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Kind kommt mit Kopfschmerzen nach Hause: Vater spricht über die Sanierung der Graserschule Bayreuth

Die Sanierung der Graserschule wird teuerer. Einem Vater kommt bei der Planung das Wohl der Kinder viel zu kurz.

Corona-Testpflicht an Schulen ab heute: So haben Bayreuther Schüler die Tests angenommen

Seit heute (12.4.) sind Corona-Selbsttests an bayerischen Schulen Pflicht. Das bt hat erste Eindrücke aus Schulen in Bayreuth eingefangen.

Streit um Graserschule: Gesundheit der Kinder, weiterer Befall und die Sanierung

Wie geht es nun mit der Sanierung der Graserschule in Bayreuth weiter? Nachdem an der Graserschule der „echte Hausschwamm“ festgestellt wurde, sollte auch das Sanierungskonzept dementsprechend angepasst werden. Nun wurde im Stadtrat mal wieder gestritten: Um den eigentlichen Beschluss ging es dabei allerdings nicht. Denn in dem Beschluss sollte es um die Erhöhung der Kosten der Sanierung gehen.

Bauausschuss Bayreuth lehnt Konzept ab

Zusätzlich zur bereits vorher geplanten Generalsanierung des historischen Schulgebäudes, müsse auch ein Großteil der Dachkonstruktion sowie das Obergeschoss fachgerecht saniert werden, erklärte Baureferentin Ute Kelm am 10. Dezember im Bauausschuss. Damit würden auch die Kosten um rund 1,7 Millionen Euro auf insgesamt 13,2 Millionen Euro steigen. Die Mitglieder des Ausschusses lehnten das vorgetragene Konzept deshalb ab. Der Stadtrat stimmte der Erhöhung heute allerdings zu.

Also ging es im Stadtrat erneut um die Sanierung der Graserschule. Ute Kelm trug die Ergebnisse des Holzgutachters vor. Dort kam heraus, dass die Deckenkonstruktion „massive Schädigungen“ aufweise. Neben dem echten Hausschwamm gebe es dort auch den Hausporling, den weißen Porenschwamm und holzzerstörende Insekten. Aus der Sicht des Gutachters besteht „dringender Handlungsbedarf“.

Dach der Graserschule muss erneuert werden

Das Dach müsse deshalb komplett erneuert werden. „Teilweise ist das Holz so weit mit echtem Hausschwamm befallen, dass dies dort eine vollständige Zerstörung der Holzsubstanz zur Folge hat“, trug Ute Kelm vor. Schüler und Lehrer seien von dem Hausschwamm gesundheitlich allerdings nicht gefährdet.

Das fragte erneut Stefan Specht (CSU), indem er darauf hinwies, dass Sporen der verschiedenen Pilze gesundheitlich bedenklich sind. Ute Kelm berichtete allerdings, dass es keine Sporen gebe. Das Gesundheitsamt müsse deshalb nicht eingeschaltet werden. Die Befunde über den echten Hausschwamm seien nach Angaben von Kelm eindeutig: „Es gibt keine aktiven Fruchtkörper.“ Es gebe einen Fruchtkörper, der allerdings nach Ansicht der Experten nicht aktiv sei.

Diskussion im Bayreuther Stadtrat

Im Anschluss lieferten sich die Mitglieder des Ausschusses erneut eine hitzige Debatte. Es ging um die Gesundheit der Kinder, um das Wachstum des echten Hausschwammes und wiederholt um die Vergangenheit: Wer zu welchem Zeitpunkt einen Antrag stellte, wer für oder gegen eine Sanierung war. „Wir drehen uns im Kreis“, sagte Stefan Schuh (JB).

Doch es ging weiter um mögliche Fehler, vergessene oder nicht getätigte Untersuchungen und weitere möglicherweise notwendige Untersuchungen im Keller – und wieder um die Gesundheit der Kinder. Die Sorge der Stadtratsmitglieder: Eine unnötige Sanierung des Dachstuhls, während der Keller auch betroffen ist. Deshalb regten viele Mitglieder eine Untersuchung des Kellers an.

Ute Kelm berichtete: „Der echte Hausschwamm frisst sich nicht nach unten durch.“ Das habe die Holzgutachterin herausgefunden. Es sei ein Stopp im Mauerwerk erkennbar. Zwecks der Untersuchung des Kellers sagte Kelm, dass das während des laufenden Schulbetriebs schwierig sei.

Auch die Bedenken von Wolfgang Gruber (DU) über die einzusetzenden Fungizide wies sich Ute Kelm ebenfalls zurück: „Das wird natürlich entfernt von Schülern und Lehrern stattfinden.“

Zur möglichen Gesundheitsgefährdung der Schüler und Lehrer hatte Ute Kelm eine Stellungnahme des Gesundheitsamtes vorgelesen: Da keine aktiven Fruchtkörper vorhanden sind und da sich diese nicht in den Unterrichtsräumen befänden, dürfe eine Gefährdung aktuell ausgeschlossen werden.

Der Antrag wurde letztlich mit 40 zu zwei Gegenstimmen angenommen.

Bauausschuss stoppt Sanierung der Graserschule: Jetzt entscheidet der Stadtrat

Am vergangenen Dienstag hat der Bauausschuss mit einer knappen Mehrheit das vorgelegte Sanierungskonzept der Graserschule abgelehnt. Für viele Bürger als auch mehrere Fraktionsmitglieder eine nicht nachvollziehbare Entscheidung. Doch das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen: Denn jetzt bringt die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe das Thema in den Stadtrat. Am Dienstag wird das Sanierungskonzept der Graserschule erneut diskutiert.

Hitzige Diskussionen im Bauausschuss

Nachdem an der Graserschule der „echte Hausschwamm“ festgestellt wurde, sollte auch das Sanierungskonzept dementsprechend angepasst werden. Zusätzlich zur bereits vorher geplanten Generalsanierung des historischen Schulgebäudes, müsse auch ein Großteil der Dachkonstruktion sowie das Obergeschoss fachgerecht saniert werden, so Baureferentin Urte Kelm. Damit würden auch die Kosten um rund 1,7 Millionen Euro steigen.

Für manche Fraktionsmitglieder war das zu viel des Guten. Stück für Stück würde man die Kostensteigerungen präsentiert bekommen. Das sei ein Fass ohne Boden. Ein Neubau wäre die deutlich bessere Alternative gewesen, hieß es auf Seiten der CSU-Fraktion. Auch über die gesundheitlichen Folgen wurde hitzig diskutiert. Wenn Bauarbeiter mit Atemschutz durch das Gebäude laufen würden und gleichzeitig Kinder darin unterrichtet werden würden, sei das nicht tragbar, so die CSU weiter.

Mit einer denkbar knappen Mehrheit von acht zu sieben Stimmen entschied sich der Bauausschuss letztlich gegen das geplante Sanierungskonzept. Die Oberbürgermeisterin, die zu diesem Zeitpunkt verhindert war, wurde von Thomas Ebersberger vertreten.

Fraktionen fordern Nachprüfungsantrag

Doch damit scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein. Wie das Rathaus auf Nachfrage des bt mitteilte, würden mehrere Anträge von Fraktionen der SPD, BG und der Grünen, hinsichtlich eines Nachprüfungsantrags vorliegen.

Insbesondere das Abstimmungsverhalten des Stellvertreters der Oberbürgermeisterin wirft Fragen auf. Ein Stellvertreter hat in dem Moment, in dem er um die Vertretung gebeten wird, nach meiner Auffassung die Position des zu Vertretenden zu übernehmen.

(Stephan Müller, BG)

Thomas Ebersberger weist die Anschuldigungen entschieden von sich. Er habe die Sitzungsleitung vollkommen objektiv geführt, heißt es auf Nachfrage des bt.

Ich bin meinem Gewissen und der Stadt Bayreuth verpflichtet. Die Belastung bei laufendem Schulbetrieb vier Jahre lang die Schule zu sanieren ist nicht tragbar.

(Thomas Ebersberger, CSU)

Jetzt soll der Stadtrat entscheiden

Unabhängig davon habe aber die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe die Thematik der Sanierung der Graserschule kurzfristig auf die Tagesordnung der kommenden Stadtratssitzung gesetzt. Dort wird dann wieder über die Zukunft der Graserschule diskutiert.

Ich finde es gut und richtig, dass jetzt im Stadrat noch einmal über die Sanierung diskutiert wird. Natürlich ist es nicht schön, dass die Kosten steigen, aber nachtreten bringt niemanden etwas. Alles über den Haufen zu werfen ist keine Lösung.

(Halil Tasdelen, SPD)

Hausschwamm in der Graserschule: Einsturzgefahr oder Panikmache?

Im Dach der Graserschule in Bayreuth hat sich der „echte Hausschwamm“ ausgebreitet. Das hat den Zeitplan für die geplante Sanierung durcheinander gebracht, wie es im Juni im Stadtrat diskutiert wurde (wir berichteten). Nun wollte die CSU-Stadtratsfraktion einige Fragen geklärt im Bauausschuss geklärt haben. Daraufhin entfachte im Bauausschuss eine heftige Diskussion.

Graserschule Bayreuth: Besteht Einsturzgefahr?

Die CSU sprach in ihrer Fragestellung, ob für die Graserschule Einsturzgefahr besteht. Dem hatte Ute Kelm in eine schriftlichen Antwort bereits widersprochen: „Es besteht keine Einsturzgefahr.“ Nach Entdecken des Hausschwamms im Holz des Daches des Graserschule sei das Gebäude umfassen untersucht worden.

Dabei sind nach Angaben von Kelm sämtliche Randbereiche der obersten Geschossdecke im Nord- und Südflügel freigelegt und geöffnet worden. Dort wurden „erhebliche Schäden an den Auflagern der Deckenbalken festgestellt.“ Die Nutzung der Räume wurde sofort eingestellt. Ein Statiker hat nach seinem Gutachten die Decke der beiden betroffenen Räume zusätzlich abgestützt.

Graserschule Bayreuth: Müssen Schüler umziehen?

Wann eine Sanierung der Schule und damit auch der Beseitigung des Hausschwammes stattfindet, ist aktuell noch nicht klar. Helmut Parzen (CSU) wollte dennoch seine weitere Liste beantwortet haben, die sich damit beschäftigten, wo Schüler untergebracht werden müssen, ob es einen Notfallplan gibt oder wie hoch die Kosten für einen Umzug der Schule wäre. Die Antwort von Kelm war kurz: „Die integrierte Sanierung des Hausschwammes erfordert keine Unterbringung der Schulkinder in anderen Schulen.“

Klaus Klötzer (CSU) warf der Oberbürgermeisterin, Brigitte Merk-Erbe (BG), einiges vor. Sie habe den Bau einer neuen Schule verhindert und habe das Bürgerbegehren für eine Sanierung der Graserschule vorangetrieben. Auch Ute Kelm wurde kritisiert: „Eine Schule kann bei laufendem Betrieb nicht saniert Weden“, sagt Klötzer und fuhr fort: „Wer schickt seine Kinder in eine Schule, um dort mit Schutzanzug und Mundschutz herumlaufen zu müssen?

Bauausschuss Bayreuth: Mitglieder streiten sich

Andere Mitglieder des Bauausschusses wurden unruhig, einer begann zu lachen. Klötzer verlor den Faden, forderte Merk-Erbe auf, den Kollegen zu maßregeln. Die Oberbürgermeisterin erwiderte allerdings: „Ich frage mich, für wen das hier zutrifft.“ Woraufhin Klötzer Merk-Erbe vorwarf, die Geschäftsordnung nicht zu kennen, wobei er anfügte: „Das lohnt sich vielleicht für die paar Monate gar nicht mehr.“ Zuletzt ging er den – aus seiner Sicht – lachenden Stefan Schlags (Unabhängige und Grüne) an: „Ich verklage Herrn Schlags und zeige ihn an.“

Merk-Erbe konterte, dass sie das Verhalten und die Fragen von Klötzer höchst fragwürdig finde. Er „schürt Ängste und verunsichert die Eltern.“ Weitere 60 Minuten stritten die Mitglieder des Ausschusses: Teilweise ging es um das Demokratieverständnis, dann wieder woher der Hausschwamm in der Graserschule kommt sowie das Hinterfragen des Beschlusses der Sanierung der Schule. Geklärt wurde allerdings nichts.

Graserschule: Pilze im Dach, Sanierung wird verschoben

Im Dach der Graserschule haben sich Pilze eingenistet. An einen Sanierungsbeginn in den Sommerferien ist daher nicht mehr zu denken, sagt Stadtbaureferentin Urte Kelm.

Bei den Pilzen handle es sich um den echten Holzschwamm, den Haussporling und den weißen Porenschwamm. Für den Menschen seien die Pilze ungefährlich, weswegen in der Graserschule weiter unterrichtet werden könne. Laut Kelm habe sich der Pilz an den Köpfen der Deckenbalken eingenistet, also dort, wo die Balken auf den Mauern aufliegen. Was das für die weitere Sanierung der Graserschule bedeutet müsse jetzt herausgefunden werden. Den Zeitplan durcheinander bringe der Pilz, weil jetzt die Denkmalpflege eingeschaltet werden müsse, weil Fördergelder bereits ohne Dachsanierung beantragt worden seien und Zimmerer- sowie wahrscheinlich Dachdeckerarbeiten ausgeschrieben werden müssten.

Graserschule. Foto: Thorsten Gütling

Bürgerentscheid kippte Stadtratsbeschluss

Eine Mehrheit im Stadtrat hatte sich zuvor gegen eine Sanierung und für einen Neubau der Schule am Nordring ausgesprochen. Ein Bürgerentscheid hatte den Beschluss dann aber gekippt. Altoberbürgermeister Michael Hohl (CSU) sagt:

Die CSU wollte den Neubau, jetzt haben wir Probleme bei der Sanierung. Wir sollten in die Gänge kommen.

(Michael Hohl,CSU)

Georg Kämpf (Bayreuther Gemeinschaft) hält der CSU hingegen vor, die Niederlage durch den Bürgerentscheid noch immer nicht verkraftet zu haben und wann immer der Name Graserschule falle beleidigt zu reagieren.

Ob sich die Bauzeit jetzt verlängert, kann Kelm nicht sagen. Es bleibe schließlich bei drei Bauabschnitten. Einzig der Baubeginn verzögere sich sicher – wahrscheinlich um gut drei Monate. Kelm rechnet mit Mehrkosten von rund 500.000 Euro.