Stadtrat beschließt neues Wohnbauland in Bayreuth

Bereits im November haben die Stadträte Stefan Specht (CSU) und Thomas Hacker (FDP) einen Antrag gestellt zu prüfen, ob im Bereich der Thiergärtner Straße ein Bauvorhaben möglich sei. Am Mittwoch (19.2.2020) wurde das Thema erneut im Stadtrat behandelt.

Fläche an der Thiergärtner Straße Bayreuth wird zum Wohnbauland

Mithilfe einer neuen Satzung soll an der Thiergärtner Straße auf Höhe der Abzweigung zum Panzerteichweg ein neues Bauland für Bayreuth entstehen. Ziel dieser Satzung ist es, zwischen den bereits vorhandenen Gebäuden weitere Häuser errichten zu können. Denn ursprünglich sah der Flächennutzungsplan die Flurstücke als Flächen für die Landwirtschaft vor. Doch da die Größe der Flächen zu klein ist und diese direkt an Wohnhäuser angrenzen, seien sie für eine landwirtschaftliche Nutzung kaum geeignet. Daher sollen jetzt mit der neuen Genehmigung kleinere Wohngebäude oder Handwerks- und Gewerbegebäude errichtet werden dürfen.

Vor allem bei den Grünen stieß dieser Vorschlag auf Gegenwind. „Immer möchte man eine Grüne Stadt. Aber dann bebaut man Flächen, in denen Kaltluft produziert wird, die direkt in die Stadt fließt“, zeigt sich Sabine Steininger (Grüne) verwundert.

Stefan Specht von der CSU befürwortet das geplante Vorhaben. „Hier handelt es sich um ein sehr gutes Beispiel für Nachverdichtung. Denn wir haben dort bereits eine Siedlung. Durch die Nachverdichtung trägt man dazu bei die Situation zu verbessern“, erklärte der Fraktionsvorsitzende.

Nur Häuser mit ortstypischer Gestaltung

Die neuen Gebäude müssen allerdings der ortstypischen Gestaltung entsprechen. Das bedeutet, dass die Gebäude maximal zwei Geschosse haben dürfen und die Grundfläche pro Gebäude maximal 100 Quadratmeter betragen darf. Außerdem sind nur maximal drei Wohneinheiten pro Einzelhaus zulässig.


Am Ende stimmte der Stadtrat mehrheitlich zu.

Das Klinikum in Bayreuth. Foto: Klinikum Bayreuth GmbH

Sanierung oder Neubau des Bayreuther Klinikums? CSU zieht Antrag auf Neubau zurück

Die Diskussion, ob das Bayreuther Klinikum saniert oder neu gebaut werden soll, tobt schon lange in sämtlichen Bayreuther Ausschüssen. Jetzt hat Stadtrat Thomas Ebersberger den Antrag der CSU auf einen Neubau des Klinikums im Ältestenrat zurückgezogen.

Streitthema Klinikum Bayreuth

„Das hat nichts damit zu tun, dass wir jetzt eine Sanierung besser finden“, sagt Ebersberger auf Nachfrage des bt. Vielmehr stecken der Wahlkampf und vor allem die Wahlen am 15. März 2020 dahinter. „Denn der neue Stadtrat soll sich mit dem Thema befassen“, sagt Ebersberger.

Der aktuelle Bayreuther Stadtrat solle zu diesem Thema nichts mehr „zementieren“. Der Antrag wurde bereits im Oktober gestellt. „Wir haben gedacht, dass es noch vor Weihnachten bearbeitet wird“, sagt der CSU-Stadtrat. Doch bisher habe sich nichts getan.

Nach dem Antrag von Ebersberger hat das Bayreuther Tagblatt bei den anderen Parteien im Stadtrat gefragt: Ist ein Neubau sinnvoll?

Klinikum Bayreuth: Beschluss liegt lange zurück

Der Beschluss der Sanierung liegt bereits einige Jahre zurück. In dieser Zeit waren die Verhältnisse noch ganz anders, erklärt Ebersberger. Mittlerweile würde ein Neubau subventioniert werden und die Kosten für eine Sanierung müssten mittlerweile auch neu berechnet werden.

Deshalb komme es nach Angaben von Ebersberger auf die zwei Monate nicht mehr an, bis sich ein neu gewählter Stadtrat mit diesem Thema befassen kann.

Über 500 Bauern in Bayreuth: Das fordern die Landwirte!

Deutschlands Bauern wollen kein Spielball der Politik mehr sein. Deshalb haben sie sich zusammengetan. Land schafft Verbindung heißt ihre Gruppierung, am Mittwoch (12.2.2020) trafen sich über 500 Landwirte in Bayreuth zu einer großen Podiumsdiskussion, zu der auch Politiker eingeladen waren. Dabei nahmen die Betroffenen kein Blatt vor den Mund.

Über 500 Bauern fordern in Bayreuth Aufmerksamkeit

Lagebesprechung nach der großen Podiumsdiskussion. Sieben Landwirte sitzen um den großen Tisch und reden sich die Köpfe heiß. Sie wollen sich nicht mehr gängeln lassen von der Politik, sie wollen eine Agrarpolitik, die sie als Betroffene nicht außen vorlässt und sie wollen endlich Aufmerksamkeit. Die haben sie jetzt. Land schafft Verbindung (LsV) heißt ihre Gruppierung, die ein loser Zusammenschluss ist von Landwirten in ganz Deutschland, deren Zahl nicht genau bekannt ist.

Sie nutzen soziale Medien, um sich zusammenzuschließen für Aktionen, die die Aufmerksamkeit der Leute erregen. Wie Traktor-Demos. Oder eben diese Podiumsdiskussion in der Tierzuchthalle. Mehr als 500 Bauern aus ganz Oberfranken waren gekommen. Milchbauern, Gemüsebauern, Schweinebauern – endlich gibt es kein Spartendenken mehr, freut sich Martin Schamel, einer der Männer am Tisch und Mitorganisator von LsV-Aktionen in der Region. Endlich ziehen die Bauern alle an einem Strang. 

Die Landwirte wollen faire Preise statt Almosen

Für diese Diskussion in der Tierzuchthalle hatten die Bauern Politiker aufs Podium geholt. Damit die sich ihre Sorgen anhören, damit die ihnen helfen können. Denn von der Politik, so die einhellige Meinung, kamen bisher fast ausschließlich Gesetze, die mit der Lebenswirklichkeit in der Landwirtschaft nicht viel zu tun haben. Und jetzt auch noch die sogenannte Bauernmilliarde. Die wollen sie nicht. Sie wollen anständige Preise für ihre Produkte und ihre Dienstleistungen, keine Almosen. Zumal, Milliarde klingt so groß, ohnehin nur ein paar Euros auf jedem Betrieb landen, wenn man die Milliarde auf die Höfe in ganz Deutschland verteilen wird. 

Die Politiker, die an diesem Abend auf dem Podium saßen, werden nicht allzuviel ausrichten können. Das ist den Landwirten an diesem Abend klar. Denn Landwirtschaftspolitik ist keine Landespolitik. Aber zumindest habe man sich Gehör verschaffen können, Aufmerksamkeit erreicht. Im Wesentlichen sind es vier Themen, die den Bauern unter den Nägeln brennen.

„Wie soll man planen, wenn man nicht weiß, was kommt?“

Da wäre der Bereich erneuerbare Energie: „Wir wollen auf unseren Feldern hochwertige Lebensmittel erzeugen, keinen Strom“, sagt Christian Popp im Namen aller Landwirte und Martin Schamel plädiert dafür, für Fotovoltaik vorhandene Dächer zu nutzen, kein Ackerland. Dafür müssten aber Anschlussmöglichkeiten deutlich verbessert werden und es muss endlich eine Regelung gefunden werden, wie so erzeugte Energie auch künftig vergütet werden kann.

Denn die 20 Jahre, für die die Vergütung zugesichert war, laufen bald aus. Doch wie soll man planen, wenn man nicht weiß, was kommt? Und: Die Bauern möchten nicht mehr länger ausgeklammert werden, wenn es darum geht, entsprechend zu honorieren, dass in der Landwirtschaft auch viel CO2 gebunden werde.

Land schafft Verbindung: Landwirte bei der Podiumsdiskussion in Bayreuth. Foto: Ulrike Sommerer.

„So können wir doch nicht arbeiten“

Planungs- und Rechtssicherheit – das wäre das nächste Thema. „Wenn wir Ställe bauen, die über 30 Jahre finanziert werden müssen, dann müssen wir auch für längere Zeit die Sicherheit bekommen, dass wir diese Ställe nutzen können“, sagt Hermann Lindner. Die Realität sehe leider derzeit so aus, dass sich nach wenigen Jahren Anforderungen an die Tierhaltung ändern, der Stall eigentlich schon nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben entspreche, man ihn aber noch Jahrelang abzahlen müsse. „So können wir doch nicht arbeiten und langfristig planen.“

Um Sicherheit geht es auch beim Thema Schweinepest – hier gebe es nämlich keine einheitliche Vorgehensweise, in jedem Landkreis werden andere Informationen gestreut. Informationen, mit denen die Landwirte aber nicht arbeiten können. Wie solle man beispielsweise Versicherungen abschließen, wenn man nicht weiß, was genau auf einen Hof zukomme, wenn ein schweinepestkrankes Wildschwein in der Nähe entdeckt werde?

Psychische Belastung durch nicht angekündigte Kontrollen

Nächstes Thema: Kontrollen. Man müsse, sagt Jürgen Raab, sich einmal die psychische Belastung der Landwirte vorstellen, wenn unangekündigt und ohne Anlass Kontrolleure auf dem Hof auftauchen, alles auf den Kopf stellen und dabei nicht einmal vom Fach seien. Die Landwirte haben nichts gegen Kontrollen, und sollte sich jemand nicht an Vorgaben halten, gehöre der bestraft.

Aber wie soll man denn alle Auflagen und Gesetze im Kopf haben? Sinnvoller wären beratende Kontrollen. Wenn die Gesellschaft möchte, dass Qualität und Anforderungen steigen, bräuchten die Bauern hier Unterstützung. Stattdessen habe das Umweltministerium aber nun innerhalb kurzer Zeit zusätzlich 70 Planstellen in Bayern für Kontrolleure geschaffen, gleichzeitig aber die Beratung reduziert.

Langfristig ein riesiges Problem

Und ein letztes: Warum steht die neue Grundrente jedem zu – außer den Landwirten? Derzeit kommt die Rente in der Landwirtschaft aus der landwirtschaftlichen Alterskasse. So soll es bleiben, doch warum? „Das wird langfristig ein riesiges Problem, wie die Beitragszahler dieser Alterskasse immer weniger werden“, sagt Johannes Parchent. 

Lösungen gab es an diesem Abend nicht. Aber, so die einhellige Meinung, man habe das Gefühl gehabt, die Politiker hätten die Bauern zumindest einmal gehört. Jetzt werde sich zeigen, wie ernst die Politik die Bauern nehmen. Klar ist, Land schafft Verbindung werde nicht aufhören, laut zu sein.


Text: Ulrike Sommerer

Diese Ehrengäste kommen zum Bayreuther Ball des Sports 2020

Am 28. März 2020 findet in der Oberfrankenhalle Bayreuth der Ball des Sports statt. Hier gibt’s alle Infos dazu.

Ehrengäste beim Ball des Sports 2020 in Bayreuth

Bereits zum sechsten Mal findet am 28. März 2020 der Ball des Sports in Bayreuth statt. Als Ehrengäste sind dieses Jahr die Skilegenden Rosi Mittermaier und Christian Neureuther geladen. Der Erlös des Abends kommt Sportvereinen, Sportlern und Sportlerinnen in Bayreuth zugute.

Studenten helfen bei der Organisation

Auch dieses Jahr übernehmen wieder Sportökonomie-Studenten der Universität Bayreuth einen Großteil der Organisation. Die Aufgaben der „Spökos“ sind Projektmanagement, Marketing und die Promotion-Aktionen in der Stadt. Am Abend der eigentlichen Veranstaltung kümmern sich die Studierenden sowohl um die Tombola als auch um die Dekoration der Sporthalle, sowie um die Social-Media-Berichterstattung.

Ehrung für Anne Haug als Sportlerin des Jahres

Beim Ball des Sports wird traditionell auch Bayreuths Sportler oder Sportlerin des Jahres geehrt. Diese Wahl bleibt normalerweise bis zum Ballabend geheim und wird erst am Festtag selbst verkündet. Eine Ausnahme gab es in diesem Jahr: Aufgrund ihres Ironman-Weltmeisterititels wurde Anne Haug bereits im Oktober 2019 zur Sportlerin des Jahres 2019 gewählt.

Streit um Franz-Liszt-Museum in Bayreuth: „Warum sollten wir Museen restaurieren, in die eh keiner rein geht?“

Das Franz-Liszt-Museum ist stark sanierungsbedürftig. Im Kulturausschuss wollte Kulturreferent Benedikt Stegmayer eigentlich nur einen kurzen Zwischenstand des Sanierungsprojekts mitteilen.

Das führte jedoch zu heftigen Diskussionen. Helmut Zartner (DU) meinte dazu: „Warum sollten wir Museen restaurieren, in die eh keiner rein geht? Da könnte man mal was für die Bürger tun und lieber eine öffentliche Toilette reinbauen.“

Keine konkreten Pläne für die Sanierung des Franz-Liszt-Museums

Das Franz-Liszt-Museum sei sehr sanierungsbedürftig, erklärt Bayreuths Kulturreferent. Wann das Hochbauamt die Kapazitäten haben wird, um die Sanierung durchzuführen, stehe aber noch nicht fest. „Stand heute könnten wir in diesem Jahr noch die Förderanträge stellen und dann die Maßnahme ab 2021 beginnen“, sagt Stegmayer. Außerdem müsse noch diskutiert werden, was mit dem Obergeschoss des Gebäudes passieren solle. Denn bis vor wenigen Monaten war der Wohnraum vermietet.

Daher gäbe es zwei Optionen. Bei der ersten werde das Obergeschoss als Museum mit genutzt, bei der zweiten hingegen nicht. Eines stehe jedoch schon jetzt fest: „Eine der Förderungen fällt auf jeden Fall weg, wenn das Obergeschoss nicht museal genutzt wird“, sagt Stegmayer. Der Kulturreferent könne sich vorstellen, dass die oberen Räumlichkeiten für Kulturpädagogische Zwecke genutzt werden können. Bei einer nicht musealen Nutzung würden der Stadt Einnahmen ins Haus stehen, wie hoch diese sein würden, wisse momentan aber niemand.

„Wir stochern im Nebel“

Deswegen stellte sich für einige Anwesende die Frage, warum das Franz-Liszt-Museum überhaupt besprochen werde. Vor allem wenn der Beschluss der Sanierung bereits vor drei Jahren gefasst wurde und die Sanierung selbst keinesfalls vor 2021 beginnen könnte? „Der Tagesordnungspunkt hätte heißen sollen „Franz-Liszt-Museum – Wir stochern im Nebel“, kritisiert Thomas Hacker (FDP).

Er versteht nicht, warum das Franz-Liszt Museum anderen Museen vorgezogen würde. „Alle Museen sollten angeschaut werden“, befand er. Zudem müsse das Chamberlain Haus viel dringender saniert werden. Außerdem fände er es wichtig, dass sich damit beschäftigt werde, was mit den Museen gemacht werden solle. „Der Zwischenstand tut mir fast schon weh“, resümiert er.

Toilette statt Museum

Helmut Zartner kritisierte, dass Franz Liszt eher Burgenland und Österreich sei, als Bayreuth. „Warum kümmern wir uns überhaupt um das Haus?“, fragt er den Kulturreferenten und die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe. Da sei zufällig mal einer drin gestorben, der sonst nichts mit Bayreuth zu tun hätte. Er fragt sich zudem, warum so eine Totenkultur betrieben werde und nichts für die Lebenden getan werde. Deswegen warf er in den Raum, dass eine öffentliche Toilette für die Bürger eher sinnvoll wäre, als Museen, in die sowieso keiner reinginge. Benedikt Stegmayer wollte diese Anregung mit aufnehmen.

Im Kreisausschuss Bayreuth sorgte die niedrige Umlage und ein Fehlbetrag in Höhe von 3,2 Millionen für Streit.

 

Landgericht Bayreuth mit Graffiti beschmiert

Unbekannte haben in der Nacht auf Freitag (14.2.2020) den Justizpalast Bayreuth beschmiert. Dabei schrieben die Täter „Justiz und Nazis Hand in Hand #Bamberg“ mit schwarzer Farbe an die Hausfassade. Am Freitag erlaubte das Verwaltungsgericht Bayreuth den Aufmarsch der rechtsextremen und als verfassungsfeindlich eingestuften Partei „Der III. Weg“ in Bamberg. Die Schmierereien beziehen sich klar auf den Fall.

Polizei sucht Zeugen

Die Täter besprühten das Justizgebäude in der Wilhelminenstraße zwischen Donnerstag (13.2.20), 18.15 Uhr und Freitag (14.2.20), 5 Uhr mit schwarzer Farbe. Anschließend flüchteten die Unbekannten. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 3.000 Euro. Die Kripo Bayreuth sucht Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können.

Unbekannte beschmierten die Fassade des Landgerichts Bayreuth. Foto: Katharina Adler

Das Verwaltungsgericht Bayreuth erlaubt einen rechtsextremen Marsch.

Darum streikt die AOK Bayreuth am Montag

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten der AOK in ganz Bayern zu Warnstreiks aufgerufen. Auch die AOK in Bayreuth wird am Montag zwischen 12 und 13 Uhr streiken. Es geht unter anderem um höhere Löhne.

Höhere Löhne für Beschäftigte und Azubis

ver.di fordert für die Beschäftigten und Auszubildenden unter anderem eine Gehaltserhöhung um 6,8 Prozentpunkte. Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen für die unterschiedlichen Ausbildungsgänge auf ein einheitliches Niveau angehoben werden. Darüber hinaus soll es noch einen jährlichen Zuschuss für gesundheitliche Maßnahmen geben. ver.di strebt zudem die Verbesserung von Aufstiegschancen in den ersten Beschäftigungsjahren an.

Arbeitgeber wollen Sozialzuschläge abschaffen

Die erste Verhandlungsrunde war am 16. Januar 2020. Hierbei haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. Stattdessen forderten sie unter anderem die Abschaffung der Sozialzuschläge. Entfällt dieser Sozialzuschlag, hätten verheiratete Beschäftigte mit zwei Kindern laut der Gewerkschaft etwa einen monatlichen Gehaltsverlust von 390 Euro.

In der zweiten Tarifrunde im Februar hat die AOK als Arbeitgeber nun ein Angebot vorgelegt. Hier würden bei einer Laufzeit von drei Jahren die Gehälter schrittweise angehoben werden. Aber das reicht den Beschäftigten nicht. Deswegen hat ver.di alle 39 Direktionen der AOK Bayern zu einem Warnstreik aufgerufen. Die Bayreuther AOK-Beschäftigten treffen sich um 12 Uhr in der Karl-Marx-Straße 7A vor der Kubus IT. Von dort laufen sie zusammen vor die AOK Bayreuth.

„Heftiger Anstieg“ bei Tripper und Chlamydien – ein Bayreuther Experte klärt auf

Max Tetzner arbeitet ehrenamtlich in der Bayreuther Aids-Beratungsstelle. Der Fitnesstrainer weiß dadurch, welche Geschlechtskrankheiten am häufigsten in Deutschland auftreten. Und eines fällt auf: Die Zahl derer, die Tripper oder Chlamydien haben, steigt ziemlich heftig an.

Bayreuther klärt über Chlamydien und Tripper auf

„Die sogenannten Big Five der Geschlechtskrankheiten sind Hepatitis, HIV, Chlamydien, Syphilis und Tripper“, sagt Max Tetzner. Sichere Zahlen an Neuerkrankungen gebe es dabei nur von Syphilis, HIV und Hepatitis. Bei Tripper gibt es nur in Sachsen eine Meldepflicht. Deswegen stehen hier für das gesamte Bundesgebiet keine Zahlen zur Verfügung. Auch für Chlamydien gibt es keine Meldepflicht. Warum eigentlich? „Es gibt so viele Menschen, die Chlamydien haben, dass Ärzte mit dem Melden nicht mehr hinterherkommen würden“, sagt Tetzner. Weltweit seien nämlich etwa 89 Millionen Menschen betroffen.

Die Chlamydien-Infektion wird durch Bakterien verursacht, die über die Schleimhäute übertragen werden. Häufig mache sich ein brennendes, ziehendes Gefühl beim Wasserlassen bemerkbar. „Bei Chlamydien ist es so, dass Männer häufig Symptomfrei sind. Die frühe Symptomatik spüren Frauen deutlich häufiger“, sagt er. Jedoch seien Menschen in monogamen Beziehungen wesentlich weniger betroffen, als Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern.

Tripper (Gonorroeh) ist einer Chlamydien-Infektion nicht unähnlich. Auch bei dieser Krankheit sind Bakterien die Verursacher und werden über die Schleimhäute übertragen. Tripper könne oral oder an den Geschlechtsorganen auftreten. Tritt der Tripper im Rachen auf, könne er auch beim Küssen übertragen werden. Zu den Symptomen der Krankheit im Genitalbereich gehöre unter anderem ein brennendes Gefühl beim Toiliettengang.

HIV, Syphilis und Hepatitis
„HIV erkennt man gar nicht“, sagt Max Tetzner. Man habe keine eindeutigen Symptome wie Nachtschweiß, sondern es gebe unglaublich viele Gesichter. „Es gibt nichts, was man ausschließlich HIV zuordnen kann.“ Im Endeffekt bringe nur der HIV-Test Klarheit darüber, ob diese Erkrankung vorliege oder nicht.

Auch Hepatitis lasse sich nur über einen Test feststellen. Es sei denn, die Krankheit ist schon so weit fortgeschritten, dass der Erkrankte nicht mehr lange zu leben habe, sagt Tetzner. Nieren- und Leberversagen können Folgen sein. Wer ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem oder einer Unbekannten hatte, sollte sich testen lassen, warnt er.

Dagegen gäbe es bei Syphilis eine eindeutigere Symptomatik. „Syphilis ist eine Erkrankung der Nerven“, sagt Tetzner. Sie lasse sich gut mit Penicillin behandeln. Ein typisches Symptom sei eine offene, harte Stelle, die wie ein Pickel aussähe, aber aus deren Mitte ein Sekret abfließe. „Dieses Sekret ist hochgradig infektiös“, erklärt er. Diese Stelle tritt dort auf, wo man es sich eingefangen hat: also entweder im Rachenraum oder an den Geschlechtsorganen.

Schuldzuweisungen sind unfair

„Bei den sexuell übertragbaren Krankheiten ist ein großes Stigma und eine ganz starke Schuldzuweisung dabei“, sagt Tetzner. Das gehe dann häufig in die Richtung „hättest du doch ein Kondom genommen“ und würde noch viele weitere Weisheiten im Konjunktiv beinhalten. Aber die Situation lasse sich danach nicht mehr ändern. „Wenn man in dem Augenblick wüsste, dass man sich ansteckt, würde man eine andere Entscheidung treffen“, sagt er.

„Man hat im falschen Moment zu viel Vertrauen in eine Handlung gegeben und nachher zeigt sich, dass es eben falsch war.“ Das schlimme daran sei, dass derjenige von der Gesellschaft dann auch noch bestraft wird, sagt der Fitnesstrainer. Zu den gesellschaftlichen Strafen gehören: Vorurteile, Ausschluss oder Mobbing. „Ich finde das unfair“, sagt Tetzner. Die Menschen, die in die Aids-Beratungsstelle kommen, würden sich größtenteils nicht schämen, dass sie eine Geschlechtskrankheit haben. Sie fürchten eher die Reaktionen der Gesellschaft, eben weil dieses Thema noch sehr stigmatisiert sei.

Max Tetzner arbeitet ehrenamtlich bei der Aids-Beratungsstelle. Foto: Katharina Adler.

Jetzt tut sich was: Wird Bayreuth zum sicheren Hafen für Geflüchtete?

Die Stadt Bayreuth soll zum sicheren Hafen werden. Diesen Bürgerantrag hat die Initiative Seebrücke Bayreuth am 12. November 2019 bei der Oberbürgermeisterin Brigitte Merk Erbe eingereicht. Ende November stimmte der Stadtrat Bayreuth zu, sich in einer zukünftigen Sitzung mit dem Thema zu befassen. Bislang ist dies nicht passiert. In einer Presseerklärung appelliert die Initiative nun an den Stadtrat, sich bald mit dem Thema zu befassen. Das Bayreuther Tagblatt hat daher bei der Stadt nachgefragt.

Im Interview spricht der Bayreuther Andreas Pohl auch über seine Zeit bei der Seenotrettung auf dem Mittelmeer.

Der Bayreuther Stadtrat beschäftigt sich bald mit dem Bürgerantrag „Sicherer Hafen“

Auf Nachfrage bei der Stadt erklärt Pressesprecher Joachim Oppold, dass das Thema derzeit intern in Federführung des Sozialreferats aufbereitet werde. In Kürze sollen sich die Stadtratsgremien dann mit dem Antrag befassen.

Darum soll Bayreuth zum sicheren Hafen werden

Die Initiative setzt sich die Seebrücke Bayreuth für eine konsequente Rettung von Menschen in Seenot, effektive Bekämpfung von Fluchtursachen und eine gerechte Verteilung von Geretteten in Europa sowie deren Integration ein. Deutschlandweit haben sich bereits über 120 Städte zum sicheren Hafen erklärt. In Bayern sind es bereits zehn, darunter Bamberg, Nürnberg oder auch München.

Unterschriften gesammelt

Um ihr Ziel zu erreichen, hat die Seebrücke Bayreuth auch Unterschriften gesammelt. Nach offizieller Zählung der Stadtverwaltung wurden von den fast 1400 eingereichten Unterschriften 935 formell gültig bestätigt: Damit ist der Antrag der Seebrücke zulässig. Die Initiative möchte so dafür sorgen, dass Menschen auf der Flucht auch in Bayreuth einen Ort zum sicheren Ankommen finden.

Elefant Racing: Neuer Businessplan und neues Design

Das studentische Rennteam „Elefant Racing“ hat sein nächstes Rennauto am Start. Am Donnerstag (13.Februar 2020) wird das neue Design des FR20 vorgestellt. Das ist ein elektrisch betriebener Rennwagen, der für Bayreuth in der Formula Student antritt. Außerdem gibt es noch einen neuen Businessplan.

Professioneller in die neue Rennsaison

In dem neuen Rennwagen für die Saison 2020 stecken unzählige Arbeitsstunden des Formula Student Electric Teams der Uni Bayreuth. Doch es gibt nicht nur ein neues Design, sondern auch eine neue Kooperation: Elefant Racing und „Entrepreneurship & Innovation“ arbeiten künftig zusammen. Damit können die Studenten professioneller in die neue Rennsaison starten.

Neue Geschäftsidee

Das Elefant Racing Team setzt sich aus 40 Studenten und Studentinnen unterschiedlicher Studiengänge zusammen. Diese beschäftigen sich überwiegend mit der Konstruktion, Entwicklung und Fertigung des aktuellen Rennautos. Auch Sponsoring, Marketing und die Finanzierung des Projekts gehören zu ihren Aufgaben. Denn um bei der Formula Student antreten zu dürfen, muss bei den Rennveranstaltungen auch ein Businessplan präsentiert werden. Die Geschäftsidee ist, das Auto in eine Kleinserie zu bringen.

Das notwendige Rüstzeug dafür erhält Elefant Racing durch die Angebote der „GründerUni“ Bayreuth. Die Stabsstelle „Entrepreneurship und Innovation“ hat viele Formate entwickelt, um Existenzgründungen stärker zu unterstützen und den Wissensaustausch zu fördern. Damit die Teammitglieder einen neuen Businessplan entwickeln können, werden sie im Sommersemester 2020 an dem Seminar „Entrepreneural Thinking und Business Design“ teilnehmen.