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Coronavirus

Bayerischer Impfgipfel: Impfbereitschaft nimmt ab – Söder fordert mehr Impfstoff

Am Montag (28.6.2021) hat der bayerische Impfgipfel stattgefunden. Danach äußerte sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf einer Pressekonferenz. 

Beim bayerischen Impfgipfel am Montag (28. Juni 2021) ging es um den Impfstoff-Nachschub, die Impfzentren und weitere Themen. Das sind die Ergebnisse.

Bayerischer Impfgipfel: Söder über Delta-Variante

„Die Inzidenz ist sehr stabil. Die Inzidenz liegt bei 7“, sagte Markus Söder. Das sei alles sehr sehr positiv, doch die Delta-Variante bereite Söder sorgen. „Die Delta-Variante zu unterschätzen wäre ein riesiger Fehler“, sagte der Ministerpräsident. Man müsse daher genau überlegen, wie man auf diese Situation regiert, so Söder.

Die Schutzstrategie umfasse zwei wichtige Instrumente. „Abstand halten und Maske“ seien wichtige Bestandteile des Schutzes vor dem Virus. Man dürfe nicht blind alles öffnen. „Delta wird vor allem für Schülerinnen und Schüler eine große Herausforderung darstellen.“ Am Ende helfe nur das Impfen, das vollständige Impfen, so Söder. Bei der Britischen Mutation habe das sehr gut funktioniert. Bereits die Erstimpfung habe dabei sehr geholfen. Aktuell brauche man für einen vollständigen Schutz bei der Delta-Variante zwei Impfungen.

Bei den Zweitimpfungen (hier liegt der Wert bei 35 Prozent) liegt Bayern bundesweit auf Platz 6. Das liege auch daran, dass nicht der komplette Impfstoff genutzt werden könne. „Die Impfbereitschaft nimmt etwas ab“, sagte Söder. Termine würden abgesagt und verschoben werden, so der Ministerpräsident.

Söder: „Wir brauchen mehr Impfstoff!“

Es wurden Ziele definiert. Bis zu den Sommerferien sollen 70 Prozent der Menschen eine Erstimpfung erhalten haben und 50 Prozent eine Zweitimpfung. Ende September müssten bei den über 18-Jährigen bis zu 85 Prozent geimpft werden sein, wenn sie die entsprechenden Angebote annehmen.

„Wir brauchen mehr Impfstoff, auch in der Verteilung der Bundesländer“, sagte Söder. Zweitens brauche es deutlich mehr Flexibilität von den Impfpartnern untereinander. Hier gehe es um Impfzentren, Betriebsärzte und Hausärzte. Hier müssten sich die Stellen schnell und gut austauschen. Es solle kein Impfstoff übrig bleiben. „Die Impfzentren müssen über den September hinaus erhalten bleiben“, sagte der Ministerpräsident.

„Die Impfpriorität geben wir diese Woche frei, auch für Impfzentren“, erklärte Söder. Außerdem sollen Kreuzimpfungen bald freigegeben werden. Dabei soll beispielsweise die Erstimpfung mit Astra-Zeneca gemacht werden, während die Zweitimpfung mit Moderna vorgenommen werden könne.

Es soll auch Angebote für Jugendliche geben. Hierbei soll mit der Impfung der Abschlussklassen begonnen werden. Das sei lohnenswert, auch weil die Impfung „ein Höchstmaß an Freiheit gibt“, so Söder.

Ministerpräsident Söder fordert deutliche Ferienplanung

Das Ministerium startet nun eine Impfkampagne „Ich tu’s.“ Das sei sehr sinnvoll. „Corona ist nicht vorbei“, sagte der CSU-Politiker. Die Wochen seien jetzt entscheidend. Man müsse jetzt handeln, damit man die Situation vor dem Urlaub verbessern würde.

„Der Bund soll jetzt eine deutliche Ferienplanung vorlegen“, forderte Bayerns Ministerpräsident. Es gehe dabei nicht darum, neue Testkapazitäten aufzubauen, da sei man gut aufgestellt. Es gehe eher darum die Tests auch zu kontrollieren. „Diese Risiken müssen wir deutlich minimieren“, sagte Söder.

„Wir müssen aufpassen, dass aus dem Impf-Frühling keine Impf-Sommerflaute wird“, sagte der Christsoziale. „Wir leben bei Corona nicht in den Tag hinein.“

Bayreuther Tagblatt - Frederik Eichstädt

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Frederik Eichstädt