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Fahrrad

Demonstration: Fahrspur in Bayreuth wird zum Pop-up-Radweg erklärt

Der Radentscheid Bayreuth hat eine Fahrspur in der Innenstadt temporär zum Pop-up-Radweg umfunktioniert. Mit dieser Aktion will die Initiative auf die „ungerechte und veraltete Aufteilung der Verkehrsflächen“ aufmerksam machen. 

Am Samstag (11.7.2020) hat der Radentscheid Bayreuth kurzerhand eine Fahrspur am Hohenzollernring in der Innenstadt zum Pop-up-Radweg erklärt. Die Aktion kündigte die Initiative bereits Anfang der Woche an.

Ungerechte Aufteilung der Fahrspuren

Die Kundgebung des Radentscheids ist von 9:45 Uhr bis 13:15 Uhr angekündigt, heißt es von Seiten der Stadt Bayreuth. Ab 10 Uhr dient eine Fahrspur auf dem Hohenzollernring als Pop-up-Radweg. Die Initiative will damit eine Verkehrswende erreichen, denn gerade die Aufteilung der Verkehrswege sei ungerecht und veraltet. Deshalb organisiert der Radentscheid ein Bürgerbegehren um die Situation für Radfahrer und Fußgänger zu verbessern. Inzwischen hätten sich schon 4.200 Bayreuther an dem Bürgerbegehren beteiligt, heißt es von Seiten der Initiative.

Stadt Bayreuth kooperiert mit Radentscheid

Daniel Brunnabend ist der Initiator vom Radentscheid Bayreuth. „Der Radentscheid Bayreuth ist eine Initiative die sich dafür einsetzt, dass Bayreuth Fahrradfreundlicher und lebenswerter wird“, erklärt Brunnabend. Die Idee für den Pop-up-Radweg ist allerdings nicht neu, denn solche habe es schon in vielen anderen Städten gegeben. Das habe es bereits vor Corona gegeben, „einfach um zu zeigen, dass wir eine Flächenumverteilung der Verkehrsfläche brauchen“, sagt Brunnabend. Denn auch Verkehrsteilnehmer ohne Auto sollten genügend Platz bekommen. Es sei nicht schwer gewesen, die Aktion mit der Stadt Bayreuth abzustimmen und genehmigen zu lassen. „Die Stadt war ziemlich kooperativ. Man musste sich mit verschiedenen Stellen und Ämtern absprechen.“ Darunter waren unter anderem das Straßenverkehrsamt, die Polizei und das Ordnungsamt. Ursprünglich hätte der Pop-up-Radweg bereits im Februar stattfinden sollen, doch damals sei das Wetter zu schlecht gewesen und deswegen wurde es angesagt. „Wir haben einfach die Planungen vom Februar übernommen und deshalb ging es recht zügig.“

Radentscheid Bayreuth bekommt Zuspruch

Die Initiative bekomme gerade von älteren Menschen viel Zuspruch. „Wir haben ja schon zahlreiche Samstage auf der Maxstraße verbracht und da bekommen wir schon viel Zuspruch. Es gibt natürlich immer zwischendurch Menschen, die herkommen und denken sie müssten ein bisschen über Fahrradfahrer meckern“, erzählt Daniel Brunnabend. „Es tut mir auch leid, dass diese Menschen schlechte Erfahrungen gemacht haben, weil sie von Fahrradfahrern fast umgefahren worden wären.“ Aber darum gehe es der Initiative nicht. „Uns geht es um Infrastruktur und um Konflikte zu vermeiden, statt sie zu provozieren.“ Denn rücksichtslose Fahrer gebe es sowohl auf dem Fahrrad als auch im Auto. Gerade deswegen möchte der Radentscheid eine Infrastruktur die dafür sorgt, dass sich nicht die ganze Zeit Fußgänger und Radfahrer einen Bürgersteig teilen müssen.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler