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Krieg

Ukraine-Krieg: Gazprom dreht Energie-Riesen den Gashahn zu – Deutschland direkt betroffen

Gazprom macht ernst: Shell und Orsted aus Dänemark bekommen ab Mittwoch (1. Juni 2022) kein russisches Gas mehr. Deutschland ist direkt betroffen.

Krieg in der Ukraine: Gazprom dreht dem nächsten Land Europas den Gashahn zu – und diesmal ist Deutschland direkt betroffen.

Orsted in Dänemark und Shell Energy Europe erhalten ab Mittwoch (1. Juni 2022) kein russisches Gas mehr von Gazprom.

Update vom 31. Mai 2022 um 18:32 Uhr: Gazprom beliefert Energiekonzerne Shell und Orsted ab Mittwoch nicht mehr mit Gas

Gazprom geht den nächsten Schritt im Zuge des Ukraine-Krieges. Shell Energie Europa und der dänische Energiekonzern Orsted erhalten ab Mittwoch (1. Juni 2022) kein Gas mehr aus Russland.

Shell und Orsted hätten den russischen Staatskonzern Gazprom informiert, Rechnungen für geliefertes Gas nicht wie von Russland gefordert in Rubel zu bezahlen. Das teilte Gazprom am Dienstagnachmittag mit. Wie der Merkur berichtet sei bereits im April kein Geld für das Gas aus Russland bezahlt worden. Nun werden die Gaslieferungen an Shell und Orsted eingestellt. Gazprom habe das dänische Energieunternehmen über den Lieferstopp Mittwochmorgen ab 6:00 Uhr informiert.

Auch Deutschland ist vom Lieferstopp bei Shell betroffen, berichtet der Merkur weiter, ohne ins Detail zu gehen. Zu möglichen Versorgungsengpässen liegen derzeit noch keine gesicherten Informationen vor. Zuvor war bereits teilweise den Niederlanden, Polen, Bulgarien und Finnland Gaslieferungen versagt worden.

Update vom 2. April 2022 um 08:04 Uhr: Ukraine enttarnt russische Spione – russischer Angriff abgewehrt

Ukrainische Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben zufolge einen Ring aus russischen Agenten gesprengt. Einer der Spione soll sogar im ukrainischen Generalstab gearbeitet haben, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyjs Berater Olexij Arestowytsch der Agentur Ukrinform. Über die genaue Zahl der Mitglieder des Spionage-Rings machte er keine Angaben. Arestowytsch nannte allerdings eines der angeblichen Ziele der Spione: „Diese Genossen sollten ein Passagierflugzeug über Russland oder Belarus abschießen und anschließend die Ukraine dafür verantwortlich machen“, sagte er. Für diese Aktion sollten demnach Flugabwehrraketen aus ukrainischen Beständen eingesetzt werden.

Des weiteren haben ukrainische Streitkräfte mehrere russische Angriffe in Richtung der Großstadt Saporischschja im Süden des Landes abgewehrt und stabilisieren nun die Fronten südöstlich der Stadt. Die inzwischen eingetretene Kampfpause werde ukrainischen Angaben zufolge gut genutzt – etwa um die Abwehrstellungen zu festigen, wie die Agentur Unian berichtet. Russische Einheiten hätten demnach östlich von Saporischschja mehrfach erfolglos versucht, ukrainische Truppen einzukesseln. Im Verlauf der Kämpfe seien jedoch zahlreiche Wohngebäude beschädigt und das Stromnetz und die Kommunikation beschädigt worden.

Update vom 30. April 2022 um 06:42 Uhr: Ukraine sprengt Eisenbahnbrücke, Russland schickt Experten zu angegriffenem Atomkraftwerk

Ukrainische Streitkräfte haben Medienberichten zufolge eine Eisenbahnbrücke im Separatistengebiet Donezk gesprengt. Dabei soll auch ein russischer Güterzug getroffen worden sein. Das berichtet die Onlinezeitung Ukrajinska Prawda. Eine unabhängige Überprüfung für diese Meldung liegt nicht vor. Zudem sei unklar, ob es Verletzte oder Tote gegeben habe.

Die zerstörte Brücke führt über den Fluss Siwerskyj im Donbass nahe der Stadt Lyman. Diese Stadt ist aktuell besonders umkämpft.

Russland hat unterdessen Nuklearspezialisten in das Atomkraftwerk Saporischschja geschickt, um den Komplex zu auf seine Sicherheit hin zu untersuchen. Die russischen Experten fordern demnach tägliche Berichte zu sensiblen Fragen hinsichtlich Betrieb und Radioaktivität des Kraftwerks. Das hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) unter Berufung auf ukrainische Behörden mitgeteilt.

Das Gebiet rund um das AKW Saporischschja wurde am 4. März bombadiert. Seitdem wird das Areal von russischen Streitkräften kontrolliert. Das AKW wird unter Aufsicht weiterhin von ukrainischem Personal kontrolliert.

Update vom 26. April 2022 um 11:31 Uhr: Deutschland will Gepard-Panzer an Ukraine liefern

Deutschland plant offenbar die Lieferung von Gepard-Panzern an die Ukraine. Das berichtet der Spiegel. Dabei soll es sich um Bestände aus der Industrie handeln, wie der Spiegel weiter berichtet.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) will sich demzufolge auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz noch heute dazu äußern. Die USA sollen dort eine Ukraine-Konferenz einberufen haben. Bei dem Panzermodell Gepard handelt es sich um Flugabwehrpanzer.

Außerdem plane die Bundeswehr, ukrainische Kämpfer am System Panzerhaubitze 2000 ausgebildet werden. Entsprechendes Gerät sollen die Niederlande an die Ukraine liefern.

Beide Ankündigungen sollen den Druck von Deutschland nehmen, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Wegen der zögerlichen Haltung steht die Regierung, insbesondere Bundeskanzler Olaf Scholz und die Verteidigungsministerin, erheblich unter Druck. Die bereits angekündigten 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr will Lamprecht den anreisenden EU-Verteidigungsministern, ihrem ukrainischen Amtskollegen Resnikow und NatoGeneralsekretär Stoltenberg als politische Zeitenwende in Deutschland vermitteln.

Gepard-Panzer sind mit zwei Kanonen und Radar ausgestattet. Neben Luftangriffen können sie auch bei Bodenzielen eingesetzt werden. In der Vergangenheit haben Brasilien, Katar und Rumänien gebrauchte Gepard-Panzer gekauft.

Update vom 22. April 2022 um 17:50 Uhr: Ukrainische Bahnhöfe unter Beschuss Russland weist 40 deutsche Diplomaten aus

Die Angriffe der russischen Armee konzentrieren sich mehr und mehr auf den Süden und den Osten der Ukraine. Auch heute schlugen mehrere Raketen in der Zentral- und Westukraine ein. Die Angriffe richteten sich speziell gegen die ukrainische Infrastruktur. So wurden innerhalb einer Stunde fünf Eisenbahnstationen getroffen, wie der ukrainische Eisenbahn-Chef Olexander Kamyschin über den Telegram-Kanal des Unternehmens mitteilte. „Die russischen Streitkräfte zerstören weiter systematisch die Infrastruktur der Eisenbahn“, so Kamyschin.

Darüber hinaus hat Russland 40 deutsche Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt und somit deren Ausweisung initiiert. Es handle sich bei dem Schritt um eine Vergeltungsmaßnahme, nachdem Deutschland 40 Mitarbeiter der russischen Botschaft zu unerwünschten Personen erklärte, wie das russische Außenministerium mitteilt. Außenministerin Annalena Baerbock kritisierte Russlands Entscheidung scharf. „Den heutigen Schritt haben wir erwartet, gerechtfertigt ist er in keiner Weise.“

Update vom 22. April 2022 um 15:02 Uhr: Ukrainisches Krankenhaus steht in Flammen – Russland stellt Bedingungen für Feuerpause

Die russische Armee sei nach eigenen Angaben „jederzeit“ zu einer Feuerpause bereit, wie das russische Verteidigungsministerium in Moskau erklärte. Bedingung für eine „humanitäre Pause“ sei allerdings, dass die ukrainischen Kämpfer die weiße Flagge hissen. Auch Zivilisten stünden dann vor der Wahl, ob sie sich auf russisches oder ukrainisches Gebiet retten wollten, so das russische Verteidigungsministerium weiter.

Ukrainischen Angaben zufolge hat das russische Militär in der Nacht auf Freitag, 22. April 2022, ein Krankenhaus in der Kleinstadt Liman unter Beschuss genommen. Seitdem stehe das Gebäude in Flammen. Die Berichte über Beschuss lassen sich nicht von unabhängiger Seite bestätigen. Aufnahmen, welche in den sozialen Netzwerken kursieren, zeigen das in Flammen stehende Klinikumsgebäude.

Update vom 21. April 2022 um 07:27 Uhr: Russische Übernahme in Mariupol geplant

Bereits seit einigen Tagen befinden sich nach russischen Angaben noch etwa 2.500 ukrainische Kämpfer und ausländische Söldner im Stahlwerk Asowstal. Diese hatten sich als letzte Instanz vor der Übernahme der Hafenstadt Mariupol verschanzt. Außerdem befänden sich laut ukrainischen Mitteilungen zirka 1.000 Zivilisten darin.

In der Nacht zum Donnerstag hat der tschetschenische Anführer Ramsan Kadyrow angekündigt, dass man plane, vor oder nach dem Mittagessen Asowstal „vollständig unter Kontrolle der russischen Streitkräfte zu bringen.“ Am Morgen werde man den Kämpfern noch die Möglichkeit geben, sich zu ergeben. In diesem Fall würde die russische Führung „die richtige Entscheidung“ treffen, so Kadyrow.

Bei Gesprächen mit Russland am Mittwochabend hatten zwei Vertreter der ukrainischen Delegation angeboten, nach Mariupol zu kommen, um über die Evakuierung der Kämpfer und Zivilisten aus dem Stahlwerk zu verhandeln. Am Mittwoch sei nach ukrainischen Angaben eine solche Evakuierung der Zivilisten gescheitert.

Der Sekretär des Sicherheitsrates von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj schätzt die russische Großoffensive als „noch ausbleibend“ ein. Olexij Danilow zufolge sei diese aber nur eine Frage der Zeit. Er bezeichnete die großflächigen Attacken an der Front lediglich als „Probeangriffe“.

Auch das US-Verteidigungsministerium ließ am Dienstag verlauten, dass es sich bei den jüngsten russischen Angriffen nur um Vorzeichen einer größeren Offensive Moskaus handle. Danilow warnte davor, die Kämpfe um den Donbass als letzte Schlacht einzuschätzen: „Ich wäre nicht so optimistisch, es können jede Menge Dinge noch vor uns liegen.“

Weiterhin wurden vor der ukrainischen Hauptstadt Kiew in Borodjanka zwei Massengräber entdeckt, teilt Andrij Nebitow von der Polizei der Hauptstadtregion in der Nacht zum Donnerstag auf Facebook mit. Darin hätten sich insgesamt neun Leichen von Zivilisten, Männer und Frauen, befunden. Bei einigen davon hätte man sogar Folterspuren vorgefunden. Laut Focus Online gehört Borodjanka zu den am stärksten zerstörten Städten in der Hauptstadtregion. Mittlerweile sind die russischen Einheiten abgezogen. Es seien Gräueltaten aus der Stadt gemeldet worden. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 19. April 2022 um 12:30 Uhr: Russland will Sieg bis 9. Mai über Ukraine

Der neue Oberbefehlshaber über die russischen Truppen in der Ukraine, General Alexander Dwornikow, will mit allen Mitteln einen Sieg über die Ukraine bis zum 9. Mai erzielen. Davor warnen nach Angaben von Business Insider westliche Geheimdienste in einem vertraulichen Nato-Papier.

In dem Papier stehe, dass Dwornikow „höchstwahrscheinlich unverhältnismäßige Gewalt anwenden“ wolle, um operative Ziele im Kriegsgebiet zu erreichen. Weiter heißt es in dem Dokument: „Diese (Ziele) wird er voraussichtlich schnell und entschlossen mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln umsetzen, um den von Präsident Putin geforderten Sieg rechtzeitig für dessen Rede zum Tag des Sieges am 9. Mai zu liefern“.

Der 9. Mai wird in Russland jedes Jahr als „Tag des Sieges“ über Nazi-Deutschland gefeiert, berichtet Focus online. Der Tag wird mit großen Militärparaden gefeiert. Putin ehrt persönlich Veteranen des Krieges an diesem Tag.

Deshalb kommen die Geheimdienste nach Angaben des Business Insider zu dieser Annahme: „Die russische Militärführung steht unter einem gewaltigen politischen Druck, endlich einen militärischen Durchbruch in der Ukraine zu erzielen, der auf der Parade am 9. Mai als Sieg präsentiert werden kann.“ Laut des Nato-Papiers sei das strategische Ziel Putins die Zerstörung der wirtschaftlichen Infrastruktur der Ukraine.

Russland werde „unverhältnismäßige Gewalt anwenden“, „um die Westernisation der Ukraine zu verhindern“ und eine „Kapitulation zu erzwingen“, heißt es im Papier weiter.

Update vom 18. April 2022 um 19:30 Uhr: Putin ehrt mutmaßliche Kriegsverbrecher

Vor wenigen Wochen sollen im Kiewer Vorort Butscha diverse Kriegsverbrechen von mehreren russischen Soldaten begangen worden sein, wie von ukrainischer Seite vorgeworfen wurde. Dazu gehörte ein Massaker an Zivilisten, wo nach dem Abzug der russischen Truppen getötete Männer in ziviler Kleidung gefunden wurden, von denen einige an den Händen gefesselt waren. Jetzt gibt es einem Bericht des Merkur zufolge eine neue Entwicklung hierzu aus Moskau.

Russlands Präsident Wladimir Putin habe demnach der Brigade, der die Ukraine die Verbrechen und massenhafte Tötungen vorgeworfen hatte, einen Ehrentitel verliehen. Am Montag, den 18. April, soll er nach Angaben des Kreml ein Dekret unterschrieben haben, wodurch die 64. motorisierte Infanteriebrigade den Ehrentitel einer „Garde“ erhält. Laut Merkur wird die Auszeichnung mit „Heldentum und Tapferkeit, Entschlossenheit und Mut“ der Mitglieder begründet.

Putin erklärte: „Das geschickte und entschlossene Vorgehen des ganzen Personals (der Brigade) während der militärischen Spezialoperation in der Ukraine“ seien „Vorbild für die Ausführung der militärischen Pflichten, für Mut, Entschlossenheit und große Professionalität.“ Weiterhin habe die Brigade „das Mutterland und staatliche Interessen“ verteidigt. Wo sich die Angehörigen der Brigade aufhalten, dazu gab es keine Angaben aus Russland.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko befürchtet derweil einen Atomschlag aus Russland, wie er im Interview mit „RTL/ntv“ verrät. „Wir rechnen mit allem: Chemischen Waffen, Atomwaffen. Wir haben schon einen Genozid gesehen.“ Klitschko kommentierte außerdem die Ausladung von Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus der Ukraine: „Es war ein diplomatischer Fehler. In dieser Zeit müssen wir Einigkeit demonstrieren.“ Er lud daraufhin Bundeskanzler Olaf Scholz ein, Kiew zu besuchen.

Update vom 18. April 2022 um 08:11 Uhr: Weitere Angriffe auf Mariupol bestätigt

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut betont, dass Waffenlieferungen für sein Land essentiell seien und darauf hingewiesen, dass die Länder, die der Ukraine Waffen und Munition zur Verfügung stellen können, auch in der Verantwortung stehen. „Diejenigen, die von uns benötigte Waffen und Munition haben und ihre Hilfe zurückhalten, müssen wissen, dass das Schicksal dieser Schalcht auch von ihnen abhängt. Das Schicksal von Menschen, die gerettet werden können.“ Russland bereite derzeit eine große Offensive im Osten vor, die Gemeinden in den Gebieten Donezk und Luhansk zum Ziel hätten. Angesichts dieses Angriffs sagte Selenskyj, dass man das Territorium nicht aufgeben werden. Stattdessen kündigte er beim Nachrichtensender CNN harte Gegenwehr an.

Gestern hatte Russland den verbliebenen Truppen in Mariupol mit Vernichtung gedroht und ihnen ein Ultimatum gestellt, die Waffen bis Sonntagmittag niederzulegen und zu kapitulieren. Auf dieses waren die ukrainischen Soldaten nicht eingegangen.

Am Sonntagabend wurde derweil vonseiten des ukrainischen Generalstabs von russischen Raketen- und Bombenangriffen auf Mariupol berichtet. Auch Überschallbomber seien dabei zum Einsatz gekommen. Dem US-Sender ABC gab Regierungschef Denys Schmyhal zu verstehen, dass Mariupol nicht gefallen sei und die Soldaten bis zum Ende kämpfen würden. Bei CBS berichtete Außenminister Dmytro Kuleba, dass die eigenen Truppen „im Grunde eingekreist“ wären. Kuleba sagte wörtlich: „Die Stadt existiert nicht mehr.“

Nach Angaben örtlicher Behörden sollen sich in dem Stahlwerk Asowstal, in dem sich tausende ukrainische Verteidiger verschanzt haben, auch zahlreiche Zivilisten befinden, die sich während der wochenlangen Belagerung der Stadt durch das russische Militär vor Beschuss versteckt hätten. Das teilt Michajlo Werschinin, Chef der örtlichen Streifenpolizei, dem Lokalfernsehen mit. Diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Eine Kehrtwende soll es indes bei Charkiw gegeben haben. Dort konnten nach Behördenangaben mehrere Ortschaften im Nordosten bei einer Gegenoffensive der ukrainischen Truppen zurückerobert werden. Oleh Synjehubow, Gouverneur des Gebiets, teilte mit, dass die russischen Truppen so weiter von der zweitgrößten Stadt der Ukraine zurückgedrängt werden konnten. Zuvor hatten die Behörden verkündet, dass beim Beschuss des Stadtzentrums am Sonntag mindestens fünf Menschen getötet und 13 verletzt worden seien.

Update vom 17. April 2022 um 18:05 Uhr: Russland könnte Atomwaffen einsetzen

In den letzten Tagen hat es massiv verstärkt Raketenangriffe aus Russland in der Ukraine gegeben, zum einen im Raum der Hauptstadt Kiew, zum anderen im zum neuen Fokus erklärten Osten des Landes. Der ntv-Reporter Christian Berger hält dies als Zeichen für Vorbereitungen auf eine Oster-Offensive.

Außerdem gebe es laut Berger das Gerücht, dass sich auf dem gesunkenen russischen Kriegsschiff „Moskwa“ Atomwaffen befunden hätten. Dies könne wiederum darauf hindeuten, dass Russland nicht abgeneigt sein könnte, solche Waffen auch zum Einsatz zu bringen. Insbesondere müsse man sich hierüber dann Gedanken machen, wenn die geplante Großoffensive nicht die gewünschte Wirkung zeigen würde.

Weiterhin berichtet der Merkur mit Berufung auf die russische Staatsagentur Tass von einem weiteren gefallenen russischen General. Demnach soll der stellvertretende Befehlshaber der achten russischen Armee, Vladimir Petrovich Frolov, bei Gefechten in der Donbass-Region getötet worden sein. Seine Beisetzung habe außerdem bereits in St. Petersburg stattgefunden.

Weiterhin seien in der ostukrainischen Stadt Charkiw mindestens drei Zivilisten durch russischen Beschuss mit Artillerie und Raketen getötet worden, heißt es. 31 Menschen sollen verletzt worden sein. Der Gouverneur der Oblast, Oleh Synjehubow, habe dies auf Telegram mitgeteilt. 23 Mal seien Teile der Gebietshaupstadt Charkiw und Ortschaften in der Region durch russische Truppen beschossen worden, darunter auch ein Raketenangriff. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

In der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol befinden sich nach russischen Angaben etwa 2.500 ukrainische Kämpfer in dem Stahlwerk Asowstal. Diese wollten sich am Vormittag nicht ergeben. Zuvor hatte der Kreml den Soldaten ein Ultimatum gestellt. Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, kündigte an, dass die Kämpfer im Fall einer weiteren Gegenwehr „vernichtet“ würden.

Update vom 17. April 2022 um 08:28 Uhr: Selenskyj droht mit Ende der Friedensverhandlungen und fordert weitere Unterstützung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj droht jetzt mit dem „Ende aller Verhandlungen“. Die Warnung ist eine Antwort auf die wiederholten russischen Angriffe auf die Hafenstadt Mariupol. Die „Auslöschung“ der ukrainsichen Verteidiger von Mariupol würde den Verhandlungen ein Ende setzen: „Dann ist das eine Sackgasse, denn wir verhandeln nicht über unser Territorium und unsere Menschen“, sagte der Präsident dem ukrainischen Nachrichtenportal Ukrainska Pravda. Auch wenn Gespräche mit Russland zwar andauerten, fordere der Kreml die Kapitulation der ukrainischen Einheiten in Mariupol.

Laut Selenskyjs Angaben seien Großbritannien, die USA, Italien und die Türkei bereit, als Sicherheitsgarant für die Ukraine zu fungieren, berichtet der Merkur. Es habe laut Selenskyj keines der Länder bisher eine klare Antwort gegeben, aber die Bereitschaft sei da. Für den Ukraine-Präsidenten müsse außerdem eine mögliche Vereinbarung mit Russland aus zwei Dokumenten bestehen. Eines davon müsse die Sicherheitsgarantieren für die Ukraine und das andere die Beziehungen zu Russland beinhalten.

Weiterhin forderte Selenskyj angesichts der „unmenschlichen“ Situation“ in Mariupol mehr Unterstützung vom Westen. Die Partner sollen entweder alle notwendigen schweren Waffen liefern, oder ihn bei den Verhandlungen über ein Ende der Belagerung unterstützen. Mit westlichen Kampfflugzeugen will Selenskyj den Druck auf Mariupol verringern und die Belagerung aufbrechen. Die Suche nach einer militärischen oder diplomatischen Lösung der Situation sei „äußerst schwierig“.

Es gibt außerdem laut Focus Online Berichte des ukrainischen Generalstabs, die eine russische Marineoperation zur Landung in Mariupol nahelegen. Moskau habe am Samstag erklärt, dass die Stadt bereits praktisch unter Kontrolle russischer Einheiten stünde. In dem Stahlwerk Asowstal seien derzeit etwa 2.500 verbliebene ukrainische Kämpfer eingekesselt, heißt es auf Focus Online.

Update vom 16. April 2022 um 19:21 Uhr: Russland wirft Deutschland Biowaffen-Forschung vor – Raketen treffen Kiew

Russland wirft Deutschland vor, sich an der Errichtung und Betreibung angeblicher Biowaffen-Labore beteiligt zu haben. „Bestätigten Informationen zufolge hat die deutsche Seite im Bereich der biologischen Sicherheit ihre Arbeit eng mit ihren amerikanischen Verbündeten koordiniert, die in der Ukraine ein Netz aus mindestens 30 biologischen Laboren geschaffen haben“, sagte Maria Sacharowa, eine Sprecherin des russischen Außenministeriums in Moskau. In den Laboren seien Sacharowa zufolge „gefährliche wissenschaftliche Forschungen“ durchgeführt worden. Beweise dafür nannte sie keine.

Durch russische Angriffe mit Raketen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist laut Bürgermeister Vitali Klitschko eine Person ums Leben gekommen. Ärzte kümmerten sich derzeit außerdem um mehrere Schwerverletzte, sagte Klitschko im ukrainischen Fernsehen. Kiew ist und bleibe ein Ziel der Angreifer. In Charkiw im Nordosten der Ukraine wurde nach Angaben der Behörden ebenfalls eine Person bei einem Raketenangriff getötet. Dies teilte der Gouverneur der Region auf Telegram mit. Demzufolge gab es 18 Verletzte bei dem Angriff auf Charkiw.

Update vom 16. April 2022 um 10:41 Uhr: Tote Russen mittels Gesichtserkennung identifiziert – Schwere Explosion erschüttert Kiew

Mehr als 8.600 tote oder gefangene russische Soldaten wurden seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 von ukrainischen Beamten per Gesichtserkennung untersucht. Dies geht aus einem Bericht der Washington Post hervor. Mithilfe von Scans werden die Leichen gefallener russischer Soldaten identifiziert. Anschließend werden die Familienangehörigen kontaktiert und informiert.

Die IT-Armee der Ukraine – eine freiwillige Truppe von Hackern und Aktivisten –  soll diese Methode genutzt haben, um die Familien von insgesamt 582 toten Russen zu informieren. Unter anderem wurden den Familien Fotos der Leichen geschickt. Dem Bericht der Washington Post zufolge  befürwortet die ukrainische Regierung den Einsatz von Gesichtserkennungssoftware als brutale aber effiziente Methode, um die Moral innerhalb Russlands zu schwächen.

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es am frühen Samstagmorgen, 16. April 2022, eine schwere Explosion gegeben, wie die Agentur Nexta berichtet. Infolge der Detonation ist nun eine Rauchsäule über der Stadt zu sehen. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigte den Vorfall.

Update vom 16. April 2022 um 18:55 Uhr: Russland gibt Verlust von Kriegsschiff zu – Raketenfabrik zerstört

Der Kreml hat inzwischen den Untergang seines Kriegsschiffes „Moskwa“ bestätigt. Allerdings kursieren über die Ursache des gesunkenen russischen Flaggschiffs der Schwarzmeerflotte verschiedene Gerüchte. In russischen Medien heißt es, eine Zigarette habe auf der „Moskwa“ ein Feuer verursacht, welches wiederum Munition entzündet und zur Explosion gebracht habe. Die Ukraine hingegen hält daran fest, dass Raketen das russische Schiff getroffen hätten. An Bord des Schiffes befand sich eine 500-köpfige Besatzung. Der 44-jährige Kapitän gilt als tot. Auch das wird von russischer Seite dementiert.

Bei Kiew wurde am Freitag, 15. April 2022, eine ukrainische Raketenfabrik von russischem Beschuss getroffen. Sowohl ein Verwaltungsgebäude als auch eine Werkstatt seien laut AFP-Informationen dabei zerstört worden. In der Fabrik sollen sogenannte „Neptun“-Raketen hergestellt worden sein – derselbe Typ, mit dem das russische Kriegsschiff „Moskwa“ versenkt worden sein soll.

Update vom 15. April 2022 um 9:35 Uhr: Russland bricht Waffenruhe – schwere Explosionen erschüttern die Ukraine

Ukrainische Medien berichten über Stromausfälle in Teilen der Hauptstadt Kiew. Seit Mitternacht seien Luftschutzsirenen in Luhansk und Saporischschja am Heulen. Zuvor wurden schwere Explosionen aus Charkiw, Iwano-Frankiwsk, Cherson und Kiew gemeldet.

Rund 2.550 Zivilisten hat die Ukraine laut Angaben der Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk aus umkämpften Gebieten evakuieren können. Etwa 2.300 Menschen hätten demnach in der südukrainischen Stadt Saporischschja Zuflucht gefunden. Darunter befinden sich 290 Menschen aus Mariupol. Während der Evakuierungen brachen russische Einheiten jedoch wiederholt die eigens hierfür vereinbarte Waffenruhe, so Wereschtschuk.

Ukrainischen Angaben zufolge versuchen die russischen Streitkräfte derzeit verstärkt, die Städte Popasna und Rubischne in der Ostukraine einzunehmen. Allein innerhalb der letzten 24 Stunden habe man in Luhansk und Donezk acht russische Angriffe abgewehrt. Dabei seien mehrere russische Panzer und ein Artilleriesystem zerstört worden sein.

Update vom 14. April 2022 um 20:06 Uhr: Litauens Präsident verlacht Putins Atomwaffen-Drohung

Der mögliche NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens steht weiterhin im Raum. Am Rande eines Staatsbesuchs in Niger sagte Außenministerin Annalena Baerbock: „Es ist das Recht eines jeden Landes (..), sich seine Verteidigungsbündnisse frei zu wählen.“ Für zwei europäische Länder, die ohnehin bereits Mitglied in der EU seien, gelte dies erst recht. „Wenn sich Finnland und Schweden dafür entscheiden, dann sind sie herzlich willkommen,“ so Baerbock weiter.

Putins Drohung, im Fall eines NATO-Beitritts von Finnland und Schweden nukleare Waffen im Ostseeraum zu stationieren bezeichnete Litauens Präsident Gitanas Nauseda als „einen leeren Schuss in die Luft“. „Ich weiß nicht, ob es möglich ist, etwas, was im Grunde schon stationiert ist, wieder neu zu stationieren“, sagte er in Vilinius. Nauseda zufolge habe Russland ohnehin schon immer Atomwaffen in Kaliningrad stationiert, was westlich an Litauen grenzt. Über die Lage in der Ukraine äußerte er sich bestürzt. Das litauische Staatsoberhaupt hatte zuvor das nordwestlich von Kiew gelegene Borodjanka besucht. „Die brutalen Kriegsverbrechen der russischen Armee werden nicht ungestraft bleiben“, sagte Nauseda auf Twitter.

Update vom 14. April 2022 um 11:35 Uhr: Russischer Präsident warnt vor NATO-Beitritt Schwedens – Geheimdienst erwartet baldige Großoffensive

Ukrainischen Angaben zufolge haben landeseigene Streitkräfte eine Brücke bei Kiew gesprengt, auf der ein russischer Militärkonvoi unterwegs war. Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte das ukrainische Militär Bilder, die die Sprengung der Brücke zeigen sollen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew warnt die NATO davor, Finnland und Schweden aufzunehmen. Würden die beiden Länder in das Militärbündis aufgenommen, würde sich Russland dazu gezwungen sehen, seine Verteidigung aufzustocken. Damit sei der „nuklearfreie Status des Baltikums“ gefährdet, so Medwedew. Russland habe bis heute derartige Maßnahmen weder ergriffen, noch vorgehabt.

Nach Informationen des britischen Geheimdienstes soll es schon bald zu russischen Angriffen auf die ostukrainischen Städte Kramatorsk und Kostjantyniwka kommen. Die zahlreichen Raketenangriffe, Artillerie-Beschüsse sowie die Bemühungen, Soldaten für eine Offensive zu mobiliiseren, seien ein Indiz für eine Rückkehr zur traditionellen russischen Militärdoktrin. Zudem sei eine hohe Zahl russischer Soldaten sei derzeit im Einsatz bei Mariupol.

Wadym Boitschenko, Mariupols Bürgermeister, dementiert russische Angaben, nach denen der Hafen der Stadt von russischen Truppen erobert worden sei. „Ich betrachte es als eine Falschmeldung“, sagte Boitschenko im ARD-Morgenmagazin. „Meine Haltung ist natürlich skeptisch, russische Lügen hören wir auf Schritt und Tritt, weshalb ich empfehle, nur geprüfte Informationen zu verwenden.“

Update vom 13. April 2022 um 19:05 Uhr: Putin droht mit „echter Energiekrise“ – Kreml streitet Genozid-Vorwürfe ab

Der russische Präsident Wladimir Putin reagiert auf die Überlegungen des Westens, Russland mit einem Energie-Embargo zu belegen. „Was russisches Öl, Gas und Kohle angeht: Wir können ihren Bedarf auf dem heimischen Markt steigern, die Weiterverarbeitung von Rohstoffen stimulieren sowie die Lieferungen von Energieressourcen in andere Regionen der Welt erhöhen, wo sie wirklich gebraucht werden“, sagte Putin der russischen Agentur Interfax am Mittwoch, 13. April 2022.

Moskau dementierte außerdem die Genozid-Vorwürfe, die der US-Präsident Joe Biden gemacht hatte, entschieden. Der Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte: „Wir sind mit ihnen kategorisch nicht einverstanden.“ Die Versuche, die Situation so zu drehen, halte man für inakzeptabel, wie Peskow der Agentur Interfax sagte. Biden hatte in der Nacht auf Mittwoch, 13. April 2022, erstmals das Wort „Völkermord“ im Zusammenhang mit dem Massaker in Butscha verwendet. „Ich habe es Völkermord genannt, denn es wird klarer und klarer, dass Putin einfach versucht, die Idee, überhaupt Ukrainer sein zu können, einfach auszuradieren“, so Biden.

Update vom 13. April 2022 um 11:29 Uhr: Friedensgespräche in der Sackgasse – 1.000 Soldaten legen angeblich Waffen nieder

Mehr als 1000 ukrainische Soldaten sollen sich in der Hafenstadt Mariupol ergeben haben. Dies meldet das russische Verteidigungsministerium. Die Kämpfer der 36. Marinebrigade hätten „freiwillig ihre Waffen niedergelegt und sich ergeben,“ heißt es. Die Angaben konnten bisher nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.

Aus Sicherheitsgründen will die ukrainische Regierung am Mittwoch, 13. April 2022, keine Fluchtkorridore für Zivilisten einrichten. Die Lage sei zu gefährlich, da die russischen Truppen „gegen internationales Recht“ verstießen, wie Iryna Wereschtschuk über Telegram erklärte. In der Region Luhansk hätten russische Truppen gegen eine vereinbarte Waffenruhe verstoßen. In der Region Saporischschja würden zudem Busse, die Zivilisten evakuieren, von russischen Soldaten blockiert.

Die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine stecken derweil laut Wladimir Putin in einer Sackgasse. Dieser sagte der Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag, 12. April 2022, die ukrainische Regierung sei von den Vereinbarungen, die in Istanbul getroffen worden seien, abgewichen.

Update vom 12. April 2022 um 13:11 Uhr: Putin sieht Krieg als „alternativlos“ – Separatisten bestreiten Giftgas-Einsatz

Russlands Präsident Wladimir Putin ist immer noch davon überzeugt, einen Sieg im Ukraine-Krieg davontragen zu können. Die Ziele der „Spezialoperation“ würden erreicht, sagte Putin der Agentur Interfax zufolge. „Daran gibt es keinen Zweifel.“ Der russische Präsident betonte außerdem, seine Entscheidung zum Einmarsch in die Ukraine sei alternativlos gewesen. Die Operation diene der Gewährleistung der russischen Sicherheit: „Wir hatten keine andere Wahl.“

Prorussische Separatisten weisen die Beschuldigungen einiger ukrainischer Kämpfer zurück, sie hätten in Mariupol Giftgas eingesetzt. Eduard Bassurin, der Sprecher der Donezker Separatisten, sagte der russischen Agentur Interfax: „Die Streitkräfte der Donezker Volksrepublik haben in Mariupol keine chemischen Waffen eingesetzt.“ Zuvor hatte das ukrainische Asow-Regiment von einem Angriff mit Giftgas in Mariupol berichtet. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür allerdings nicht.

Update vom 12. April 2022 um 08:21 Uhr: Giftgasangriff auf Mariupol? Westen prüft Konsequenzen

Das Regiment Asow, welches derzeit in der umkämpften Hafenstadt Mariupol aktiv ist, meldete am Montagabend, 11. April 2022, dass russische Kräfte eine unbekannte chemische Substanz über der Stadt abgeworfen hätten. Diese Information konnte bislang nicht von unabhängiger Quelle bestätigt werden. Die NATO und andere westliche Staaten hatten Russland vor Konsequenzen gewarnt, sollte es zum Einsatz chemischer Waffen kommen.

Die britische Außenministerin Liz Truss schrieb auf Twitter, dass man derzeit daran arbeite, den Vorfall zu verifizieren. Der Einsatz von Chemie-Waffen sei etwas, für das man den russischen Präsidenten zur Verantwortung ziehen werde. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sagte ebenfalls, dass es derzeit noch keine Bestätigung für den Einsatz chemischer Waffen gäbe. Sollten die Berichte allerdings stimmen, sei dies höchst beunruhigend.

Russland hat seine Truppenstärke im Osten der Ukraine von 30.000 auf 40.000 Mann aufgestockt, wie ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Montag, 11. April 2022 verkündete. Nach einem Treffen mit Präsident Putin äußerte sich der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer pessimistisch zu möglichen weiteren Entwicklungen des Konflikts. Auch Nehammer zufolge plane Russland eine Großoffensive in der Ostukraine. „Diese Schlacht wird mit Vehemenz geführt werden.“

Am Montagabend meldete sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Sleneksyj in einer Videoansprache. Darin beklagte Selenskyj, dass dringend benötigte Waffen fehlen würden, die dazu beitragen könnten, die Hafenstadt Mariupol zu verteidigen. „Wenn wir Flugzeuge und genug schwere gepanzerte Fahrzeuge und die nötige Artillerie hätten, könnten wir es schaffen“, ist sich das ukrainische Staatsoberhaupt sicher.

Update vom 11. April 2022 um 08:25 Uhr: Tschetschenen-Chef plant Großoffensive in der Ukraine

Der Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, droht damit, weitere Angriffe auf ukrainische Städte durchzuführen. Dies sagte Kadyrow in einem Video, welches er auf Telegram veröffentlichte. Es werde eine Offensive geben, „nicht nur auf Mariupol, sondern auch auf andere Orte, Städte und Dörfer.“ Er habe entsprechende Anweisungen von Putin erhalten. Luhansk und Donezk sollen demnach zuerst „befreit“ werden. Anschließend die restliche Ukraine.

Auch die Warnungen der ukrainischen Behörden vor einer Großoffensive im Osten des Landes werden lauter. „Die Schlacht um den Donbass wird mehrere Tage dauern, und während dieser Tage könnten unsere Städte vollständig zerstört werden“, sagte der ukrainische Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gajdaj auf Facebook. In Vorbereitung auf die drohende Schlacht legten die ukrainischen Streitkräfte entlang der Frontlinie Gräben an und blockierten die Straßen mit Minen und Panzersperren.

Update vom 10. April 2022 um 19:01 Uhr: Tödliche Substanzen aus Tschernobyl gestohlen – Bundeskanzler will sich mit Putin treffen

Lange hielten russische Truppen das Kernkraftwerk in Tschernobyl besetzt. Die ukrainische Regierung wirft den inzwischen aus Tschernobyl abgezogenen Streitkräften vor, radioaktives Material aus den Forschungseinrichtungen gestohlen zu haben. Einem Tweet der Sperrzonenverwaltung zufolge seien russische Soldaten in das Lager der Foschungsbasis eingedrungen und hätten dort 133 giftige Substanzen geklaut. Wo die Substanzen nun sind, ist unbekannt. Die Verwaltung schrieb dazu weiter: „Selbst ein kleiner Teil dieser Aktivität ist tödlich, wenn er unprofessionell gehandhabt wird.“

In über 5600 Fällen ermittelt die Ukraine wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen Russlands. Der ukrainischen Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa zufolge richten sich die Untersuchungen gegen 500 Verdächtige Militärs und Kreml-Politiker – unter ihnen der russische Präsident Putin selbst. „Wladimir Putin ist der Hauptkriegsverbrecher des 21. Jahrhunderts“, so Wenediktowa einem Bericht des britischen Senders Sky News.

Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer wird am Montag, 11. April 2022, nach Moskau reisen, um sich zu Gesprächen mit Wladimir Putin zu treffen. Damit ist Nehammer der erste westliche Regierungschef, der sich seit Beginn des Ukraine-Krieges mit Putin trifft. Laut einem Bericht der Bild sei die Ukraine nicht erfreut über den Schritt Nehammers. „Was für eine Selbstüberschätzung des österreichischen Kanzlers, dass er ernsthaft glaubt, eine Reise zum jetzigen Zeitpunkt hätte irgendeinen Sinn, nachdem Putin gezeigt hat, was für ein brutaler Kriegsverbrecher er ist“, wird ein ukrainischer Diplomat in dem Bericht zitiert.

Update vom 10. April 2022 um 11:40 Uhr: Massengrab bei Kiew entdeckt – Russen bringen Ukrainer in „Filtrationszentren“

In der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew soll ukrainischen Angaben zufolge ein weiteres Massengrab gefunden worden sein. Im Dorf Buzova, welches ungefähr 50 Kilometer westlich von Kiews Zentrum liegt, sei ein Massengrab mit Dutzenden Zivilisten entdeckt worden. Taras Didych, der Leiter der Gemeinde Dmytriwka, zu welcher Buzova gehört, bestätigte den Fund der Leichen. Diese sollen in einem Graben in der Nähe einer Tankstelle gefunden worden sein.

Der amerikanische Sender CNN berichtet von einem 13 Kilometer langen Militärkonvoi, welcher sich auf die ostukrainische Stadt Velkyi Burluk zubewegt. Der Bericht beruft sich auf Satellitenbilder der Firma Maxar, welche „gepanzerte Fahrzeuge, Lastwagen aufgerüstet mit Artillerie und beladen mit Ersatzmaterial“ zeigt.

Zehntausende ukrainische Zivilisten würden von den russischen Soldaten in sogenannte „Filtrationszentren“ gebracht werden, wie aus dem Bericht weiter hervorgeht. Diese befänden sich im Osten der Ukraine in der selbsternannten Volksrepublik Donezk. Von dort aus sollen ukrainische Bürger weiter nach Russland gebracht werden.

Update vom 10. April 2022 um 07:15 Uhr: NATO will Militärpräsenz verstärken – Söder will mehr Waffen schicken

Bei schweren Beschüssen durch die russische Armee in der Region Donezsk sind ukrainischen Angaben zufolge fünf Zivilisten getötet worden. Fünf weitere wurden schwer verletzt. Die Militärverwaltung der Region sieht Russland für die Attacke verantwortlich.

Auch in Charkiw im Nordosten des Landes wurden ukrainische Siedlungen durch russische Artillerie beschossen, wie ukrainische Behörden mitteilen. Hierbei wurden zwei Menschen getötet und mehrere Häuser zerstört. In der Regio Mykolajiw seien sieben Raketenangriffe gezählt worden. Allerdings sei dabei niemand getötet worden, wie aus einem Bericht der Tagesschau hervorgeht.

Allerdings will auch die ukrainische Armee einige Erfolge erzielt habeb. So seien bei Angriffen am Samstag, 9 April 2022, etwa 80 russische Soldaten getötet worden. Drei Panzer, einen Hubschrauber und ein Flugzeug haben die ukrainischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge zerstören können.

CSU-Chef Markus Söder drängt derweil auf eine Ausweitung der Waffenlieferungen an die Ukraine: „Die beste Form, der Ukraine zu helfen und die unmenschlichen Gräueltaten zu beenden, sind mehr und schnellere Waffenlieferungen“, sagte der bayerische Ministerpräsident den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Sonntag, 10. April 2022. „Wir müssen die besten Waffen liefern und mit unseren Nato-Partnern gleichziehen“, fordert Söder. “

Die NATO arbeitet nach Angaben ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg an Plänen für eine ständige Militärpräsenz an ihren östlichen Grenzen. Ziel dahinter sei, das Potenzial möglicher russischer Angriffe einzudämmen. „Was wir jetzt sehen, ist eine neue Realität, eine neue Normalität für die europäische Sicherheit“, sagte Stoltenberg der Zeitung „The Telegraph“.

Update vom 09. April 2022 um 18:28 Uhr: Mitarbeiter aus Tschernobyl vermisst

Wie Focus Online meldet, hat das Parlament Lettlands den 9. Mai zum Tag der Opfer der russischen Aggression ernannt, worauf das russische Außenministerium nun mit Nazi-Rhetorik reagierte. Es werfe den baltischen Staat damit Blasphemie vor und sie würden alle russischsprachigen Einwohner von Lettland beleidigen.

Maria Zakharowa, Sprecherin des Außenministers Sergej Lawrow, sagte weiter: „Dieser Akt kommt nicht überraschend. Schließlich ist das Regime in Lettland seit langem bekannt für seine Neo-Nazi-Präferenzen.“ Russland wirft der Regierung in der lettischen Hauptstadt Riga vor, zu versuchen, die Grausamkeiten von Nazi-Deutschland zu beschönigen, genau wie es versuche, die Gewalt der Ukrainer im Donbass zu vertuschen.

Laut Focus Online seien diese Aussagen besonders gefährlich, denn: Die Rechtfertigung seitens der russischen Regierung für den Angriff auf die Ukraine war ursprünglich eine „Denazifizierung“ des Landes. Damit sei gemeint, dass jeder Ukrainer, der nicht lieber ein Russe wäre und auf die ukrainische Selbstbestimmung pocht, ein Nazi sei. Es zeige sich immer wieder, wie gefährlich eine solche Rhetorik sei. Bei Massakern wie in Butscha werde inzwischen deutlich, dass aus Russlands Sicht jeder ausgelöscht werden solle, der nicht pro-russisch ist.

Auf militärischer Seite wurde nach offiziellen Angaben durch den russischen Angriffskrieg mehr als 300 ukrainische Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen beschädigt. Gesundheitsminister Viktor Ljaschko spricht von 21 komplett zerstörten Krankenhäusern, die jetzt neu aufgebaut werden müssen.

Weiterhin äußerte sich Ingenieur Walerij Semjonow dem russischsprachigen Ableger des britischen Senders der BBC zu den verschleppten Mitarbeitern des Kernkraftwerks in Tschernobyl. Russland soll nach ukrainischer Aussage die Belegschaft von Tschernobyl fast einen Monat lang als Geiseln im Bombenschutzkeller festgehalten und dann gewaltsam nach Russland gebracht haben. Dies „bekümmere uns“, sagt Semjonow.

Während der russischen Besetzung Tschernobyls wurden die Wartungsarbeiten an dem stillgelegten Kraftwerk weiter durch ukrainische Arbeiter fortgesetzt, die ständig mit den Truppen verhandeln mussten und ihr Bestes geben mussten, sie nicht zu beleidigen, damit das Personal weiter das Objekt verwalten dürfe. Das Interview mit Semjonow wurde am Samstag veröffentlicht.

Update vom 09. April 2022 um 08:27 Uhr: Russland mobilisiert weiter Soldaten

Dem US-Verteidigungsministerium zufolge würden russische Streitkräfte sich bemühen, ihre Einheiten nach Verlusten im Norden der Ukraine mit neuem Material und Soldaten wieder aufzubauen, heißt es bei inFranken. Auch die Einheiten, die nun im Osten der Ukraine eingesetzt werden sollten, würden nun durch das Mobilisieren „zehntausender Reservisten“ verstärkt werden, heißt es aus dem Pentagon von Admiral John Kirby.

Seiner Ansicht nach hätten die Russen trotz ihrer Verluste noch den Großteil der gebündelten Schlagkraft für den Krieg in der Region zur Verfügung. Außerdem würde sich Russland nun auf den Bereich des östlichen Donbass konzentrieren. Außerdem habe Russland bereits tausende zusätzliche Soldaten nahe der Grenze zur ukrainischen Stadt Charkiw zusammengezogen. In der Nähe der russischen Stadt Belgorod würden sich nun nicht mehr nur 30, sondern 40 taktische Bataillone aufhalten. Ein solches Bataillon bestehe üblicherweise aus 600 bis 1.000 Soldaten, schreibt inFranken. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums prophezeit intensive Kämpfe im Donbass, die „sehr blutig und sehr hässlich“ werden könnten.

Weiterhin fordert Ukraine-Präsident Selenskyj härtere Sanktionen gegen Russland. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Außenbeauftragter Josep Borrell besuchten am Freitag Kiew. Selenskyj betonte: „Anders will Russland niemanden und nicht verstehen.“

Er pochte dabei weiter auf Strafmaßnahmen, die „tief durchdacht“ und nicht“ oberflächlich“ sein dürften. Moskau habe der Ukraine sehr viel genommen: „Wir können das Territorium zurückholen, aber nicht die Menschen.“

Update vom 08. April 2022 um 20:09 Uhr: Zahlreiche tote Zivilisten in Makariw gefunden

Im Ort Makariw, der nicht weit weg von der ukrainischen Haupstadt Kiew liegt, sollen nach Angaben des Bürgermeisters Wadym Tokar 132 Zivilisten erschossen aufgefunden worden sein. Die meisten davon seien in Massengräbern entdeckt worden, heißt es von Tokar am Freitag im ukrainischen Fernsehen, wie Focus Online berichtet. Verantwortlich machte Tokar für das Verbrechen russische Truppen. Diese hätten in der Region bis vor Kurzem mehrere Orte besetzt.

Wie der Bürgermeister sagt, sei Makariw zu etwa 40 Prozent zerstört. Derzeit stünden weder Strom noch Gas zur Verfügung.

Außerdem: Am Freitag habe es nach offiziellen Angaben einen Raketenangriff auf den Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk im umkämpften Gebiet Donezk gegeben. Die Zahl der Toten soll hier mittlerweile mindestens 50 betragen, fünf davon Kinder, wie der Gouverneur von Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Freitag dem Portal „strana.news“ mitteilt. Außerdem seien 98 Menschen verletzt worden. Kyrylenko warf Russland derweil vor, absichtlich auf Zivilisten gezielt zu haben. Der Bahnhof fungierte zum Zeitpunkt des Angriffs als Evakuierungs-Bahnhof, heißt es.

Russland dementierte den Angriff im Laufe des Tages. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba ließ jedoch auf Twitter verlauten, dass die russischen Soldaten gewusst hätten, dass der Bahnhof in Kramatorsk voll mit Zivilisten war, die auf Evakuierung warteten. Kuleba nannte den Angriff „vorsätzliche Schlachtung“.

Update vom 08. April 2022 um 7:15 Uhr: Ukraine beklagt weiteres Massaker – „noch schrecklicher als in Butscha“

Bei einem Raketenangriff durch russische Truppen sind nach ukrainischen Angaben wichtige Gebäude in der Region Odessa getroffen worden. Der Raketenangriff sei vom Meer aus gestartet worden, berichtete die Internetzeitung Ukrajinska Prawda mit Verweis auf den Stadtrat von Odessa. Bereits einige Tage zuvor wurden immer wieder Ölraffinerien und Treibstofflager von russischen Schiffen aus mit Raketen beschossen.

Der Bundesnachrichtendienst (BND) trägt Hinweise für mögliche Kriegsverbrechen des russischen Militärs im Ukraine-Krieg zusammen. Nach Informationen der ARD liegen bereits erste Hinweise vor.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagt weitere Gräueltaten russischer Truppen in der Ukraine. In der Kleinstadt Borodjanka nahe Kiew sei es „viel schrecklicher“ als in Butscha, wie Selenskyj in einer Videobotschaft, die er am Donnerstagabend, 7. April 2022, auf Telegram veröffentlichte. Dort seien „noch mehr Opfer“ russischer Einheiten. Konkrete Details nannte Selenskyj allerdings nicht. Am Donnerstag wurden in der Stadt 26 Leichen gefunden, wie mehrere Medien berichten.

Die russischen Truppen haben sich mittlerweile vollständig aus dem Norden der Ukraine zurückgezogen, wie aus Einschätzungen des britischen Militärs hervorgeht. Dafür setze Russland seine Attacken auf die Städte im Osten und Süden der Ukraine weiter fort.

Update vom 7. April 2022 um 17:20 Uhr: Ukrainerinnen sollen von Soldaten vergewaltigt worden sein

Einem Bericht von Focus Online zufolge veröffentlichten ukrainische Streitkräfte ein Drohnenvideo, das angeblich Gräben in der Nähe des Kernkraftwerks Tschernobyl zeige. Rund um das Kraftwerk sollen russische Truppen in der Sperrzone Gräben ausgehoben haben, teilt die ukrainische Atomenergiebehörde „Energoatom“ mit. Unter anderem sollen auch im „Roten Wald“ Schützengräben und Befestigungen errichtet worden sein. Der Rote Wald gilt laut Focus Online als das am stärksten radioaktiv verseuchte Gebiet um Tschernobyl.

Zwangsläufig müssen sich hierbei die Truppen mit radioaktivem Material verseucht haben, sagt Kraftwerksdirektor Walerij Sejda: „Es ist unmöglich, das Ausmaß der radioaktiven Verstrahlung der russischen Soldaten zu beziffern.“ Auf der Website der Behörde wurde ein Interview veröffentlicht, in dem Energoatom-Chef Petro Kotin vermutet, dass die Soldaten keine Physiker seien und daher völlig ahnungslos in die radioaktiv verstrahlte Region geschickt worden seien. Iryna Wereschtschuk, stellvertretende Ministerpräsidentin der Ukraine, verkündete auf Facebook, dass „Ärzte in Schutzanzügen ihnen die Folgen erklären werden“, so hoch sei die Strahlendosis, die die Soldaten abbekommen hätten.

Der Bürgermeister der Stadt Irpin, Olexander Markuschyn, hat am Donnerstag den russischen Truppen schwere Kriegsverbrechen vorgeworfen, wie inFranken mit Berufung auf die Zeitung Ukrajinska Prawda berichtet. Es gebe Zeugen, dass diejenigen, die den Soldaten „nicht gefielen“, oder ihnen nicht gehorchten, von diesen erschossen wurden. Dann seien die Toten von Panzern überrollt worden. „Wir haben die Leichen mit Schaufeln vom Asphalt gekratzt“, soll Markuschyn gesagt haben. Außerdem hätten die russischen Soldaten Frauen vergewaltigt.

Update vom 07. April 2022, 10:02 Uhr: Russland zerstört ukrainische Treibstofflager

Laut dem Moskauer Verteidigungsministerium habe es in der Nacht einen Angriff auf vier ukrainische Treibstofflager gegeben.

Diese seien durch Raketenangriffe zerstört worden, so die Mitteilung aus Russland. Es handelt sich um Lager in Mykolajiw, Charkiw, Saporischschja und Tschuhuiw.

Von dort aus seien ukrainische Truppen im Donnas in der Ostukraine versorgt worden.

Update vom 07. April 2022, 9:30 Uhr: Tonaufzeichnungen geleakt – Russische Soldaten besprechen Gräueltaten via Funk

Der Bundesnachrichtendienst hat laut Berichten des „Spiegel“ Funksprüche russischer Soldaten abgefangen. Diese sollen als Beleg für die Gräueltaten in Butscha gelten.

Einzelne Gespräche scheinen mit fotografierten Leichen übereinzustimmen. Außerdem erzählt ein Soldat einem anderen, dass er und seine Kameraden eine Person von einem Fahrrad geschossen haben und man befragte ukrainische Zivilisten erschießt.

Die Funksprüche scheinen zu offenbaren, dass es sich bei den Massakern wohl nicht um die Taten einzelner wild gewordener Soldaten handle. Laut „Spiegel“ sei davon auszugehen, dass die Taten geplant waren.

Update vom 06. April 2022, 21:15 Uhr: Russland besorgt – Stoltenberg ermuntert Schweden und Finnland zum Nato-Beitritt

Der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die beiden Länder Finnland und Schweden dazu ermuntert, sich um eine Mitgliedschaft im Militärbündnis zu bemühen. Auf dem Nato-Außenministertreffen am Mittwoch, 6. April 2022, sagte er: „wenn sie sich für einen Antrag entscheiden, erwarte ich, dass alle Verbündeten sie willkommen heißen werden.“ Die mögliche Bewerbung bereitet vor allem Russland sorgen, welches an die beiden bislang als neutral geltenden Länder angrenzt.

Die Regierung Großbritanniens hat neue Sanktionen gegen verschiedene russische Unternehmen verhängt. Dem britischen Außenministerium in London zufolge werden die Kapitale der beiden russischen Geldinstitute Sberbank und Credit Bank of Moscow in Großbritannien eingefroren. Ebenso sollen britische Finanzinvestitionen in Russland verboten werden.

Weiterhin plant Großbritannien, den Import russischer Energien wie Öl und Kohle zum Jahresende 2022 auslaufen lassen. Ein Ende der Gasimporte solle ebenfalls folgen, wie es in der Mitteilung des britischen Außenministeriums weiter heißt.

Auch in Deutschland steht ein mögliches Kohle-Embargo gegen Russland im Raum. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte dazu in der ARD, dass ein sofortiges Embargo zwar nicht möglich sei, jedoch daran gearbeitet werde. Innerhalb von etwa vier Wochen sei es immerhin schon möglich gewesen, die Kohle-Importe um die Hälfte zu reduzieren.

Update vom 06. April 2022, 14:15 Uhr: Putin soll vor Gericht

Nach den Kriegsverbrechen durch russische Truppen in Butscha fordern mehrere Stimmen nun, den russischen Präsidenten Wladimir Putin vor Gericht zur Rechenschaft zu ziehen. Im ZDF heute-journal äußerte sich Christoph Heusgen, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz und ehemaliger Berater von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel, zur Situation: „Er gehört wie Milosevic vor einen internationalen Gerichtshof“ und meint damit, so inFranken, den früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic.

Für Heusgen sei es „schwer vorstellbar“, sich mit Putin noch einmal an einen Tisch zusetzen. Er habe alle Glaubwürdigkeit verloren. US-Präsident Joe Biden habe sich gleichzeitig für einen Ausschluss Russlands aus der Gruppe der großen Wirtschaftsmächte ausgesprochen, was vonseitne Chinas jedoch abgelehnt wurde.

Heusgen selbst allerdings räumt Fehler bei der Einschätzung ein, ob Putin in die Ukraine einmarschieren werde – noch wenige Tage vor Beginn des Krieges: „Er ist einmarschiert. Und er hat damit das Völkerrecht massiv gebrochen.“ Außerdem sei Russlands Präsident weiter gegangen, als man gedacht habe, wodurch alle Versuche der vergangenen Jahrzehnte, etwas mit Russland aufzubauen, zunichte gemacht worden seien.

Update vom 5. April 2022 um 20:54 Uhr: Selenkskyj wirft UN-Sicherheitsrat Versagen vor – Slowenien weist 33 russische Botschafter aus

Slowenien hat als Reaktion auf die Gräueltaten in der ukrainischen Stadt Butscha 33 russische Diplomaten ausgewiesen. Das berichtet die Nachrichtenagentur STA mit Verweis auf das slowenische Außenministerium.

Die slowenische Regierung habe demnach den russischen Botschafter  Timur Ejwasow einbestellt, um diesem mitzuteilen, dass die russische Botschaft ihr Personal von 41 Diplomaten auf acht reduzieren solle. Gegenüber dem russischen Botschafter habe das slowenische Ministerium „schärfsten Protest und Abscheu über das Massaker an ukrainischen Zivilisten in Butscha“ geäußert.

China hingegen lehnt eine vorschnelle Verurteilung Russlands ab. Der chinesische UN-Botschafter Zhan Jun gebe laut einem Bericht der Tagesschau zwar zu, dass die Bilder aus Butscha verstörend seien, jedoch müssten zunächst die genauen Umstände aufgeklärt werden. Jun betonte, die „Ukraine-Krise“ könne nicht mit Sanktionen gelöst werden.

Der ukrainische Präsident Selenksyj wirft dem UN-Sicherheitsrat Versagen vor. In einer Videoschalte vor dem Gremium in New York sagte er: „Wo ist der Sicherheitsrat? Es ist offensichtlich, dass die zentrale Institution der Welt zum Schutz vor Frieden nicht effektiv arbeiten kann.“

Update vom 5. April 2022 um 10:37 Uhr: Tierpfleger finden hunderte tote Hunde

Das US-Nachrichtenportal CBSNews berichtet unter Berufung auf die ukrainische Tierschutzorganisation UAnimals von einem schrecklichen Fund in einem Tierheim in Borodjanka. Seit ende Februar bis Anfang April hätten sich hier 485 Hunde in dem Tierheim ohne Futter und Wasser aufgehalten. Die Pfleger mussten aus dem Ort flüchten und konnten erst am 1. April, nachdem die russischen Besatzer Borodjanka verlassen hatten, wieder zurückkehren.

Dort stellten sie fest, dass nur 150 der 485 Tiere verstorben sind. UAnimals zufolge fütterten Freiwillige nun die übrigen Hunde. 27 der am meisten mitgenonnemen Tiere wurden in Kliniken zur Behandlung verbracht. Oleksandra Matviichuk, Chefin des Center for Civil Liberties verbretiete hierzu ein Video auf ihrem Twitter-Account, auf dem diverse tote Hunde zu sehen sind.

Weiterhin soll Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat sprechen – zum ersten Mal seit Beginn des Krieges. Der Grund hierfür: die kürzlich aufgedeckten Verbrechen der russischen Armee im Kiewer Vorort Butscha, wie inFranken meldet.

Die US-Firma Maxar Technologies hat Satellitenbilder veröffentlicht, auf denen zu sehen sein soll, dass die Leichen der in Butscha getöteten Zivilisten wochenlang auf den Straßen gelegen hätten. Von Fotojournalisten geschossene Aufnahmen hatte das russische Verteidigungsministerium als Fälschung bezeichnet. Derweil gibt es Fotovergleiche der New York Times, die zeigen sollen, dass sich die Leichen bereits während der russischen Stationierung dort befanden.

Selenskyj will, so verkündet er in einer in der Nacht zum Dienstag veröffentlichten Videobotschaft, eine lückenlose Aufklärung der Verbrechen gegen Zivilisten in Butscha und anderen ukrainischen Städten. In Zusammenarbeit mit der Europäischen Union und dem Internationalen Strafgerichtshof solle dies erreicht werden.

Über 7.000 russische Kriegsverbrechen in der Kiewer Region will die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft nach eigenen Angaben festgestellt haben. Laut Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa habe es die meisten Opfer in Borodjanka gegeben. Darüber werde man gesondert sprechen.

Update vom 04. April 2022 um 19:41 Uhr: Baerbock fordert weitere Waffenlieferungen – Flüchtlinge in der Ukraine unter Beschuss

Die Bundesregierung prüft laut Außenministerin Annalena Baerbock (Bündni 90/DieGrünen) nach den Kriegsverbrechen in der ukrainischen Stadt Butscha die Lieferung weiterer Verteidigungssysteme nach Kiew. Dies berichtete ntv. „Wir werden unsere Unterstützung für die Verteidigung der Ukraine noch einmal verstärken“, sagte Baerbock. Es gehe um Leben und Tod von Millionen von Menschen in der Ukraine.

„Wir schauen uns daher jetzt auch Systeme an, die wir bisher nicht geliefert haben“, so die Außenministerin weiter. Zudem spreche man darüber, ob technische Probleme etwa bei der Lieferung und Nutzung von Waffensystemen nicht doch lösbar seien.

Kriegsflüchtlinge sollen auf dem Weg von der belagerten Stadt Charkiw nach Kramatorsk vom russischen Militär beschossen worden sein. Ein Video zeigt den stark beschädigten Bus, mit dem die Flüchtlinge unterwegs waren.

Update vom 04. April 2022 um 8:20 Uhr: Selenskyj lädt Merkel nach Butscha ein

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich nachdem die Bilder aus der Region Butscha durch die Medien gehen: „Schrecklichere Dinge könnten sich auftun.“ Andere Regionen der Ukraine stünden noch immer unter der Kontrolle Russlands.

Dort könnten „noch mehr Tote und Misshandlungen“ bekannt werden, so der Präsident. Er schaltete sich auch per Videochat zur diesjährigen Grammy-Verleihung hinzu: „Unterstützt uns auf jegliche Art und Weise, die euch möglich ist.“

Um sich ein Bild von der gescheiterten Russland-Politik zu machen

Selenskyj lud neben dem ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy auch Angela Merkel zu einer Reise nach Butscha ein.

Dort könne man sich ein Bild von der gescheiterten Russland-Politik der vergangenen Jahre machen, heißt es in einer Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten.

Meterlanger Graben vor Kirche entdeckt

Die US-Firma „Mazar“ veröffentlichte ein Bild, das ein von den Russen ausgehobenes Massengrab in Butscha zeigen soll. Darauf ist ein meterlanger Graben vor einer Kirche zu sehen.

Britischer Geheimdienst: „Mariupol als Schlüsselziel der russischen Invasion“

Die ukrainische Hafenstadt Mariupol ist nach Angaben des britischen Geheimdienstes „höchstwahrscheinlich“ ein Schlüsselziel der russischen Streitkräfte.

Mit Einnahme der schwer umkämpften Stadt könne eine direkte Landverbindung zwischen Russland und der besetzten Halbinsel Krim hergestellt werden. Die bisher einzige Verbindung vom Festland zur Halbinsel ist eine Brücke über die Meerenge von Kertsch.

Update vom 03. April 2022 um 19:40 Uhr: Hunderte von zivilen Leichen bei Butscha gefunden

In Butscha, einem Ort nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew, wurden Medienberichten zufolge Hunderte von Leichen gefunden. Diese waren zum Teil verbrannt oder mit Minen versehen. „Es muss eine Reaktion geben. Solche Verbrechen dürfen nicht unbeantwortet bleiben“, sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“.

Ukrainischen Angaben wurden etwa 300 Leichen entdeckt. Diese sollen verschiedenen Reportern zufolge zivile Kleidung getragen haben. In den meisten Fällen waren die Hände der Leichen gefesselt. Manfred Weber (CSU), Vorsitzender der Christdemokraten im EU-Parlament sagte der Funke-Mediengruppe: „Es ist höchste Zeit, Kohle- und Öllieferungen aus Russland zu beenden und die Waffenlieferungen für die Ukraine zu verstärken.“

Auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis90/Die Grünen) kritisierte die Gewalt in Butscha in einem Tweet.

Update vom 03. April 2022 um 07:31 Uhr: Mehrere Explosionen in Odessa gemeldet

Aus der ukrainischen Küstenstadt Odessa sind mehrere Explosionen gemeldet worden, wie aus Medienberichten hervorgeht. Demnach waren in den frühen Morgenstunden am Sonntag, 03.04.2022, mehrere Detonationen zu hören. Ebenso sollen drei schwarze Rauchsäulen und Flammen über einem Industriegebiet gesehen worden sein.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet nach dem Abzug der russischen Truppen aus der Umgebung Kiews mit vermehrten Angriffen im Donbass. Um das Vorrücken der russischen Streitkräfte im Donbass zu verhindern, solle die Abwehr in der östlichen Ukraine verstärkt werden, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft.

Update vom 02. April 2022 um 19:39 Uhr: Militärflugplatz in Ukraine angegriffen

Am Samstag gab es weitere russische Angriffe auf ukrainische Städte. 2.700 Zivilisten wurden aus der Region Luhansk evakuiert, teilte die örtliche Militärverwaltung mit. Dabei hätten russische Streitkräfte auf Menschen geschossen, während sie evakuiert wurden. Serhiy Haidai, Gouverneur von Luhansk, sagte, dass es ungmölich sei, mit ihnen zu verhandeln. In der Nähe der Treffpunkte hätten Granaten eingeschlagen.

In der Oblast Charkiw im besetzten Balaklija sollen russische Truppen auf ein Krankenhaus geschossen haben. Das schreibt Gouverneur Oleh Synehubov auf Facebook, wie Focus Online berichtet. Die Bombardierung sei demzufolge ein Versuch der russischen Besatzer, die Streitkräfte der Ukraine des Angriffs auf Zivilisten zu beschuldigen. Das Gebäude sei teilweise zerstört worden.

Weiterhin habe das russische Militär nach eigener Darstellung einen Militärflugplatz in dem Gebiet Poltawa in der Ukraine angegriffen. Kampfhubschrauber und Flugzeuge seien dabei zerstört worden, heißt es aus dem russischen Verteidigungsministerium. In der Region seien außerdem Depots für Treibstoff und Waffen getroffen worden.

Abgesehen davon soll bereits am Donnerstag eine russische Iskander-Rakete einen Militärstützpunkt in Charkiw getroffen haben. Im Lagebericht des Verteidigungsministeriums heißt es, dass dabei mehr als 100 „Nationalisten und Söldner aus westlichen Ländern“ getötet worden seien.

Nachdem sich die russische Armee aus dem Kiewer Vorort Butscha zurückgezogen hatte, seien dort nach Angaben der Behörden fast 300 Menschen in Massengräbern beerdigt worden. Bürgermeister Anatoly Fedoruk sagte am Samstag der Nachrichtenagentur AFP, dass die Straßen der Kleinstadt mit Leichen übersät seien. Die Kapazität der drei städtischen Friedhöfe sei nicht mehr ausreichend.

Update vom 02. April 2022 um 08:21 Uhr: Zahlreiche Menschen aus Mariupol gerettet

Mehreren Medienberichten zufolge gab es in der Nacht zum Samstag diverse Raketenangriffe auf Städte im Süden der Ukraine. So seien in der Millionenstadt Dnipro zwei oder drei schwere Explosionen zu hören gewesen, meldet Ukrajinska Prawda unter Berufung auf die Gebietsverwaltung. Auch soll die Umgebung der Stadt Krywyj Rih mit Raketenwerfern beschossen worden sein, wobei eine Tankstelle in Brand geraten sei. Laut dem Chef der örtlichen Militärverwaltung seien hier Mehrfachraketenwerfer vom Typ Grad (Hagel) zum Einsatz gekommen. Auch die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde mit Raketen beschossen, heißt es, wobei sich alle diese Angaben nicht unabhängig überprüfen ließen.

Der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe sieht derweilt den Himmel über der Ukraine weiter in ihrer Hand – trotz schwerer russischer Angriffe: „Der Feind hat den ukrainischen Himmel nicht kontrolliert und kontrolliert ihn nicht“, sagt Generalleutnant Mykola Oleschtschuk in einem Facebook-Post des ukrainischen Generalstabs.

Am Freitag habe es zwar keinen organisierten Fluchtkorridor aus Mariupol gegeben, aber es sei etwa 3.000 Menschen dennoch gelungen, auf ukrainisch kontrolliertes Gebiet zu flüchten. Etwa 2.500 Flüchtlinge aus Mariupol und Melitopol seien laut Focus Online mit Bussen und Autos in Saporischschja angekommen. Moskau teilte dagegen mit, dass mehr als 3.000 Menschen Mariupol am Freitag in Richtung Russland verlassen hätten.

Die russischen Besatzer um das ehemalige Kernkraftwerk Tschernobyl und aus den angrenzenden Gebieten in Belarus würden derzeit zurückgezogen, heißt es vom ukrainischen Generalstab. Diese sollen, so scheint es, in das russische Gebiet Belgorod verlegt werden, von wo der Vorstoß nach Charkiw erfolgen soll. Diesen befürchtet auch Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videobotschaft in der Nacht zum Samstag, der mit heftigen russischen Angriffen im Osten rechnet.

Der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko will seinerseits „in erheblichem Umfang“ zukünftig Gas und Wasserstoff an Europa liefern, damit dieses weniger abhängig von russischer Energie werde. Hierfür fordere er aber zunächst ein Energie-Embargo gegen Russland. Solch umfassende Energiesanktionen gegen Russland seien aufgrund des Krieges in seiner Heimat jetzt erst einmal notwendig, wie er dem Tagesspiegel mitteilt, um Russland das Geld für eine Fortsetzung des Angriffskrieges zu entziehen. Der Export von Wasserstoff in andere europäische Länder biete der Ukraine Perspektiven und Wachstumsmöglichkeiten.

Update vom 01. April 2022 um 8 Uhr: Rückeroberung mehrerer Siedlungen durch ukrainische Truppen gemeldet

Nach Angaben des Stadtkommandanten konnte die Situation in Kiew ein stückweit entspannt werden. General Mykola Schyrnow berichtet: „Dank der standhaften Verteidigung und der heldenhaften Aktionen unserer Truppen verbessert sich die Situation rund um die Stadt.“ Dennoch seien die äußeren Bezirke der ukrainischen Hauptstadt immer noch hart umkämpft.

Die zivile Infrastruktur werde laut einer veröffentlichten Mitteilung der vergangenen Nacht derzeit wiederhergestellt. Sowohl Unternehmen als auch Handels- und Dienstleistungseinrichtungen seien betroffen, betont Schyrnow. „Das ukrainische Militär und Unterabteilungen des staatlichen Rettungsdienstes säubern und entminen die befreiten Gebiete“, teilte er weiter mit. Die Bevölkerung sei trotz allem weiterhin zur Vorsicht aufgerufen.

Eigenen Angaben zufolge hat die Armee der Ukraine elf Siedlungen im südlich gelegenen Cherson zurückerobert. Beim Vormarsch gen Norden sei schwere russische Militärtechnik gekapert worden, darunter Panzer vom Typ-64, so das Verteidigungsministerium in Kiew. Zu den zurückeroberten Siedlungen solle auch Nowoworonzowka gehören. Diese liegt strategisch günstig am rechten Ufer des Flusses Dnipro, der zum Kachowkaer Stausee aufgestaut ist.

Update vom 31. März 2022 um 14:02 Uhr: Selenskyj berichtet vor Parlament über russische Besatzung – Forderungen an Den Haag

In einer Videobotschaft hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Niederlande aufgerufen, keinen weiteren Handel mehr mit Russland zu betreiben und außerdem mehr Waffen zu liefern. Vor dem Parlament in Den Haag sagte er, dass man russisches Öl und Gas boykottieren müsse. Man würde sonst Milliarden in den Krieg stecken.

An Waffen brauche die Ukraine Stinger-Luftabwehrraketen und Panzerfäuste. „Waffen, um den Besatzer zu vertreiben“, wären laut Selenskyj vonnöten. In seiner Rede vor dem Parlament erinnerte Selenskyj auch an die Bombardierung von Rotterdam 1940 durch deutsche Nationalsozialisten. Der Krieg in der Ukraine sei nur der Anfang, auch der zweite Weltkrieg habe mit dem Angriff auf einige Länder begonnen.

Außerdem beschuldigte der Ukraine-Präsident die russischen Besatzer des Tötens zur Belustigung. Sie würden vergewaltigen, stehlen und marodieren. Die Menschen würden sich außerdem langsam an die Raketenangriffe gewöhnen und man habe dem ukrainischen Volk schon zu viel Leid zugefügt.

Russland-Präsident Wladimir Putin hat derweil die Einberufung von fast 135.000 Wehrpflichtigen genehmigt. Ursprünglich hatte Putin behauptet, dass russische Wehrpflichtige nicht an der von Russland so bezeichneten „besonderen Militäroperation“ in der Ukraine teilnehmen würden, berichtet Focus Online. Später habe das russische Verteidigungsministerium eingeräumt, dass Wehrpflichtige in der Ukraine kämpfen. Weiterhin melden die ukrainischen Streitkräfte, dass sie eine „beträchtliche Anzahl“ russischer Wehrpflichtiger gefangen genommen hätten.

Update vom 31. März 2022 um 07:04 Uhr: Russland kündigt Feuerpause in Mariupol an – Erneuter Einsatz von Phosphorwaffen durch russische Truppen

In der ukrainischen Hafenstadt Mariupol in der Südukraine soll es ab 10:00 Uhr lokaler Zeit ( 9:oo Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit) eine Feuerpause geben. Angekündigt wurde die Maßnahme durch das russische Verteidigungsministerium, wie die Tagesschau berichtet. In einem geschaffenen humanitären Korridor sollen Zivilpersonen die Möglichkeit haben, aus der besetzten Stadt zu fliehen. Weiter schlug das Ministerium eine Beteiligung von Vertretern des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz vor, damit die humanitäre Operation zum Erfolg werden könne. Dabei habe die ukrainische Regierung bis um 6:00 Uhr (5:00 Uhr MESZ) Zeit, um die Feuerpause ihrerseits zu erklären und sowohl Russland als auch die Vereinten Nationen und das Internationale Rote Kreuz zu informieren, wie sich die Tagesschau auf die Agentur Interfax beruft.

Die ukrainische Regierung äußerte sich gegenüber dem Vorschlag kritisch. Der Vorstoß sei der russische Versuch einer „erneuten Manipulation“, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium nach Angaben der Zeit mit. Die deutsche Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (B90/Die Grünen) forderte von Russland die Möglichkeit einer sicheren Fluchtroute für die in Mariupol eingekesselten Menschen. In einer Mitteilung des Auswärtigen Amts appelliert sie: „Die Angriffe müssen sofort gestoppt werden. Humanitäres Völkerrecht ist einzuhalten.“

Durch die ukrainischen Behörden gab es Vorwürfe an die russische Armee, dass erneut Phosphorwaffen in der Ostukraine eingesetzt wurden, so die Tagessschau. Pawel Kyrylenko, Chef der Militärverwaltung der Region Donezk, habe behauptet, dass in der Kleinstadt Marinka die durch Russland eingesetzten Waffen „ein Dutzend Brände“ ausgelöst hätten. Ebenso sollen die Orte Heorhijiwka, Nowokalinowo und Otscheretyne mit Bomben attackiert worden sein. Zivilopfer habe es nicht gegeben, aber einige Häuser seien beschädigt worden.

Update vom 30. März 2022 um 20:01Uhr: Russland verlegt Truppen – Deutschland will für Sicherheit der Ukraine garantieren

Nach Angaben des deutschen Regierungssprechers sei Deutschland im Falle eines Friedensabkommens dazu bereit, als Sicherheitsgarant für die Ukraine zu fungieren. Was das allerdings konkret bedeutet, sagte der Sprecher nicht, wie die Tagesschau berichtet.

Deutschland steht nach Informationen der Süddeutschen Zeitung kurz vor neuen Waffenexporten in die Ukraine. Demnach liege der Regierung eine Liste mit Rüstungsgütern im Wert von insgesamt etwa 300 Millionen Euro vor, die in das vom Krieg heimgesuchte Land geschickt werden könnten. Verteidigungsministerin Lambrecht versicherte „Wir liefern. Und wir liefern konsequent.“

Die russische Regierung hat derweil bestätigt, dass es bei den Soldaten um Kiew zu einer „Umgruppierung“ kommen solle. Da diese ihre Aufgabe erledigt hätten, sei nun die „Befreiung des Donbas“ das neue Ziel. Nach den jüngsten Gesprächen mit der Ukraine hatte Russland zugesichert, seine Truppenstärke rund um die Städte Kiew und Tschernihiw zurückzufahren

Update vom 30. März 2022 um 07:24 Uhr: Reisewarnung der USA für Russland – Scholz zu Ukraine-Krieg

In seiner täglichen Videobotschaft informierte Wolodymyr Selenskyj am Dienstag zur aktuellen Situation in der Ukraine. Mit Russland könne nur auf der Grundlage verhandelt werden, dass die Verteidigung seines Landes die Aufgabe Nummer eins sei. „Der Feind befindet sich weiterhin auf unserem Gebiet“, sagt er. Die ukrainischen Städte würden weiter beschossen und belagert, weshalb die ukrainischen Streitkräfte die einzige Garantie für „unser Überleben“ seien. „Ukrainer sind nicht naiv.“

Weiterhin schicken die US-Streitkräfte angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine weitere Kampfflugzeuge, Transportmaschinen und Soldaten nach Osteuropa. John Kirby, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, gab bekannt, dass eine Einheit von rund 200 Marineinfanteristen aus den USA nach Litauen verlegt wurde. Auch zehn Kampfflugzeuge und „ein paar“ Transportmaschinen mit etwa 200 dazugehörigen Soldaten würden nach Osteuropga gebracht werden.

Derweil hat das amerikanische Außenministerium eine Reisewarnung für Russland ausgesprochen. Bei Reisen in Russland könnten Amerikaner von den dortigen Sicherheitsbehörden festgesetzt werden, heißt es. Außerdem sei das „Potenzial für Belästigung von US-Bürgern“ durch russische Sicherheitsdienste gestiegen. Das Außenministerium appellierte an alle US-Bürger, die in Russland wohnen oder reisen, das Land zu verlassen.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz meldete sich am Dienstag zum Krieg zu Wort. Bei einer Veranstaltung der nordrhein-westfälischen SPD-Landtagsfraktion im Düsseldorfer Landtag kritisierte Scholz den Angriff Russlands auf die Ukraine für seine „sehr imperialistische Vision“. Russland würde eindeutig die Ukraine angreifen, um Territorium zu erobern. Das könne und werde nicht akzeptiert werden.

Auch sei die Situation „sehr, sehr, sehr bedrohlich“ mahnte Scholz. Die schnellen Sanktionen gegen Russland seien richtig gewesen. Die Bundeswehr müsse außerdem jetzt stärker ausgestattet werden, um dafür zu sorgen, dass Deutschland stärker in der Lage sei, sich zu verteidigen, damit „nicht jemand, der mit Gewalt Recht brechen will, das einfach machen kann.“

Update vom 29. März 2022 um 20:22 Uhr: Verhandlungen verlaufen vielversprechend – schaltet Russland nun einen Gang runter?

Bei den jüngsten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul wurden kleine Fortschritte gemacht. Zwar bleibt ein neutraler Status für die Ukraine weiter unvorstellbar, jedoch stellte Russland eine Reduzierung seiner militärischen Aktivität rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew in Aussicht. Allerdings zeigen sich andere Länder wie die USA oder Großbritannien skeptisch gegenüber des russischen Angebots.

Die ukrainischen Vertreter hatten erneut das Ende jeglicher Kampfhandlungen in ihrem Land und den Abzug sämtlicher russischer Truppen gefordert. Außerdem will die Ukraine die Sicherheitsgarantien anderer Staaten wie den USA, Kanada, Polen oder Israel einholen.

Update vom 29. März 2022 um 08:56 Uhr: Russland verspricht keinen Atomwaffen-Einsatz

Am Dienstagmorgen gegen 09:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit soll Medienberichten zufolge in der Türkei eine neue Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine starten. Das türkische Präsidialbüro meldet die Zusammenkunft im Dolmabahce-Büro des Präsidenten in Istanbul. Bis Mittwoch sollen die Gespräche dauern.

Weiterhin arbeitet die Ukraine an mehreren Orten daran, Angriffe russischer Einheiten abzuwehren, geben die Streitkräfte an. Der russische Vormarsch auf die Großstadt Slowjansk im Gebiet Donezk im Südosten und auf die rund eine Stunde entfernte Kleinstadt Barwinkoe im Gebiet Charkiw sollen laut dem Lagebericht des ukrainischen Generalstabs aktuell gestoppt werden.

Außerdem versuche man im Gebiet Luhansk die Eindämmung russischer Angriffe auf die Städte Rubischne mit 60.000, Lyssytschansk mit 100.000 und Popasna mit 20.000 Einwohnern. Hier fänden ukrainischen Informationen zufolge regelmäßige Gefechte statt. Gleichzeitig halte die Ukraine die Rundum-Verteidigung von Mariupol aufrecht.

Aus dem Kreml meldet Sprecher Dmitri Peskow, dass Moskau im Ukraine-Krieg keine Atomwaffen einsetzen werde: „Niemand in Russland denkt an den Einsatz oder auch nur an die Idee eines Einsatzes von Atomwaffen“, heißt es von Peskow in einem Interview mit der amerikanischen Fernsehkette PBS. Man würde in Russland nur bei einer Bedrohung der Existenz zu den Atomwaffen greifen. Die staatliche Existenz Russlands und der Krieg hätten „nichts miteinander zu tun“.

Die G7-Staaten hatten sich kürzlich dazu entschieden, russische Gaslieferungen nicht in Rubel begleichen zu wollen. Der Kreml droht nun mit Gaslieferstopps. Peskow sagte bei PBS ganz schlicht: „Keine Bezahlung – kein Gas.“ Jetzt wolle Russland die Antwort der EU abwarten und dann entscheiden, wie man mit der Situation umgehe. Man beabsichtige nicht, sich als Wohltäter zu zeigen und Westeuropa kostenloses Gas zu liefern, so Peskow. Man sei aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, der derzeit auf Russland ausgeübt werde, im Bereich eines „totalen Kriegs“ angekommen. Die westeuropäischen Länder, die USA, Kanada und Australien würden einen tatsächlichen Krieg im Handel und in der Wirtschaft führen sowie das russische Eigentum beschlagnahmen und die Finanzen blockieren.

Update vom 28. März 2022 um 20:30 Uhr: Ukrainische Stadt zurückerobert – russische Truppen belagern weiter Kiew

Die ukrainische Stadt Irpin in der Nähe von Kiew wurde von den russischen Besatzern befreit und befindet sich jetzt wieder vollständig in ukrainischer Hand, wie Irpins Bürgermeister Alexander Markuschyn in einem Video auf Telegram erklärte. Die Angaben wurden bislang jedoch noch nicht von unabhängiger Seite geprüft.

Anzeichen, dass die russischen Streitkräfte von Kiew ablassen, sieht die ukrainische Regierung jedoch nicht. „Derzeit sehen wir keine Bewegungen der feindlichen Truppen weg von Kiew“, sagte Olexander Motusjanyk der Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums.

Update vom 28. März 2022 um 08:42 Uhr: Erneute Brände in Tschnernobyl ausgebrochen

Nach eigener Darstellung seien ukrainische Truppen zu erfolgreichen Gegenangriffen in und um Charkiw im Osten der Ukraine angetreten. Die russischen Truppen konnten aus mehreren Ortschaften verdrängt werden, heißt es vom regionalen Militärchef Oleg Synegubow auf Telegram. Auch bei Kiew habe es militärische Landgewinne gegeben.

Weiterhin soll es am Sonntagabend allerdings russische Luftangriffe auf mehrere ukrainische Städte gegeben haben, darunter Kiew, Luzk, Riwne und Charkiw. In Luzk im Nordwesten sei am Abend ein Treibstoffdepot getroffen worden. Außerdem wurde in allen Regionen der Luftalarm ausgelöst.

Um die Atomruine Tschnernobyl seien nach Angaben der ukrainischen Behörden neue Brände ausgebrochen. Die stellvertretende ukrainische Regierungschefin Iryna Wereschtschuk schrieb am Sonntagabend auf Telegram: „In der Sperrzone haben große Brände begonnen, die sehr ernste Folgen haben können.“ Man könne derzeit die Brände nicht vollständig kontrollieren und löschen.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen soll derweil, so fordert die Ukraine, eine spezielle Schutzzone für das Atomkraftwerk einrichten. Wereschtschuk sagte nach Angaben der „Ukrajinska Prawda“ am Sonntag: „Im Sinne der nuklearen Sicherheit stellen die verantwortungslosen und unprofessionellen Aktionen der russischen Militärs eine ernsthafte Bedrohung nicht nur für die Ukraine, sondern auch für Hunderte Millionen Europäer dar. Daher fordern wir vom UN-Sicherheitsrat unverzüglich Maßnahmen zur Demilitarisierung der Sperrzone des Kernkraftwerks Tschernobyl und die Einsetzung einer speziellen UN-Mission.“

Die russischen Abschussrampen in Belarus werden vom russischen Militär derzeit mit neuen Projektilen versorgt, wie der ukrainische Generalstab in der Nacht zum Montag berichtet.

Update vom 27. März 2022 um 21:12 Uhr: Russland und die Ukraine treten erneut zu Verhandlungen zusammen – Regierung befürchtet Eskalation im Osten

Nach Angaben der ukrainischen Regierung werden Vertreter von Russland und der Ukraine am Montag, 28. März 2022, in der Türkei eine neue Verhandlungsrunde beginnen. „Bei den heutigen Gespräch per Videokonferenz wurde beschlossen, die nächste Runde in Präsenz in der Türkei vom 28. bis 30. März abzuhalten“, schrieb der ukrainische Unterhändler David Arachamia bei Facebook. Bereits am 10. März 2022 hatten Verhandlungen im türkischen Antalya stattgefunden, die allerdings keine konkreten Erfolge in Bezug auf eine mögliche Waffenruhe erzielen konnten

Nachdem Russland angekündigt hatte, sich im Ukraine-Krieg künftig stärker auf die „Befreiung des Donbas“ konzentrieren zu wollen, wird von der Regierung in Kiew eine Zuspitzung der Lage in Mariupol und im Osten des Ukraine befürchtet. „Dies bedeutet eine potenzielle oder starke Verschlechterung rund um Mariupol“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch in einer Video-Botschaft auf Selenskyjs Telegram-Kanal.

Update vom 27. März 2022 um 08:31 Uhr: Zwei ukrainische Dörfer zurück erobert – Polizei nimmt russische Spitzel fest

Nach ukrainischen Angaben ist es gelungen, zwei Dörfer im Südosten des Landes zurück zu erobern. Die Dörfer Malynivka und Poltawka östlich der Stadt Huljapole konnten laut der regionalen Militärverwaltung von den russischen Besatzern befreit werden. Ein Karten-Tool der Nasa belegt, dass in den beiden Dörfern tatsächlich schwere Kämpfe stattgefunden haben.

Die Polizei im westukrainischen Lwiw hat derweil zwei russische Spitzel gefasst, wie die Behörde auf Facebook mitteilt. Demnach wurde am Samstag, 26. März 2022, ein verdächtiges Auto in der Stadt angehalten. Bei dem Fahrer fand man mehrere Videos von ukrainischen Truppenbewegungen sowie mehrere russische Kontakte im Telefon. Ein anderer Mann wurde verhaftet, nachdem er die Folgen eines russischen Luftangriffs auf Lwiw gefilmt hatte und sensibles Bildmaterial von Sicherheits-Checkpoints an zwei russische Telefonnummern gesendet haben soll.

Update vom 26. März 2022 um 19:21 Uhr: Russischer Raketenangriff nahe der polnischen NATO-Grenze – eine Warnung an Joe Biden?

In der westukrainischen Stadt Lwiw sind russische Raketen eingeschlagen. Nach Angaben der Behörden wurden dabei fünf Menschen verletzt, wie ntv berichtet. Grund für die verheerenden Schäden war demnach auch ein getroffenes Treibstofflager. Lwiw ist nur 80 Kilometer von Polen entfernt. In der Stadt suchen aktuell rund 200.000 Flüchtlinge aus anderen Teilen der Ukraine Zuflucht. Bürgermeister Andrij Sadowyj rief die Bürger von Lwiw dazu auf, in den Schutzräumen zu bleiben. Die regionale Militärverwaltung meldete drei schwere Explosionen am östlichen Rand der Stadt.

Der US-Präsident Joe Biden hatte am Freitag, 25. März 2022, die polnische Stadt Rzeszow besucht. „Ich denke, das ist eine Art Warnung an Biden“, sagte der ukrainische Sicherheitsexperte Anton Heraschtschenko zu den russischen Luftangriffen. Bei seinem Besuch in Polen hatte Biden dem polnischen Staatsoberhaupt Duda versichert: „Wir betrachten Artikel 5 als eine heilige Verpflichtung, und darauf können Sie sich verlassen.“

Update vom 26. März 2022 um 08:41 Uhr: Ukraine meldet getöteten russischen General – Krieg forderte bislang 136 Kinderleben

Traurige Bilanz des Ukraine-Kriegs. Seit Beginn des Konflikts am 24. Februar 2022 sind nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft 136 Kinder getötet und 199 weitere Kinder verletzt worden. Die Behörde teilte die Angaben über Telegram mit.

Des weiteren meldet die Ukraine, einen russischen General bei Kämpfen getötet zu haben. Wie der Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch erklärte, sei der Kommandant der 49. Armee, General Jakow Rjasanzew, bei einem Bombenangriff auf den Flughafen von Tschornobajiwka ums Leben gekommen.

Russland bestätigte bislang lediglich den Tod von General Andrej Suchowezki und des stellvertretenden Kapitäns der Nordmeerflotte, Kapitän Andrej Palij. In westlichen Sicherheitskreisen ist hingegen die Rede von sieben getöteten Generälen. Einer davon soll von seiner eigenen Truppe getötet worden sein. Außerdem sei ein General in der vergangenen Wochenende vom Kreml entlassen worden. Grund hierfür seien strategische Fehler und hohe Verluste auf dem Schlachtfeld.

Update vom 25. März 2022 um 19:26 Uhr: Möglicherweise bereits Zehntausende russische Soldaten gefallen – Vorräte und Munition werden knapp

Im Osten der Ukraine konnten die russischen Truppe einige Kämpfe für sich entscheiden und so Gelände dazu gewinnen. In anderen Teilen der Ukraine – etwa Kiew beispielsweise – gelang es den ukrainischen Truppen die russischen Soldaten zurückzudrängen. Den russischen Truppen fehle es ukrainischen Angaben zufolge an Treibstoff, Verpflegung und Munition. Laut britischen Angaben gelang es der ukrainischen Armee, Verteidigungsstellungen in der Nähe von Kiew zurückzuerobern.

Russischen Angaben zufolge sind bisher 1351 russische Soldaten im Ukraine-Krieg umgekommen. 3825 weitere russische Soldaten wurden verletzt. Laut einem Bericht der Tagesschau könnte die tatsächliche Zahl jedoch weit höher liegen. Schätzungen aus Sicherheitskreisen zufolge seien bereits Zehntausende russische Soldaten getötet worden.

Update vom 25. März 2022 um 6:43 Uhr: Russland im Teilen des Nordostens wieder hinter die Grenze gedrängt – Ex-Verteidigungsminister spricht von „Sterben oder aufgeben“

Im jetzt schon etwas mehr als einen Monaten andauernden Krieg in der Ukraine gibt es weiter Bewegungen. Russische Truppen sollen im Nordosten der Ukraine nach massiven Verlusten wieder hinter die Grenzen gedrängt worden sein. Der ukrainische Generalstab teilt mit, dass das nach einem Verlust von mehr als der Hälfte der Soldaten bestimmter russischer Einheiten geschehen sei, wie der Spiegel berichtet.

In den von Russland gehaltenen Gebieten sollen die ukrainischen Streitkräfte begonnen haben, „hochwertige Ziele“ anzugreifen, wie das britische Verteidigungsministerium auf Twitter erklärt hat. Dazu sollen ein Landungsschiff und ein Munitionslager in Berdjansk gehören. Sie halten die Wahrscheinlichkeit für hoch, dass die Pläne auf ukrainischer Seite weiter fortgeführt werden.

Leonid Polyakov, ehemaliger ukrainischer Verteidigungsminister, malt ein dunkles Bild für die russische Armee gegenüber der NBC. Sollte die Aussage des ukrainischen Verteidigungsministeriums zutreffen, dass die Stadt Makariv, die etwa 40 Kilometer westlich von Kiew liegt, wieder durch die Ukraine eingenommen wurde, wären Waffen- und andere Unterstützungstransporte in die Hauptstadt wieder wesentlich leichter realisierbar.

Die Einnahme würde auch bedeuten, dass russische Truppen durch ukrainische umstellt sind. Für die eingekesselten Soldaten spricht er von nur zwei Optionen, die sie haben: „Sterben oder Aufgeben.“

Update vom 24. März 2022 um 20:10 Uhr: Biden will Chemie-Waffeneinsatz kontern – Belarus warnt vor drittem Weltkrieg

Der belarusische Präsident Alexander Lukaeschenko hat gewarnt, es könne zu einer Auslösung des dritten Weltkrieges kommen. Ein möglicher Anstoß könne in etwa die Entsendung einer westlichen Friedenstruppe in die Ukraine sein, wie von der polnischen Regierung vergangene Woche vorgeschlagen war. „Die Situation ist sehr ernst und angespannt,“ mahnte Lukaschenko.

Der Präsident der USA Joe Biden droht derweil mit einem Einsatz westlicher Staaten, sollten von russischer Seite Chemie-Waffen verwendet werden. Dies sagte Biden im Anschluss auf den Gipfel von G7 und NATO in Brüssel am Donnerstag, 23. März 2022. „Die NATO wird reagieren – entsprechend des Vorgehens der anderen Seite.“

Die Ukraine und Russland geben beide an, Gefangene ausgetauscht zu haben. Auf Facebook schrieb die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk: „Im Austausch für zehn gefangene Besatzer haben wir zehn unserer Soldaten zurückbekommen.“ Es habe sich um den ersten Austausch dieser Art gehandelt. Außerdem wurden elf russische Seeleute, die von einem sinkenden Schiff nahe Odessa gerettet worden waren, zurück nach Russland geschickt. Wie der Kreml bestätigte, haben im Austausch gegen die russischen Seeleute 19 gefangene ukrainische Seeleute die Heimreise antreten können.

Update vom 24. März 2022 um 7:14 Uhr: Russische Armee verliert Boden bei Kiew – seit einem Monat Krieg in der Ukraine

Mit dem heutigen Tag hat Russland vor genau einem Monat seine Invasion in der Ukraine gestartet. In einem Video, welches das ukrainische Außenministerium auf Twitter veröffentlicht hat, wendet sich ihr Präsident Wolodymyr Selenskyj an die internationale Öffentlichkeit. Dabei fordert er die Welt auf, dass der Krieg mit Russland beendet werden muss.

Seinen Worten nach geschehen weiter Akte des Terrors gegen friedliche Menschen. Er ruft dazu auf, dass die Leute aus ihren Büros, ihrem Zuhause, ihren Schulen und ihren Universitäten kommen sollen, um im Namen des Friedens, der Ukraine, der Freiheit und der Menschen zu protestieren.

Währenddessen soll es nach Angaben des Pentagons der ukrainischen Armee gelungen sein, russische Truppen im Osten von Kiew zurückzudrängen, wie der Spiegel berichtet. Innerhalb von 24 Stunden hätten sich die russischen Truppen mehr als 30 Kilometer zurückgezogen, wie ein ranghoher Vertreter des US-Verteidigungsministeriums gesagt habe.

Weiter führe der amerikanische Offizielle aus, dass die Russen 55 Kilometer östlich und nordöstlich von Kiew weiter zurückgedrängt werden konnten.

Im stark umkämpften Gebiet in Charkiw, das sich im Osten der Ukraine befindet, sei die russische Armee laut dem Pentagon immer noch mit einem sehr großen Widerstand konfrontiert. Die Streitkräfte wären noch immer 15 bis 20 Kilometer vom Zentrum der Stadt entfernt, wie der Spiegel meldet.

Update vom 23. März 2022 um 19:49 Uhr: Hochmodernes Labor in Tschernobyl zerstört

Die Kyiv Post berichtet von der Zerstörung eines „hochmodernen Labors“ für die Analyse radioaktiver Stoffe im Atomkraftwerk in Tschernobyl. Kyiv Post bezieht sich dabei auf Beamte der ukrainischen Regierung und Nachrichtenagenturen.

Die Einrichtung mit einem Wert von geschätzt sechs Millionen Euro soll von russischen Soldaten mutwillig zerstört worden sein, heißt es. Außerdem seien Laborproben entwendet worden, die teilweise hoch radioaktiv und gefährlich sein sollen. Wie inFranken schreibt, seien die Proben sowohl gefährlich für die Soldaten, die sie gestohlen haben, als auch für jeden weiteren Menschen sowie Pflanzen und Tiere.

Die Regierung schreibt dazu, dass sie hoffe, dass „der Feind“ sich selbst schaden werde und nicht der zivilisierten Welt.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview in der Wochenzeitung Die Zeit, dass er Russlands Präsident Wladimir Putin vor dem Einsatz von chemischen oder biologischen Waffen gewarnt habe. Er habe auch am Mittwoch mit Putin telefoniert.

Scholz sei es wichtig gewesen, Putin klar und direkt zu sagen, dass ein Einsatz von B- und C-Waffen „unakzeptabel und unverzeihlich“ sei. Er habe außerdem Russland mit weiteren Sanktionen gedroht.

Update vom 23. März 2022 um 07:20 Uhr: Ukrainische Soldaten wehren Angriff bei Charkiw ab – immer wieder russische Attacken auf Fluchtrouten – Das geschah in der Nacht

Erneut kam es zu schweren Gefechten zwischen russischen und ukrainischen Truppen. Ukrainischen Angaben zufolge konnte im Osten des Landes ein Angriff im Gebiet um die Stadt Charkiw abgewehrt werden. Dabei seien von russischer Seite Helikopter vom Typ Ka-52 eingesetzt worden, wie der regionale Befehlshaber Oleg Sinegubow in einem Bericht der Tagesschau zitiert wird. „Unsere Truppen halten ihre Stellungen“, so Sinegubow weiter.

Deutlich dramatischer ist die Lage im etwa 100 Kilometer entfernten Isjum. Zu der Stadt gibt es derzeit keinerlei Verbindung mehr, wie es in dem Bericht weiter heißt. Außerdem sollen drei russische Raketen in ukrainische Militäreinlagen nahe der Stadt Riwne eingeschlagen sein, wie der regionale Befehlshaber Vitali Kowalj der Agentur Unian sagte: „Während eines Alarms am Abend hat der Gegner dreimal auf ein Objekt der militärischen Infrastruktur geschossen. Eine Kommission ist vor Ort, die Verluste werden festgestellt.“ Weitere Details nannte Kowalj nicht.

In der Hafenstadt Mariupol harren derweil weiter 100.000 Menschen ohne Strom, Wasser und Nahrung aus, wie aus einer Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten Selenskyj hervorgeht. Vor Beginn des Krieges zählte die Stadt noch 450.000 Einwohner. Den russischen Truppen warf Selenskyj vor, die Evakuierung von Zivilisten massiv zu erschweren. Eine Gruppe Flüchtlinge sei auf einer zuvor vereinbarten Fluchtroute gefangen genommen worden. Zudem käme es immer wieder zu Angriffen auf Fluchtrouten. Nahe Mariupol hätten Selenskyj zufolge sogar zwei sehr starke Bomben eingeschlagen, als gerade Menschen hätten evakuiert werden sollen.

Update vom 22. März 2022 um 18:49 Uhr: Infrastruktur in Mariupol größtenteils zerstört – Russische Truppen beschießen Fluchtroute

Die von russischen Truppen belagerte Hafenstadt Mariupol ist zu einem großen Teil zerstört. Mehr als 80 Prozent der Infrastruktur ist nach Angaben der UN entweder beschädigt oder zerstört. Die humanitäre Lage sei „äußerst ernst“. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach bei den Ereignissen in Mariupol von „schweren Kriegsverbrechen.“

Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft dem russischen Militär vor, eine Fluchtroute beschossen zu haben, die aus der Hafenstadt herausführt. Dabei seien vier Kinder verletzt worden, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Nach Angaben der Kiewer Regierung konnten bislang etwa 3.000 Menschen aus der Hafenstadt evakuiert werden.

Update vom 22. März 2022 um 09:12 Uhr: Anschlag auf Selenskyj gestoppt

Mehreren Medienberichten zufolge sei ein Attentat auf Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj geplant gewesen, das die Spionageabwehr nach eigenen Angaben gestoppt habe. In Uschgorod im Dreiländereck zwischen der Ukraine, der Slowakei und Ungarn sei eine Gruppe von russischen Saboteuren, angeführt von einem Geheimdienstler, festgenommen worden. Das berichtet die Agentur „Unian“ in der Nacht.

Die etwa 25 Männer hätten einen Anschlag auf Selenskyj sowie eine Reihe von Sabotageakten im Regierungsviertel und in anderen Teilen der Ukraine ausführen sollen. Sie hätten sich als Angehörige der Territorialeinheiten der Ukraine ausgeben und so nach Kiew gelangen wollen, heißt es. Diese Angaben ließen sich, so der Focus, nicht unabhängig überprüfen.

Wie die Ukraine meldet, habe es schon mehrere Spionagetrupps seit Kriegsbeginn gegeben, die in Kiew eindringen und Selenskyj ausschalten sollten.

Eine weitere Meldung, diesmal vom Generalstab der ukrainischen Streitkräfte, informiert von der Befreiung der Stadt Makariw. Die ukrainische Flagge über der Stadt Makariw sei gehisst und die russischen Truppen zurückgedrängt worden.

Am Montagabend teilten ukrainische Behörden außerdem mit, dass russische Soldaten in Cherson auf Demonstranten geschossen hätten. Außenminister Dmytro Kuleba sagte hierzu auf Twitter: „In Cherson haben russische Kriegsverbrechen das Feuer auf unbewaffnete Demonstranten eröffnet, die friedlich gegen die Invasoren protestierten. Das ist das hässliche Gesicht Russlands, eine Schande für die Menschheit. Wir müssen Russland aufhalten!“

Update vom 21. März 2022 um 19:38 Uhr: Angriffe auf Odessa

Erstmals haben russische Streitkräfte auch zivile Ziele in der ukrainischen Stadt Odessa beschossen. Lange blieb die Stadt vor den Kämpfen verschont. Behördenangaben zufolge sollen nun jedoch mehrere Gebäude in den Außenbezirken der Stadt beschossen worden sein, wie aus einem Bericht der Tagesschau hervorgeht.

Mehrere russische Kriegsschiffe hätten dem Nachrichtenportal Kyiv Independent zufolge aus großer Entfernung auf Odessa geschossen. Ein Sprecher der Militärverwaltung der Stadt bestätigte, dass bei dem Angriff mehrere Gebäude beschädigt worden seien, wie aus dem Bericht weiter hervorgeht. Verletzte habe es jedoch keine gegeben.

Update vom 21. März 2022 um 08:49 Uhr: Ukraine lehnt Ultimatum zu Mariupol ab

Die Situation in Mariupol ist ernüchternd. Täglich gibt es Meldungen zu Angriffen und Beschüssen aus der belagerten Hafenstadt. Am Sonntagabend hat Russland ukrainische Truppen dort aufgefordert, die Waffen niederzulegen und am Montagvormittag die Stadt zu verlassen. Einem Bericht der russischen Staatsagentur Tass zufolge soll Russland der Ukraine vorgeschlagen haben, dass alle bewaffneten Einheiten der Ukraine die Stadt „ohne Waffen und Munition auf der mit der Ukraine vereinbarten Route verlassen“ sollten. Bis 5 Uhr Moskauer Zeit, 3 Uhr mitteleuropäischer Zeit, solle die Ukraine Russland eine förmliche schriftliche Antwort zukommen lassen.

In der Nacht zum Montagmorgen schließlich verkündete Vize-Regierungschefin der Ukraine, Iryna Wereschtschuk der Zeitung Ukrainska Pravda, dass die russische Seite „bereits darüber informiert“ wurde, dass das Ultimatum abgelehnt wurde. Wereschtschuk bezeichnete die russische Ankündigung als „bewusste Manipulation“ und „echte Geiselnahme“.

Vitali Klitschko, Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, bestätigte außerdem in der Nacht Berichte von Explosionen in Kiew. Laut Klitschko wurden mehrere Wohnhäuser im westlichen Stadtteil Podil beschädigt und in Brand gesetzt. Auch ein Einkaufszentrum sei getroffen worden. Mindestens ein Mensch soll nach ersten Erkenntnissen getötet worden sein.

Weiterhin gibt das ukrainische Militär an, dass nach seinen Beobachtungen die russische Luftwaffe ihre Strategie bei Angriffen geändert habe. Die Änderung basiere auf den schweren Verlusten, die Russland in der Luft erlitten habe. Dazu zählen 96 Flugzeuge, 118 Hubschrauber und Dutzende Marschflugkörper und Drohnen, wie Juri Ignat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, mitteilte. Russland setze nun verstärkt auf Aufklärungsdrohnen, unter anderem um die Ergebnisse von Raketenangriffen zu kontrollieren.

Update vom 20. März 2022 um 18:19 Uhr: Ukraine bereit für Gespräche mit Putin

Bei CNN äußerte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag zu möglichen Verhandlungen Russland-Präsident Wladimir Putin. Selenskyj sei bereit, mit Putin in Verhandlungen zu treten. Er sprach allerdings auch eine klare Warnung aus: „Wenn diese schiefgehen, könnte das den dritten Weltkrieg auslösen.“

Gleichzeitig aber könne man den Krieg auch nicht ohne Verhandlungen beenden, ließ der Ukraine-Präsident bei CNN verlauten: „Wir sollten jegliches Format nutzen, jede Chance, wenn es eine Möglichkeit gibt, mit Putin zu sprechen.“ Genauer begründete er dies nicht.

Auch am Samstag sagte Selenskyj in einer Videobotschaft, dass man ehrliche und offene Verhandlungen ohne Verzögerungen brauche: „Ich möchte, dass mich jeder in Moskau hört: Es ist Zeit, sich zu treffen. Zeit, zu reden. Zeit, die territoriale Integrität der Ukraine wiederherzustellen.“ Selenskyj fordert eindeutig das Ende des Krieges, Sicherheitsgarantien und Souveränität.

Der ukrainische Geheimdienst postet derweil auf seiner Facebook-Seite, dass die russische Elite die Möglichkeit eines Sturzes von Putin erwäge. Ziel sei es, Putin so schnell wie möglich zu entmachten und die durch den Krieg in der Ukraine unterbrochenen wirtschaftlichen Unterbeziehungen zum Westen wiederherzustellen. Die Informationen will der ukrainische Geheimdienst dabei von russischer Seite beziehen. Übernehmen könnte ukrainischen Angaben zufolge Alexander Bortnikow, Leiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB.

Update vom 20. März 2022 um 11:41 Uhr: Ukraine fürchtet baldigen Angriff aus Belarus

Laut der ukrainischen Agentur „Pravda“ fürchtet der Generalstab der ukrainischen Armee eine belarussische Offensive in der Region Wolyn im Nordwesten der Ukraine. Man erwarte den Angriff bereits in den kommenden zwei Tagen. „Die Gefahr wird als hoch eingeschätzt“, heißt es in dem Bericht. Der Bild zufolge sollen mehrere Medien berichten, dass Augenzeugen belarussische Militärkonvois auf dem Weg nach Brest beobachtet hätten. Brest liegt in unmittelbarer Nähe zu Polen und zur Ukraine.

Aus Moskau gibt es außerdem die Nachricht eines weiteren Einsatzes der Hyperschallraketen „Kinschal“. Damit sei ein Lager für Treib- und Schmierstoffe der ukrainischen Streitkräfte in Mykolajiw zerstört worden, wie das russische Verteidigungsministerium am Sonntag meldet. Mit den Kinschal-Raketen ist Russland im Besitz eines Arsenals an Hyperschallraketen, die es auch als erstes Land der Welt entwickelt hat. Durch ihre extrem hohe Geschwindigkeit und ihre Manövrierbarkeit können sie gegnerische Luftabwehrsysteme überwinden.

Weiter heißt es vom Stadtrat Mariupol im Südosten der Ukraine, dass in der belagerten Hafenstadt eine Kunstschule Ziel eines Bombenangriffes wurde. Dort hätten 400 Personen, darunter Frauen, Kinder und Ältere, Schutz gesucht. Am Samstag sei das Gebäude bei dem Angriff zerstört worden. Menschen liegen noch immer unter den Trümmern, sagt der Stadtrat auf Telegram.

Update vom 20. März 2022 um 08:05 Uhr: Über 14.000 russische Soldaten getötet

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erneut mit einer Videobotschaft an die russische Bevölkerung gewandt und dabei deutlich die Verluste Russlands in dem Krieg geäußert. „An den Brennpunkten besonders schwerer Kämpfe sind unsere vordersten Abwehrlinien mit Leichen russischer Soldaten praktisch überhäuft. Und diese Leichen, diese Körper, werden von niemandem geborgen.“

„Ich möchte von den Bürgern Russlands wissen: Was hat man Ihnen in diesen Jahren getan, dass Sie Ihre Verluste nicht bemerkt haben? Das sind 14.000 Mütter, 14.000 Väter, Ehefrauen, Kinder, Verwandte, Freunde – und Ihnen fällt das nicht auf?“ sagte Selenskyj in der Nacht zum Sonntag. Die Zahl der getöteten russischen Soldaten belaufe sich auf über 14.000.

In Charkiw im Osten der Ukraine gab es einen weiteren Angriff auf ein mehrstöckiges Wohnhaus. Nach Behördenangaben seien dabei mindestens fünf Menschen getötet worden, darunter auch ein 9-jähriger Junge.

Aus Mariupol sollen Tausende Menschen zur Ausreise nach Russland gezwungen worden sein, wie der Stadtrat laut der Nachrichtenagentur Reuters den russischen Besatzern vorwirft. Russland habe illegal Menschen aus dem Livoberezhniy-Viertel und aus der Notunterkunft im Gebäude des Sportvereins entführt. Dort hätten sich mehr als tausend Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder versteckt gehalten.

Das Verteidigungsministerium Russlands spricht dagegen nur von „Flüchtenden“, die seit Dienstag in Russland ankommen. Reuters berichtet bisher von keiner Antwort auf die Vorwürfe des Stadtrats von Mariupol.

Update vom 19. März 2022 um 12:37 Uhr: Russland setzt neue Waffe im Ukraine-Krieg ein

Mehreren Medienberichten zufolge hat Russland eine neue Waffe eingesetzt, die bislang im Verlauf des Krieges noch keine Verwendung fand: die Hyperschallrakete „Kinschal“ (Dolch). Damit soll nach Angaben aus Moskau ein Raketenarsenal im Gebiet Iwano-Frankiwsk zerstört worden sein. Am Freitag sei das Depot zerstört worden, wie Igor Konoschenkow, Generalmajor und Sprecher des russischen Verteidungsministeriums, am Samstag verlauten lässt.

Nach russischen Angaben können die „Kinschal“-Raketen Ziele in bis zu 2.000 Kilometern Entfernung treffen und dabei alle Luftabwehrysysteme umgehen. Laut dem Focus übertreffen die Raketen mehrfach die Schallgeschwindigkeit und fliegen mit über drei Kilometern pro Sekunde.

Die Ukraine meldet derweil, dass das Stahlwerk Azovstal in Mariupol zerstört worden sei. Das Stahlwerk ist eines der größten Europa. Vadym Denysenko, Berater des ukrainischen Innenministeriums: „Wir haben diesen Wirtschaftsriesen verloren.“

Weiteren hat mehreren Berichten zufolge die ukrainische Armee den fünften russischen General seit Beginn des Krieges getötet. Generalleutnant Andreij Mordwitschew soll im Süden der Ukraine getötet worden sein. Allerdings ist diese Angabe noch nicht verifiziert.

In Vororten der südostukrainischen Stadt Saporischja sind außerdem am Freitg neun Menschen durch Beschuss gestorben, wie die Stadtregierung meldet. Vizebürgermeister Anatolii Kurtiew spricht von 17 weiteren Verletzten.

Update vom 19. März 2022 um 07:58 Uhr: Schwere Kämpfe um Flughafen Cherson – Angriffsziele in Deutschland?

Der Krieg in der Ukraine geht weiter. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj bemüht sich nach wie vor um „sinnvolle Verhandlungen“ mit Russland. In einer Videobotschaft am späten Freitagabend sprach Selenskyj davon, „über Frieden und Sicherheit für die Ukraine“ führen zu wollen. Ehrliche Verhandlungen und ohne Verzögerungen seien die einzige Chance für Russland, seinen Schaden durch eigene Fehler zu verringern. Russland werde sonst ernsthafte Verluste erleiden.

Beinahe täglich finden seit dem 28. Februar Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine statt. Russland spricht von erkennbaren Kompromissen, vor allem, wenn es um den Neutralitätsstatus der Ukraine geht. Diese kann Kiew jedoch nicht teilen und sieht keine größeren Fortschritte.

Schwere Kämpfe gibt es unterdessen am Flughafen Tschornobajewka bei Cherson im Süden. Olexij Arestowitsch, Berater des Büroleiters von Präsident Selenskyj, schrieb auf Facebook, dass man die russischen Truppen dort wieder getroffen habe. Man habe diesen dort bereits sechs mal schwere Verluste zugefügt, nachdem man sie überwältigt hatte. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Informationen nicht.

Einem Bericht des Focus zufolge soll der russische Militärgeheimdienst GRU potenzielle Angriffsziele in Deutschland ausspionieren. Möglicherweise soll die Bundesnetzagentur in der Gemeinde Markersdorf im Landkreis Görlitz ein Ziel sein. Hierauf habe man Hinweise im Gepäck einer russischen Sabotage-Einheit gefunden, die vor etwa zwei Wochen in der Ukraine gefasst wurde. Das Bundesamt für Verfassungsschutz untersuche derzeit ernstzunehmende Hinweise auf Objekte in Berlin und Sachsen, die im Kriegsfall von Spezialkräften der russischen Armee attackiert werden könnten, schreibt der Focus.

Weiter könnten diese Angriffe als Sabotagen der Telekommunikation sowie der Energieversorgung wie Strom und Gas ausgelegt sein.

Update vom 18. März 2022 um 07:20 Uhr: Russland wirft Ukraine Angriffe vor – Vormarsch auf Kiew geht weiter

Russland wirft der ukrainischen Armee vor, binnen 24 Stunden fünfmal auf insgesamt fünf Siedlungen der selbsternannten Volksrepublik Luhansk geschossen zu haben. Das berichtet die staatliche russische Agentur Tass. Eine Metallfabrik sei dabei beschädigt worden, sowie 18 Häuser und eine Vorschule.

Die ukrainischen Truppen sind derweil nach eigenen Angaben damit beschäftigt, den russischen Vormarsch auf Kiew zu stoppen, wie aus einem Bericht der Tagesschau hervorgeht. Demnach sei die Lage zwar schwierig aber kontrollierbar. Die WHO meldete insgesamt 43 Angriffe auf ukrainische Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen seit Beginn der russischen Invasion.

Update vom 17. März 2022 um 20:32 Uhr: Russische Truppen setzen völkerrechtswidrige Streumunition ein – 80 Prozent aller Wohnhäuser in Mariupol zerstört

In der schwer umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach ukrainischen Angaben ungefähr 80 Prozent der Wohnungen zerstört. Davon sind wiederum 30 Prozent nicht wieder aufzubauen. Auf Telegram teilte Mariupols Stadtrat mit, dass täglich bis zu 100 Bomben auf die Stadt geworfen werden würden. Etwa 30.000 Zivilisten seien bisher aus der Stadt geflohen.

Bereits mehrfach sollen russische Truppen völkerrechtswidrige Streumunition eingesetzt haben, wie die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtet. Am Sonntag, 13. März 2022, seien neuen Zivilisten getötet worden, die an einem Geldautomaten in Mariupol Schlange standen.

Update vom 17. März 2022 um 07:33 Uhr: Theater mit über 1.000 Menschen bombardiert

Am Mittwochabend soll in Mariupol ein Bombenangriff auf das „Drama-Theater“ stattgefunden haben. Zunächst hieß es, es seien hunderte Zivilisten betroffen, doch nun gibt es genauere Infos, die sich allerdings nicht unabhängig prüfen lassen.

Ukrainischen Angaben zufolge haben in dem Theater mehr als 1.000 Menschen Schutz gesucht. Über Todesopfer wurde bisher noch keine Aussage gemacht. Russland und Ukraine geben sich gegenseitig die Schuld an dem Anschlag. Auf Telegram schreibt der Stadtrat „Wir werden das niemals verzeihen.“

Wie auf Satellitenbildern in den sozialen Medien zu sehen sein soll, stand auf dem Boden vor dem Theater das Wort „Kinder“ geschrieben. Außenminister Dmytro Kuleba bezeichnete den Anschlag auf Twitter als „weiteres entsetzliches Kriegsverbrechen in Mariupol (…) Die Russen müssen gewusst haben, dass dies ein ziviler Unterschlupf war.“ Auf Twitter kursiert die Behauptung, der Schriftzug hätte russischen Angreifern als Hinweis zur Zielerfassung gedient.

In der Region Cherson steht es derzeit ebenfalls extrem schlecht um die Bevölkerung. Ljudmyla Denisowa, Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, berichtet von starkem Medikamenten- und Nahrungsmittelmangel, die aus der vorübergehenden Besatzung resultiere. Man könne aufgrund des aggressiven Vorgehens und des Beschusses der russischen Besatzer keine Waren aus anderen Regionen der Ukraine liefern.

Am 11. März wurde der Bürgermeister der Stadt Melitopol entführt. Ukrainischen Angaben zufolge soll dieser nun freigelassen worden sein – im Austausch gegen neun junge russische Soldaten im Alter von 20 und 21 Jahren. Die Informationen kommen von der Sprecherin des ukrainischen Präsidialamtes. Auf Telegram war zuvor ein Video veröffentlicht worden, in dem Ukraine-Präsident Selenskyj mit dem Bürgermeister telefoniert.

Update vom 16. März 2022 um 19:25 Uhr: Russische Truppen bombardieren Theater voller Zivilisten – Ukraine nimmt 1.000 Soldaten gefangen

Nach ukrainischen Angaben haben russische Einheiten ein Theater in der Hafenstadt Mariupol bombardiert. Darin sollen sich Hunderte Zivilisten aufgehalten haben. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sprach auf Twitter von einem „heftigen russischen Angriff auf das Drama-Theater, wo sich Hunderte unschuldiger Zivilisten versteckt haben.“ Das Gebäude soll vollständig zerstört worden sein. Angaben zu Opferzahlen wurden bislang keine gemacht.

Präsident Wolodymyr Selenskyj gab laut einem Bericht der Tagesschau an, die Ukraine habe bislang etwa 1000 russische Soldaten gefangen genommen.

Update vom 16. März 2022 um 13:18 Uhr: Selenskyj lehnt Neutralitätsmodell ab

Die im Ukraine-Konflikt derzeit diskutierte Neutralität der Ukraine, nach dem Vorbild Schwedens und Österreichs, wurde bei den Friedensverhandlungen am Mittwoch als Kompromisslösung zur potentiellen Beendung des Krieges diskutiert. Russlands Außenminister Sergej Lawrow und Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigten dies laut mehreren Medienberichten.

Jetzt macht die Ukraine dem jedoch einen Strich durch die Rechnung Mychailo Podoljak, Berater von Ukraine-Präsident Selenskyj, wies eine derartige Neutralität umgehend zurück, heißt es auf Merkur.de. Man fordere „absolute Sicherheitsgarantien“ und die Ukraine befinde sich derzeit „in einem direkten Kriegszustand“ mit Russland. Es könne daher nur ein ukrainisches Modell sein, dessen Unterzeichner sich verpflichten, „im Falle einer Aggression auf Seiten der Ukraine zu intervenieren.“

Update vom 16. März 2022 um 12:41 Uhr: Lawrow zu Friedensverhandlungen zwischen Russland und Ukraine

Während immer noch täglich Nachrichten über Raketenangriffe und Tote in den Kriegsgebieten in der Ukraine nach außen dringen, gibt es anscheinend in den Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, die am Mittwoch stattfinden, eine überraschende Wende.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow spricht gegenüber dem Sender der russischen Zeitung RBK von Chancen auf einen möglichen Kompromiss zwischen den beiden Nationen. Die Gespräche seien aus offensichtlichen Gründen nicht einfach, aber es gebe bereits konkrete Formulierungen, die „meiner Meinung nach kurz vor der Einigung stehen“, so Lawror. Es gehe dabei darum, dass sich die Ukraine für neutral erklären solle. Über diesen Punkt gebe es laut dem Außenminister jetzt ernsthafte Diskussionen in Verbindung mit Sicherheitsgarantien. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet außerdem, dass Russland einen „Kompromiss“ zur Neutralität der Ukraine für möglich halte.

Wie mehrere Medien berichten, würde ein solcher neutraler Status bedeuten, dass die Ukraine nicht der Nato beitreten würde. Am Dienstag verkündete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits, dass man „anerkennen“ müsse, dem Bündnis nicht beitreten zu können. Dem Münchner Merkur zufolge sieht Russland die Nato als existenzielle Bedrohung an.

Update vom 16. März 2022 um 07:31 Uhr: Vermutliche Geiselnahme in einer Klinik – Gespräche zwischen Russland und Ukraine gehen am Mittwoch weiter

Aktuell sollen sich noch etwa 300.000 Einwohner in der belagerten Stadt Mariupol befinden. Rund 20.000 soll am Dienstag über einen Fluchtkorridot gelungen sein, zu fliehen. Seit Tagen gibt es dort keinen Strom und kein fließendes Wasser. Medienberichten zufolge halten außerdem russische Soldaten Angestellte eines städtischen Krankenhauses und 400 Anwohner in der Klinik als Geiseln. Diese Informationen sei bisher allerdings noch nicht unabhängig zu bestätigen.

Einem Bericht von CNN zufolge wurden mehrere russische Militärhubschrauber am Dienstag auf dem Flughafen von Cherson zerstört. Das zeigen Drohnen- und Satellitenaufnahmen. Mindestens drei Hubschrauber sollen zerstört worden sein. Militärfahrzeuge in der Nähe seien ebenfalls getroffen worden.

Weiter berichtet CNN von mehreren Explosionen in den Vororten von Kiew in der Nacht zum Mittwoch, inklusive Luftalarm in der Hauptstadt. Die ersten Explosionen sollen schon nach Einbruch der Dunkelheit zu hören gewesen sein.

Der ukrainische Generalstab informierte derweil, dass Russland bereits bis zu 40 Prozent seiner Einheiten seit Kriegsbeginn am 24. Februar verloren habe. Eine konkrete Zahl wurde nicht genannt und die Informationen lassen sich ebenfalls nicht unabhängig prüfen. Die Truppen seien entweder vollständig zerschlagen worden oder hätten, so der Generalstab, ihre Kampfkraft verloren.

Am heutigen Mittwoch ist eine erneute Aussprache zwischen Vertretern der Ukraine und Russland angesetzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Forderungen Russland für eine Waffenruhe mittlerweile als realistischer an als zu Beginn des Krieges. Das sagte er in einer Videobotschaft zum Mittwoch. Auch Selenskyjs Berater Ihor Showkwa sieht Fortschritte bei den Verhandlungen. Der Verhandlungsprozess sei zwar zäh und von fundamentalen Gegensätzen gesät, aber es gebe Raum für Kompromisse. Russland setze aktuell einen etwas anderen Ton an, nachdem man in den ersten Verhandlungsrunden nicht einmal bereit gewesen sei, Ukraines Positionen anzuhören, sondern nur Ultimaten gestellt habe.

Update vom 15. März 2022 um 19:08 Uhr Klitschko verhängt Ausgangssperre für Kiew

Aufgrund weiterer schwerer Angriffe in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat Bürgermeister Vitali Klitschko jetzt eine Ausgangssperre verhängt. Seit 19 Uhr am heutigen Dienstag bis Donnerstagmorgen um 6 Uhr dürfen die Einwohner Kiews nur ihre Häuser und Wohnungen verlassen, um sich in Schutzräume und Bunker zu begeben, oder wenn sie über einen Sonderausweis verfügen.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg informierte darüber, dass als Antwort auf den Russland-Ukraine-Krieg mittlerweile mehrere Hunderttausend Soldaten aus den Bündnisstaaten in erhöhter Alarmbereitschaft stünden. Am Dienstag teilte er in Brüssel mit, dass sich darunter rund 100.000 US-Soldaten in Europa und etwa 40.000 Soldaten unter direktem Nato-Kommando befänden. Weiter unterstützt würden die Soldaten von Luft- und Seestreitkräften und von der Luftabwehr.

Stoltenberg sagte weiter am Dienstagabend, die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten würden sich in der kommenden Woche zu einem Sondergipfel zu Russlands Krieg gegen die Ukraine treffen. Am 24. März solle das Treffen in der Bündniszentrale in Brüssel organisiert werden, heißt es von Stoltenberg.

Update vom 15. März 2022 um 07:20 Uhr: Ukrainisches Militär wehrt russischen Angriff ab – Explosionen erschüttern Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt toben weiter schwere Kämpfe. In der nacht ereigneten sich schwere Explosionen, wie aus einem Bericht der Tagesschau hervorgeht. So soll es laut AFP mindestens drei schwere Detonationen und eine Rauchsäule über der Stadt gegeben haben.

Auch die Hafenstadt Mariupol bleibt weiter schwer umkämpft. Ukrainischen Angaben zufolge habe man einen Angriff russischer Streitkräfte abwehren können. Russland belagert die Hafenstadt seit etwa anderthalb Wochen. Hiflskonvois mit Medikamenten und Nahrungsmitteln für die Bevölkerung geraten regelmäßig unter Beschuss. Mehr als 2.500 Bürger seien bereits ums Leben gekommen. Mehrere hunderttausend Menschen müssen derweil ohne Strom, Wasser und Wärme auskommen.

Update vom 14. März 2022 um 19:02 Uhr: Verhandlungen um Waffenstillstand unterbrochen – Explosionen in der Nähe des AKW Saporischschja

Immer wieder gibt es besorgniserregende Meldungen um Atomkraftwerke aus der Ukraine. So auch am heutigen Montag. Laut dem ukrainischen Atomkraftbetreiber Enerhoatom sollen russische Truppen Teile eines Munitionslagers in der Nähe besetzten Atomkraftwerks Saporischschja gesprengt haben. Dadurch habe es eine Explosion bei der Ruine eines Militärausbildungsplatzes geben. Eine Stellungnahme des Kreml suche man Medienberichten zufolge bisher vergeblich. Enerhoatom teilt derweil mit, dass das Personal im Kraftwerk nicht im Dienst sei. Allerdings gebe es keine Informationen darüber, ob sich die Strahlenbelastung durch den Vorfall verändert habe.

inFranken zufolge sei es bei dem AKW Saporischschja jüngst nicht klar gewesen, wer für Betrieb und Sicherheit verantwortlich ist. Der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA habe Enerhoatom gemeldet, dass das AKW unter der Kontrolle des Befehlshaber der russischen Streitkräfte sei, was der russische Staatskonzern Rosatom jedoch dementiert habe.

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak schrieb inzwischen auf Twitter, dass es eine „technische Pause“ bei den Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau geben werde. Am Dienstag sollen diese fortgeführt werden. Die technische Pause werde dazu dienen, Details in den Arbeitsgruppen zu klären.

Trotz der Friedensverhandlungen gab es am Montagvormittag einen weiteren Raketenangriff – diesmal auf die Großstadt Donezk. Dabei soll es 20 Tote gegeben haben, unter anderem auch Kinder. Zwei weitere Tote in der Hauptstadt Kiew meldet das Portal Kyiv Independent.

Update vom 14. März 2022 um 07:15 Uhr: Luftschutzsirenen heulen in der Nacht – Ukraine erwartet weitere Offensiven

In den ukrainischen Städten Kiew, Lwiw und Odessa heulten am frühen Montagmorgen, 13. März 2022, die Luftschutzsirenen, wie aus einem Bericht der Tagesschau hervorgeht. Die Regierung erwartet weitere russische Angriffe aus der Luft. Laut den Kiewer Behörden werden nun Lebensmittel gesammelt, um die kommenden zwei Wochen überstehen zu können.

Der ukrainische Präsident Selenskyj besteht auf direkte Gespräche mit dem russischen Präsidenten Putin. „Unsere Delegation hat eine klare Aufgabe – alles zu tun, um ein Treffen der Präsidenten zu ermöglichen“, so Selenskyj in einer Videoansprache vom Sonntagabend, 13. März 2022.

Der ukrainische Generalstab erwartet derweil weitere russische Offensiven gegen die Ukraine. Nach Neugruppierungen der russischen Streitkräfte erwarten die Ukrainer nun vermehrte Kämpfe.

Update vom 13. März 2022 um 14:24 Uhr: Viele Tote und Verletzte nach Raketenangriff bei polnischer Grenze

Der Gouverneur des westukrainischen Gebiets Lwiw (Lemberg), Maxym Kosyzkyj, teilte nun auf Facebook mit, dass es einen russischen Angriff auf einen Militärübungsplatz nahe der polnischen Grenze gegeben habe. Nach offiziellen Angaben seien hier mindestens 35 Menschen getötet worden. 134 weitere seien verletzt worden und würden in Kliniken behandelt. Die Brände auf dem Gelände seien alle gegen Mittag gelöscht worden.

Einem Bericht von inFranken zufolge sei der Angriff bei Lwiw besonders brisant, da sich in der Stadt viele Flüchtlinge sammeln. Derzeit gebe es keine Informationen darüber, ob auch Ausländer unter den Opfern waren. Bei dem betroffenen Übungsplatz handle es sich um den Übungsplatz Jaworiw, der nur rund 15 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt liegt. Dort seien laut inFranken vor dem Krieg auch viele Nato-Ausbilder aktiv gewesen. Gouverneur Kosyzkyj zufolge seien mehr als 30 Raketen abgefeuert worden.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow sagte außerdem auf seinem Twitter-Account, dass es sich bei dem Angriff um eine neue terroristische Attacke auf Frieden und Sicherheit in der Nähe der Grenze von EU und Nato handle. Dabei forderte Resnikow die Nato einmal mehr dazu auf, über der Ukraine eine Flugverbotszone einzurichten.

Update vom 13. März 2022 um 08:14 Uhr: Erste Explosionen im Westen des Landes

Mehreren Medienberichten zufolge ist es nach zwei Wochen im Russland-Ukraine-Krieg zu Explosionen in der westukrainischen Metropole Lwiw gekommen. In der Stadt wurde der Luftalarm ausgelöst. Aktuell ist noch unklar, welches Ziel die Angriffe verfolgten. Mögliche Ziele wären ein Flughafen südwestlich von Lwiw und eine ukrainische Militärbasis an der polnischen Grenze. Die Menschen wurden derweil aufgerufen, in Notunterkünften zu bleiben.

Ukraines Präsident Wolodomyr Selenskyj sprach weiterhin denen, die Russland in dem Krieg unterstützen, oder damit kollaborieren, eine Drohung aus. In einer in der Nacht veröffentlichten Videobotschaft sagte er, man unterschreibe sein eigenes Urteil, wenn man sich von Angeboten der russischen Besatzer in Versuchung geführt sehe. Dieses Urteil lautet, „mehr als 12.000 Besatzern zu folgen, die nicht rechtzeitig verstehen konnten, warum die Ukraine nicht angegriffen werden sollte.“

Mehr als 12.000 russische Soldaten seien nach Informationen der Ukraine in dem Krieg getötet worden. Unabhängig geprüft werden könnten diese Informationen jedoch nicht, schreibt der Focus.

Vor internationelen Journalisten in Kiew sagte Selenskyj weiter, dass der hartnäckige militärische Widerstand der Ukrainer Wirkung zeige: „Jetzt haben sie begonnen, über etwas zu reden und nicht einfach Ultimaten zu stellen.“ Nach eigenen Worten sei der Präsident zufrieden, weil Moskau sich zum Dialog bereit zeige – zum ersten Mal seit über zwei Jahren.

In der ostukrainischen Stadt Swjatohirsk in der Region Donezk soll es nach ukrainischen Berichten zu Schäden im Himmelfahrtskloster gekommen sein. Eine Fliegerbombe sei rund 50 Meter vom Eingang des Klosters entfernt detoniert. Das schreibt die Internet-Zeitung Ukrajinska Prawda. Zu Verletzungen ist derzeit nichts bekannt, allerdings seien durch die Druckwelle Fenster und kirchliche Einrichtungen zerstört worden.

Update von Samstag, 12. März 2022, um 18:55 Uhr: 1.300 ukrainische Soldaten getötet – russische Armee zerstört weitere 79 Militäranlagen

Russland habe 79 Militäranlagen zerstört, sagte Igor Konaschenkow, der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, laut einem Bericht der Tagesschau. Zudem seien Luftangriffe auf Treibstoffdepots und Munitionslager geflogen worden.

Ukrainischen Angaben zufolge seien seit dem Beginn der Konflikte etwa 1.300 ukrainische Soldaten ums Leben gekommen. Allerdings zeigten die Gespräche mit Putin positive Entwicklungen, so Präsident Selenskyj auf Twitter.

Update von Samstag, 12. März 2022, um 08:25 Uhr: Russische Soldaten belagern ukrainische Hauptstadt – Satellitenbilder lassen Schreckliches erahnen

Aus der gesamten Ukraine werden weiterhin viele Angriffe durch russische Truppen gemeldet. Die Kämpfe um die Hauptstadt Kiew intensivieren sich. Der Präsidentenberater Podoljak spricht inzwischen von einem „Belagerungszustand“, wie aus einem Bericht der Tagesschau hervorgeht.

Die Schlachten an der nördlichen Stadtgrenze bei Sasymja verliefen jedoch erfolgreich, wie der ukrainische Generalstab bei Facebook vermeldete. Allerdings würden Satellitenbilder zeigen, dass russische Soldaten sich weiter auf dem Vormarsch nach Kiew befinden. Auch habe die Zahl der Luftangriffe in den letzten Tagen zugenommen. Es ist demnach mit einer weiteren Zunahme der Kämpfe zu rechnen.

Update vom 11. März 2022 um 20:50 Uhr: Russland setzt verstärkt auf Luftangriffe – UN-Sicherheitsrat streitet über Biowaffen

Russland wirft der Ukraine und den Vereinigten Staaten vor, Biowaffen zu entwickeln. Angeblich lägen der russischen Regierung Dokumente vor, die bestätigen würden, dass es mindestens 30 biologische Labore in der Ukraine gäbe, wie Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja laut einem Bericht der Tagesschau sagte. Die Labore seien für Erreger von Milzbrand, Cholera und anderen tödlichen Krankheiten genutzt worden, heißt es weiter. Die USA wiesen die Vorwürfe zurück und warnten zugleich vor einem russischen Biowaffen-Angriff.

In der Ukraine kommt es derweil vermehrt zu russischen Angriffen aus der Luft, wie aus einem Bericht der Tagesschau hervorgeht. Das russische Verteidigungsministerium habe mitgeteilt, dass in der Nacht zum Freitag, 11. März 2022, Luftwaffenstützpunkte in der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk und im nordwestlichen Luzk zerstört worden.

Update vom 11. März 2022 um 07:39 Uhr: Russische Vorstöße in die Ukraine: das geschah in der Nacht zum Freitag

Wie mehrere Medien berichten, gab es in der Nacht zum Freitag weitere Vorstöße von russischer Seite auf mehrere wichtige ukrainische Städte. In einem auf Facebook veröffentlichten Video des Generalstabs heißt es, Russland wolle im Norden in die Stadt Tschernihiw vordringen. Im Osten gerät Charkiw weiter in Bedrängnis. Nach eigenen Angaben könne die ukrainische Armee diese Angriffe allerdings bremsen.

Auch um die Hauptstadt Kiew, so ein ranghoher US-Verteidigungsbeamter, werde sich Russland weiter bemühen, indem man, wie auch bei den anderen Städten, versuche, einzukreisen und zu umzingeln.

In den letzten zwei Tagen wurden aus umkämpften Städten fast 100.000 Menschen evakuiert, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft mitteilt. Die Vereinten Nationen schätzen derweil die Anzahl der Menschen, die die Ukraine bisher insgesamt verlassen haben, auf 2,3 Millionen.

Am Freitagmorgen gibt es außerdem Berichte von weiteren Luftangriffen auf zivile Ziele. In der bisher von größeren Angriffen verschonten Stadt Dnipro soll es drei Luftangriffe gegeben haben – auf einen Kindergarten, ein Apartmenthaus und eine zweistöckige Schuhfabrik. Nach Angaben des Rettungsdienstes sei dabei eine Person ums Leben gekommen.

Update vom 10. März 2022 um 20:18 Uhr: Mariupol weiter unter Beschuss – Angriff auf Kinderkrankenhaus fordert Tote und viele Verletzte

Immer noch ist die ukrainische Hafenstadt Mariupol hart umkämpft. Ukrainischen Angaben zufolge sei bislang keinem Zivilisten die Flucht aus der Stadt gelungen. Ein erneuter Versuch, die Bewohner aus der Gefahrenzone zu bringen scheiterte, wie aus einem Bericht der Tagesschau hervorgeht.

Die Stadt stand laut eines Telegram-Posts eines Stadtrats auch am Donnerstag, 10. März 2022, unter starkem Beschuss, obwohl ein Fluchtkorridor aus der Stadt heraus geöffnet hätte werden sollen. Den Angriff auf ein Kinderkrankenhaus in der Stadt streitet Russland weiterhin ab und spricht von „Fake News“. Die Ukraine hingegen meldet drei Tote, unter denen sich auch ein Kind befinden soll. Außerdem wurden 17 weitere Menschen bei dem Angriff auf die Einrichtung verletzt.

Update vom 10. März 2022 um 07:35 Uhr: Ukraine unter Beschuss: Gespräch zwischen Außenministern

Auch in der Nacht kam es wieder zu russischen Angriffen auf die Ukraine. Mehrere Städte meldeten Raketenbeschuss durch die russische Armee. Dabei soll es Luftangriffe auf die Umgebung von Sumy gegeben haben, wovon auch Wohngebiete und eine Gasleitung betroffen waren, heißt es von Behörden.

Nach Angaben der ukrainischen Armee habe Russland in der Nacht weiter versucht, nach Kiew und Mykolajiw im Süden vorzustoßen. In der Hauptstadt habe es Fliegeralarm gegeben. Weiter sei in der Region um Charkiw gekämpft worden. Es heißt jedoch, dass man „die russische Offensive gebremst“ habe.

Nach dem Angriff auf eine Geburtsklinik am gestrigen Mittwoch sprach Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer TV-Ansprache von einem „Völkermord an den Ukrainern“, der im Rahmen des Krieges derzeit stattfinde. Auf das Krankenhaus seien laut dem Stadtrat von Mariupol mehrere Bomben abgeworfen worden. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters sagte ein Kreml-Sprecher, dass nicht auf zivile Ziele geschossen werde.

Am Donnerstagmorgen soll es ein Gespräch zwischen den Außenministern der Ukraine, Dmytro Koleba, und Russlands, Sergej Lawrow, geben. Thema dieses ersten hochrangigen Gesprächs seit Kriegsbeginn werden Medienberichten zufolge Optionen für ein Ende des Krieges sein. Das Treffen findet in Antalya in der Türkei statt. Auch der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sowie der Chef der internationalen Atomenergiebehörde Rafael Grossi werden vor Ort sein.

Update vom 09. März 2022 um 19:19 Uhr: Geburtsklinik in Mariupol beschossen – Kinder liegen unter Trümmern begraben

Laut ukrainischen Angaben haben russische Streitkräfte ein Kinderkrankenhaus  mitsamt Entbindungsstation angegriffen. Dies geht aus mehreren Medienberichten übereinstimmend hervor. Das Krankenhaus habe dabei „kolossale Schäden“ erlitten, wie der Stadtrat Mariupols auf Twitter schrieb.

Der ukrainische Präsident Selenskyj schrieb in einem Tweet, dass sich immer noch Kinder unter den Trümmern des Krankenhauses befänden. Er bezeichnete den Angriff als eine Gräueltat. Selenskyj veröffentlichte weiterhin ein Video, dass verwüstete Teile des Krankenhauses zeigen soll. Laut einem Bericht der Tagesschau sollen 17 Menschen bei dem Angriff auf das Krankenhaus verletzt worden sein, darunter auch Frauen in den Wehen. Moskau streitet hingegen weiter ab, zivile Ziele anzugreifen.

Update vom 09. März 2022 um 17:40 Uhr: Scholz und Putin telefonieren – UN verzeichnet 140.000 Flüchtlinge binnen 24 Stunden

Bundeskanzler Scholz (SPD) und der russische Präsident Wladimir Putin haben erneut miteinander telefoniert, wie aus einem Bericht der Tagesschau hervorgeht. Der Kreml erklärte, dass es dabei um die „diplomatischen Bemühungen“ rund um den Ukraine-Konflikt gegangen sei. Insbesondere humanitäre Versorgungskorridore seien ein Thema gewesen, welches zum wiederholten Male zur Sprache gekommen sei.

Derweil ist die Zahl der flüchtigen Menschen aus der Ukraine stark wachsend. Das UN-Flüchtlingswerk UNHCR meldete laut einem Bericht der Tagesschau mehr als 140.000 Flüchtlinge, die in den Nachbarländern der Ukraine angekommen sind.

Update vom 09. März 2022 um 09:10 Uhr: Luftalarm in Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew gab es nach Angaben von tagesschau.de am Mittwochmorgen einen Luftalarm. Der Leiter der Regionalverwaltung, Oleksij Kuleba, in Kiew erklärte, dass Menschen so schnell wie möglich in Schutzbunker gehen sollen. Es würde die Gefahr von Raketenangriffen bestehen.

Update vom 09. März 2022 um 08:50 Uhr: Kein Kontakt zu Tschernobyl

Die Internationale Atomenergiebehörde hat keine Verbindung mehr zu den Überwachungsgeräten der ukrainischen Atomruine Tschernobyl. Das berichtet die Tagesschau.

Die Überwachungssysteme der Atomruine übermittelten inzwischen keine Daten mehr an die internationale Atomenergiebehörde (IAEA), wie deren Chef Rafael Grossi mitteilte. Der IAEA-Chef habe nach Tagesschau-Angaben darauf hingewiesen, „dass die Datenfernübertragung der im Kernkraftwerk Tschernobyl installierten Überwachungssysteme ausgefallen ist“, erklärte die Behörde in Wien. Mit diesen Daten solle die Strahlung ermittelt werden.

Update vom 08. März 2022 um 21:10 Uhr: Polen will Kampfflugzeuge über die USA an die Ukraine übergeben – Separatisten rücken bis Mariupol vor

Polen ist laut einem Bericht der Tagesschau dazu bereit, Kampfflugzeuge vom Typ MiG-29 an die USA zu übergeben. Über den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein sollen die Flugzeuge dann der Ukraine zur Verfügung gestellt werden, wie die polnische Regierung erklärte.

Derweil sind prorussische Einheiten in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol weiter auf dem Vormarsch. Dabei soll es sich um Kämpfer aus der selbst ernannten „Volksrepublik Donezk“ handeln. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums sollen russische Truppen die Stadt zwar umkreist haben, jedoch noch nicht in sie vorgedrungen sein.

Update vom 08. März 2022 um 07:39 Uhr: Ukraine tötet russischen General

Wie der militärische Geheimdienst der ukrainischen Streitkräfte meldet, wurde der zweite russische General im Krieg gegen ukrainische Truppen getötet. Dabei soll es sich um den Generalmajor Vitaly Gerasimov handeln. Er sei, zusammen mit anderen Offizieren der russischen Armee, bei Kämpfen in der Nähe von Charkiw getötet worden. Gerasimov ist somit der zweite General nach Andrey Sukhovetskiy, den Russland innerhalb weniger Tage verliert.

Der New York Times zufolge sind im Ukraine-Krieg bisher mehr als 3.000 russische Soldaten ums Leben gekommen. Die Zahlen kommen von konservativen Schätzungen amerikanischer Offizieller.

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj will derweil in der Hauptstadt Kiew bleiben. Am Montag veröffentlichte Selenskyj eine Videobotschaft, in der er verkündet, dass er vor niemandem Angst habe und sich nicht verstecke. Geplant seien weitere Gespräche mit Russland. Außerdem schaffe jeder Tag des Kampfes bessere Bedingungen für die Ukraine.

Am heutigen Dienstag soll ab 10 Uhr eine Waffenruhe durchgeführt werden, wie der russische UN-Botschafter am Montag (Ortszeit) in New York vor dem UN-Sicherheitsrat mit Bezug auf eine Erklärung aus Moskau mitteilte.

In der Nacht zum Dienstag informierte außerdem Dmytro Schywyzkyj, Chef der staatlichen Gebietsverwaltung über mehrere Luftangriffe auf die nordostukrainische Großstadt Sumy. Dabei seien mehr als zehn Menschen gestorben, darunter auch Kinder.

Update vom 07. März 2022 um 18:39 Uhr: Russland greift weiter an

Der Krieg in der Ukraine geht weiter. Laut einer Meldung des ukrainischen Innenministeriums wurden bei einem Luftangriff westlich von Kiew mindestens 13 Zivilisten getötet. Auf dem Gelände einer Großbäckerei in Makariw sei eine Granate zum Einsatz gekommen, die die Todesopfer gefordert habe. Fünf Menschen seien aus den Trümmern gerettet worden. Derzeit sei die Bäckerei nicht in Betrieb.

Der Focus berichtet, dass russische Truppen nordwestlich von Kiew stünden und versuchen, aus westlicher Richtung weiter in die Hauptstadt vorzudringen. Business Insider will derweil herausgefunden haben, dass „hochrangige Nato-Experten“ von einer russischen Übernahme der Ukraine innerhalb einer Woche ausgehen. Russland werde den größten Teil der Ukraine und die Hauptstadt Kiew unter seine Kontrolle bringen.

Weiterhin soll am Montagnachmittag die dritte Gesprächsrunde zwischen Russland und der Ukraine stattgefunden haben. Das melden die russische Nachrichtenagentur Interfax und die ukrainische Nachrichtenseite Nexta. Über die Ergebnisse der Beratungen ist bislang nichts bekannt.

Insgesamt zählen die Vereinten Nationen (UN) bisher 1,7 Millionen Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Die Zahlen kommen von der UN-Flüchtlingshilfsorganisation UNHCR und wurden auf deren Twitter-Account verkündet. Innerhalb eines Tages sind 200.000 Flüchtlinge hinzugekommen. Laut dem Bundesinnenministerium seien bisher 50.294 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland eingereist. Die Zahl könne jedoch aufgrund der fehlenden Grenzkontrollen deutlich höher ausfallen.

Update vom 07. März 2022 um 07.39 Uhr: Das ist in der Nacht passiert

Die Luftangriffe der russischen Armee auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw, wurden in der Nacht zum Montag fortgesetzt. Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten, dass dabei unter anderem ein Sportkomplex einer Universität und andere zivile Gebäude getroffen wurden.

Der ukrainisches Generalstab warnte, dass Moskau seine „Ressourcen für einen Angriff“ auf Kiew sammelt. Russische Einheiten wollten sich zudem einen taktischen Vorteil verschaffen, indem sie die östlichen Außenbezirke Kiews über die Bezirke Browary und Boryspil erreichten, hieß es weiter. Auf Anfahrtswegen nach Kiew habe sich eine recht große Menge an russischer Ausrüstung und Truppen angesammelt, sagte der ukrainische Innenminister. „Wir gehen davon aus, dass der Kampf um Kiew die Schlüsselschlacht der nächsten Tage ist.“

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb auf seinem Telegram-Kanal am Sonntag, dass es Kämpfe nahe Kiew gebe. Die Stadt sammle weiter alle Ressourcen für ihre Verteidigung. Er habe mehrere Kontrollpunkte an der Stadtgrenze besucht, die Sicherheitskräfte seien entschlossen, jeden Angriff abzuwehren.

Die russische Armee belagerte weiterhin den strategisch wichtigen Hafen Mariupol am Asowschen Meer im Südosten des Landes, wo am Sonntag ein zweiter Versuch einer Evakuierung der Zivilbevölkerung gescheitert war. Dort sei die Lage katastrophal, berichtete die Internetzeitung Ukrajinska Prawda unter Berufung auf das Präsidialamt. Das Amt werfe Russland vor, humanitäre Korridore als Vorwand zu benutzen, um die eigenen militärischen Positionen zu stärken. Am Sonntag wurden flüchtende Zivilisten getötet. Bei dem russischen Angriff wurde eine Familie mit zwei Kindern getötet.

Nach Angaben des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU wurde in Charkiw ein Forschungszentrum mit Atommaterial mit Raketenwerfern beschossen. Die Behörde warnte, ein Treffer in dem Forschungsreaktor könne im schlimmsten Fall eine Umweltkatastrophe auslösen. Russland erklärt, dass die Ukraine den Komplex selbst sprengen wollte.

Update vom 06. März 2022 um 19.39 Uhr: Atomkraftwerk unter russischem Befehl

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ist über jüngste Entwicklungen in Europas größtem AKW in der Nähe der ukrainischen Großstadt Saporischschja besorgt. Focus Online berichtet: „Die Ukraine habe der IAEA am Sonntag mitgeteilt, dass das Kernkraftwerk zwar weiterhin durch reguläres Personal betrieben werde, die Werksleitung jedoch nun unter dem Befehl eines Kommandeurs der russischen Streitkräfte stehe, dessen Zustimmung auch für alle Maßnahmen im Zusammenhang mit dem technischen Betrieb der sechs Reaktorblöcke nötig sei. Dies widerspreche dem Sicherheitskonzept bei AKWs, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi.“

Die Kommunikation sei am dortigen AKW eingestellt. Erhöhte Strahlenwerte seien ebenfalls nicht gemessen.

Update vom 06. März 2022 um 19.13 Uhr: Russisches Flugzeug scheinbar abgeschossen

Nach ukrainischen Angaben wurde erneut ein russisches Flugzeug abgeschossen. „Das Flugzeug stürzte in der Nähe von Kulinchi ab“, kommentierte das Portal „Liveuamap“ ein Video auf Twitter. Kulinchi ist ein Stadtteil von Charkiw, wie Focus Online berichtet. Auf dem Video sind nach dem Abschuss jubelnde Menschen zu hören.

Update vom 06. März um 7.49 Uhr: Aktuelle Lage in der Ukraine

Die ukrainische Hafenstadt Mariupol meldet dramatische Zustände. Zudem rücken russische Truppen weiter auf die Hauptstadt Kiew und andere Städte vor, wie der ukrainische Generalstab am Sonntagmorgen (06. März 2022) erklärte. Präsident Wolodymyr Selenskyj rief die Ukrainer erneut zum Widerstand auf. Mastercard und Visa kappen internationale Kreditkartenzahlungen mit Russland.

Der ukrainische Generalstab erklärte, der Hauptfokus der seit dem 24. Februar laufenden russischen Offensive sei die Umzingelung der Städte Kiew, Charkiw im Osten und Mykolajiw im Süden. Russische Einheiten versuchten, in die südwestlichen Außenbezirke von Kiew einzudringen. Zudem näherten sie sich der Autobahn von der Kiewer Vorstadt Browary nach Boryspil, wo der internationale Flughafen Kiews liegt. Nach Einschätzung der ukrainischen Armee plant Russland, den Damm des Wasserkraftwerks Kaniw rund 150 Kilometer südlich von Kiew am Fluss Dnipro einzunehmen.

Update vom 05. März 2022 um 18.21 Uhr: Selenskyj braucht Flugzeuge

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj richtete am Samstag einen „verzweifelten Appell“ an die US-Senatoren. Die USA sollen mehr Flugzeuge schicken, um das Land im Kampf gegen die russische Invasion zu unterstützen. Selenskyj äußerte diese Bitte in einem Telefonat, an dem mehr als 300 Personen teilnahmen. Bei dem Gespräch waren nach Informationen der Nachrichtenagentur „Associated Press“ Senatoren, einige Abgeordnete des Repräsentantenhauses und deren Mitarbeiter.

Der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, sagte in einer anschließenden Erklärung, Selenskyj habe „verzweifelt darum gebeten, dass osteuropäische Länder der Ukraine Flugzeuge aus russischer Produktion zur Verfügung stellen“. Und weiter: „Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um der Regierung zu helfen, den Transfer dieser Flugzeuge zu erleichtern.“

Update vom 05 März 2022 um 18.01 Uhr: Russlang greift wieder an

Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge seine Angriffe auf die ukrainische Großstadt Mariupol und die Stadt Wolnowacha fortgesetzt. Die Kampfhandlungen seien um 16.00 Uhr (MEZ) nach einer mehrstündigen Feuerpause fortgesetzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau nach Angaben der Agentur Interfax mit. Die ukrainische Seite hatte Russland zuvor Verstöße gegen die vereinbarte Feuerpause vorgeworfen.

Update vo 05. März 2022 um 14.37 Uhr: Ukrainer kehren in Krieg zurück

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexii Resnikow teilte am Samstag auf Twitter mit, dass bislang mehr als 66.000 Ukrainer in ihr Land zurückgekehrt sind, um gegen Russland zu kämpfen. „So viele Männer sind in diesem Moment aus dem Ausland zurückgekehrt, um ihr Land gegen die Horde zu verteidigen“, twitterte Resnikow. „Das sind weitere zwölf Kampfbrigaden und motivierte Brigaden! Ukrainer, wir sind unbesiegbar.“

Weiter soll Russland die Feuerpause nicht einhalten: „Die Russen bombardieren uns weiterhin und setzen ihre Artillerie ein. Das ist verrückt“, sagte der stellvertretende Bürgermeister von Mariupol dem Nachrichtensender BBC. „Es gibt keine Waffenruhe in Mariupol, auch nicht entlang der ganzen Route. Unsere Zivilisten sind bereit zu fliehen, aber sie können unter Beschuss nicht entkommen,“ heißt es weiter.

Bis zu 200.000 Menschen sollen in dem huanitären Korridor die Stadt verlassen melden mehrere internationale Medien.

Update vom 05. März 2022 um 8.37 Uhr: Feuerpause für humanitären Korridor

Das russische Militär hat eine Feuerpause für humanitäre Korridore in der ukrainischen Großstadt Mariupol und für die Stadt Wolnowacha angeordnet. Die Einstellung des Feuers trete um 8 Uhr (MEZ) in Kraft, damit Zivilisten die eingekesselten Städte verlassen könnten. Das erklärte das russische Verteidigungsministerium am Samstag (5. März 2022) nach Informationen der Agentur Interfax. „Die humanitären Korridore und Wege raus sind mit der ukrainischen Seite abgestimmt“, teilte das Ministerium in Moskau mit.

Am Donnerstag hatten sich eine russische und eine ukrainische Delegation bei Verhandlungen im Westen von Belarus auf humanitäre Korridore in besonders umkämpften Gebieten der Ukraine verständigt. Beide Parteien warfen sich bisher vor, Korridore zu verhindern.

Update vom 04. März 2022 um 16.23 Uhr: 331 tote Zivilisten im Ukraine-Krieg – darunter 19 Kinder

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat in der Ukraine bis Donnerstag um Mitternacht den Tod von 331 Zivilisten dokumentiert. Darunter seien 19 Kinder gewesen, berichtete das Büro am Freitag in Genf. Nach verifizierten Informationen gebe es über 675 Verletzte vor, darunter 31 Kinder. Das berichtet Focus Online.

Diese Zahl solle allerdings deutlich höher liegen. Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat.

Update vom 04. März 2022 um 15.45 Uhr: Scholz hat eine Stunde mit Putin telefoniert

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am heutigen Freitag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Das gab sein Sprecher am Nachmittag bekannt. „In dem einstündigen Gespräch tauschten sich beide über ihre unterschiedlichen Standpunkte aus“ heißt es. Weiter wir erklärt: „Der Bundeskanzler äußerte sich sehr besorgt. Seit Tagen gäbe es schlimme Bilder und Informationen aus der Ukraine. Er rief die russische Führung zur sofortigen Einstellung aller Kampfhandlungen auf und dazu, humanitären Zugang in die umkämpften Gebiete zuzulassen.“

Putin habe Scholz informiert, dass Russland und die Ukraine eine dritte Runde von Gesprächen für dieses Wochenende vorgesehen hätten. Putin und Scholz vereinbarten, zeitnah weitere Gespräche zu führen.

Update vom 04. März 2022 um 13.00 Uhr: Atomkraftwerk in Ukraine mit Panzern angegriffen

Die russische Armee hat nach Angaben Kiews das Gelände des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja besetzt, nachdem sie die Anlage in der Nacht mit Panzern angegriffen und dort einen Brand ausgelöst hatten.

Nach ukrainischen Angaben gerieten ein Ausbildungsgebäude und ein Labor in Brand. Die ukrainische Feuerwehr konnte den Brand löschen. Die Energieversorgung der Ukraine – insbesondere die vier Atomkraftwerke, die beinahe zwei Drittel der Stromversorgung decken – gehören zu den strategischen Zielen der Putin-Arme.

Update vom 04. März 2022 um 7:40 Uhr: Feuer in Europas größtem Atomkraftwerk ausgebrochen

Ukrainischen Angaben zufolge habe Russland das größte Atomkraftwerk der Ukraine angegriffen. Durch den Beschuss sei ein Feuer auf dem Gelände ausgebrochen. Dies berichtet die Tagesschau. Radioaktive Strahlung soll nach aktuellen Erkenntnissen keine ausgetreten sein.

Nach den Angriffen auf die Städte Mariupol, Kiew und Charkiw hat es die russische Armee nun auf die Stromversorgung der Ukraine abgesehen. Aus dem Atomkraftwerk Saporischschja bezieht die Ukraine etwa ein Viertel ihrer gesamten Energie. Der Teil des Kraftwerkes, der durch die russischen Attacken in Brand geriet, sei aktuell nicht in Betrieb gewesen, wie aus dem Bericht hervorgeht.

Update vom 03. März 2022 um 16.34 Uhr: Friedensgespräche haben begonnen

Die zweite Runde der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über eine Waffenruhe hat offiziell begonnen. Das belarussische Staatsfernsehen zeigte am Nachmittag Aufnahmen, wie die beiden Delegationen an einem Tisch Platz nahmen und sich die Hand gaben. Die Vertreter von Russland und der Ukraine trafen sich im Westen von Belarus.

Ein Berater vom ukrainischen Präsidenten hatte folgende Forderungen im Voraus auf Twitter geteilt : Sofortige Feuerpause, ein Waffenstillstandsabkommen sowie Humanitäre Korridore für die Evakuierung von Zivilisten aus zerstörten oder unter Beschuss stehenden Kommunen.

Update vom 03. März, 15.50 Uhr: Das „Schlimmste wird noch kommen“

Emmanuel Macron hat am Donnerstag rund 90 Minuten mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert. Im Anschluss zeigte sich der französische Präsident beunruhigt. Er glaube, dass in der Ukraine „das Schlimmste noch kommen wird“, sagte Macron laut merkur.de. Putin sei entschlossen, „die Kontrolle“ über das gesamte Land zu erlangen, zitierte Focus Online: „Es gab nichts in den Äußerungen von Präsident Putin, was uns beruhigen könnte.“

„Die Antizipation des Präsidenten ist, dass das Schlimmste angesichts dessen, was Präsident Putin ihm gesagt hat, noch kommen wird“, habe es aus dem Elysée-Palast geheißen. Während der fast zeitgleich laufenden Verhandlungen mit der Ukraine habe der Kreml-Chef zudem den Willen bekräftigt, zu „eskalieren“, sollte die Ukraine seine Bedingungen nicht akzeptierten.

Update vom 03. März 2022 um 8:25 Uhr: Deutschland will Raketen an die Ukraine liefern – Russland meldet rund 500 tote Soldaten

Deutschland will weitere Waffen an die Ukraine liefern. Konkret geht es in einem nächsten Schritt um 2.700 Flugabwehrraketen vom Typ Strela, wie die Tagesschau berichtet.

Erstmals im aktuellen Ukraine-Konflikt beziffert nun auch Russland die Zahl seiner Verluste. So sollen nach russischen Angaben bislang 498 russische Soldaten gefallen sein. Die ukrainische Regierung hingegen spricht von rund 7.000 getöteten Russen.

Update vom 02. März 2022 um 20.20 Uhr: UN-Vollversammlung verurteilt Ukraine-Krieg – über 2.000 tote Zivilisten gemeldet

Die UN-Vollversammlung hat den russischen Angriff auf die Ukraine auf das Schärfste verurteilt, wie die Tagesschau berichtet. 141 der 193 Länder stimmten für eine entsprechende Resolution. 35 Staaten enthielten sich, darunter auch die Volksrepublik China. Fünf Länder lehnten den Beschluss hingegen ab, darunter Russland und Syrien, wie aus dem Bericht der Tagesschau weiter hervorgeht.

Laut dem ukrainischen Rettungsdienst seien bislang über 2.000 Zivilisten getötet worden. Zudem seien hunderttausende Gebäude vollkommen zerstört. Darunter auch Krankenhäuser, Kindergärten und Wohngebäude.

Update vom 02. März 2022 um 13.50 Uhr: 15.000 Menschen in Kiew fürchten Angriffe

In den Metrostationen in Kiew verstecken sich aktuell bis zu 15.000 Menschen vor den Bomben auf die Hauptstadt, wie The Kyiv Independent berichtet. Bis zu 100.000 Menschen könnten in den unterirdischen Stationen aufgenommen werden, heißt es in dem Bericht weiter. Die Stationen verfügen über Wasser, Toiletten, Lebensmittel und Medikamente.

Update vom 02. März 2022 um 12.59 Uhr: Sabotage an eigenen Fahrzeugen?

Einem Bericht der New York Times zufolge sollen zahlreiche russische Soldaten ihre eigenen Fahrzeuge sabotiert haben. Damit wollen sie den Kriegshandlungen in der Ukraine entgehen. Diese Vermutung sagte ein ranghoher Pentagon-Beamter am Dienstag. „Einige ganze russische Einheiten haben kampflos ihre Waffen niedergelegt, nachdem sie sich einer überraschenden ukrainischen Verteidigung gegenübersahen“, zitiert die US-Zeitung. Bestätigt wurde das allerdings noch nicht.

Update vom 02. März 2022 um 12.10 Uhr: Russen nehmen Atomkraftwerk ein

Russische Truppen haben nach Informationen der Tagesschau das ukrainische Atomkraftwerk Sporischschja eingenommen. Laut Tagesschau sollen das russische Diplomaten nach Angaben des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, mitgeteilt haben.

Update vom 01. März 2022 um 20:25 Uhr: Präsident Selenksyj stellt Bedingungen für Friedensverhandlungen mit Russland – Truppen rücken bis Cherson vor

Sinnvolle Gespräche über einen Waffenstillstand seien erst dann möglich, wenn die Bombardierung ukrainischer Städte eingestellt werde, sagte Selenskij in einem Interview mit CNN.

Derweil sind die russischen Truppen einem Bericht der Tagesschau zufolge in die südliche Stadt Cherson vorgedrungen. Derzeit sei die Ukraine allerdings weiterhin in der Kontrolle der Stadtverwaltung, heißt es darin weiter.

Update vom 01. März 2022 um 13.03 Uhr: Belarus soll in Ukraine eingedrungen sein

Ukrainische Medien und das Parlement der Ukraine melden, dass belarussische Truppen in der Ukraine gesichtet wurden. Nach ukrainischen Angaben sollen diese in der Region Chernihiv gesichtet worden sein. Diese Meldungen wurden allerdings noch nicht unabhängig bestätigt.

Am Morgen wurde gemeldet, dass russische Truppen, die in Belarus stationiert waren, von dort in die Ukraine gelangt sind.

Update vom 01. März 2022 um 08.05 Uhr: Kilometerlanger Militärkonvoi vor Kiew

Am Morgen wurde bekannt, dass sich ein rund 65 Kilometer langer Konvoi des russischen Militärs vor Kiew gebildet hat. Panzer sollen sich daruner befinden. Satellitenbilder sollen das Vorrücken der Truppen bestätigen. Der Konvoi soll mittlerweile die Außenbezirke Kiews erreicht haben.

Auf den Satellitenbildern sei zudem erkennbar, dass die Fahrzeugkolonne in Belarus gestartet ist. Dorthin hatte Putin vor zwei Wochen und in Absprache mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukashenko unter anderem Kampfflugzeuge, Hubschrauber und weitere Fahrzeuge geschickt. Der Grund dafür sei eine gemeinsame Militärübung gewesen.

Die ukrainische Seite meldet dahingegen, bei Wassylkiw und Browary mehrere russische Kampfflugzeuge abgeschossen zu haben: fünf Flugzeuge und einen Hubschrauber. Laut Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow zerstören die russischen Soldaten zudem Umspannwerke, um die Strom- und Wasserversorgung zu kappen. Die Stadt solle mittlerweile komplett von russischen Soldaten umstellt sein.

Update vom 28. Februar um 18:24 Uhr: Heftige Explosionen in Kiew

Wie nun mehrere Medien berichten, soll es am frühen Abend mehrere Explosionen in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine gegeben haben. Die Nachrichtenagentur Unian und andere Medien melden außerdem drei Einschläge aus Charkiw. Nach Angaben der lokalen Behörden seien hierbei elf Menschen gestorben. Der Luftalarm wurde auch in anderen Gebietshauptstädten ausgelöst. Außerdem veröffentlichte Unian ein Video, in dem ein großer Feuerball am Abendhimmel von Kiew zu sehen ist, wie der Bayerische Rundfunk meldet.

Die Berichte über die Explosionen in der Hauptstadt kommen kurz nach dem Ende der ersten Runde von Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Diese fanden am heutigen Nachmittag an der belarussisch-ukrainischen Grenze statt. Dabei habe es jedoch keinen Durchbruch gegeben. Der ukrainische Präsidentenberater Mychaljo Podoljak sagte nach den Verhandlungen: „Wir reisen zu Beratungen in die Hauptstadt zurück.“ Eine zweite Verhandlungsrunde soll stattfinden.

Nach eigenen Angaben soll Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj beantragt haben, sein Land in die Europäische Union aufzunehmen. Die Unterlagen befinden sich laut seinem Büro bereits auf dem Weg nach Brüssel, heißt es vom BR.

Update vom 28. Februar um 16:12 Uhr: Russland sperrt Luftraum für Deutschland

Russland hat als Reaktion auf die Luftraumsperrungen mehrerer EU-Staaten für russische Maschinen jetzt auch seinen eigenen Luftraum für Deutschland und 35 weitere Länder gesperrt, wie die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija mitteilt. Ausnahmen dafür könne es mit einer Sondergenehmigung z.B. des russischen Außenministeriums geben.

Neben Deutschland gilt die Sperre auch für Österreich, Polen, Frankreich, Finnland, Tschechien und Belgien, bald auch Kanada. Wie lange die Sperre aufrechterhalten bleibt, wurde nicht mitgeteilt. Russland hatte diesen Schritt im Vorfeld bereits angekündigt.

Update vom 28. Februar um 12.59 Uhr: 16 Kinder in Ukraine getötet?

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert den Eintritt in die EU. „Wir wenden uns an die EU zur unverzüglichen Aufnahme der Ukraine nach einer neuen speziellen Prozedur“, sagte Selenskyj am Montag. „Ich bin überzeugt, dass das gerecht ist. Ich bin überzeugt, dass wir das verdient haben.“

Weiter erkärte er, dass in den vergangenen Tagen 16 Kinder durch Beschuss getötet sowie 45 weitere verletzt worden seien. Diese Angaben sind allerdings nicht bestätigt oder unabhängig überprüfbar.

„Rettet einfach Euer Leben! Geht“, sagte Selenskyj an die russischen Soldaten gerichtet.

Update vom 28. Februar um 10.53 Uhr: Russland erobert Atomkraftwerk

Russische Truppen haben die ukrainischen Städte Berdjansk und Enerhodar im Südosten des Landes erobert. Das melden die Vertreter aus Moskau. Sie stünden unter russischer Kontrolle, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag mit. Berdjansk, dessen Einnahme zuvor schon die ukrainische Seite gemeldet hatte, liegt am Asowschen Meer, Enerhodar nordwestlich der umkämpften Stadt Mariupol.

Nach eigenen Angaben haben russische Soldaten die Kontrolle über das ukrainische Kernkraftwerk in Saporischschja im Süden des Landes übernommen. Es ist das größte Atomkraftwerk Europas. Das Personal kontrolliere und warte die Anlage weiter. Diese Darstellung wird von der Ukraine allerdings dementiert. In einer Mitteilung vom Betreiber Energoatom hieß es: „Derzeit stehen alle vier Kernkraftwerke unter der Kontrolle der Ukraine und arbeiten normal. Energoatom ergreift alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Atomkraftwerke.“

Beide Meldungen aus Russland oder der Ukraine sind aktuell nicht zu überprüfen.

Updat vom 28. Februar um 7.41 Uhr: Belarus soll Ukraine angegriffen haben

Belarus soll am Montagmorgen die Ukraine angegriffen haben. Das berichtet eine Zeitung aus Kiew. Demnach setze Belarus dabei Raketenwerfer ein. Bestätigt wurde das noch nicht. Über eine mögliche militärische Einmischung hatte die US-Regierung bereits spekuliert. Russland greife zudem mit sogenannten Iskander-Raketensysteme den Flughafen Zhytomyr an.

Update vom 28. Februar um 7.15: Friedensverhandlungen stehen kurz bevor – Delegation angekommen

Die ukrainische Delegation soll in Belarus angekommen sein, um die Friedensverhandlungen mit Russland zu beginnen. Das berichtet mehrere internationale Medien. Die Vertreter kommen dafür in der Region Gomel zusammen. Laut Präsidialamt seien von ukrainischer Seite vorab keine Bedingungen gestellt worden.

Update vom 27. Februar 2022, um 17.45: Ukraine und Russland stimmen Friedensverhandlungen zu

Die Ukraine hat Friedensverhandlungen mit Russland zugestimmt, wie aus einem Bericht der Tagesschau hervorgeht. Die Delegationen wollen sich demnach an der ukrainisch-belarusischen Grenze treffen. Für das Treffen wurden keine weiteren Bedingungen gestellt, heißt es darin weiter.

Das Treffen soll am Fluss Prypjat in der Nähe von Tschernobyl stattfinden. Es soll auf Vermittlung des belarusischen Präsidenten Alexander Lukaschenko zustande gekommen sein, wie die Tagesschau berichtet. Während der Anreise der Delegierten will Lukaschenko dafür sorgen, dass sämtliche in Belarus stationierten Hubschrauber, Flugzeuge und Raketen am Boden bleiben.

Update vom 27. Februar 2022 um 15:05 Uhr: Deutschland schließt den Luftraum für russische Flugzeuge

Der deutsche Luftraum ist seit Sonntagnachmittag, 27. Februar 2022, 15 Uhr für russische Flüge gesperrt, wie die Tagesschau berichtet. Grund dafür sind die andauernden militärischen Konflikte in der Ukraine.

Die Regelung ist zunächst für drei Monate geplant. Nach Angaben der Bundesregierung greifen diese allerdings nicht bei humanitären Flügen oder Notfällen, so die Tagesschau weiter.

Zudem sei ein entsprechender Vorschlag in Arbeit, wonach künftig nirgendwo in der EU russische Maschinen landen oder abheben dürfen.

Update vom 27. Februar 2022 um 8:30 Uhr: EU-Staaten beschließen SWIFT-Ausschluss Russlands – mehrere Länder sperren Luftraum

Anders als ursprünglich vorgesehen, liefert Deutschland nun Waffen an die Ukraine.  1000 Panzerabwehrwaffen und 500 Boden-Luft-Raketen sollen aus Bundeswehrbeständen an die Ukraine gehen, wie Bundeskanzler Scholz (SPD) laut Tagesschau mitteilte. Die Waffen würden schnellstmöglich geliefert werden. Zuvor hatte Deutschland lediglich den Export von Waffen aus deutscher Produktion über Drittstaten wie die Niederlande an die Ukraine genehmigt.

Mehrere EU-Staaten sperren derweil ihren Luftraum für russische Flugzeuge. So haben Polen, Tschechien und Bulgarien bereits ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt, wie aus einem Bericht der Tagesschau hervorgeht. Auch Finnland wolle sich den Maßnahmen demnächst anschließen, wie aus einem Tweet des finnischen Transport- und Kommunikationsministers Timo Harakka zu entnehmen ist.

Die EU, Deutschland und weitere westliche Verbündete haben einen Ausschluss russischer Finanzinstitute aus dem SWIFT-System beschlossen, berichtet die Tagesschau. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) kündigte zudem Maßnahmen an, die sich gegen die russische Zentralbank richten sollen

Update vom 26. Februar 2022 um 18:20: Deutschland schickt Waffen in die Ukraine – Kreml und Kiew uneinig über Verhandlungen

„Es sind schon zu viele Menschen in diesen Tagen ermordet worden“, sagt der ukrainische Botschafter Andrij Melynik laut einem Bericht von infranken.de. Der Politiker fordere Deutschland daher auf, die Ukraine mit der Lieferung sogenannter Stinger-Raketen zu unterstützen. Die Bundesregierung habe derweil der niederländischen Regierung gestattet, 400 Panzerabwehrwaffen aus deutscher Produktion in die Ukraine liefern zu lassen, heißt es in dem Bericht weiter. Bislang hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Export von Waffen in die Ukraine abgelehnt.

Die Ukraine bestreitet außerdem, ein angebliches Angebot zu Verhandlungen vom Kreml abgelehnt zu haben. Dies war vom Kreml am Samstag, 26. Februar 2022, behauptet worden, wie aus einem Bericht der Tagesschau hervorgeht. Der Präsidentenberater Mychajlo Podolak dementierte die Absage in einem Statement an den Kreml: „Ihre Kommentare, dass wir Verhandlungen abgesagt hätten, sind lediglich Teil ihrer Taktik. Sie scheinen die Verhandlungen in eine Sackgasse lenken zu wollen, bevor sie überhaupt begonnen haben.“

Update vom 26. Februar 2022 um 9.35 Uhr: Heftige Kämpfe wüten in den Straßen Kiews

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew toben weiterhin Kämpfe auf den Straßen in Teilen der Stadt. In der Nacht auf Samstag, 26. Februar 2022, wurden laut Tagesschau weitere Schüsse und Explosionen aus Kiew gemeldet.

Demnach soll eine ukrainische Kaserne am Kiewer Stadtrand von russischen Truppen beschossen worden sein. Der Angriff auf die etwa sieben Kilometer vom Stadtzentrum entfernte Kaserne konnte abgewehrt werden, wie die Tagesschau weiter berichtet. Auch ein Heizkraftwerk und ein Hochhaus sollen angegriffen worden sein.

Update vom 25. Februar 2022 um 19.45 Uhr:  Weitere Sanktionen gegen Russland verhängt – NATO verlegt Truppen

Sowohl die Europäische Union als auch Großbritannien haben Sanktionen gegen Wladimir Putin und den russischen Außenminister Sergej Lawrow verhängt, wie aus einem Bericht der Tagesschau hervorgeht.

Der britische Premier-Minister Boris Johnson warnte davor, dass die Intentionen des russischen Präsidenten über eine Invasion der Ukraine hinaus gehen könnten. Daher plädierte Johnson dafür, Russland umgehend aus dem SWIFT-Zahlungsverkehrssystem auszuschließen.

Derweil verlegt die NATO zur Abschreckung Russlands ihre schnelle Einsatztruppe NRF, wie aus dem Bericht der Tagesschau weiter hervorgeht. Wohin die Einheiten genau verlegt werden, ist bislang jedoch noch unbekannt.

Update vom 25.Februar 2022 um 16.49 Uhr: Russland zu Verhandlungen bereit

Russland hat eigenen Angaben zufolge ein Gesprächsangebot abgegeben. Man sei bereit in der belarussischen Hauptstadt Minsk zu verhandeln. Dies sagte ein Sprecher des Kremls am Freitagabend, 25. Februar 2022, der Agentur Interfax zufolge. Die ukrainischen Vertreter wollten jedoch lieber im polnischen Warschau verhandeln.

Update vom 25. Februar 2022 um 8.16 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der russischen Armee vorgeworfen, bei ihren Angriffen auch auf zivile Gebiete zu zielen. Die Ukrainer lobte er für ihren „Heldenmut“ angesichts des russischen Vormarsches. Bislang scheint Selenskyj noch nicht mit Putin in Kontakt getreten zu sein.

Update vom 25. Februar 2022 um 7.15 Uhr: Heftige Gefechte nahe Kiew

Ukrainische Truppen liefern sich nach Angaben des Generalstabs heftige Gefechte mit russischen Angreifern in der Nähe von Kiew. In Iwankiw rund 80 Kilometer nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt entfernt hätten sich Fallschirmjäger einer „überwältigenden“ Anzahl russischer Truppen entgegengestellt, die mit gepanzerten Fahrzeugen vorrückten.

Eine Brücke sei zerstört worden. Auch auf dem strategisch wichtigen Flugplatz Hostomel nordwestlich von Kiew werde gekämpft, teilte der Generalstab weiter mit. Ukrainische Truppen hielten auch dort stand, heißt es in der Meldung weiter.

Update um 18.01 Uhr: Deutschland bereitet sich vor

Das Bundesverteidigungsministerium hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine „nationale Alarmmaßnahmen“ ausgelöst. „Die Bundeswehr ist vorbereitet und erhöht derzeit weiter ihre Bereitschaft“, teilte das Ministerium am Donnerstag in Berlin mit. „Das bedeutet auch, dass die Bevölkerung gegebenenfalls in den nächsten Tagen mehr militärische Bewegungen im öffentlichen Raum wahrnehmen kann.“

Es könne zu Einschränkungen im Verkehrsbereich kommen, da Transportkapazitäten zu Lande, zu Wasser und in der Luft für militärische Zwecke vorgehalten werden müssten, so das Ministerium. Die Bundeswehr werde „bis in die einzelne Dienststelle vorbereitende Maßnahmen für den Fall einer Verlegung“ der schnellen Eingreiftruppe NRF Force treffen.

Update um 17.25 Uhr: Tschernobyl wird angegriffen

Die Kämpfe in der Ukraine erstrecken sich nach Angaben der Regierung in Kiew auch auf das Gebiet des zerstörten Atomreaktors von Tschernobyl. Nahe dem Atommülllager gebe es Gefechte zwischen ukrainischen und russischen Verbänden, teilte ein Vertreter des Innenministeriums in Kiew mit.

Russische Truppen seien von Belarus aus in das nordukrainische Gebiet eingedrungen. Die an dem Atommülllager stationierten Soldaten der ukrainischen Nationalgarde leisteten „hartnäckigen Widerstand“ gegen den Angriff, meldet die ukrainische Regierung.

Update um 15.40 Uhr: Russland greift den nächsten Flughafen nahe Kiew an

Russische Luftlandetruppen haben die Kontrolle über den Antonov-Flughafen übernommen, der etwa 25 Meilen vom Stadtzentrum Kiews entfernt ist. Ein CNN-Reporter berichtet: „Sie haben uns erlaubt, sie bei der Verteidigung des Luftwaffenstützpunktes zu begleiten, wo die Hubschrauber-Truppen in den frühen Morgenstunden gelandet sind, um eine Luftbrücke zu errichten, damit weitere Truppen eindringen können.“

Update 15.25 Uhr: Bevölkerung soll in Luftschutzbunker

Die Stadtverwaltung von Kiew ruft die Bevölkerung dazu auf, sich in Luftschutzbunker zu begeben, um sich vor den Angriffen in Schutz zu bringen. Laut der Nachrichtenagentur AFP kommt es derzeit zu Kämpfen um einen Stützpunkt des Militärs nahe der Hauptstadt.

Update 14.40 Uhr: Tote bei Angriffen nahe Kiew

Die Meldungen über neue Angriffe und Todesopfer in der Ukraine reißen nicht ab: Auch die Stadt Browary, die rund zwölf Kilometer nordöstlich von Kiew liegt, berichtet von mindestens sechs Toten und zwölf Verletzten.

Update um 13.55 Uhr: Russland greift Kiew an

Der Flugplatz „Hostomel“ nahe der Hauptstadt Kiew wurde vom russischen Militär aus der Luft angegriffen, wie das ukrainische Verteidigungsministerium mitteilt. Mindestens drei russische Hubschrauber wurden bei dem Angriff abgeschossen.

Update um 10.30 Uhr: Krieg fordert etliche Leben

Nach Infromationen aus Kiew sollen bei den russischen Angriffen bislang über 40 Soldaten und etwa zehn Zivilisten getötet worden sein. Etliche weitere Soldaten wurden verletzt, berichtet Oleksij Arestowytsch, Berater des ukrainischen Präsidenten.

Laut Angaben der ukainischen Armee wurden im Osten des Landes beim Angriff auf die Stadt Schtschastja wiederum rund 50 russische Kämpfer umgebracht. Zudem hätten die Soldaten nahe Kramatorsk ein weiteres und somit sechstes russisches Militärflugzeug abgeschossen.

Update um 9.50 Uhr: Deutsche sollen Ukraine verlassen

Die Bundesregierung hat deutsche Staatsangehörige angesichts des russischen Angriffs dringend aufgerufen, die Ukraine zu verlassen. Außerdem wurde die deutsche Botschaft in Kiew vorübergehend geschlossen. „In der Ukraine finden Kampfhandlungen & Raketenangriffe statt“, teilte das Auswärtige Amt am Donnerstag auf Twitter mit.

Update um 9 Uhr: Soldaten sterben nach Luftangriffen – Panzer rücken ein

Wegen russischer Luftangriffe sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens sieben Soldaten getötet und 15 weitere verletzt worden. Das berichtet focus.de. 19 Soldaten gelten als vermisst, teilte das Innenministerium in Kiew am Donnerstagmorgen mit. Eine Brücke über den Fluss Inhulez in der Südukraine sei zerstört worden.

Außerdem teilt der Grenzschutz in der Ukraine mit, dass Panzer auf die Grenze zurollen. Mehrere Kolonnen hätten im Gebiet Luhansk bei Krasna Taliwka, Milowe und Horodyschtsche von russischem Territorium aus die Grenze überquert, teilte die Behörde am Donnerstag mit.

Erstmeldung um 7 Uhr: Russland greift Ukrain an

Das ukrainische Innenministerium teilt mit, dass derzeit Flugplätze und Militäreinrichtungen beschossen werden. Die Angriffe finden nach Angaben von CNN-Reportern vor Ort zeitgleich in unterschiedlichen Städten in der Ukraine statt. Betorffen sind die Gebiete Odessa und Kiew.

An mehreren Stellen haben außerdem russische Truppen die ukrainische Grenze überquert. Putin attackiert gleichzeitig alle anderen Länder. Er warnt das Ausland vor Einmischung und droht mit „Konsequenzen, wie Sie sie in Ihrer Geschichte noch nie erlebt haben.“