollwenzelei in der Nähe der Eremitage ein kleines Museum mit dem Original-Inventar der damaligen Dichterstube im Gasthaus.

An seinem Grabstein erkennt man auch die Heimatverbundenheit von Jean Paul: Der Stein besteht aus Fichtelgebirgsgranit.


Houston Stewart Chamberlain

geboren: 9. September 1855
gestorben: 9. Januar 1927

Grabstätte von Houston Stewart Chamberlain; Foto: red/sj

Houston Stewart Chamberlain gilt als eine der umstrittensten Gestalten, die am Bayreuther Stadtfriedhof begraben sind. Chamberlain war ein englischer Adliger, der in zweiter Ehe die Tochter von Richard Wagner, Eva, geheiratet hat.

Berühmt wurde Chamberlain dann durch seine rassistischen Äußerungen, die er unter anderem in dem Buch „Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts“ kundgetan hat. Er galt als Antisemit und war einer der größten Vertreter der Rassenlehre. Später erlangte Chamberlain dann den Status als Ehrenbürger Bayreuths. Einer der Gründe dafür: Er vermachte der Stadt sein Wohnhaus, welches nun das Jean Paul Museum beherbergt.

Erst 1988 wurde Chamberlain die Ehrenbürgerwürde wieder aberkannt. Auch die Chamberlain-Straße wurde 1989 umbenannt. Fun Fact: Auf Google Maps heißt die Straße am Grünen Hügel immer noch so.


Friedrich „Fritz“ Puchta

geboren: 24. November 1883
gestorben: 17. Mai 1945

Grabstätte Fritz Puchta; Foto: red/sj

Friedrich Puchta war Journalist und Sozialdemokrat und engagierte sich politisch sehr stark. So war es auch nicht verwunderlich, dass Puchta als einer der ersten SPD-Reichstagsabgeordneten nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 in „Schutzhaft“ genommen wurde. Auch später wurde er weiter verfolgt und 1944 ins KZ Dachau gebracht. Nur kurze Zeit darauf verstarb Puchta an den Folgen der KZ-Zeit.


Bernd Mayer

geboren: 10. März 1942
gestorben: 2. Dezember 2011

Grabstein Bernd Mayer mit der Schreibmaschine; Foto: red/sj

Bernd Mayer zählt zu den Originalen Bayreuths. Er war Journalist, Heimatforscher und zweiter Bürgermeister in Bayreuth. Bei den Stadtratswahlen hatte Mayer immer die meisten Stimmen. Dadurch wird deutlich welch großes Ansehen er in Bayreuth genossen hat. Seine Leidenschaft war aber der Journalismus. Dies wird an seinem Grab besonders deutlich. Hier ist über dem Namen eine Schreibmaschine in den Grabstein eingraviert.

Übrigens: Bernd Mayer war auch als Redakteur für das Bayreuther Tagblatt, damals noch in der Druckversion, tätig.

Mayer wurde kurz vor seinem Tod zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. 2013 wurde dann auch der Platz an der Stadtkirche nach ihm benannt.


Die weiteren Teile beschäftigen sich mit dem Wagner-Clan und der Markgrafen-Zeit.