Dieser Bayreuther hat den Videobeweis in die Stadien gebracht

Der Bayreuther Lukas Brud ist Leiter der höchsten Regelbehörde im Fußball. Im bt-Interview sprach der 39-Jährige bereits über seinen Aufstieg in der Fußballwelt. Teil 2 beschäftigt sich mit den Regeländerungen, die der Bayreuther zu verantworten hat.


Seit 1886 tagte das IFAB, das International Football Asosciation Board, einmal im Jahr und hat über Änderungen im Regelwerk entschieden 2014 hat es sich zu einer unabhängigen, nicht-kommerziellen Behörde umstrukturiert, die in mehreren Schritten und mit Unterstützung vieler Fußballexperten Regeländerungen untersucht und relevante Anpassungen verabschiedet hat. Seit dieser Reform ist Lukas Brud Leiter des IFAB. Im bt-Interview spricht der Bayreuther über seine Projekte.

Regelwerk umgeschrieben

Ein Mammutprojekt stand zwischen 2014 und 2019 an. In dieser Zeit hat Lukas Brud zusammen mit seinem Team, Schiedsrichter-Legende David Elleray und mehreren Regel- und Schiedsrichterexperten das gesamte Regelwerk überarbeitet. Über 200 Änderungen gab es im Regelwerk. Viele rein kosmetisch, doch einige auch inhaltlich, da viele Regeln nicht mehr zeitgemäß gewesen seien. Ziel war es auch das Regelwerk zu vereinheitlichen. Egal ob Profi oder Amateur, Kommentator oder Fan, jeder sollte mit den Regeln zurecht kommen.

Von ABBA bis 30-Minuten-Halbzeiten

Im Jahr 2017 verabschiedete das IFAB die sogenannte „play fair“-Initiative, eine Anreihung von Ideen, die aus der Fußballwelt selbst kamen. Manche Vorschläge sollten die Regeln vereinfachen, das Spiel attraktiver und fairer machen, andere hingegen schienen revolutionärer.

Getestet wurde in dem Zusammenhang auch die sogenannte ABBA-Regel. Diese bezieht sich auf eine veränderte Reihenfolge beim Elfmeterschießen. Nachdem allerdings kaum Unterschiede festgestellt wurden und die neue Prozedur den Ablauf eher komplizierter gestaltete, wurde die Regel wieder verworfen.

Wir haben auch über eine 30-Minuten Halbzeit effektiver Spielzeit diskutiert, wie es in anderen Sportarten üblich ist. Das ist allerdings im Fußball sehr schwer umsetzbar.

(Lukas Brud, IFAB-Boss)

Neu im Rahmen der Überarbeitung ist aber zum Beispiel, der Spielaufbau. Früher musste der Torwart den Ball außerhalb des Strafraums schießen, bis ein Spieler den Ball berühren durfte. Da allerdings gerade im Nachwuchsbereich die Spieler Schwierigkeiten haben den Ball so weit zu kicken, wurde diese Regelung verändert. Auch müssen nun auszuwechselnde Spieler das Spielfeld an dem Punkt der Seitenaus- oder Torlinie verlassen, der am nächsten zu ihnen ist.

Einführung Videobeweis

Ein weiterer Meilenstein, für den Lukas Brud verantwortlich ist, ist die globale Einführung des Videobeweises. Er gilt als zusätzliches Hilfsmittel für den Schiedsrichter und wird mittlerweile in mehr als 100 Turnieren und Ligen weltweit eingesetzt. 

Schiedsrichter haben kein einfaches Leben, werden oft hinterfragt, respektlos behandelt und ständig unter Druck gesetzt. Der Videobeweis liefert in den meisten Fällen eine eindeutige Grundlage, über die man nicht diskutieren muss. Das hilft dem Schiri. 

(Lukas Brud, IFAB-Boss)

Verhalten auf dem Spielfeld verbessern

Besonders wichtig ist es Lukas Brud das Verhalten der Spieler auf dem Spielfeld zu verbessern. Oft würden die Spieler die Entscheidungen des Schiedsrichters nicht akzeptieren und nicht selten auch mehr als nur verbal protestieren. Dieses Verhalten färbe dann bis in die unteren Ligen ab. Dies sei inakzeptabel und zusammen mit der FIFA werde man sich dieses ernsten Themas auch annehmen. 

Wenn die Profis schon anfangen zu diskutieren, dann ahmen das natürlich auch die Kleinen im Nachwuchsbereich ab. Fußballspieler haben eine Vorbildfunktion. Dieser müssen sie sich wieder mehr bewusst werden.

(Lukas Brud, IFAB-Boss)

Fußballregeln überall dabei

Fußball wird in der ganzen Welt gleich gespielt. Grund dafür sind die Regeln, die vom IFAB gemacht werden. 17 Spielregeln gibt es ingesamt. Das Regelwerk umfasst allerdings gut 150 Seiten. Seit neustem gibt es die Spielregeln aber auch „to go“. Dank der Spielregel-App können Schiedsrichter, Spieler, Trainer, Medienvertreter und Zuschauer egal wo jederzeit auf die Spielregeln zugreifen und sich über die neusten Änderungen informieren.

Transparenz ist entscheidend. Wenn Infos zugänglich sind, dann werden sie auch verbreitet und verstanden. Wenn man offen erklärt, warum etwas gemacht wird, dann funktioniert das und es entsteht ein Gesamtbild. Das gleiche Prinzip gilt auch bei Schiedsrichterentscheidungen. 

(Lukas Brud, IFAB-Boss)

Mein Leben mit Blutkrebs: „Ich hätte maximal nur noch eine Woche zu leben gehabt“

Diagnose Blutkrebs. Mit 30 Jahren hat sich die Welt von Nadja L. (Name von der Redaktion geändert) aus dem Bayreuther Raum verändert. Eine Woche nach ihrem 30. Geburtstag. Es war ein Freitag um 17 Uhr, als die junge Frau von der Krankheit erfuhr. „Um 18 Uhr habe ich schon die erste Tablette bekommen“, sagt sie. Seitdem hat sich ihr Leben „zum Positiven verändert“.

Die junge Frau möchte anonym bleiben, da aktuell noch mehrere Angelegenheiten mit verschiedenen Versicherungen geklärt werden müssen.

Die Reaktion der Eltern auf die Diagnose: Krebs

Zuerst hat sie ihre Mama angerufen. Sie solle sofort ins Krankenhaus kommen. „Ich hab schon überlegt: Sterbe ich jetzt?“ Aber diese Gedanken hatten bei ihr danach keinen Platz mehr. „Für mich gab es nur: gesund werden, gesund werden, gesund werden. Da gab es nichts anderes.“

Ihre Eltern waren bei Besuchen gefasst: „Bei mir waren sie immer positiv. Was Zuhause war, weiß ich aber nicht“, sagt Nadja L. Ihr Mann war nach der Diagnose in ihren Augen am Boden zerstört. Ihn hat der Krebs seiner Frau hart getroffen. „Es hat dann auch sehr lange gedauert, bis er wieder normal mit mir umgegangen ist“, sagt die junge Frau.

Denn in ihrem Körper waren bereits 90% der weißen Blutkörperchen von Krebszellen befallen. Wenn die Ärzte das zu diesem Zeitpunkt nicht erkannt hätten, wäre Nadja L. gestorben: „Ich hätte maximal noch eine Woche gehabt.“

Blutkrebs: Die ersten Symptome

Die jetzt 32-Jährige war zu jung für Krebs, möchte man meinen. Doch bereits ein halbes Jahr vor der Diagnose bemerkte die junge Frau erste Symptome: Schwindel, Fieber, Übelkeit und ständige Krankheiten machten ihr das Leben schwer. 

Die Ärzte konnten ihr zu Beginn nicht helfen: „Sie dachten, es wäre eine Herzmuskelentzündung, weil ich vorher Grippe hatte.“ Ihr Hausarzt äußerte allerdings schon zu Beginn der Symptome den Verdacht auf Krebs. „Das ist aber erst nach einiger Zeit im Blut feststellbar und dafür war es noch zu früh.“ Eine Hausarztvertretung sagte zu Nadja L. dann: „Wenn sie meine Tochter wären, würde ich sie jetzt in Krankenhaus schicken.“

Noch am selben Tag ging es in Krankenhaus

Doch selbst dort erkennen die Ärzte die Erkrankung von Nadja L. nicht. „Ich war zu fit.“ Als sie die Diagnose Blutkrebs bekam, „waren die Ärzte geschockt. Ich war aber erleichtert. Ich dachte ja, dass ich mir das alles einbilde.“ 

„Wir werden sie heilen!“ Die Worte des Chefarztes im Bayreuther Klinikum haben sich in Nadja L. eingebrannt. „Er war so positiv und deshalb war ich danach auch so positiv.“ Der Chefarzt meinte zu ihr: „Wenn wir keine Hoffnung hätten, würden wir nur noch reden, wie wir ihnen die nächsten Wochen so angenehm wie möglich gestalten können.“ 

Chemotherapie in Bayreuth

Was folgten, waren zwei Chemotherapien. „Mein Immunsystem wurde platt gemacht.“ Die sonst sportliche und aktive Frau war an das Bett gefesselt. „Ich habe sehr viel geschlafen“, erinnert sie sich.

„Mir war am ersten Tag schlecht. Das war’s dann aber auch.“ Besucher mussten Mundschutz tragen, Kinder unter zwölf Jahren durften sie nicht besuchen oder sämtliches Essen durfte nur gekocht serviert werden. Deshalb war ihr eines wichtig: „Kommt mich bloß nicht mit einem traurigen Gesicht besuchen.“ 

Wegen den Keimen musste sie von der Umwelt abgeschottet werden. „Ich weiß noch, als ich wieder raus durfte: da wurde gerade Rasen gemäht und ich hab das komplett aufgesaugt.“ Seit diesem Moment nimmt sie die Natur und ihre Umgebung viel intensiver wahr, sagt sie weiter.

Weitere Chemotherapie notwendig

Doch nach der ersten Chemotherapie ging es weiter. 20 Prozent der Krebszellen haben überlebt: wieder Chemo: ausgefallene Haare, aufgedunsener Körper. Die junge Frau hat sich selbst nicht erkannt. Doch die Behandlung hat gewirkt: sie ist die Krebszellen nach der zweiten Chemotherapie los.

„Danach braucht man aber noch eine Erhaltungsthearpie, dass der Krebs nicht mehr kommt.“ Nadja L. hat sich für eine Stammzelltransplantation entschieden. Warum sie „die Nacht nicht überleben“ sollte und weshalb sie ihre Krankheit als Zeichen sieht, erzählt sie im zweiten Teil der Geschichte: Mein Leben mit Blutkrebs.

Tierheim Bayreuth: Hündin Bella hat noch Schrot in ihrem Körper

Im Tierheim Bayreuth suchen viele Tiere ein neues Zuhause. 32 Hunde, 17 Katzen und 20 Kleintiere warten aktuell im Tierheim auf eine neue Familie.

Auch Schmusetiger Markus ist momentan im Tierheim. Er wurde vor einer Woche gefunden. 

Tierheim Bayreuth: Jagdhündin Bella

Auch Hündin Bella wartet auf ein neues Zuhause. Sie ist im Tierheim, weil ihr Besitzer verstorben ist, sagt ein Mitarbeiter des Tierheims. Deswegen ist sie seit dem 28. Dezember 2019 dort. Sie ist 2010 geboren, ist also in Menschenjahren umgerechnet etwa 70 Jahre alt, laut einem Mitarbeiter des Tierheims. Deswegen sucht sie ein ruhiges Zuhause, in dem sie ihren Lebensabend verbringen kann.

Bella hatte es nicht immer leicht in ihrem Leben. Eigentlich kommt sie aus Frankreich und war dort Jagdhündin. Doch durch einen Jagdunfall, hinkt sie und hält ihren Kopf schief. Es steckt auch noch Schrot in ihrem Körper. Außerdem ist sie auf einem Auge blind. Der nächste Schicksalsschlag war im vergangenen Jahr, als ihr Besitzer verstarb. Trotzdem ist sie lieb und ruhig. Befehle hört sie nicht mehr so gut, aber das liegt an ihrem Alter und der damit verbundenen Schwerhörigkeit. Mit einem ruhigen Plätzchen, wo sie sich entspannen und einfach nur die Zeit genießen kann, wäre sie zufrieden. Sie will einfach nur geliebt werden. Gegen einen ruhigen Artgenossen hat sie absolut nichts einzuwenden. Zudem ist sie kinderlieb.

Hündin Bella hat nichts Böses an sich. Foto: Katharina Adler.

Hündin Bella auf einen Blick

NameMaja Hübner
Geburtstag27. Januar 2004
So kam ich zum TanzenIch liebe das Tanzen schon seit ich klein war.
Das macht mir beim Cheerleading am meisten SpaßZusammen mit dem Team meiner Leidenschaft nachzugehen.
Bei den Diamonds zu sein bedeutet für michAlles!
In der Oberfrankenhalle zu tanzen ist für mich...Es ist für mich ein tolles Erlebnis!
Am Basketball beeindruckt mich am meistenDass die ganze Halle beiden Spielen mitfiebert.
Bester BasketballspielerBastian Doreth
Die beste Stimmung in der Oberfrankenhalle war......gegen Brose Bamberg
Erinnerung an das erste BasketballspielEs war mega aufregend und unbeschreiblich.
Der beste Auftritt, den ich je hatteALLE!
Auf diese Musik lässt es sich am besten tanzenAuf alles, was einen guten Rhythmus hat.
Das mache ich, wenn ich nicht gerade mit den Diamonds unterwegs binFreunde treffen, reisen oder jobben.
Das möchte ich noch sagenDIAMONDS ARE FOREVER!

Gibt es bald keinen Autofrühling in Bayreuth mehr?

Geht es nach Klaus Wührl-Struller von den Grünen, wird es in Bayreuth bald keinen Autofrühling mehr geben. Der Oberbürgermeisterkandidat findet, die Veranstaltung sei in ihrer jetzigen Form nicht mehr zeitgemäß. Alle Infos dazu gibt’s hier.

Kürzlich wurde die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe als Schuldenkönigin von Bayreuth bezeichnet. 

„Autofrühling ist nicht mehr zeitgemäß“

Dr. Klaus Wührl-Struller von den Grünen hat in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom Mittwoch (5.2.2020) eine klare Meinung: „Ein Autofrühling ist nicht mehr zeitgemäß. Dafür könnte man doch in der Zukunft überlegen, ob man aus dem Autofrühling nicht einen Mobilitäts-Frühling macht.“ Hierbei könnten zum Beispiel Fahrräder mit eingebunden werden, so der Politiker. Bei den anderen Mitgliedern des Ausschusses findet der Vorschlag allgemeinen Anklang. Nur einer ist dagegen.

„Typisch grünes Denken“

Klaus Klötzer von der CSU schießt gegen den Grünen-Politiker: „Dass der Autofrühling nicht mehr zeitgemäß ist, ist ein typisch grünes Denken. Nicht alle können mit dem Rad fahren und auf ein Auto verzichten.“ Oberbürgermeistern Brigitte Merk-Erbe entschärft die Situation: „Ich habe es so verstanden, dass Herr Wührl-Struller noch andere Fortbewegungsmittel bei dieser Veranstaltung integrieren möchte und nicht, dass keine Autos mehr präsentiert werden sollen.“

Problematischer Termin

Der erste Autofrühling soll am 5. April 2020 stattfinden, insgesamt sollen es zwei Termine im Jahr geben, so Ulrich Pfeifer zum Thema Autofrühling.

Elisabeth Zagel von der SPD gibt dabei jedoch zu bedenken, dass am 5. April 2020 die Kar-Woche beginnt und der Termin für Menschen, die nach dem Kirchenjahr leben, problematisch werden könne, da der erste Autofrühling in diesem Jahr auf den Palmsonntag fallen würde. Am Termin soll sich allerdings dennoch nichts ändern.

Zwischen der Bayreuther Gemeinschaft und der SPD herrscht Zoff. Alles begann mit einem Auftritt eines Chors beim Neujahrsempfang der SPD.

2.500 Einäscherungen im Jahr: Mittendrin in Bayreuths Krematorium

Das Krematorium ist ein Ort, an dem die wenigsten Bayreuther schon mal waren. Auch hingehen wollen dort wahrscheinlich die Wenigsten. Sich mit dem Tod auseinanderzusetzen ist vielen Menschen unangenehm. Das Bayreuther Tagblatt hat sich dennoch im Rahmen der Serie „bt öffnet Türen“ dort umgesehen.

Eine interessante Arbeit

Wie kann jemand auf die Idee kommen, im Krematorium zu arbeiten? Die beiden Mitarbeiter des Krematoriums, Walter und Ron (Namen von der Redaktion geändert) klären das bt auf. „Ich habe vorher normal bei der Stadt gearbeitet. Irgendwann wurde ich gefragt, ob ich interessiert bin, mir das mal anzuschauen, weil ich in der Nähe des Friedhofs wohne“, sagt Ron. Dann hat er sich das ganze auch wirklich mal angesehen und fand es „eigentlich ganz interessant“. Das ist inzwischen 18 Jahre her. In dieser Zeit hat er im Wechsel entweder oben am Friedhof oder unten im Krematorium gearbeitet. „Seit fünf oder sechs Jahren bin ich fest hier unten“, also im Krematorium, sagt Ron.

Man darf sich keine Gedanken machen

Die Arbeit war für ihn nie seltsam. „Das einzige was mir von meinem ersten Arbeitstag in Erinnerung geblieben ist, ist die erste Leiche die der Bestatter gebracht hat“, sagt Ron. „Jetzt ist es eine ganz normale Arbeit. Man macht sich wenig Gedanken darüber, wie weshalb und warum der verstorben ist, sondern macht einfach seinen Job.“ Sein Kollege Walter ergänzt: „Bei circa 2.500 Kremierungen im Jahr, würde man ja irre werden, wenn man sich bei jedem Gedanken macht.“ Er arbeitet seit 30 Jahren am Friedhof und seit 20 Jahren im Krematorium. Auch er hatte vorher einen anderen Job bei der Stadt. Allerdings gibt es auch jetzt noch Momente, in denen die Männer kurz ins Grübeln kommen. Wenn Kinder betroffen sind. Aber lange können sie sich damit nicht aufhalten.

Wie läuft die Einäscherung ab?

Es gibt die Möglichkeit, den Sarg bei der Trauerfeier in der Aussegnungshalle direkt abzulassen.

An dieser Stelle kann der Sarg direkt ein Stockwerk tiefer gefahren werden. Foto: Katharina Adler.

Der Sarg kommt in diesem Aufzug ein Stockwerk tiefer wieder an. Gegenüber dieses Aufzugs ist der Kühlraum. Dort wird die Leiche aufbewahrt, bis sie letztendlich verbrannt wird.

In diesem Aufzug kommt der Sarg unten an. Foto: Katharina Adler.

Eine Kremierung darf allerdings nur dann durchgeführt werden, wenn alle erforderlichen Dokumente da sind, die Polizei einverstanden ist und 48 Stunden seit dem Tod vergangen sind. Denn nach dieser Zeit könnten Anzeichen sichtbar werden, die auf einen nicht natürlichen Tod hindeuten könnten, erklärt Walter.

Der Kühlraum ist gegenüber vom Aufzug. Foto: Katharina Adler.

Wenn alle bürokratischen Anforderungen erfüllt sind, können Ron und Walter zur Tat schreiten. Sie holen den nächsten Sarg aus dem Kühlraum und bringen ihn zu einem der beiden Öfen. Die Öfen werden elektrisch beheizt und müssen eine Mindesttemperatur von 800 Grad Celsius haben. Liegt die Temperatur darunter, darf auch nicht kremiert werden.

Einer der beide Öfen im Krematorium. Foto: Katharina Adler.

„Die Temperatur liegt so zwischen 800 und 1400 Grad“, sagt Walter. Ein normales Thermometer hängt natürlich nicht an der Außenseite der Öfen. Die beiden Mitarbeiter des Krematoriums kontrollieren die Temperatur mit einem Computer-Programm. Mit diesem können sie auch reagieren, wenn einer der Öfen zu heiß werden sollte.

Mit diesem Programm haben die Mitarbeiter den Ofen im Blick. Jeder Mitarbeiter kontrolliert einen Ofen. Foto: Katharina Adler.

Wie lange der Verbrennungsvorgang dauert, ist unterschiedlich. „Das kommt darauf an, wie viel derjenige wiegt“, sagt Ron. Als grobe Faustregel gilt: Pro Kilo eine Minute. Doch das trifft nicht immer zu. „Es kann auch sein, dass es länger dauert oder nicht richtig klappt. Woran genau das liegt, wissen wir nicht“, sagt Walter.

„Jeder Mensch nimmt andere Umwelteinflüsse auf, die dann in den Gelenken stecken“, ergänzt Ron. Auch Krankheiten würden mit reinspielen, die den Prozess verzögern könnten. Durch ein kleines Loch auf der Rückseite des Ofens, können Walter und Ron nachsehen, wie weit die Leiche ist. Wenn der Vorgang abgeschlossen ist, geht ihre Arbeit noch ein Stockwerk tiefer weiter.

So schaut es unterhalb eines Ofens aus. Foto: Katharina Adler.

Mit einem langen Schaber schieben Ron und Walter die Asche bis kurz vor die Tür. Dort muss sie abkühlen, bis sie ganz kalt ist. Dann wird sie in einen Behälter gekehrt und mit einem starken Magneten auf Metallteile untersucht. Die werden entfernt. Die beiden Männer müssen auch oft Prothesen wie Hüft- oder Kniegelenke aus den Überresten ziehen. Nach diesem Arbeitsschritt kommen die Überreste in eine Mühle. Denn bei der Kremierung verbrennen nicht alle Knochen. Die, die übrig geblieben sind, müssen irgendwie klein gemacht werden und dazu braucht es die Mühle. Die fein gemahlene Asche fällt dann direkt in die Urne.

Irrtümer und Unterstellungen

„Wir lassen nicht einfach zwischendurch eine Leiche verschwinden“, sagt Ron. Denn das wäre ihnen schon unterstellt worden. Aber da alles vom Computer überwacht wird, kann auch genau verfolgt werden, wie viele Kremierungen durchgeführt wurden. „Uns wurde auch schon unterstellt, wir würden alle Särge nacheinander verbrennen und dann aus einem großen Haufen die Asche willkürlich in die Urnen verteilen“, sagt Walter. „Das ist natürlich Quatsch.“ Es wird ein Sarg nach dem anderen verbrannt.

Auf den Särgen liegt ein Stein mit einer Nummer. Der Stein verbrennt nicht mit, sodass am Ende die Asche durch die Nummer immer einem Namen zugeordnet werden kann. Die Nummerierung der Steine ist fortlaufend. Das heißt, seitdem es das Bayreuther Krematorium gibt, wurden 79.208 Leichen verbrannt. Und ganz wichtig: „Ohne Sarg wird hier keiner verbrannt“, sagt Ron. Das sei nämlich noch so ein Gerücht.

So ein Stein kommt auf den Sarg mit in den Ofen. Foto: Katharina Adler.

Die Mitarbeiter des Krematoriums haben bt-Redakteurin Katharina Adler gebeten, ihre Namen nicht zu veröffentlichen. Deswegen hat die Redaktion die Namen geändert. 

Traumberuf Bestatter: „Wir sind doch ganz normale Leute“

Die Thematik Tod ist für viele Menschen ein schwieriges Thema. Nicht so für Maximilian Christ. Mit 19 Jahren ist er Bayerns bester Bestatter. Doch wie kommt man eigentlich zu diesem außergewöhnlichen Beruf? Im bt-Interview spricht Christ über die Besonderheiten seiner Arbeit.

Am Freitag (31.1.2020) wurde Bestattungsfachkraft Maximilian Christ von der Handwerkskammer als Landessieger des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks auf Kammerebene ausgezeichnet.

„Berührungsängste hatte ich nie“

Berührungsängste mit dem Job Bestatter hatte Maximilian Christ nie. Da seine Großeltern und Eltern bereits in der Branche arbeiteten, hatte der heute 19-Jährige keine Berührungsängste. Bestatter ist für ihn ein Beruf wie jeder andere auch. Wirklich greifbar war die Arbeit anfangs dennoch nicht.

Mit 15 Jahren machte er dann seine ersten Schritte als Bestatter. Bei einem Praktikum kam er zum ersten Mal in Kontakt mit Verstorbenen. Kurz darauf begann er mit der Ausbildung. Im November schloss er dann als „bester Bestatter Bayerns“ ab.

Es ist komisch zu sagen „Mir macht das Spaß“. Aber es ist so. Ich bereue die Entscheidung Bestatter zu werden nicht.

(Maximilian Christ)

Einzigartige und abwechslungsreiche Arbeit

Neben der einzigartigen Arbeit mit den Verstorbenen mache vor allem die Abwechslung seinen Job so besonders. Während der Ausbildung zum Bestatter durchlaufe man sämtliche Stationen – angefangen von der Arbeit im Büro und den Trauergesprächen bis hin zum Außendienst, der Arbeit am Friedhof und der Versorgung der Verstorbenen.

Danach habe jeder im Betrieb sein Aufgaben. Die Versorgung der Verstorbenen wurde zum Spezialgebiet von Maximilian Christ. In diesem Bereich fühlt sich der 19-Jährige am wohlsten.

Es ist eine Arbeit bei der man sich sehr konzentrieren muss. Es gibt nur eine Möglichkeit und da darfst du nichts falsch machen. Gleichzeitig vermittelt es aber auch Ruhe.

(Maximilian Christ)

„Ich schätze auch die Arbeit mit den Angehörigen“

Neben der Versorgung der Verstorbenen sei aber auch die Arbeit mit den Angehörigen etwas ganz besonderes. Das Entgegenkommen der Leute, wenn sie den Bestattern ihre Angehörigen anvertrauen, sei ein schönes Gefühl.

Von der Beratung der Angehörigen bis hin zur Versorgung der Verstorbenen – die Aufgabe eines Bestatters ist vielseitig. Foto: Susanne Monz

Wenn man nach all dem Aufwand ein „Dankeschön“ hört und die Erleichterung in den Augen der Angehörigen, dann ist das ein toller Moment.

(Maximilian Christ)

Neben viel Interesse an seiner Arbeit, stoße der 19-Jährige aber auch in manchen Fällen auf Abneigung. „Manche Menschen möchten nicht, dass wir Ihnen „Auf Wiedersehen“ sagen. Das ist schon komisch. Wir sind doch ganz normale Leute“, so Maximilian Christ.

„Man fühlt immer mit den Menschen mit“

Trotz der Routine sei die Arbeit aber trotzdem oft emotional. Da komme es schon auch einmal vor, dass man neben den Angehörigen am Friedhof stehe und die Tränen nicht mehr zurückhalten könne. Umso wichtiger sei es, danach mit den Kollegen über die Schicksale zu sprechen und sich gegenseitig Halt zu geben. Für die Arbeit brauche man einfach innere Stärke, müsse aber auch zwischen der Arbeit und dem Privatleben differenzieren, so Maximilian Christ.

Man fühlt immer mit den Menschen mit. Aber man muss auch realistisch sein: Der Tod gehört zum Leben dazu. Das ist ganz normal. Wenn er kommt, dann kommt er.

(Maximilian Christ)

Vor kurzem hat bt-Redakteurin Susanne Monz sich auch den Beruf des Piloten eines Rettungshubschraubers genauer angesehen.

Bayreuther Experte: So gefährlich ist der Corona-Virus wirklich

In China sind bereits 250 Menschen am Corona-Virus gestorben, über zehntausend Leute sind infiziert. Auch in Bayern gibt es bereits die ersten Fälle. Doch wie gefährlich ist der Virus wirklich? Das bt hat beim Gesundheitsamt in Bayreuth nachgefragt.

Gesundheitsamt Bayreuth gibt Entwarnung

Klaus von Stetten vom Gesundheitsamt in Bayreuth gibt Entwarnung: „Der Corona-Virus ist weniger „gefährlich“ als der jährlich auftretende Grippe-Virus.“ Wie auch bei einer Grippe könne der Virus vor allem für ältere Menschen oder Menschen mit chronischen Krankheiten gefährlich werden und zum Tod führen. Allerdings ist das auch hier nicht der zwingende Verlauf.

In der Grippesaison 2017/2018 sind deutschlandweit 25.000 Menschen an den Folgen einer Grippe-Erkrankungen gestorben, so von Stetten. „Eine Grippe ist definitiv gefährlicher!“

Symptome ähneln einer Erkältung

Doch wie unterscheidet sich der Corona-Virus nun von einem Grippe-Virus? Die Symptome ähneln sich zu Beginn sehr. Halsschmerzen, Husten, Abgeschlagenheit und Fieber treten am Anfang der Erkrankung auf. Diese Symptome können dann in einer schweren Lungenentzündung münden, so Klaus von Stetten.

Der Virus überträgt sich über Tröpfchen in der Atemluft. Da ähnliche Symptome auch bei mehreren Viruserkrankungen auftreten, sei eine exakte Falldefinition zum Aufenthalt und den Kontakten des Patienten erforderlich, so der Leiter des Gesundheitsamtes.

Enge Zusammenarbeit des Gesundheitsamtes Bayreuth mit Akutkrankenhäusern

Das Gesundheitsamt Bayreuth stehe in engem Kontakt mit den Akutkrankenhäusern, so von Stetten. Bei auftretenden Fällen würde es klar Definitionen und Anweisungen des Bayerischen Gesundheitsministeriums geben.

Doch nicht jeder Infizierte müsse ins Krankenhaus. Die stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus sollte nur den schweren Krankheitsfällen innerhalb der Risikogruppen vorbehalten werden, so das Gesundheitsamt Bayreuth. Ansonsten würden Betroffene auch in häuslicher Umgebung isoliert werden können.

„Es besteht kein Grund zur Beunruhigung“

„Wir sollten mit dem Corona-Virus nicht anders umgehen, als mit einer „echten“ Grippe“, betont Klaus von Stetten. Die jährlich aufkommende Grippe sei vom Krankheitsbild in der Regel auch heftiger als der Corona-Virus. Es bestehe also kein Grund zur Beunruhigung, so der Leiter des Gesundheitsamtes.

Im Gespräch mit Max Tetzner von der Aids-Beratungsstelle Bayreuth verrät er: „Wer heute in erfolgreicher HIV-Therapie ist, kann das Virus nicht mehr weitergeben.“

Trainerin in Bayreuths Frauen-Fitness-Studio: „Hier gaffen keine Männer“

Fitness-Studios gibt es wie Sand am Meer. Doch Elke Engelhardt und ihr Team setzen mit dem Mrs. Sporty in Bayreuth auf ein ganz besonderes Konzept. Im Gespräch mit bt-Redakteurin Susanne Monz verrät die Fitness-Trainerin die Vorteile von einem reinen Frauen-Fitness-Studio und erklärt, was ihre Betreuung so besonders macht. Um auch im Büro fit zu bleiben, zeigt das Video über dem Text drei kleine Übungen für Zwischendurch. 

Persönliche Betreuung bei Mrs. Sporty Bayreuth

„Der Grund warum viele Frauen zu uns kommen? Hier gaffen keine Männer“, verrät Elke Engelhardt mit einem Augenzwinkern. Seit gut sieben Jahren leitet die Bayreutherin das Fitness-Studio in der Dammallee. Dabei liegt der 54-Jährigen vor allem die persönliche Betreuung am Herzen.

„In vielen Fitness-Studios ist man auf sich alleine gestellt. Aber wir versuchen zusammen mit den Frauen die Ursachen der Schmerzen herauszufinden, die passenden Übungen zu erarbeiten und achten dann auch auf die richtige Umzusetzung“, beschreibt Engelhardt. Dabei setzt die 54-Jährige auf Hydraulik-Geräte und vermeidet Gewichte. „Das eigene Körpergewicht reicht zum Trainieren oft schon aus.“

Elke Engelhardt und Nadine Seidler vom Mrs. Sporty Bayreuth. Foto: Susanne Monz

Auch außerhalb des Studios voll dabei

Engelhardt sieht sich selbst nicht nur als Trainerin. „Eigentlich sind wir Psychologe, Arzt, Seelenverwandte und Familie in einem. Wir sind keine Zauberer, aber wir können die Frauen immer wieder motivieren am Ball zu bleiben.“

Neben der sportlichen Betreuung kommt es bei Trainerin Elke Engelhardt auch schon einmal vor, dass sie ihren Mitgliedern auch außerhalb des Fitness-Studios unter die Arme greift. „Die Frauen wachsen einem einfach ans Herz. Wir wollen das Beste für jeden. Jeder Mensch ist unterschiedlich und oft liegt die Ursache tiefer. Dann begleite ich meine Frauen auch mal zum Arzt und unterstütze sie dort.“

Sport mit Sport ausgleichen

Und was macht ein Fitness-Trainer in seiner Freizeit? Natürlich auch Sport! „Mit 15 habe ich als Aerobic-Trainerin angefangen, habe dann Jazz-Dance gemacht und war Fußballerin“, erzählt Elke Engelhardt. Mit dem Traum des eigenen Fitness-Studios musste die 54-Jährige allerdings den privaten Sport hinten anstellen. „Ich kann aber nicht ruhig bleiben. Ich brauche den Ausgleich zu meiner Arbeit. Wenn ich zum Beispiel im Winter Skifahren gehe, dann spüre ich, wie die Glückshormone in meinem Körper ausgeschüttet werden“.


Seit einigen Wochen blickt bt-Redakteurin Susanne Monz Menschen aus Bayreuth und Umgebung bei ihrer Arbeit über die Schulter.

Trikotfabrik Glashütten: Hier wurden die Trikots der Weltmeister gemacht

Weltmeister und große Vereine wie der FC Bayern München sind lange Zeit in den Baumwolltrikots der Firma Palme aufgelaufen. Trotz des Wandels hin zu Synthetik-Trikots und Produktion im Ausland, kann sich die kleine Firma in Glashütten immer noch halten. Der Grund dafür: Nostalgie!

Produkte und Produktion mit Nostalgie-Charme

Christian Kurrent, der Geschäftsführer der Trikotfabrik, wie das Geschäft heute heißt, hat den Betrieb bereits in den 80ern von seinem Großvater geerbt. Der Aufbau des Betriebs begann allerdings schon 1948. Damals produzierte die Firma im Landkreis Bayreuth unter anderem die Trikots für die Weltmeister 1954. Auch die Pokalsieger und Meister vom FC Bayern München bekamen ihre Trikots von hier.

Vom einzelnen Faden bis zum fertigen Trikot wird bei uns hier im Haus alles produziert. Unsere Trikots bestehen noch aus reiner Baumwolle, so wie es früher eben üblich war.

(Christian Kurrent, Geschäftsführer Trikotfabrik)

Nicht nur die Trikots haben den Charme vergangener Zeiten. Auch die Produktionsstätte arbeitet noch mit den Original Strickmaschinen aus den 50er Jahren. Vor Ort werden die Stoffe auch aufgebügelt und auf die jeweiligen Schnitte angepasst. Danach werden sie mit Etiketten, Wappen oder Kragen zusammengenäht.

Sascha Scherer von den Rikas
Anonym im Backstage-Garten
Granadas Backstagetheke
Joghurtsoße (vegan) – ein Klassiker unter den Backstagedips
Nach dem Essen: spielerische Sportbetätigungen
Haute Couture im Backstage
Vielleicht die letzte Packung Zigaretten im Backstage
Ein (ausschließlich vom Autor) sogenanntes "Backstageskateboard"
Palmen am Balkon!

Zu den Hochzeiten des Betriebs in den den 60er und 80er Jahren, arbeiteten rund 100 Näherinnen im ehemaligen Palme-Betrieb. Heute beschäftigt Kurrent nur noch zwei Mitarbeiter.

„Die Nachfrage steigt“

Der Betrieb produziert heute vor allem für Vereine, Stiftungen, aber auch einzelne Sammler.

Zuletzt haben wir für die Kurt-Landauer-Stiftung 600 Bayern-Trikots hergestellt. Aber auch das Museum von Borussia Mönchengladbach hat nach dem Original-Trikot gefragt.

(Christian Kurrent, Geschäftsführer Trikotfabrik)

Die Nachfrage nach Nostalgie-Hemden wachse stetig an. Und genau dieses Konzept macht den Betrieb so einzigartig. Die Trikotfabrik sei die einzige Fabrik in Deutschland, die diese Nostalgie-Hemden nach den Originalmustern herstelle, so Christian Kurrent.

Wir produzieren noch Hemden aus 100 Prozent Baumwolle. Vielen Menschen ist es wichtig, dass alles in Deutschland produziert wird. Für diese Menschen arbeiten wir. Es macht Freude zu sehen, wie Sammler und Vereine unsere Arbeit würdigen.

(Christian Kurrent, Geschäftsführer Trikotfabrik)

Nur neun Monate von Antrag bis Eröffnung: Das ist Bayreuths neue Kita

Gerade einmal neun Monate dauerte es von der Anfrage bis zur Eröffnung. Bayreuth hat eine neue Kita: zumindest übergangsweise. Hier gibt’s alle Infos dazu.

Das BRK-Kindernest in Bayreuth

Den drohenden Notstand aufgrund fehlender Kinderbetreuungsplätze im Herbst 2019 vor Augen, hatte die Stadt Bayreuth den BRK Kreisverband Bayreuth um Unterstützung gebeten. Gemeinsam wurde dann eine neue Kinderbetreuungseinrichtung realisiert: das BRK-Kindernest.

Nach den ersten Absprachen im Mai 2019, öffnete das BRK-Kindernest im September 2019 dann vorerst provisorisch seine Pforten. Untergebracht waren die Kinder dabei unter anderem im Turnraum und dem Gartenpavillon des BRK-Kinderhauses. Seit dem 23. Januar 2020 findet der Betrieb nun in der neu aufgestellten Container-Kita statt. Zwischen der Anfrage und der Eröffnung liegen nur ganze neun Monate.

Vorübergehende Kita in 20 Containern

Insgesamt sind nun insgesamt 34 Kinder und fünf Mitarbeiterinnen im BRK-Kindernest. Ihre neue Unterkunft ist eigentlich ja gar kein richtiges Gebäude. Es besteht aus 20 Containern, die gemäß Kita-Standards gebaut und ausgestattet sind, mitsamt Gruppenräumen, Schlafräumen, einer Küche und mehr.

Das BRK-Kindernest ist als „Interims-Einrichtung“ konzipiert. Sie soll vorübergehend betrieben werden – bis die anvisierte eigentliche Kinderbetreuungseinrichtung in einem festen Gebäude fertig gestellt ist. Dabei ist derzeit eine Dauer von mindestens zwei Jahren geplant.

Tag der offenen Tür

Sobald die aktuell in Planung und Vorbereitung befindliche „BRK-Kindervilla“ fertiggestellt ist, ziehen die Kinder aus dem BRK-Kindernest in die neue Einrichtung um. Die durch die Stadt Bayreuth angemieteten Container werden dann wieder zurückgebaut, um Außenspielflächen errichten zu können.

Interessierte können sich das BRK-Kindernest beim Tag der offenen Tür am Samstag (8.2.2020) zwischen 10 und 14 Uhr in der Dr.-Franz-Straße 11 ansehen.