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Tiere

Warnung vor Wölfen in Oberfranken: Mehrere Tiere aktuell gesichtet

In Oberfranken werden im Februar 2022 vermehrt Wölfe gesichtet. Gerade Spaziergänger und Hundebesitzer sollten in der Natur aktuell einiges beachten.

Zum Jahresanfang 2022 werden vermehrt Wölfe in Oberfranken gesichtet. Das Aufeinandertreffen von Mensch und Wolf kann derzeit nicht völlig ausgeschlossen werden.

Ein Experte sagt, woran das liegt – und was man im Fall der Fälle tun sollte.

Wölfe in Oberfranken gesichtet

Wolfsichtungen in Oberfranken haben in den letzten Wochen zugenommen. In der Region um Bayreuth weiß man seit einiger Zeit von einem Wolfsrudel, das im Veldensteiner Forst lebt. Für die dort lebenden Wölfe beginnt die Paarungszeit. Deshalb sind jüngere Tiere aktuell vermehrt in kleineren Gruppen oder auch allein unterwegs.

In der Ranzzeit, so der Fachbegriff für die Paarungszeit der Wölfe, sorgen sich die in der Hierarchie oben angesiedelten Weibchen und Männchen für den Nachwuchs. Jüngere, potenzielle Nebenbuhler, werden verdrängt. So kommt es, dass diese das bisherige Wolfsrudel meiden und alleine durch die Wälder streifen. Lesen Sie auch: Die CSU im Bayreuther Kreistag Bayreuth forderte im Herbst letzten Jahres, Wölfe erschießen zu dürfen.




Wölfe haben kein Interesse an angeleinten Hunden

„Derzeit kommt es vermehrt zu Beobachtungen von Wölfen“, wird Karsten Gees, Wildtiermanager der Regierung von Oberfranken vom Landratsamt Bayreuth zitiert. „Gegenüber Menschen verhalten sich Wölfe scheu und vorsichtig. Sie beobachten ihre Umgebung genau, ziehen sich vor dem Menschen aber zurück. Bei umsichtiger Verhaltensweise verlaufen solche Situationen daher unproblematisch.“

Spaziergängern und vor allem Hundebesitzern, die die Wahrscheinlichkeit auf ein Treffen mit einem Wolf minimieren wollen, rät Gees dazu, auf offenem Feld, in Siedlungen oder tagsüber spazieren zu gehen. Bereits im März 2021 wurden viele Nutztiere in Oberfranken tot aufgefunden. Vermutlich haben Wölfe sie gerissen.

Wer mit dem Hund im dichten Wald spazieren geht, sollte diesen in seiner Nähe behalten und am besten anleinen. Besonders während der Ranzzeit werden Hunde, die wie der Wolf zur Familie der Caniden gehören, entweder als mögliche Partner oder als Rivalen angesehen. Ein Hund an der kurzen Leine wird vom Wolf als eine Einheit mit dem Menschen angesehen, dadurch wird er vom Wolf nicht mehr als so interessant wahrgenommen.

Wölfe: Diese fünf Regeln muss der Mensch bei einem Aufeinandertreffen beachten

„Sollte es dennoch zu einer Begegnung mit dem Wolf kommen, helfen ein paar einfache Regeln“, erklärt Karsten Gees:

1. Abstand halten!
Haben Sie Respekt vor dem Wolf und halten Sie Abstand. Verfolgen Sie den Wolf nicht. Als Wildtier könnte er sich bedroht fühlen und sich verteidigen.

2. Nicht wegrennen!
Möchten Sie mehr Abstand, ziehen Sie sich langsam und ruhig zurück. Behalten Sie dabei immer den Wolf im Blick. Schnelles Wegrennen kann bei Beutegreifern ein Verfolgungsverhalten auslösen.

3. Auf sich aufmerksam und groß machen!
Erscheint Ihnen der Wolf zu nahe, machen Sie sich deutlich bemerkbar. Machen Sie auf sich aufmerksam, indem Sie laut sprechen, gestikulieren oder in die Hände klatschen.

4. Hunde nah bei sich führen!
Hunde sollten angeleint und nah am Menschen behalten werden. Ein Wolf kann einen Hund als Eindringling in sein Revier wahrnehmen. Die Anwesenheit des Menschen hält Wölfe auf Abstand.

5. Füttern gesetzlich verboten!
Einen Wolf zu verfolgen, ihn anzulocken oder zu füttern ist gesetzlich verboten (§ 45a Abs. 1 BNatSchG). Dazu zählt auch das Hinterlassen von Essensresten. Wenn Futter ausgelegt wird, können Wölfe die Erfahrung machen, dass Menschennähe gleichzeitig Nahrung bedeutet. So angefütterte Wölfe können ihre instinktive Vorsicht vor Menschen verlieren und problematisches oder sogar aggressives Verhalten gegenüber Menschen entwickeln.