Die Polizei warnt vor Giftködern in Bayreuth.

Giftköder in Bayreuth? Hund nach Gassigehen mit Vergiftung beim Tierarzt

Die Polizei warnt vor Giftködern in Bayreuth: Eine Bayreuther Hundebesitzerin führte ihren Hund am Sonntagmorgen (22. Dezember 2019) auf der „Judenwiese“ An der Bürgerreuth in Bayreuth aus. Mit hoher Wahrscheinlichkeit nahm ihr Haustier hier einen ausgelegten Giftköder zu sich, teilt die Polizei mit. Daraufhin begab sich die Hundehalterin zu einem Tierarzt, der aufgrund eines Urintests eine Vergiftung feststellte.

Bereits Anfang Dezember warnte das Bayreuther Tierheim vor Giftködern. Ebenfalls Anfang Dezember ist ein Hund gestorben. Er soll einen unbekannten Gegenstand gefressen haben.

Giftköder in Bayreuth: Polizei warnt

Somit ergeht eine Warnmeldung der Polizei an alle Hundebesitzer, die ihr Tier dort ausführen:  „Leinen sie ihren Hund an und achten sie besonders darauf, dass er nichts vom Boden frisst oder aufnimmt!“

Bayreuth: Zeugen gesucht

Die Polizei Bayreuth-Stadt ermittelt nun in Zusammenarbeit mit den Diensthundeführern der Operativen Ergänzungsdienste Bayreuth wegen eines Vergehens nach dem Tierschutzgesetz. Zeugen, die Hinweise zum Auslegen der Köder machen können oder etwas Verdächtiges beobachtet haben, sollen sich bei der Polizei Bayreuth-Stadt unter der Telefonnummer 0921/506-2130 melden.

Soziale Angebote in Bayreuth: „Geht da noch mehr?“

Braucht Bayreuth mehr soziale Angebote? Wie die OB-Kandidaten Thomas Hacker (FDP), Brigitte Merk-Erbe (BG) und Andreas Zippel (SPD) die Lage sehen.


Kids on Ice. Am Ende der Ferien konnten Kinder mit ihren Eishockey-Stars gemeinsam aufs Eis gehen. Foto: EHC Bayreuth

Thomas Hacker: Sportstätten und Online-Angebot verbessern

„Von Breitensport und Leistungssport, Kunstverein, Theaterverein, Orchestern und Chören für alle Altersgruppen – seit vielen Jahren gibt es in Bayreuth ein breites Angebot an sportlichen und kulturellen Aktivitäten“, sagt Thomas Hacker. Genau deswegen müsse man die Vereine seiner Meinung nach noch intensiver unterstützen:

Thomas Hacker: Foto: Stadt Bayreuth

Die beste Unterstützung für die Sportvereine ist es, optimale Voraussetzungen für den Trainings- und Spielbetrieb zu schaffen. Also lassen Sie uns die Sportstätten weiter verbessern. Der Bau einer Eishalle mit zwei Eisflächen ist dringend notwendig, um den Eishockey-Ligabetrieb und freien Eislauf auch weiter zu ermöglichen. Die Sanierung und der weitere Ausbau des Hans-Walter-Wild-Stadions darf nicht auf die lange Bank geschoben werden.

(Thomas Hacker, OB-Kandidat der FDP)

„Gleichzeitig unterstützt die Stadt Bayreuth Vereine bereits bei Kleinkindern beim Mitgliedsbeitrag und durch das Ferienprogramm, um neue Vereinsmitgliedschaften zu gewinnen. Wichtig wäre ein attraktives Online-Angebot zu entwickeln, um bestehende Sportmöglichkeiten – von Fußball und Basketball bis zu Rugby oder Cricket – einfach auffindbar zu machen, erklärt er.

Auch im Alter selbstbestimmt leben

„Wir leben in einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen bis ins hohe Alter selbstbestimmt ihr eigenes Leben gestalten und auch über das 65. Lebensjahr hinaus im Berufsleben aktiv sind“, sagt Hacker. Vom Vorschlag der SPD 50er-Vereine zu schaffen, hält er nichts, denn: „Eine Rundumbetreuung vom Kindergarten über die 50er bis zu den Senioren widerspricht meiner Vorstellung einer selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Gesellschaft, bei der sich jede und jeder mit seinen eigenen Fähigkeiten und Interessen einbringen kann und soll.“


Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe: „Bayreuth ist gut aufgestellt“

Allein in diesem Jahr gab es im Rahmen des Sommerferien-Programmes, das sich aus dem ehemaligen Ferienpass des Stadtjugendamtes entwickelt hat, etwa 90 verschiedene Angebote mit insgesamt 1.500 Plätzen. Stadt und Kreisjugendring Bayreuth organisieren außerdem den „Sommer(s)pass“ für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre: Ein Programm mit gut 100 Aktivitäten. Bayreuth verfügt damit über ein sehr attraktives Angebot, wie Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe findet.

Brigitte Merk-Erbe. Foto: Stadt Bayreuth

Ein weiteres wichtiges Angebot ist meine Gutscheinaktion, die Kinder eine kostenlose Schnuppermitgliedschaft in einem Sportverein ihrer Wahl ermöglicht. Jedes Kind in Bayreuth erhält diesen Gutschein zum vierten Geburtstag als Geschenk.

(Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe)

Dazu komme, so Merk-Erbe, dass Bayreuth 2018 im Rahmen einer Studie zur familienfreundlichsten Stadt unter 107 kreisfreien Städten mit einer Größe von bis zu 100.000 Einwohnern gekürt worden sei.

In der Kinderspielstadt „Mini Bayreuth“ gab es in den Sommerferien 2019 auch verschiedene Bastelangebote. Foto: Redaktion

Seniorenwegweiser und präventive Hausbesuche

An eine konkrete Altersgruppe sind die Freizeit-Angebote in Bayreuth selten gebunden. Es gilt: Mitmachen und vorbeischauen können alle Interessierte. Stadtbibliothek, VHS und Bürgerbegegnungsstätte kommen bei der Freizeitgestaltung allerdings eine Vorreiterrolle zu, betont Brigitte Merk-Erbe. Vor zwei Jahren wurde das Projekt ‚Präventive Hausbesuche für Senioren‘ im Rahmen des Bayerischen Innovations-Preises als vorbildhaftes Projekt zum selbstbestimmten Leben im Alter vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales ausgezeichnet, das gemeinsam von der Stadt Bayreuth mit der Hans und Emma Nützel-Altenstiftung ins Leben gerufen worden ist, erklärt sie.


Andreas Zippel: „Es braucht ein ganzjähriges Schnupperprogramm“

Doch da geht noch mehr, findet OB-Kandidat Andreas-Zippel (SPD): Von folgendem Vorschlag könnten die Bayreuther Vereine nachhaltig profitieren, wie er sagt:

Foto: SPD

Mit dem sogenannten Familienpass soll es das ganze Jahr über Schnupperangebote geben, nicht nur in den Ferien. Es geht darum, den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, wie viele verschiedene Möglichkeiten sie haben ihre Freizeit in der Gemeinschaft zu gestalten

(Andreas Zippel, OB-Kandidat der SPD)

„Es ist nicht für jeden selbstverständlich, den Schritt selbst zu gehen und sich in einem Verein oder einer Musikschule anzumelden“, fügt er hinzu. Der Familienpass solle federführend von der Stadt Bayreuth selbst organisiert werden.

Zielgruppe Ü50: Vernetzen und gemeinsam aktiv sein

Doch nicht nur Kinder sollen mehr unterstützt werden. Die SPD setzt außerdem auf „50er-Vereine“ nach Gießener Vorbild – das soll der Einsamkeit im Alter vorbeugen. Das Prinzip: „Alle Leute aus dem gleichen Jahrgang werden angeschrieben und kommen bei einer Veranstaltung zu einem ersten Kennenlernen zusammen. Natürlich trifft man dort auch Leute wieder, die man im Laufe der Jahre einfach aus den Augen verloren hat“, sagt Roland Keil, der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes. Vor Ort bekämen die 50-Jährigen dann Empfehlungen, welche Aktivitäten sie künftig gemeinsam unternehmen könnten. So kann sich jeder, seinen aktuellen Interessen entsprechend, neu vernetzen.

Von den anderen Parteien hat die Redaktion vor Weihnachten kein Statement mehr zum Thema erhalten.

Peter Nerd hilft schon lange Zeit bei der Tafel Bayreuth mit. Foto: Christoph Wiedemann

Bis zu 1100 Menschen pro Woche bei der Tafel Bayreuth

Die Tafel in Bayreuth hat vor Weihnachten einiges zu tun. Die letzte Ausgabe findet am heutigen Samstag (21. Dezember 2019) statt. Eine Ausgabe beginnt allerdings schon am Freitag: Die Lebensmittel müssen sortiert werden.

3.300 Paletten in Bayern

In ganz Bayern werden etwa 3.300 Paletten für den täglichen Bedarf von den Tafeln ausgegeben, sagt der Vorsitzende der Tafel Bayern, Peter Zilles. In Bayreuth würden wöchentlich etwa sieben Tonnen Lebensmittel an die Kunden ausgegeben werden. Wichtig dabei ist, „dass wir die Leute nicht versorgen, sondern unterstützen“, sagt die Vorsitzende der Tafel Bayreuth, Ingrid Heinritzi-Martin-Martin.

Denn eine Versorgung kann von dem ehrenamtlichen Verein der Tafel nicht garantiert werden. Welche Lebensmittel bei der Tafel in Bayreuth ankommen, können die Helfer nämlich nicht beeinflussen. „Nudeln, Reis – eben die Grundnahrungsmittel mit langer Haltbarkeit kommen nämlich seltener“, sagt Heinritzi-Martin.

Die Lebensmittel in der Tafel Bayreuth

Die meisten Lebensmittel seien kurz vorm Ablaufen oder knapp drüber. Deshalb müssen alle Lebensmittel von den Ehrenamtlichen geprüft werden. So werden verdorbene Lebensmittel aussortiert. Das Essen stammt von von Supermärkten im Raum Bayreuth, sowie kleineren Betrieben. „Fast alle Bäcker sind dabei“, sagt Heinritzi-Martin.

Dazu kommen aber auch deutlich größere Mengen: „Wir bekommen beispielsweise Waren aus Feucht“, sagt Peter Zilles. „Aber nur, weil es sich hier um mehrere Paletten handelt“, erklärt Zilles den Grund für den weiten Weg von Bayreuth nach Feucht. Dort werden nämlich Lebensmittel geholt, welche die Supermärkte nicht mehr von einem Logistikunternehmen brauchen. So stehen beispielsweise schon jetzt zwei Paletten von Weihnachtsartikeln im Lager der Tafel Bayreuth.

Ein Helfer seit der Gründung in Bayreuth

Peter Nerad ist einer der Helfer, die beim Sortieren helfen. Er prüft das Mhd (Mindesthaltbarkeitsdatum) für die Waren der Kühltheke: Joghurt, Quark oder Milch.

„Ich bin dabei, weil ich den Menschen helfen möchte“, sagt Nerad. Er ist bereits seit der Gründung der Tafel Bayreuth ehrenamtlich dabei. Seitdem er im Ruhestand ist, habe er allerdings mehr Zeit und hilft deshalb zwei Tage in der Woche.

Tafel Bayreuth: Mehr ehrenamtliche Helfer

Rund 20 Ehrenamtliche Helfer sind vor den Ausgaben mit den Vorbereitungen beschäftigt. „Insgesamt sind wir immer so um die 140 Helfer“, sagt Heinritzi-Martin. Doch die Tafel Bayreuth bräuchte weitere Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. „Einige helfen einmal pro Woche, andere einmal alle zwei Wochen – das kann sich jeder aussuchen“, erläutert Heinritzi-Martin.

So wie Rosemarie Baierlein. Sie arbeitet jeden Freitag und wird von allen anderen nur „Mutti“ genannt. „Ich mach immer Fleischpflanzerl für meine Leute“, sagt sie dazu. „Meine Mama hat gesagt, ich hab das Helfersyndrom“ und im Ruhestand habe sie Zeit. „Es ist ein gutes Gefühl, wenn man nach Hause geht und etwas für Allgemeinheit gemacht hat“, nennt Rosemarie Baierlein den Grund für ihre Hilfe.

Bis zu 1100 Menschen bei der Tafel Bayreuth

Die Helfer müssen nicht nur die Waren Sortieren, Regale auffüllen, sondern auch die Ausgabe betreuen. „Zwischen 1.000 und 1.100 Menschen kommen in Bayreuth wöchentlich“, sagt Zilles. Neben Rentnern und Asylbewerbern seien besonders viele Alleinerziehende unter den Kunden der Tafel, weiß Heinritzi-Martin.

Wer berechtig ist bei der Tafel Bayreuth einzukaufen und die Regeln der Ausgabe finden Sie hier auf der Internetseite der Tafel Bayreuth.

Viele Spenden vor Weihnachten

Vor Weihnachten gibt es viele Spenden für die Tafel Bayreuth: Etliche Unternehmen oder Schulen spenden Lebensmittel, basteln Tüten oder spendieren sogar Kinogutscheine. Dazu kommen noch etwa 400 Geschenke der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“, sagt Heinritzi-Martin.

Bis die letzten Spendenartikel ausgegeben sind, kann es schon März werden, weiß Peter Zilles. Die Weihnachtssüßigkeiten kommen ab Januar zu den verschiedenen Tafeln. „Im letzten Jahr hatten wir in Bayreuth 20 Paletten Süßigkeiten.“

Die Ehrenamtlichen der Bayreuther Tafel möchten in diesem Zusammenhang weitere Menschen zum Helfen animieren: Sie brauchen das Ehrenamt und die Menschen hinter dem Ehrenamt. Wer Lust hat, anderen Menschen zu helfen, kann sich bei der Tafel Bayreuth melden.

Der Pausenhof der Luitpoldschule in Bayreuth ist fertig.

Luitpoldschule in Bayreuth hat einen neuen Pausenhof – was daran so besonders ist

Die Stadt Bayreuth bezeichnet es als „vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für die Luitpoldschule„:  Für 685.000 Euro hat die Stadt Bayreuth in den vergangenen Monaten die Kanalisation der Schule erneuert und den Pausenhof umgestaltet. Entstanden ist ein fröhlicher, bunter und kindgerechter Aufenthaltsraum für die Schülerinnen und Schüler, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Bayreuth. Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (BG) hat den Pausenhof am Donnerstag (19. Dezember 2019) offiziell der Schule übergeben.

Sanierung an der Luitpoldschule in Bayreuth

Die Verantwortlichen von Schule und Stadt entschlossen sich angesichts des ohnehin gegebenen Sanierungsbedarfs an der Kanalisation dazu, auch die Umgestaltung des Pausenhofes in Angriff zu nehmen. Eine Entscheidung, bei der die Schulleitung frühzeitig zusammen mit den Kindern und dem Elternbeirat ihre Wunschvorstellungen skizzierte. Hieran orientierte sich auch die Planung des Stadtgartenamtes, die dann in mehreren Gesprächsrunden mit allen Beteiligten abgestimmt wurde und die schließlich auch die Zustimmung des Stadtrats fand.

Der neue Pausenhof der Luitpoldschule

Auf dem Pausenhof der Luitpoldschule hat sich viel getan. Freundlich, hell und farbenfroh ist er geworden und verfügt über große Flächen zum Laufen, Hüpfen und Fußball spielen, aber auch über Räume zum Ausruhen und Erholen, wie etwa einen neuen Schulgarten. Dieser ist mit einer hohen Hecke umgeben und bildet somit einen eigenen, geschützten Bereich.

Der bereits vorhandenen Seilnetzzirkus wie auch die Fallschutzbeläge wurden aus sicherheitstechnischen Gründen komplett ausgetauscht. Der Pausenhof hat zudem eine große „Lümmelbank“ bekommen, die auch als Bühne für Schulfeste genutzt werden kann. Ein neuer Sandkasten und viele bunte Sitzelemente ergänzen das Angebot.

Bauarbeiten in Bayreuth

Bei den Bauarbeiten wurde nicht nur Wert auf eine kindgerechte Gestaltung, sondern auch auf den Erhalt des alten Baumbestandes gelegt. Diesem Ziel dienen unter anderem durchlässige Pflaster- und Kunststoffbeläge, sagt ein Sprecher der Stadt. Im Untergrund wurde ein spezielles, verdichtbares Baumsubstrat eingebaut, das einerseits die Luft- und Wasserversorgung der Bäume nicht behindert, andererseits aber auch die Beläge trägt und stabilisiert.

Die Sanierung des Kanals, die komplette Erneuerung der Beläge und der Entwässerung, die verschiedenen neuen Einbauten, aber auch der Aufwand zum Schutz der Bäume haben insgesamt 685.000 Euro gekostet. Der behutsame Umgang mit dem Baumbestand war auch ein entscheidender Grund für die vergleichsweise lange Bauzeit von fast sechs Monaten, heißt es von Seiten der Stadt Bayreuth.

Streit um Graserschule: Gesundheit der Kinder, weiterer Befall und die Sanierung

Wie geht es nun mit der Sanierung der Graserschule in Bayreuth weiter? Nachdem an der Graserschule der „echte Hausschwamm“ festgestellt wurde, sollte auch das Sanierungskonzept dementsprechend angepasst werden. Nun wurde im Stadtrat mal wieder gestritten: Um den eigentlichen Beschluss ging es dabei allerdings nicht. Denn in dem Beschluss sollte es um die Erhöhung der Kosten der Sanierung gehen.

Bauausschuss Bayreuth lehnt Konzept ab

Zusätzlich zur bereits vorher geplanten Generalsanierung des historischen Schulgebäudes, müsse auch ein Großteil der Dachkonstruktion sowie das Obergeschoss fachgerecht saniert werden, erklärte Baureferentin Ute Kelm am 10. Dezember im Bauausschuss. Damit würden auch die Kosten um rund 1,7 Millionen Euro auf insgesamt 13,2 Millionen Euro steigen. Die Mitglieder des Ausschusses lehnten das vorgetragene Konzept deshalb ab. Der Stadtrat stimmte der Erhöhung heute allerdings zu.

Also ging es im Stadtrat erneut um die Sanierung der Graserschule. Ute Kelm trug die Ergebnisse des Holzgutachters vor. Dort kam heraus, dass die Deckenkonstruktion „massive Schädigungen“ aufweise. Neben dem echten Hausschwamm gebe es dort auch den Hausporling, den weißen Porenschwamm und holzzerstörende Insekten. Aus der Sicht des Gutachters besteht „dringender Handlungsbedarf“.

Dach der Graserschule muss erneuert werden

Das Dach müsse deshalb komplett erneuert werden. „Teilweise ist das Holz so weit mit echtem Hausschwamm befallen, dass dies dort eine vollständige Zerstörung der Holzsubstanz zur Folge hat“, trug Ute Kelm vor. Schüler und Lehrer seien von dem Hausschwamm gesundheitlich allerdings nicht gefährdet.

Das fragte erneut Stefan Specht (CSU), indem er darauf hinwies, dass Sporen der verschiedenen Pilze gesundheitlich bedenklich sind. Ute Kelm berichtete allerdings, dass es keine Sporen gebe. Das Gesundheitsamt müsse deshalb nicht eingeschaltet werden. Die Befunde über den echten Hausschwamm seien nach Angaben von Kelm eindeutig: „Es gibt keine aktiven Fruchtkörper.“ Es gebe einen Fruchtkörper, der allerdings nach Ansicht der Experten nicht aktiv sei.

Diskussion im Bayreuther Stadtrat

Im Anschluss lieferten sich die Mitglieder des Ausschusses erneut eine hitzige Debatte. Es ging um die Gesundheit der Kinder, um das Wachstum des echten Hausschwammes und wiederholt um die Vergangenheit: Wer zu welchem Zeitpunkt einen Antrag stellte, wer für oder gegen eine Sanierung war. „Wir drehen uns im Kreis“, sagte Stefan Schuh (JB).

Doch es ging weiter um mögliche Fehler, vergessene oder nicht getätigte Untersuchungen und weitere möglicherweise notwendige Untersuchungen im Keller – und wieder um die Gesundheit der Kinder. Die Sorge der Stadtratsmitglieder: Eine unnötige Sanierung des Dachstuhls, während der Keller auch betroffen ist. Deshalb regten viele Mitglieder eine Untersuchung des Kellers an.

Ute Kelm berichtete: „Der echte Hausschwamm frisst sich nicht nach unten durch.“ Das habe die Holzgutachterin herausgefunden. Es sei ein Stopp im Mauerwerk erkennbar. Zwecks der Untersuchung des Kellers sagte Kelm, dass das während des laufenden Schulbetriebs schwierig sei.

Auch die Bedenken von Wolfgang Gruber (DU) über die einzusetzenden Fungizide wies sich Ute Kelm ebenfalls zurück: „Das wird natürlich entfernt von Schülern und Lehrern stattfinden.“

Zur möglichen Gesundheitsgefährdung der Schüler und Lehrer hatte Ute Kelm eine Stellungnahme des Gesundheitsamtes vorgelesen: Da keine aktiven Fruchtkörper vorhanden sind und da sich diese nicht in den Unterrichtsräumen befänden, dürfe eine Gefährdung aktuell ausgeschlossen werden.

Der Antrag wurde letztlich mit 40 zu zwei Gegenstimmen angenommen.

„Uns nimmt keiner ernst“: Schreibmaschinenmuseum muss umziehen

Das Deutsche Schreibmaschinenmuseum muss umziehen. Auf dem jetzigen Gelände plant die Stadt Bayreuth den Neubau des Stadtarchivs. Doch die Suche nach neuen Räumlichkeiten gestaltet sich schwierig.

1.400 Exemplare mit großer Geschichte

Bereits in den 30er-Jahren gründete sich der Verein Forschungs- und Ausbildungsstätte für Kurzschrift und Textverarbeitung e.V. in Bayreuth und war in der Kanalstraße ansäßig. In den 80er-Jahren zog das Deutsche Schreibmaschinenmuseum dann in die Bernecker Straße in St. Georgen um, wo es bis heute zu finden ist.

Auf dem Anwesen des ehemaligen Leer’schen Waisenhauses findet man aktuell das Schreibmaschinenmuseum. Foto: Susanne Monz

Über 1.400 Exemplare gibt es dort zu bestaunen. Von klassischen Schreibmaschinen bis hin zu einem asiatischen Modell oder einer besonderen Schreibmaschine für Musiker, die Noten abdruckt. Das älteste Ausstellungsstück stammt von 1876.

Unsere Sammlung ist einzigartig. Das ist ein Kulturgut, was erhalten bleiben muss.

(Jörg Heimler, Geschäftsführer Forschungs- und Ausbildungsstätte für Kurzschrift und Textverarbeitung e.V.)

Einzigartiges Kulturgut

In den 90er-Jahren übernahm die Stadt Bayreuth das Deutsche Schreibmaschinenmuseum mitsamt der Bibliothek als Dauerleihgabe vom Verein. „Das Museum ist einzigartig in Deutschland. Das wusste auch die Stadt damals zu schätzen und sorgte deshalb vertraglich dafür, dass es in Bayreuth bleiben sollte“, verrät Jörg Heimler, Geschäftsführer des Vereins im Gespräch mit dem bt.

Über 1.400 Schreibmaschinen sind im Besitz des Deutschen Schreibmaschinenmuseums. Foto: Susanne Monz

Neues Stadtarchiv für Bayreuth

Jetzt soll das Schreibmaschinenmuseum aber zugunsten des Stadtarchivs weichen. Da das Gebäude des Stadtarchivs baufällig ist wurde nach neuen Grundstücken gesucht und man wurde auf das Schreibmaschinenmuseum aufmerksam. 2017 kamen dann die Verantwortlichen der Stadt erstmals mit der Nachricht auf den Verein zu, dass auf dem Grundstück in der Bernecker Straße das neue Stadtarchiv entstehen soll. „Man wird aber für uns sorgen, hieß es von der Stadt“, so Jörg Heimler.

Gespräche gestalten sich schwierig

Zwei Jahre später ist die Enttäuschung bei den Ehrenamtlichen des Schreibmaschinenmuseums groß. Denn Gespräche fanden seit 2017 keine mehr statt. Stattdessen habe man immer wieder auf Seite des Museums versucht an die Stadt heranzutreten und den aktuellen Stand zu erfragen.

2019 gab es ein Angebot für Räume in der Schlossgalerie. Allerdings hätten wir da nur ein paar Vitrinen aufbauen können. Das wäre kein Museum.

(Jörg Heimler, Geschäftsführer Forschungs- und Ausbildungsstätte für Kurzschrift und Textverarbeitung e.V.)

Man habe das Gefühl, das sich das Verhältnis zwischen Stadt und Verein seit den 90ern extrem verändert habe. „Uns nimmt keiner mehr Ernst“, ist sich Jörg Heimler sicher. Das Grundstück sei groß genug, um beide Einrichtungen unterzubringen. Doch darauf sei die Stadt nicht eingegangen, berichtet Heimler weiter.

„Suchen schnellstmöglich nach einer Lösung“

Benedikt Stegmayer, Kulturreferent der Stadt Bayreuth, lenkt ein: Man bedaure es, dass die Gespräche hinsichtlich eines Umzugs vergleichsweise spät stattgefunden haben. Trotzdem arbeite man mit Hochdruck an passenden Lösungen, sodass schnellstmöglich eine Einigung entstehen könne.

Wohin mit dem Schreibmaschinenmuseum? Noch gibt es keine Einigung zwischen Stadt und Museum. Foto: Susanne Monz

Natürlich ist es schade, dass man in der Vergangenheit keine Lösung finden konnte. Aber ich hoffe, wir schaffen das jetzt zeitnah.

(Benedikt Stegmayer, Kulturreferent Bayreuth)

Laut Angaben des Schreibmaschinenmuseums soll im Januar 2020 soll es ein Angebot seitens der Stadt erfolgen. Wie genau das aussieht, ist noch nicht bekannt.

So wird das Bayreuther Stadtmarketing in Zukunft geregelt

Die Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH (BMTG) wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle im Bayreuther Stadtmarketing übernehmen. Die Details dazu gibt’s hier!

Aufgaben der BMTG

Die BMTG wird auch in den nächsten Jahren wieder viele Aufgaben für die Stadt Bayreuth übernehmen. Dabei wird die GmbH im Speziellen für das Marketing des Wirtschaftsstandorts verantwortlich sein. Daneben fallen auch das  Management für öffentliche Veranstaltungen und Maßnahmen zur Belebung des Einzelhandels in das Aufgabengebiet der BTMG. Die Stadt hatte dieses Aufgabenspektrum zuvor europaweit ausgeschrieben.

Das Eventmanagement und die Maßnahmen zur Belebung des Einzelhandels liegen nun für die Dauer von sechs Jahren, das Marketing für den Wirtschaftsstandort für drei Jahre in den Händen der BTMG.

Volksfestplatz und Innenstadt

Das Eventmanagement umfasst Feste und Veranstaltungen in Bayreuth, wie das Bürgerfest, Sommernachtsfest oder das Weinfest auf dem Stadtparkett. Außerdem gehört auch die Vermietung und Verpachtung des Volksfestplatzes dazu.

Die ebenfalls vergebenen Maßnahmen zur Belebung des Einzelhandels zielen auf eine Stärkung der Besucherfrequenz in der Innenstadt ab. Hiervon sollen vor allem Einzelhandel und Gastronomie profitieren.

Bayreuth als Zuhause

Außerdem übernimmt die BMTG neben dem Tourismus-Marketing erstmals Verantwortung für die Vermarktung Bayreuths als Wohn- und Arbeitsort. So sollen zum Beispiel Fachkräfte von den Karrierechancen sowie der hohen Lebensqualität Bayreuths überzeugt werden. Studierende sollen stärker an den Standort Bayreuth gebunden werden, um sie nach Abschluss ihrer akademischen Ausbildung zum Verbleib in der Region zu motivieren.

Mit umfassenden Marketingmaßnahmen soll die BMTG nun für den Wirtschaftsstandort Bayreuth regional und an ausgewählten überregionalen Standorten werben.

Jobcenter, Rathaus und bald das Landratsamt? Bayreuther Behörden brauchen Sicherheitsdienst

Am Montag fiel das Urteil im Prozess gegen den Messerstecher im Jobcenter Bayreuth. Nach dem Angriff rüstete sich das Jobcenter Bayreuth und führte Taschen- und Körperkontrollen ein. Jetzt ziehen weitere Bayreuther Behörden nach.

Sicherheitsdienst im Rathaus als Test

Die Agentur für Arbeit reagierte auf die Vorfälle mit einem Sicherheitsdienst. Wie die Stadt Bayreuth bestätigte, gibt es im Rathaus nun ebenfalls Sicherheitspersonal. Aufgrund der Vorfälle in der jüngeren Vergangenheit habe sich die Stadt dazu entschlossen, einen privaten Sicherheitsdienst zu beschäftigen. Dieser wird sowohl im Neuen Rathaus als auch im Rathaus II eingesetzt, teilte der Pressesprecher der Stadt Bayreuth, Joachim Oppold, dem bt mit.

Das Sicherheitsunternehmen wird überwiegend im Bereich der Dienststellen mit vielen Besuchern eingesetzt. Seit Oktober läuft diese Maßnahme. Allerdings handelt es sich zunächst um eine Testphase für einige Monate, erklärt der Pressesprecher. Wie es danach weitergeht, sei noch offen.

Landratsamt plant höhere Sicherheitsmaßnahmen

Wie das Landratsamt auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts bestätigte, gibt es dort zum aktuellen Zeitpunkt noch keinen Sicherheitsdienst. Jedoch gebe es auch hier Planungen. Wie das Büro des Landrats weiter mitteilte, sei allerdings frühestens im Mai 2020 mit einer Umsetzung zu rechnen.

90 Jahre Stadtbad Bayreuth: Ein Stammgast blickt zurück

Das Bayreuther Stadtbad ist am 14. Dezember 90 Jahre alt geworden. An dessen Anfangstage erinnert sich der gebürtige Kulmbacher Hans Dörnhöfer. Noch immer besucht der 92-Jährige das Bad regelmäßig.

Mit 92 Jahren im Stadtbad Bayreuth

Hans Dörnhöfer aus Kulmbach, oder ganz einfach der Hans, wie ihn die meisten rufen, ist ein fröhlicher Mensch. Und eine „Wasserratz“, wie er sich selbst nennt. Einer, der beim Sport früher ganz gern die Grenzen ausgelotet hat: Beim Skifahren beispielsweise, als es ihn am Ochsenkopf vor vielen Jahren „gewaltig reingehauen“ hat. Und beim Schwimmen: Im Main bei Kulmbach wäre er fast mit dem Kopf voran gegen einen Baumstumpf gekracht. „Da habe ich mir gedacht, ich muss ein bisschen vorsichtiger machen.“ Seiner Leidenschaft fürs Wasser hat das keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Noch heute, mit 92 Jahren, geht Hans Dörnhöfer dreimal die Woche schwimmen – in sein Stadtbad.

1934 das erste Mal im Stadtbad

Dass das Bad am Samstag 90 Jahre alt werden soll, kann er kaum glauben. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich 1934 das erste Mal im Stadtbad war“, erzählt Dörnhöfer. An einem sonnigen Sonntagmorgen habe ihn sein Vater aufs Motorrad, „eine Viertakt-Wanderer“, gesetzt und ab ging es von Kulmbach nach Bayreuth. „Damals führte eine Holztreppe ins Wasser, ich konnte aber noch nicht schwimmen“, erinnert er sich. Klar habe ihm das Bad gefallen, ein regelmäßiger Stammgast wurde er allerdings erst, als er der Liebe wegen öfters nach Bayreuth kam. „Seit 1960 bin ich mit meiner Frau fleißig ins Stadtbad“. Es sollten jedoch noch vier Jahrzehnte vergehen, bis der Kulmbacher Elektromeister mit eigener Firma endgültig Bayreuther wurde.

„Das Bad tut mir gut“

Seit 2003 wohnt Dörnhöfer nun im Hussengut. „Seitdem bin ich zwei-, dreimal die Woche im Stadtbad, da habe ich viele Bekannte, die ich treffe. Wir sind eine tolle Truppe.“ Im Lauf der Jahrzehnte habe sich das Stadtbad stark verändert, sagt Hans Dörnhöfer. Ein großer Einschnitt war die Sanierung Anfang der 1990er Jahre, aber auch die neuen Textilsaunen und die LED-Beleuchtung gefallen ihm. „Die ganze Atmosphäre ist schön. Da ist Jung und Alt da. Kann schon mal sein, das ein Kleiner neben mir ins Wasser hüpft. Das macht mir aber gar nichts – im Gegenteil.“

Mit seinen 92 Jahren brauche Hans Dörnhöfer das Stadtbad heute mehr denn je. „Das tut mir gut, dass ich immer am Montag, Mittwoch und Freitag schwimmen kann. Es hilft mir, dass ich beweglich bleibe.“ Ob er dem Stadtbad noch untreu werden könnte? „Da wird nix geplant, es passt alles so wie es ist!“

Weniger gut sieht es derzeit für das Altstadtbad aus. Eine Reparatur ist nicht mehr möglich. Kommt es zu einem Neubau?

Nach Messerangriff im Jobcenter: Angeklagter muss in die Psychiatrie

Vor dem Landgericht Bayreuth wurde heute (16. Dezember 2019) das Urteil im Prozess wegen versuchten Mordes und versuchten Totschlags in zwei Fällen gesprochen. Der Angeklagte soll im März 2019 drei Menschen im Jobcenter Bayreuth mit einem Messer angegriffen haben. Das Gericht hat verkündet, dass Tobias Z. schuldunfähig sei. Er wird nun auf unbestimmte Zeit in der Psychiatrie untergebracht.

Das ist im März in Bayreuth geschehen

Nach den Polizeimeldungen vom 6. März 2019 soll der Angeklagte in das Jobcenter in der Spinnereistraße in Bayreuth gegangen sein. Dort soll er dann drei Mitarbeiter mit einem Messer angegriffen haben. Dabei habe er einen der Mitarbeiter gezielt angegriffen, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Als zwei Mitarbeiter ihrem Kollegen zur Hilfe eilten, habe der 38-Jährige auch diese Mitarbeiter verletzt. Anfang Dezember hatte der Richter dann die Öffentlichkeit vom Verfahren ausgeschlossen.