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Diskotheken

2G-Regel in Diskotheken beschlossen: Betreiber aus Bayreuth unbeeindruckt: „Mir doch egal“

Ab Samstag (6. November) gilt in bayerischen Diskotheken die 2G-Regel. Clubbetreiber aus Bayreuth sind überrascht – und besorgt.

  • verschärfte Corona-Regeln in Bayern
  • 2G statt 3G+in bayerischen Diskotheken
  • Regel gilt ab Samstag (6. November)

Ab Samstag gelten in Bayern verschärfte Corona-Regeln – schon wieder. „Die Vierte Welle rollt durch Deutschland und besonders durch Bayern“, sagte Ministerpräsident Markus Söder.

Von den neuen Regeln werden auch Diskotheken betroffen sein. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gilt dann die 2G-Regel. Die Reaktion in Bayreuther Diskotheken fallen unterschiedlich aus.

2G-Regel in bayerischen Diskotheken

Bayern bekommt neue Corona-Regeln. Sie werden wenig überraschend noch schärfer ausfallen als vorher. Im Anbetracht steigender Corona-Zahlen sei das notwendig, begründete Markus Söder den Schritt. Die Regeln greifen bereits ab Samstag, 6. November.

Die Krankenhausampel springt ab Samstag in Bayern auf „Gelb“, wenn 450 Intensivbetten belegt sind. Am Mittwoch waren es bereits 458 – Tendenz steigend. Für Diskos, Clubs und Bordelle gilt dann 2G statt 3G+ wie bisher. Nur noch Geimpfte und Genesene erhalten dann Zutritt, Getestete gar nicht mehr. Das hat Söder am Mittwoch verkündet.

2G in Diskos? „Mir doch egal“

Auch Diskotheken und Clubs werden betroffen sein. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gilt dann 2G in den Diskos. Bisher galt 3G. Michael Hammer vom Tanzcafé San Francisco wird trotz der Entwicklung kalt davon erwischt. „Wir nehmen es immer ganz streng mit den Kontrollen. Seit wir Anfang Oktober wieder aufmachen durften, hatten wir gut besuchte Veranstaltungen, wie unsere Soul Dance Night. Ich bin mal gespannt, wie das jetzt wird. Das ist eine schlechte Nachricht für uns“, sagt der Betreiber des Frischs, Michael Hammer, zerknirscht.

Auf die 2G-Regel in Diskos in Bayern angesprochen reagiert Heiko Blumthaler unbeeindruckt. Er betreibt die Tanzbar Bayreuth in der Bernecker Straße. „Stört mich ja nicht. Mir doch egal“, sagt er genauso kurz wie trocken. „Mit der 3G-Plus-Regel hatte ich bei mir nur ganz wenige PCR-getestete Gäste. So ein Test ist richtig teuer, also bleiben viele Ungeimpfte zu Hause. Mein Angebot richtet sich an die Leute der Fraktion Ü40. Die wilden Jahre haben die zum Großteil schon hinter sich. Die wollen zwar Spaß beim Feiern, klar, aber genauso wichtig ist denen Sicherheit. Also haben die sich bereits impfen lassen.“

Diskos in der Pandemie: „Viele junge Erwachsene waren noch nie in einem Club“

Auch im selbsternannten Feierwohnzimmer in Bayreuth, der Fabrik, sieht man 2G in Diskos eher gelassen. „Ein PCR-Test am Eingang musste auch erstmal verarbeitet werden. Das wird jetzt wohl einfacher“, orakelt Fabrik-Boss Ahmad Kordbacheh. Ihm fällt was anderes auf, seit er seine Fabrik wieder öffnen durfte: „Viele junge Erwachsene, waren noch nie in einem Club“, sagt Kordbacheh. „Die sind teils überfordert, wenn der Nebel über den Floor zieht oder die Lichtshow in die Vollen geht.“ Er wird den Eindruck nicht los, dass viele junge Leute etwas verpasst haben könnten und das findet Kordbacheh schade.

Er betont, dass er sich letztendlich an die Gesetze und Richtlinien halten müsse und werde. Alles andere sei fahrlässig für seine Mitarbeiter und Gäste. Erst Anfang Oktober durften die Diskos und Clubs in Bayreuth wieder aufmachen. So haben sie dem bt vor wenigen Wochen ihre Vorbereitung und auch Gefühle geschildert.

Ähnlich pragmatisch sieht es Christin Mehlhorn vom Miaklub. Große Unterschiede bei der Publikumsmenge erwartet sie nicht. Sie sagt aber auch: „Ich will mir moralisch und politisch kein Urteil erlauben. Ich nehme das so hin, wie es kommt.“