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Weihnachten

Bundespräsident hoffnungsvoll über Corona-Krise: „Das Licht am Ende des Tunnels wird heller“

Frank-Walter Steinmeier hat in seiner Weihnachtsansprache am 25. Dezember 2020 über das Coronavirus gesprochen. 

Am Freitag, 25. Dezember 2020, hat der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland in seiner Weihnachtsansprache hauptsächlich die Corona-Pandemie thematisiert. Die Ansprache hat trotzdem einen hoffnungsvollen Klang.

Bundespräsident hält Weihnachtsansprache

„Wann kann ich meine Träume wieder leben?“, beginnt Steinmeier seine Ansprache mit einer Frage. Solche Botschaften erreichen den Bundespräsidenten zu tausenden aus dem ganzen Land.

„Ein winziges Virus hat Besitz ergriffen von unserem Leben und unserem Denken, hat Pläne durchkreuzt und Träume zerstört.“

(Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache)

Auf vieles musste und muss immer noch verzichtet werden: Fußballspiele im Stadion, Kino und Konzerte, Urlaubsreisen, Hochzeitsfeiern und noch vieles mehr, zählt er auf.

Steinmeier über Corona-Pandemie

„Die Pandemie hat uns daran erinnert, wie verletzlich wir Menschen sind, wie zerbrechlich das ist, was wir unser „normales Leben“ nennen“, erklärt Steinmeier. Doch die Pandemie habe auch gezeigt, dass die Menschen stark sind, wenn sie aufeinander achtgeben und füreinander da sind.

Weihnachten 2020 sei anders als gewohnt. Es sei zwar immer noch das Fest der Liebe, aber man müsse gerade zu den Menschen, denen man nahe sein wolle, müsse man Abstand halten. Steinmeier erzählt, dass auch er Verwandte und Freunde vermisse, die er das ganze Jahr über nicht sehen konnte.

Bundespräsident denkt an Intensivpatienten

„Viele Ältere und Kranke bleiben allein, um sich vor dem Virus zu schützen“, sagt er. Gerade für die jüngere Generation sei die Stille Nacht zu still.

„Vielleicht haben wir noch an keinem Weihnachten so sehr gespürt, wie wichtig uns Menschen sind, wie sehr wir auf andere angewiesen sind: auf ihre Anwesenheit, ihre Zuneigung, auf das Gespräch mit ihnen.“

(Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache)

Trotzdem falle es schwer, unbeschwert Weihnachten zu feiern. Der Bundespräsident denkt an all diejenigen, die momentan auf den Intensivstationen mit dem Virus kämpfen und auch an deren Angehörige, die sich sorgen und bangen.

Steinmeier denkt auch an die Menschen, die den Kampf gegen Covid-19 verloren haben. „Viele sind einen bitteren, einen einsamen Tod gestorben, und sie alle fehlen“, sagt er. Seine Gedanken seien auch bei denen, die sich von den Folgen der Infektion nur mühsam erholen und bei den europäischen Nachbarn.

Corona-Einschränkungen nerven

Durch die Pandemie wurden den Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland viele Einschränkungen und Regeln auferlegt. Auch an Weihnachten und Silvester. Die Vorschriften belasten alle.

„Schulkinder sind genervt vom unregelmäßigen Unterricht, Familien erschöpft nach fast einem Jahr Homeoffice und Homeschooling. Künstler, Gastwirte und Hoteliers fürchten um ihre Existenz, Einzelhändler sind besorgt wegen der erneuten Schließung von Geschäften.“

(Frank-Walter Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache)

Doch nun gibt sich der Bundespräsident positiv. Man solle auch die schönen Momente in diesem Jahr nicht vergessen. Für ihn ist klar: „Das Virus treibt uns nicht auseinander. Im Gegenteil, es lässt uns zusammenrücken.“

Deutschland ist stark

Deutschland sei ein starkes Land, weil viele Menschen für andere da sind. Deswegen dankt der Bundespräsident allen, die bis zur Erschöpfung arbeiten und ihre eigene Gesundheit riskieren. Dabei erwähnt er nicht nur medizinisches Personal wie Pfleger und Ärzte, sondern auch Erzieher, Wissenschaftler und Busfahrer.

Aber er geht auch auf diejenigen ein, die das Virus oder die Gefahr, die von diesem ausgeht, leugnen. Diese seien zwar besonders laut, aber trotzdem bestehe die Mehrheit aus den Vernünftigen. „Sie sorgen dafür, dass wir Menschenleben schützen und die Krise bewältigen können“, sagt Steinmeier.

Und das sei auch die gute Nachricht des Jahres. Dass die meisten Menschen aus Vernunft, Mitgefühl und Verantwortung rücksichtsvoll und solidarisch handeln, und nicht weil der Staat dies befiehlt.

Bundespräsident ist zuversichtlich

Für Steinmeier gibt es allen Grund, zuversichtlich zu sein. Denn seit dieser Woche sind Impfstoffe zugelassen und ab Sonntag, 27. Dezember 2020, beginnen die Impfungen.

„Vor uns liegt noch ein längerer, auch beschwerlicher Weg. Aber wir sehen das lang ersehnte Licht am Ende des Tunnels heller werden. Wir werden dem Ausgang aus der Krise jetzt Schritt für Schritt näher kommen.“

(Bundespräsident Frank Walter Steinmeier über die Corona-Krise)

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler