Zuletzt aktualisiert am

Einsatzkräfte

Emotionale Nachricht von Feuerwehr im Kreis Bayreuth: Beschimpfungen und Drohungen bei Unwetter erlebt

Nach den heftigen Unwettern in Bindlach Anfang Juni 2021 haben die Feuerwehrkräfte auch Beschimpfungen und Drohungen erlebt. 

Aktuell stehen Einsatzkräfte im Mittelpunkt einer Diskussion in Deutschland, da es nach den massiven Unwettern häufiger zu Beschwerden kam. Die Feuerwehr Bindlach hat das dazu bewegt, einen emotionalen Post auf Facebook zu veröffentlichen.

Denn auch das Gebiet um Bindlach wurde Anfang Juni schwer von Unwettern getroffen. Hier gibt es das Ausmaß in Bildern.

Feuerwehr Bindlach: Großteil der Bevölkerung war sehr dankbar

„Der Großteil der Bevölkerung war sehr dankbar, auch wenn wir bei manchen erst 3 Stunden später da waren. Egal ob persönlich, per Brief oder auf Facebook. Das Feedback war zu 95 % überragend, was uns natürlich in unserem Tun und Handeln bestärkt. Vielen Dank dafür“, schreibt die Feuerwehr Bindlach.

Doch auch in Bindlach gab es wenige Vorfälle von Kritik: „Aber es gibt leider auch einen Bruchteil der genau das Gegenteil verlauten lies. Dabei mussten wir uns sogar beschimpfen lassen, ob wir wohl nicht in der Lage wären, zu helfen. Sogar mit rechtlichen Schritten wurde uns gedroht“, resümiert die Feuerwehr und ergänzt: „Aber da stehen wir drüber.“

Feuerwehr Bindlach: Menschen wurden vor Fluten gerettet

Rückblick der Feuerwehr Bindlach: „Auch wir wurden am 05. und 06.06.2021 von einem schlimmen Unwetter heimgesucht, welches uns 4 Tage am Stück beschäftigte und etwa 180 Einsatzstellen bescherte. Ein Ausmaß das wir in Bindlach bisher nicht kannten“, beginnt die Feuerwehr ihre Nachricht auf Facebook.

An allen vier Tagen der Unwetter wurde „komplett ehrenamtlich gearbeitet“. Die Einsatzkräfte wissen, dass „durch dieses Ereignis viele Haushalte und Firmen schwer getroffen“ wurden.

„Dabei wurden durch uns viele Sachwerte geschützt aber auch Menschen gerettet weil sie von den Fluten eingeschlossen waren. Oftmals konnten wir nur zusehen und warten bevor wir die Folgen des Hochwassers beseitigen konnten.“

Bindlach: Wer Hilfe braucht, bekommt sie auch

In der aktuellen Debatte um Einsatzkräfte geht es auch darum, dass sich einige Menschen in ganz Deutschland beschweren, weil die Feuerwehr aus deren Sicht nicht rechtzeitig erschienen ist. Bindlach stellt klar: „Eins ist für uns dabei klar: Wer Hilfe durch die Feuerwehr benötigt bekommt auch Hilfe!“

„Vor allem am 5. Juni konnten wir jedoch nicht überall gleichzeitig sein. Trotz der vielen Einsatzkräfte mussten sich manche doch etwas gedulden. Dabei werden auflaufende Einsätze in Prioritäten eingeteilt“, beschreibt die Feuerwehr den Ausnahmezustand Anfang Juni.

„Wenn es um die Menschenrettung geht oder aufschwimmende Heizöltanks eine Umweltgefährdung bedeuten, muss schneller gehandelt werden als dort wo lediglich 5 Zentimeter Wasser im Keller stehen. Fürs rauswischen sind wir tatsächlich nicht zuständig“, erläutert die Feuerwehr Bindlach.

Kosten nach Unwetter in Bindlach noch nicht geklärt

Weiter teilt die Feuerwehr Bindlach mit: „Grundsätzlich gilt aber: Jeder ist selbst verpflichtet sich gegen drohende Gefahren wie etwa Unwetterereignissen zu schützen.“ Außerdem sei der Einsatz der Feuerwehr bei technischen Hilfeleistungen grundsätzlich nicht kostenlos.

„Wie das im Fall der Unwetterereignisse von Anfang Juni geregelt wird, ist noch nicht abschließend geklärt“, erklärt die Feuerwehr Bindlach.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

 Redaktion