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Coronavirus

Corona-Impfstoff aus Bayern? Gesundheitsminister setzt auf Sputnik V

Bayern soll bei der Impfstoffproduktion mitarbeiten. Der Bayerische Gesundheitsminister sieht hier vor allem Sputnik V als Chance.

Corona-Impfstoff aus Bayern? Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will die Impfstoffproduktion im Freistaat vorantreiben. Dafür werden derzeit auch Möglichkeiten für einen Standort im schwäbischen Illertissen (Landkreis Neu-Ulm) geprüft.

Holetschek betonte am Freitag bei einem Besuch bei der Firma R-Pharm in Illertissen: „Ich setze mich dafür ein, die Impfstoffproduktion im Freistaat auszuweiten. Wir brauchen ein starkes Signal im Kampf gegen das Coronavirus.“

Holetschek: „Wir brauchen mehr Impfstoff“

Holetschek ergänzte: „Die Impfungen sind ein entscheidendes Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Nur sie bieten uns langfristig Schutz vor schweren COVID-19-Verläufen und dem Tod durch eine Erkrankung. Wir haben es in den ersten knapp drei Monaten seit Zulassung des ersten Impfstoffes in der EU gesehen: Wir brauchen mehr Impfstoff, um die Bürgerinnen und Bürger schnell immunisieren zu können. Deswegen ist jeder Impfstoff, der zugelassen wird, ein weiterer Lichtblick und Hoffnungsschimmer.“

Erst gestern wurde der Impfstoff AstraZeneca wieder freigegeben. Zuvor gab es in Deutschland einen Impf-Stopp.

Seit Anfang März prüft die Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine mögliche Zulassung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V. Die Firma R-Pharm beabsichtigt Angaben der EMA zufolge, den Impfstoff im Falle einer Zulassung in der EU zu importieren und die Chargenfreigabe für die EU zu übernehmen. Der Impfstoff wurde vom Gamaleja-Forschungszentrum für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau entwickelt.

Sputnik V in Bayern?

Felix Schmitt, Director Sales & Business Development von R-Pharm, sagte: „Wir wollen am Standort Illertissen unsere Kompetenzen erweitern und investieren aktuell mehr als 30 Millionen Euro in eine Impfstofftaugliche Biotech-Produktion. Wir freuen uns, wenn wir künftig in Bayern Technologien und Prozesse etablieren können, mit welchen wir auch den russischen Impfstoff Sputnik V nach einer Zulassung durch die EMA anbieten können.“

Holetschek sagte: „Die EMA wird den russischen Impfstoff wie jeden anderen auch auf Herz und Nieren prüfen. Wenn Sputnik V anschließend in der EU zugelassen wird, würde ich mich freuen, wenn der Impfstoff auch aus Bayern kommen könnte. Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission hat Sputnik V bereits gelobt. Auch ich selbst würde mich damit impfen lassen, wenn unsere Experten und obersten Behörden ihn für gut befinden.“

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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