Friedrichsforum: Stegmayer fordert zusätzliche Drehscheibe für Bühne

Das Bayreuther Kultur- und Tagungszentrum Friedrichsforum, das bis Herbst 2020 fertig gestellt werden soll, erhält im Rahmen der Sanierung eine neue Bühnentechnik und ein erhöhtes Portal. Der Kulturreferent und berufsmäßige Stadtrat, Benedikt Stegmayer, forderte am Montag im Rahmen des Kulturausschusses, dass außerdem eine Drehscheibe in die Bühne eingebaut wird. Dadurch ergeben sich allerdings kurzfristig zusätzliche Kosten – obwohl es im Stadtrat vergangene Woche noch um Einsparungen bei den Sanierungskosten ging.

Warum die Drehschreibe benötigt wird

Der Große Saal des Friedrichsforums erhalte eine Ausstattung, die bestenfalls eine Vielzahl von Veranstaltungen ermöglichen solle, erklärt Kulturreferent Stegmayer. Für unterschiedliche Zielgruppen und mit besonders attraktiven Angeboten. Als die Bühne des Friedrichsforums vor etwa zwei Jahren geplant wurde, war eine Drehscheibe noch nicht vorgesehen – was bei vielen Festspielen heute allerdings Standard sei.


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Produktionen in abgespeckter Version

Dieses Bedürfnis habe sich jetzt allerdings aus folgendem Grund geändert: „Auch die Theater in Hof und Coburg planen im Rahmen einer Sanierung solch eine Drehscheibe zu integrieren“ sagt der Kulturreferent. Da beide Theater oft im neuen Friedrichsforum zu Gast sein werden, sei es wichtig deren Produktionen auch technisch gerecht werden zu können.

Haben wir in Bayreuth keine Drehscheibe, bedeutet das, dass etliche Produktionen hier nicht oder nur in abgespeckter Version gezeigt werden können.

(Kulturreferent Benedikt Stegmayer)

Archivfoto: Katharina Ahnefeld

Warum Leihen keine Option sei

Damit würde das Friedrichsforum an Attraktivität verlieren, erklärt Stegmayer. Zwar wäre es möglich, solch eine Drehscheibe im laufenden Betrieb auch zu leihen: „Das würde allerdings höhere Kosten für die Stadt Bayreuth verursachen“, fügt er hinzu –  mindestens 2.000 bis 3.000 Euro mehr pro Produktion plus Personalkosten.

Die Sanierungen in Hof und Coburg beginnen zwar erst jetzt, bringen uns aber in Zugzwang: Wir müssen uns auf dieses technische Level begeben, um weiterhin als attraktive Spielstätte bestehen zu können.

(Dr. Stefan Specht, CSU-Stadtratsfraktion)

Die Drehscheibe, die Stegmayer für das Friedrichsforum fordert, sei an die Maße der Drehscheibe angelehnt, die im Theater Hof verwendet werden soll: Sie hat einen Durchmesser von 9,80 Metern. Da Coburg eine Technik mit Drehring nutzt, läge der Durchmesser mit Drehring dann bei zwölf Metern Durchmesser.

Es ist wichtig, das Haus bespielen zu können. In dem Sinne wäre es ein Verlust an Spieltagen, wenn wir die Drehscheibe ablehnen. Es ist zwar ein saurer Apfel, in den wir beißen müssen. Aber es geht hier nicht nur um höhere Baukosten, sondern ich sehe einen kulturellen Mehrwert an dieser Stelle.

(Thomas Bauske, SPD-Stadtratsfraktion)

Mit Blick auf einmalig anfallende Kosten von fast 190.000 Euro für die Drehscheibe, hält Stadtrat Müller dagegen:

Die Drehscheibe ist zwar „nice to have“ aber nicht zwingend notwendig. Es ist ein Sonderwunsch. Aus Erfahrung kann ich sagen: Keine Gastspiel-Produktion in Deutschland ist auf eine Drehbühne angewiesen – außer für Produktionen, die aus Hof oder Coburg kommen, brauchen wir sie nicht.

(Stephan Müller, BG-Stadtratsfraktion)

Es seien zum jetzigen Zeitpunkt noch viele Fragen offen, bestätigt Oberbürgermeisterin Merk-Erbe.

Wichtig wäre es zu wissen, wie oft die Drehscheibe tatsächlich zum Einsatz kommen wird. Natürlich sind 190.000 Euro viel Geld.

(Brigitte Merk-Erbe, Oberbürgermeisterin)

Letztlich wurde der Antrag des berufsmäßigen Stadtratsmitgliedes Stegmayer mit der Empfehlung zum Einbau einer Drehscheibe in der Bühne des Friedrichsforums, mit vier Gegenstimmen bei 16 Anwesenden, angenommen.

Chance oder Risiko: Internationale Barockfestspiele in Bayreuth

Der Kulturausschuss hat dem Zuschussantrag zur Durchführung von Barockfestspielen im Zeitraum von 2020 bis 2022 am Montag mehrheitlich zugestimmt. Das jährliche Risiko für die Kosten werde allerdings ein externer Veranstalter tragen – und nicht die Stadt Bayreuth, wie Kulturreferent Stegmayer erklärt. Wie der aktuelle Planungsstand genau aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Bereits im Kultur-Entwicklungsplan aus dem September 2018 der Stadt Bayreuth war die Etablierung von Barockfestspielen eine Maßnahme mit hoher Priorität gewesen: Damit solle der Kulturstandort Bayreuth gestärkt werden, heißt es.

Projekt mit internationaler Strahlkraft

Kulturreferent Benedikt Stegmayer möchte dieses Projekt weiter voran bringen. „Die Bayreuther Barockfestspiele sehe ich als weiteren Leuchtturm mit international weiter Strahlkraft“, sagte er im Ausschuss. Das Profil der Stadt könne so weiter geschärft werden – und dass nicht nur auf kultureller, sondern auch auf touristischer und wirtschaftlicher Ebene. Man müsse Vorhandenes, d.h. das Weltkulturerbe Markgräfliches Opernhaus, nutzen.

Die Barockfestspiele sehe ich als weiteres Standbein für Bayreuth. Das Weltkulturerbe schreit förmlich nach einer Bespielung. Allerdings finde ich es wichtig, dass man den Freistaat Bayern dabei entsprechend mit einbindet.

(Thomas Bauske, SPD-Stadtratsfraktion)

Finanz-Risiko bei externem Veranstalter

Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe plädierte für eine Zustimmung der Anwesenden zum Zuschussantrag für die Bayreuther Barockfestspiele. Eine Summe von maximal 390.000 Euro, der Anteil der Stadt, sei dafür in den Haushaltsjahren 2020, 2021 und 2022 vorgesehen. Das alleinige Risiko für Gesamtkosten trage allerdings ein externer Veranstalter in Form einer gGmbH, wie Stegmayer nach Kritik von Stadtrat Stephan Müller am finanziellen Risiko, weiter erläutert. Wichtig sei ebenfalls, dass nur ein Festival von hervorgehobener Qualität in Frage komme, so Stegmayer.


Bayreuth und Region stärken

Durch die Etablierung von Barockfestspielen, wird voraussichtlich ein zahlungskräftiges Publikum nach Bayreuth kommen. Das wird sich nicht nur auf Hotellerie und Gastronomie, sondern auch auf den Rest der Stadt positiv auswirken. Wir müssen unsere Region selbst stärken, damit wir eine lebenswert bleibt. 

(Dr. Christoph Rabenstein, SPD-Stadtratsfraktion)

Außerdem solle natürlich nicht nur der Tourismus im Fokus stehen, sondern auch Bayreuther sollen an den Festspielen teilnehmen können, erklärt Stegmayer. Derzeit sei zum Beispiel eine Video-Übertragung der Barockfestspiele auf öffentliche Plätze, wie den Volksfestplatz angedacht; oder auch ein spezielles Kontingent an vergünstigten Karten für die Bayreuther zurückzuhalten. Schulklassen könnten die Möglichkeit bekommen, das die Proben im Markgräflichen Opernhaus bereits vor Start der Barockfestspiele zu besuchen.

Erweiterte Wirtschaftsförderung

Stadtrat Stefan Schlags sieht den aktuellen Planungen der Barockfestspiele allerdings kritisch entgegen.

Der Kultur-Entwicklungsplan ist lediglich eine Zusammenfassung des Status Quo ohne Perspektiven. Wir haben ihm damals bewusst nicht zugestimmt. In der bisherigen Planung der Barockfestspiele geht es nicht um Kultur, sondern um eine erweiterte Wirtschaftsförderung.

Den Hut bei diesem Projekt muss der Freistaat Bayern aufhaben. Denn es ist dessen Aufgabe, in ganz Bayern für gleiche Lebensverhältnisse zu sorgen und hier ein Festival zu veranstalten.

(Stefan Schlags, Bündnis 90 / Die Grünen und Unabhängigen)

Förderanträge für das Festival sind derzeit beim Freistaat Bayern, bei der Oberfrankenstiftung und bei der Kulturstiftung des Bundes gestellt. Denkbar wäre es außerdem Mittel der Europäischen Union zu beantragen. In welcher Höhe sie wo gewährt werden ist noch unklar.

Gesperrt und aufgegraben: Die aktuellen Baustellen in Bayreuth

Alle Baustellen und Umleitungen in Bayreuth auf einen Blick: Das Straßenverkehrsamt kündigt für die kommenden Wochen folgende Arbeiten im Stadtgebiet an.

Neue Baustellen ab dieser Woche

  • Lenbachstraße: Die Lenbachstraße wird ab Montag, 23. September, bis Freitag, 27. September, im Bereich der Gebäude mit den Hausnummern 7 bis 11 wegen Bauarbeiten vollständig gesperrt. Die Einbahnregelung wird während dieser Zeit aufgehoben. Anliegerverkehr ist aus beiden Richtungen jeweils bis zur Baustelle möglich.
  • Liebermannstraße: Die Liebermannstraße wird ab Dienstag, 24. September, bis Freitag, 28. September, im Einmündungsbereich zur Kaulbachstraße wegen Bauarbeiten vollständig gesperrt. Die Umleitung ist beschildert.
  • Nürnberger Straße: Die Nürnberger Straße wird ab Montag, 23. September, bis Donnerstag, 31. Oktober, im Bereich zwischen „Am Kreuzstein“ und der Zufahrt zum jüdischen Friedhof wegen Bauarbeiten halbseitig gesperrt. Die Verkehrsregelung erfolgt mit einer Ampelanlage. Zu den verkehrsreicheren Zeiten kann es zu Behinderungen kommen.

Diese Baustellen gibt’s schon länger

  • Erlkönigstraße: Die Erlkönigstraße und der Elfenweg werden von Freitag, 20. September, bis Freitag, 27. September, aufgrund von Asphaltierungsarbeiten vollständig gesperrt. Auch hier ist während der Vorarbeiten Anliegerverkehr möglich, am Tag der Asphaltierung nicht.
  • Bürgerreuther Straße: Halbseitige Sperrung der Bürgerreuther Straße wegen Straßenbau und Leitungsverlegung. Es wird eine Einbahnstraße in stadtauswärtiger Richtung eingerichtet. Der Einmündungsbereich Wilhelm-von-Diez-Straße zur Bürgerreuther Straße wird vollständig bis zum 20. Dezember gesperrt.
  • Kulmbacher Straße / Kreuz: Die Kulmbacher Straße wird ab Dienstag, 11. Juni, bis voraussichtlich Ende November im Bereich zwischen Einmündung Kreuz und Herzog wegen Kanalbauarbeiten abschnittsweise vollständig gesperrt. Die Umleitung führt während der gesamten Baumaßnahme über Kreuz, Lippacherstraße und Fröbelstraße zur Kulmbacher Straße beziehungsweise umgekehrt. Die Zufahrt zum Rathaus II ist während der Sperrung aus Richtung Fröbelstraße/Kulmbacher Straße möglich. Während der Bauzeit entfallen die Bushaltestellen „Rathaus II“ und „Fröbelstraße“ der Linie 306 stadtein- und stadtauswärts ersatzlos. Fahrgäste müssen deshalb auf die Haltestellen „Lippacherstraße“ und „Kulmbacher Straße“ ausweichen.
  • Rabenstein: Die Straße „Rabenstein“ ist seit Montag, den 29. April, bis Ende September wegen Kanalbauarbeiten abschnittsweise vollständig gesperrt. Die Einbahnregelung wird während dieser Zeit aufgehoben. Die Zufahrt für Anlieger ist jeweils aus beiden Richtungen bis zur Baustelle möglich. Wegen der Straßensperrung fahren alle Busse der Linien 303 „Klinikum“, 307 „Dörnhof“, 325 und die Schülerbusse über 99 Gärten. Die beiden Ersatzhaltestellen befinden sich in der Straße Am Mühlgraben bei Einmündung 99 Gärten. Die Haltestellen „Mosinger Straße“ und „Rabenstein“ werden stadtauswärts und stadteinwärts nicht bedient.
  • Hegelstraße: Die Hegelstraße wird ab Montag, 1. April, bis voraussichtlich Ende September 2019 zwischen Birkenstraße und Eichendorffring abschnittsweise vollständig gesperrt. Anliegerverkehr ist jeweils bis zur Baustelle möglich. Die Umleitung führt über Birkenstraße und Eichendorffring.
  • Brahmsstraße: Noch bis Ende Oktober ist die Brahmsstraße von der Abzweigung Stuckbergstraße kommend abschnittsweise gesperrt. Die Zufahrt für Anlieger ist bis zur Baustelle frei.
  • Hugenottenstraße: Die Hugenottenstraße ist im Bereich der Sackgasse wegen Straßen- und Kanalarbeiten bis zum 31.Oktober vollständig gesperrt.
  • Frickastraße: Abschnittsweise wird die Frickastraße wegen Erschließungsarbeiten und Gehwegbau bis zum 31. Oktober gesperrt. Die Anliegerzufahrt wird nach Baufortschritt ermöglicht.
  • Justus-Liebig-Straße: Wegen einem Wasserrohrbruch ist die Justus-Liebig-Straße noch bis zum 27. September gesperrt.
  • Richard-Wagner-Straße: Die Fußgängerzone Richard-Wagner-Straße ist ab Montag, 2. September, bis Freitag, 20. September, im Bereich zwischen Sternplatz und dem Gebäude mit der Hausnummer 4 wegen der Verlegung von Wasser- und Gasleitungen vollständig gesperrt. Lediglich für Fußgänger und Radfahrer kann in diesem Bereich eine Durchgangs- beziehungsweise Durchfahrtsmöglichkeit aufrechterhalten werden. Die Zufahrt zum Parkhaus in der Richard-Wagner-Straße erfolgt während der Sperrung über den Glasenappweg. Für die Lieferanten der Geschäfte in der Richard-Wagner-Straße wird eine Ladezone vor den Gebäuden mit den Hausnummern 29 bis 31 eingerichtet. Privatstellplätze können über die Richard-Wagner-Straße stadteinwärts erreicht werden.
  • Brautgasse: Wegen Aufgrabungs- und Kranarbeiten ist die Brautgasse bis zum 23. Dezember vollständig gesperrt. Auch der Fußgänger- und Lieferverkehr ist nicht möglich.

Mit den Toggo-Moderatoren an der Graserschule

Am Freitag hatte das Warten für die Klasse 4g der Graserschule ein Ende. Da kam die Toggo-Tour, in einer Mini-Version, doch nach Bayreuth. Das Bayreuther Tagblatt war live dabei. Ein Video aus der Klasse finden Sie über dem Text.

Die Stars aus dem Fernseher zum Anfassen

Die Freude war groß bei den Schülern der 4g als Toggo-Moderatoren Vanessa Meisinger und Simón Albers am Freitagmorgen das Klassenzimmer betraten. Sofort boten die Kinder den beiden TV-Stars Ehrenplätze im Stuhlkreis an, durchlöcherten ihre Gäste mit Fragen und erzählten Geschichten.

Neben lebhaften Erzählungen aus der E-Jugend der SpVgg Bayreuth und ausführlichen Abhandlungen über die jeweiligen Freundeskreise der Kinder, wurden Simón und Vanessa auch in die wichtigsten Pausenspiele eingeweiht.

Um die Wette quizzen

Mitgebracht hatten die Toggo-Stars aus dem Fernsehen allerhand. Neben einem neuen Kuscheltier und Autogrammkarten, durften sich die Schüler auch über Urkunden freuen: denn immerhin hat die Klasse die Toggo-Tour nach Bayreuth gebracht.

Das erste Spiel auf dem Programm: das Blitz Quiz. Dort traten die Kinder in drei Teams gegeneinander an. Welche Mannschaft in 60 Sekunden die meisten Fragen richtig beantwortete, war dabei am Ende der Sieger. Letztlich gewannen die Mädchen: wie immer, wie Moderator Simón erklärte.

Beim Blitz Quiz gewinnen so gut wie immer die Mädchen – egal in welcher Stadt wir bislang waren.

(Simón Albers über das Blitz Quiz)

Ein richtig schöner Schultag

Danach ging es mit Schere und Kleber ans Werk. Das Ziel: eigene Masken von TV-Figur Woozle Goozle zu basteln. Für die Kleinen, ein echtes Highlight. Als die Moderatoren sich dann mittags auf die Reise nach Ansbach machten, wo morgen das große Finale der Toggo-Tour 2019 stattfindet, da gaben die Kinder ihnen noch eine Bitte mit auf den Weg,

Es war super schön mit euch. Ich hoffe, dass es so etwas mal wieder in Bayreuth gibt. Dann vielleicht auch als großes Fest mit allen Stars.

(Sophie)

Qualitätssiegel: Maisel, Erdinger und Schneider machen gemeinsame Sache

Schneider Weisse, die Privatbrauerei Erdinger Weissbräu und die Brauerei Gebr. Maisel haben am Freitag ihr neues Qualitätssiegel vorgestellt.

Kristallklar: Ausblick vom Ochsenkopf in 360 Grad

Den Ochsenkopf kann man jetzt in kristallklarer Qualität vom Sofa aus betrachten. Grund ist eine neue 360-Grad-Kamera, die dort installiert wurde.

Auf 1.024 Metern Höhe ist die Kamera direkt am Asenturm platziert. Sie hat eine Auflösung von 4K und liefert somit eine besonders hohe Bildqualität. Die Rundum-Sicht kann man einerseits morgens im Fernsehen des Bayerischen Rundfunks bei der Serie „Panoramabilder“ sehen sowie live über die Website der Tourismus & Marketing GmbH Ochsenkopf, wie Geschäftsführer Andreas Munder auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts erklärt.

Vom Stellvertreter zum Chef: „ET for BT“

Thomas Ebersberger ist Bayreuths zweiter Bürgermeister. Das soll sich nun ändern: Er will Nachfolger von Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe werden. Die CSU schickt ihn in den Wahlkampf. Am Donnerstagabend wurde der 62-Jährige offiziell nominiert.

Thomas Ebersberger. Foto: Stadt Bayreuth

Warum Ebersberger?

Weil er erfahren, engagiert und echt ist.

(Silke Launert über Ebersberger)

Er dränge sich nicht ständig in den Vordergrund, grenze niemanden aus und mache Kompromisse. Nur die Chance, an vorderster Front zu agieren, sei ihm bisher noch nicht gegeben worden. „Das soll sich nun ändern“, sagte Launert über den CSU-Kandidaten.

Die Ziele des CSU-Kandidaten

Thomas Ebersberger ist seit 2002 zweiter Bürgermeister von Bayreuth. Seine Schwerpunkte: umwelt- und sozialverträgliche Wirtschaftspolitik, Verkehr, Jugendpolitik, Städtepartnerschaft. Als Oberbürgermeister möchte Ebersberger diese Ziele weiter verfolgen sowie längst fällige Dinge anpacken, die vernachlässigt wurden. Ebersberger zählte unter anderem die Sanierung von Sportstätten, Investitionen in die Schulen, in die Kultur und das geplante Gründerzentrum auf. Es müsse sich manches ändern, damit es in Bayreuth gut bleibt.

Wenn ihr es wünscht bin ich gerne bereit, für Bayreuth als Oberbürgermeister zu kandidieren.

(Thomas Ebersberger, CSU OB-Kandidat)

Der zweite Bürgermeister möchte Lösungsvorschläge liefern und die Bürger mitnehmen.

ET for BT.

(Thomas Ebersberger)

Die CSU-Mitglieder nominierten Ebersberger mit 97,3 Prozent Zustimmung zum Oberbürgermeisterkandidaten. Ebersberger nahm die Wahl gerne an und freue sich auf den Wahlkampf.

Sport-Talk: Zweite Eisfläche soll Probleme lösen

Eine Eisfläche auf Stelzen über dem Main, bessere Bedingungen für den Nachwuchs und die dringend nötige Sanierung des Eisstadions: In einer sportlichen Talkrunde diskutierte der Oberbürgermeisterkandidat der SPD, Andreas Zippel, mit Experten aus dem Eishockey über die Sportstadt Bayreuth. Insbesondere ging es um Fragen wie: Wie sieht es mit der Nachwuchsarbeit aus? Wie steht es um die Vereine, die Trainingszeiten, die Ausstattung, die Wünsche und Meinungen der Betroffenen?

Michael Schwellengreber, Andreas Zippel, Matthias Wendel und Rudi Herold. Foto: Magdalena Dziajlo

Eishockey im Fokus

Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem Eishockey, weshalb auch Tigers-Geschäftsführer Matthias Wendel, der Vorsitzende des EHC und für den Nachwuchs zuständige Michael Schwellengreber und Rudi Herold von den EHC Icescrapers zur Talkrunde kamen. Die Experten unterbreiteten ihre Vision für den Eishockey in Bayreuth und präsentierten einige neue Ideen. Doch auch das Publikum durfte sich einmischen und Fragen in die Talkrunde stellen.

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Sorgen um den Nachwuchs

In einem waren sich alle einig: Bayreuth braucht eine zweite Eisfläche. Die Eiszeiten im Stadion sind ausgelastet, die Hobbymannschaften können so gut wie gar nicht aufs Eis und auch andere Eissportler haben Probleme mit den Zeiten. Rudi Herold meinte: „Wenn es so weiter geht, gibt es in zehn Jahren keine Hobbymannschaften mehr. „Vor allem auch der Eishockey-Nachwuchs leide darunter, sagte Michael Schwellengreber vom EHC.

Foto: EHC Bayreuth.

„Die momentanen Eiszeiten sind nicht attraktiv. Manche Kinder haben noch Schule und Nachmittagsunterricht“, kam die Anregung aus dem Publikum. 

Doch der Nachwuchs hat ein weiteres Problem:

Sport ist sehr teuer für Eltern, besonders bei Jugendspielern. Wir müssen sie und den Nachwuchs fördern.

(Michael Schwellengreber)

Er schlug zum Beispiel einen Eishockeyflohmarkt vor, wo Second-Hand Ausrüstungsgegenstände günstig gekauft werden könnten.

Vision: Eisfläche über dem Main

Matthias Wendel hat eine Vision: Er könne sich gut vorstellen, eine Eisfläche auf Stelzen über den Main zu bauen.

Für die Öffentlichkeit gebe es wohl kaum etwas romantischeres, als unter den Bäumen, über dem Main Eiszulaufen.

(MatthiasWendel, Geschäftsführer Bayreuth Tigers)

Die Eisfläche könnte teils überdacht sein und müsste nicht so groß sein wie die im Stadion, da sie mehr zum Üben und für die Bayreuther sei, sagte Wendler. Auf jeden Fall aber wäre es sinnvoll, die zweite Fläche in unmittelbarer Nähe zum Eisstadion zu bauen, um die Infrastruktur, wie Umkleiden, Kasse, Eismeister, mit zu nutzen.

Ob das realisierbar wäre, muss man erst sehen.

(Matthias Wendel)

Im Publikum fand die Idee durchaus Anklang, denn: Wenn die Kinder nicht üben können, könnte der Verein den Nachwuchs verlieren. „Man muss Visionen angehen, nur so können sie sich erfüllen“, sagte Wendel.

Stadion muss dringend saniert werden

Um weiterhin Sportstadt Bayreuth zu sein und um sich in der DEL2 nicht zu blamieren, müsse dringend das Eisstadion auf Vordermann gebracht werden, sagten die Experten. Vor allem die Kühlung und Ammoniak-Austritte bereiteten in der Vergangenheit Sorgen.

Würde es während der Saison hier Probleme geben, würde die einer Katastrophe gleichen: Der Spielbetrieb müsste für etwa zwölf Wochen eingestellt werden, um Lecks zu reparieren. Wendel und Schwellengreber betonten: Dass die Stadt nach der laufenden Saison dringend Abhilfe schaffen müsste.

Das ist wie ein Ritt auf einer Rasierklinge.

(Matthias Wendel)

Auch die Kabinen genügten nicht mehr dem DEL2-Standard. Weitere Probleme: Taubenkot auf dem Eis, und Wind und Schneestürme, die durch das Stadion pfeifen. Es gibt also einige Baustellen, die vor allem den Eishockey-Sport in Bayreuth betreffen.

Es muss sich etwas bewegen! Es muss sich was tun!

(Andreas Zippel, SPD)

Fußball-Kinder

FC Eintracht: Kostenfreies Schnuppertraining für Mädchen

Im Rahmen von „Ballbina kickt“, eines Projekts des Bayerischen Fußball-Verbandes, bietet der FC Eintracht Bayreuth am Donnerstag ein Schnuppertraining für Mädchen an. Eingeladen sind alle Interessierten, die zwischen sechs und vierzehn Jahre alt sind – Vorkenntnisse seien explizit keine nötig.

Großes Interesse in Bayreuth

Von einem Abwärts-Trend im Bereich des Frauenfußballs, schrumpfenden Fan-Mengen oder weniger Spielerinnen, sei in Bayreuth gerade nichts zu spüren, Sebastian Heyer, Leiter der Damenabteilung beim FC Eintracht Bayreuth. Das Gegenteil ist der Fall:

Aktuell ist das Interesse an Frauenfußball in Bayreuth sehr groß. Wir sind stolz, dass wir bereits seit 25 Jahren eine Damenabteilung haben. Deswegen möchten wir künftig auch im Mädchen-Bereich aufbauen.

(Sebastian Heyer, Leiter der Damenabteilung / FC Eintracht Bayreuth)

Kicken ohne Anmeldung

Das Schnuppertraining richtet sich an Mädchen zwischen sechs und vierzehn Jahren, die noch in keinem Verein spielen. „Es soll voraussichtlich in zweiwöchigem Rhythmus stattfinden“, sagt Heyer. Eine feste Anmeldung sei nicht erforderlich, die Teilnahme zudem kostenlos. Wer am Donnerstag genau zum Training komme, sei deswegen eine Überraschung. Doch Heyer freue sich auf jede Einzelne, die Lust habe Fußball zu spielen. Trainiert wird von 16:45 Uhr bis 18:15 Uhr.


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Die Mädchen sollen die Möglichkeit erhalten, sich unter Anleitung von Trainern zu bewegen, Fußball zu spielen und Spaß zu haben. Das Projekt „Ballbina kickt“ wird seit Herbst 2011 an verschiedenen Vereins-Stützpunkten in Bayern angeboten. „Bisher haben wir Mädchen in der C, D, E und F-Jugend“, erklärt Heyer. Bei den jüngeren Kindern seien die Mannschaften allerdings noch gemischt. Das könnte sich mit mehr Nachwuchs künftig ändern.

Für Rückfragen können Sie sich an Trainer Thomas Kühn unter 0160/97979817 oder an Sebastian Heyer unter 0179/9003260 wenden. Alternativ ist der Verein via Mail unter eintracht-bayreuth@web.de erreichbar. 

Wundersam anders: Ein Verein kämpft für die Menschen in der Burg

Seit drei Jahren sind die Mitarbeiter des Vereins Wundersam anders nahezu täglich in der Burg unterwegs. Auf einer Wiese zwischen den Plattenbauten bauen sie Spiele für die Kinder auf, basteln, schmieden, entwerfen Helden und Comics. Niemand sonst kümmere sich um die Menschen in dem Stadtteil, der vielen Bayreuthern nur deshalb ein Begriff ist, weil er als der soziale Brennpunkt in der Stadt gilt.

Das soll sich jetzt ändern. Gemeinsam mit dem Bayreuther Tagblatt haben Marion Schneider und Marco Marino vom Verein Wundersam anders zu einer Diskussionsrunde in die Burg geladen. Eine Bildergalerie mit Fotos von Ingo Reißenweber finden Sie über dem Text.

Vorbild Menzelplatz

Der Einladung gefolgt sind unter anderem die Stadträte Klaus Klötzer (CSU), Thomas Bauske (SPD), Karsten Schieseck (Bayreuther Gemeinschaft), Klaus Wührl-Struller (Grüne) und Thomas Hacker (FDP). Außerdem der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Gewog, Uwe Prokscha, der in einem anderen Brennpunkt der Stadt, der Altstadt, bereits gezeigt hat, was entstehen kann, wenn alle Helfer an einem Strang ziehen. Etwas ähnliches wie der Treffpunkt am Menzelplatz schwebt den Helfern von Wundersam anders auch in der August-Riedel-Straße im Stadtteil Burg vor.

Viele Kinder sind gekommen

Gekommen sind auch Dolores Longares-Bäumler, Migrationsbeauftragte der Bayreuther Caritas, Nancy Kamprad, Vorsitzende des Stadtjugendrings, sowie der Historiker und Stadtrat der Grünen, Norbert Aas. Zudem: Jede Menge Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die in der Burg leben und aufwachsen.

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Vor Ort wurde klar: In der Burg sprechen die Menschen kaum miteinander, dafür aber umso mehr übereinander. Da wird sich geärgert über Fußball spielende Kinder auf der sonst brach liegenden Wiese. Da wird vom Balkon geschimpft und sich über den Müll, den Lärm und den Rauch der jeweils anderen aufgeregt. Die Polizei, erzählt eine junge Mutter, sei dort oft vor Ort. Meistens nur, weil sich mal wieder irgendwer über irgendwen beschweret hat. Manchmal aber auch, weil die Heranwachsenden aus lange Weile Hecken und Container in Brand gesteckt hat. Meistens, erzählen die Kinder, liefen sie einfach nur stundenlang im Kreis über die Wiese an der August-Riedel-Straße oder hielten sich auf dem Parkplatz des nächstbesten Supermarktes auf. Es sei halt nichts zu tun.

Paradebeispiel für Rassismus

Die Burg sei ein Paradebeispiel dafür, wie Rassismus entsteht, findet Marion Schneider vom Verein Wundersam anders. Immer öfter sei zu hören, dass nicht einzelne Personen schuld an etwas seien, sondern verschiedene Nationalitäten. Ein Problem außerdem: Anwohner berichten, dass die Hausverwaltung, eine der größten in Bayern, zwar jede Menge Verbote ausspreche, selbst aber für die Sorgen und Nöte der Menschen kein Ohr habe. Marco Marion sagt, dass er seit nunmehr zwei Jahren versuche, einen Ansprechpartner für die Burg in München oder Augsburg ausfindig zu machen, am Telefon aber entweder abgewimmelt werde oder E-Mails schreiben solle, auf die er nie eine Antwort erhalte.

Rechte haben, Forderungen stellen

Unter anderem weil die Kommunikation in der Burg oft einer Einbahnstraße gleiche, sei den Jugendlichen dort gar nicht klar, dass sie auch Rechte hätten und Forderungen stellen dürften, sagt Marco Marino. Um den Kindern das beizubringen, sind Helden-Comics entstanden, deren Protagonisten anstelle der Kinder handeln.

Ziel: In ein paar Jahren zu Café oder Grillhütte

Ziel des Vereins sei es, im nächsten Jahr, nach dann vier Jahren Sozialarbeit vor Ort, alle Bewohner der Burg zu einem Bürgerforum zusammenzutrommeln um über den Bau eines Containers, eines Cafés, einer Werkstatt oder einer Grillhütte zu diskutieren. Kurzum: Über einen Platz, an dem die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bewohner behandelt werden können.

Stadträte wollen helfen

90 Minuten hören sich die Vertreter des Stadtrats die Sorgen und Nöte der Kinder, der Bewohner und des Vereins an. Dann versprechen sie: Wir suchen das Gespräch mit der Hausverwaltung. Und: Wenn der Verein Wundersam anders die Stadt mit einem Konzept in der Hand um finanzielle Hilfe bittet, werden die Stadträte nicht nein sagen. In ein paar Monaten soll in der Burg weiter diskutiert werden. Dann mit einem Vertreter der Hausverwaltung.