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Politik

Schlechtes WLAN in Bayreuth: Bei dem Tempo „können wir auch Brieftauben verwenden“

Wie ist die Stadt Bayreuth digital aufgestellt? Im Stadtrat ging es um WLAN. 

In der großen Sitzung des Bayreuther Stadtrates wurde über den Haushalt 2021 diskutiert. Dabei kam auch das Thema WLAN auf. Vor drei Jahren wurde hier ein Projekt beantragt.

Hier gibt es alle relevanten Informationen aus dem Bayreuther Stadtrat: Hierfür soll 2021 Geld ausgegeben werden.

Bayreuth: Geld für WLAN?

Bei diesem Projekt gehe es darum, dass man vom Hotel aus direkt zu einer Sehenswürdigkeit geführt werde und nicht durch Hotspots unterbrochen werde. „Es ist so, dass die meisten Handys mittlerweile bessere Verbindungen haben, als wenn wir ihnen ein entsprechendes WLAN anbieten würden“, sagt Thomas Ebersberger (CSU). Für das vor drei Jahren beantragte Projekt sollen 50.000 Euro im Haushalt 2021 zur Verfügung stehen.

Thomas Bauske (SPD) ist dafür den Betrag auf einen Euro herabzusetzen, bevor es komplett gestrichen wird. Stephanie-Anna Kollmer (CSU) unterstützt den Antrag schon allein deswegen, damit die Stadt auch etwas für die jungen Leute in Bayreuth macht.

Langsames WLAN in Bayreuth

„Bei dem Tempo das wir haben, können wir auch Brieftauben verwenden“, erklärt Thomas Hacker (FDP). Für ihn gehe es nicht darum, einen Inhalt zur Verfügung zu stellen, sondern die technischen Voraussetzungen zu schaffen.

„Wir machen eh zu wenig im Bereich der Jugend“, sagt Silke Launert (CSU). „Etwas sollten wir ihnen auch mal anbieten.“ Wenn es in ein paar Monaten etwas besseres gibt, könne sie noch warten. Aber sie ist dagegen, dass das ganze dann wieder fünf Jahre nach hinten aufgeschoben werden.

Digital nicht für Jugend sondern Touristen

Der Oberbürgermeister stellt daraufhin klar, dass es bei dem Projekt nicht um die Jugend ging, sondern um Touristen. Jedoch haben sich die Voraussetzungen mittlerweile geändert. „Das Konzept vom Hotel raus zur Sehenswürdigkeit geführt zu werden, ist mittlerweile veraltet“, sagt Ebersberger.

Spätestens die Corona-Krise hat gezeigt, dass es wichtig ist, die digitale Infrastruktur weiter auszubauen, erklärt Andreas Zippel (SPD). Denn nicht jedes Kind und nicht jeder Jugendlicher könne sich ein 800-Euro-Handy mit den notwendigen Features leisten. Deswegen sollte in dem Bereich unbedingt etwas passieren.

Jedoch müsse das vorher genau überlegt werden. Daher plädiert auch er dafür, den Punkt anstatt mit 50.000 Euro mit einem Euro in den Haushalt einzustellen. Schließlich stimmte der Stadtrat mehrheitlich dafür, den Betrag für das WLAN-Angebot in der Innenstadt von 50.000 Euro auf einen Euro zu reduzieren.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler