Party trotz Corona: Große Live-Show aus Franken für einen guten Zweck
Eine Party aus Franken steht trotz Corona ins Haus. Am 21. Mai 2021 wollen Vertreter aus Gastro, Kultur und Event in der Pandemie Mut machen.
Eine Party aus Franken steht trotz Corona ins Haus. Am 21. Mai 2021 wollen Vertreter aus Gastro, Kultur und Event in der Pandemie Mut machen.
Ramen is der Food-Trend 2019. Jan Böhmermann schwärmt auf seinem Podcast davon und in sämtlichen Großstädten eröffnet ein Ramen-Restaurant nach dem anderen. Die japanische Nudelsuppe gibt es nicht nur in der bekannten Instant-Nudelsuppen-Form, sondern auch in japanischen Restaurants in Bayreuth.
Eine riesige, dampfende und duftende schwarze Schüssel steht auf dem Tisch. Ei und Nudeln sind auf den ersten Blick zu erkennen. Das Bayreuther Tagblatt hat den neuen Food-Trend auf Brühe und Nudeln getestet: Ist der Ramen-Hype gerechtfertigt?
Vorneweg: Die Nudelsuppe schmeckt wirklich lecker. Auch für Gaumen, die ansonsten nicht der asiatischen Küche verfallen sind. Kein Soja, kein süß-sauer, sondern eine Brühe. Je nach Ramen-Sorte gibt es eine andere Brühe. Im Makoto in Bayreuth wird eine Art Shio-Ramen zubereitet. Dort basiert die Brühe auf Salz – schmeckt aber auf keinen Fall versalzen.
Lauchzwiebeln, Ei, Nudeln und Bambussprossen sind fester Bestandteil der japanischen Suppe, zählt die Besitzerin des Makoto in Bayreuth die Zutaten auf. Dazu gibt es bei Makoto entweder die Gemüse- oder Fleischvariante. In den bt-Test kam die Variante mit Fleisch. Der Geschmack ist mit keinem anderen Gericht vergleichbar. Die Brühe schmeckt nach Lauch, Hühnchen und Salz. Die Nudeln sind bissfest und sättigender als das Pendant vom Italiener.
Die Portionsgröße ist ähnlich einer Portion Spaghetti. Man ist danach richtig satt. Übrigens wird die Suppe auch – wenn man vornehm essen möchte – wie Spaghetti gegessen. Mit einem Löffel in der einen und Stäbchen in der anderen Hand bewaffnet, geht es ans Werk: Nudeln auf den Löffel und von dort mit den Stäbchen in den Mund befördert. Die Restaurant-Besitzerin erklärt: „So essen die Geschäftsmänner, die ihre Kleidung nicht beschmutzen wollen.“
In Japan essen wir Ramen stehend oder sitzend; am Mittag, Abend oder zwischendurch.
Sie selbst esse die Nudelsuppe beinahe täglich. Bei den Bayreuthern sei der Suppentrend allerdings noch nicht angekommen. „Ramen wird kaum bestellt“, sagt die Restaurantbesitzerin. Aber sie kennt den Hype: „In Großstädten werden immer mehr Ramen-Restaurants eröffnet.“
Ob der Trend auch Bayreuth erreicht, bleibt abzuwarten. Eines kann allerdings bestätigt werden: Das Gericht aus Japan ist den Hype definitiv wert. Nicht nur geschmacklich sondern auch kulturell: Deutsche dürfen in japanischen Restaurants ruhig die Sau rauslassen, sagt die Restaurantbesitzerin: Suppenschale an die Lippen und mit Stäbchen die Nudeln in den Mund schaufeln. Dabei muss auch nicht Alles im Mund landen.
Ist Rassismus in Bayreuth ein Problem? Hört man die Geschichte von Therde Stimphile aus Heinersreuth und schenkt ihr Glauben, könnte man meinen ja. Seine Anschuldigungen wiegen schwer. Auf Facebook warnt der Amerikaner vor Orten, „die man als dunkelhäutiger Mann, der in Deutschland lebt, meiden sollte“. Dazu zählt seiner Auffassung nach auch der Bayreuther Nachtclub Mia in der unteren Maxstraße.
Therde Stimphile schildert auf seinem Facebook-Profil folgende Situation: Er sei am vergangenen Samstag mit drei Freunden in der Stadt gewesen, um einen schönen Abend zu verbringen. Gegen ein Uhr hätten die Männer, der Amerikaner, ein Afrikaner und zwei Syrer, beschlossen, weiterzuziehen und in den Club Mia zu gehen.
An der Türe sei sein afrikanischer Freund aufgehalten worden. Die Türsteher hätten den Männern mitgeteilt, dass nur Studenten in den Club dürften und sie einen Studentenausweis bräuchten.
Wir drehten uns um und verließen die Schlange.
(Therde Stimphile auf Facebook)
Doch sie hätten bemerkt, dass niemand anders gebeten wurde, einen Studentenausweis vorzuzeigen. Am Samstag war laut Facebook-Seite des Clubs das Motto „Meine Lieblingslieder“. Von einer reinen Studentenparty ist dort nicht die Rede. Lediglich der Eintritt soll für Studenten einen Euro billiger gewesen sein an diesem Abend.
Also hätten die Männer einen Gast, der aus dem Club kam, gefragt, ob er Student sei. Als dieser verneint habe, seien sie zurück gegangen und hätten die Security gefragt, warum sie nicht hinein durften. Wie Stimphile schreibt, bekamen sie keine Antwort. Seinen syrischen Freunden hätten die Türsteher allerdings gesagt, dass sie in den Club dürften, nur ihre dunkelhäutigen Freunde nicht. Der Amerikaner vermutet, weil sie weiß sind.
Therde Stimphile schreibt weiter, er habe sich gedemütigt und frustriert gefühlt. Die Situation sei ihm peinlich gewesen.
Der Kampf des schwarzen Mannes ist nicht auf die Grenzen der Vereinigten Staaten beschränkt.
(Therde Stimphile auf Facebook)
Auch seine Frau Suraja sagt auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts, ihr Mann sei völlig aufgelöst nach Hause gekommen, sei aufgebracht und wütend gewesen. Nicht, weil er nicht in den Club gekommen sei, sondern vielmehr, weil die Türsteher gelogen hätten. Erklären können sich die Stimphiles den Vorfall nicht.
Wir waren Anfang August erst zusammen im Mia, um meinen Geburtstag zu feiern. Da sind wir ohne Probleme reingekommen.
(Suraja Stimphile über einen Besuch im Mia)
Sie wollen auf jeden Fall mit der Geschäftsführerin, Christin Mehlhorn, sprechen und wissen, warum Stimphile und sein Freund nicht ins Mia durften. Bislang blieb die Kontaktaufnahme allerdings erfolglos. „Die Telefonnummer auf Facebook ist nicht vergeben, auf meine Nachricht, in der ich um Rückruf gebeten habe, habe ich noch keine Antwort bekommen“, sagt Suraja Stimphile. Am Freitag wollen sie die Chefin im Club besuchen.
Die Geschäftsführerin des Clubs wollte sich auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts nicht zu den Vorwürfen äußern.
Den Vorfall zu klären, liegt dem Paar am Herzen. Denn wie Suraja Stimphile berichtet, ist es nicht der erste Vorfall von Rassismus, den sie und ihr Mann erleben mussten. Vergangenes Jahr auf dem Kulmbacher Bierfest sei ihr Mann angepöbelt worden, weil er eine Lederhose trug. Nur Deutsche dürften die deutsche Tracht tragen, habe er sich sagen lassen müssen.
Es seien Kleinigkeiten im Alltag, die Therde Stimphile merken ließen, er gehöre nicht dazu, sagt seine Frau. Und das, obwohl er sehr gut Deutsch spreche und sich in Deutschland immer sicher und wohl gefühlt habe.
Deshalb sind wir vor zwei Jahren auch von den USA zurück nach Deutschland gezogen, als mein Mann aus der Army entlassen wurde.
(Suraja Stimphile)
Der Vorfall an der Tür des Bayreuther Clubs habe nun das Fass zum Überlaufen gebracht. Seinem Ärger hat Therde Stimphile auf Facebook Luft gemacht, um auf das Thema Rassismus aufmerksam zu machen.
Seit 13 Jahren läuft die Kochshow Das perfekte Dinner jeden Werktag pünktlich um 19 Uhr im TV. Rund 3000 Folgen hat der Sender VOX mittlerweile ausgestrahlt. Immerhin drei Staffeln, also 15 Folgen, kamen dabei aus Oberfranken – genauer: aus Bamberg. Bayreuth schaut indes weiter in die Röhre. Zeit, das zu ändern.
Auf Nachfrage des bt antwortet eine VOX-Sprecherin: „Dass wir noch nicht in und um Bayreuth gedreht haben, liegt schlicht und ergreifend daran, dass es nicht ausreichend Bewerbungen aus dieser Region gibt.“ Die Sprecherin sagt weiter: „In Bamberg haben wir bereits dreimal gedreht, weil dort die Bewerberlage ganz einfach vielversprechender war.“
Zu wenige Bewerbungen? Braucht man für eine Woche etwa mehr als die fünf Leute, die am Ende vor der Kamera stehen? VOX sagt: ja. Nämlich 20 bis 30. Daraus suche sich die Produktionsfirma dann zwölf bis 14 Leute aus, die gecastet werden. Fünf davon erhalten schließlich den Zuschlag.
Allerdings: 20 bis 30 Bewerbungen aus Bayreuth bräuchte es gar nicht mehr. Es liegen nämlich schon welche vor. Eine Sprecherin sagt: „Laut Datenbank haben wir aktuell zirka zehn Bewerber aus Bayreuth und Umgebung.“ Heißt: Es fehlen noch zehn bis 20.
Würden die sich bald finden, könnte noch in diesem Jahr die erste Dinner-Staffel aus Bayreuth über die Bildschirme der Republik flimmern. Denn: Geplant wird immer etwa ein halbes Jahr im Voraus. „Bayreuth würde bei einer guten Bewerberlage dementsprechend frühestens ab Mitte Oktober eingeplant werden können“, so die Sprecherin. Vier bis fünf Wochen vor Drehbeginn fänden dann die Telefon-und Video-Castings statt.
Übrigens: Nicht nur in Bamberg wurde bereits gedreht. In Würzburg fand Das Perfekte Dinner auch schon zweimal statt, in Regensburg dreimal. Nürnberg war schon sechsmal dran – genauso oft übrigens wie Mallorca. Auch in Marrakesch, Texas, Los Angeles und Kapstadt fanden sich schon genügend Interessierte. Höchste Zeit also für Bayreuth.
Mit Abstand am meisten Folgen gab es bisher aus Köln, nämlich 55. Gefolgt von Berlin (50), Hamburg (44), Düsseldorf und München (jeweils 29).
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