Festspiele: Der Dirigent und die Maus

Die Satzung sieht vor, dass im Festspielhaus nur Wagners Werke aufgeführt werden dürfen und der sogenannte Dirigentengang im Festspielhaus hängt voll mit Männern von Welt, die das schon getan haben. Nur zwei von ihnen haben dabei zehn Wagner-Opern am Grünen Hügel dirigiert.

Der erste ist Felix Mottl und das ist lange her. Mottl war von 1886 bis 1906 am Festspielhaus tätig.

Felix Mottl.

Der zweite ist der aktuelle Musikdirektor der Festspiele, Christian Thielemann. Zwischen 2000 und 2018 dirigierte er die zehn Opern. Dazu kommen eine Symphonie und ein Konzert zum 200. Geburtstag des Meisters.

Ein Eintrag auf Thielemanns Foto im Dirigentengang fällt aber aus der Reihe. „Die Maus“ steht da, offensichtlich dargeboten im Jahr 2018.

Christian Thielemann.

Wie es zur dieser Aufführung kam, weiß der Sprecher der Festspiele, Peter Emmerich.

Und das war so: Im vergangenen Jahr war ein Fernsehteam des Westdeutschen-Rundfunks (WDR) zu Gast am Grünen Hügel. Gedreht wurde ein Beitrag über die Bayreuther Festspiele und zwar für die Sendung mit der Maus. Spontan soll Thielemann zu den Taktstöcken gegriffen und mit dem Festspielorchester die Titelmelodie der bekannten Sendung gespielt haben.

Wenig später soll ein Mitarbeiter des Festspielhauses den Eintrag an Thielemanns Foto im Dirigentengang ergänzt haben. Wer das war, darüber rätselt man im Festspielhaus bis heute.

Die aufgezeichnete Sendung wurde übrigens noch nicht ausgestrahlt.

Ball der Stadt: Erinnerungen an die Stadthalle

Zur Einstimmung auf den Abend: Ein Video des vorerst letzten Balls, der in der Stadthalle stattfand.

Heute Abend wird getanzt. Weil die Stadthalle kernsaniert wird, lädt die Stadt bereits zum dritten Mal zum Ball in die Oberfrankenhalle. Zur Einstimmung haben wir ein Video des bekannten Bayreuther Fotografen Sven Lutz, besser bekannt als Swutz, für euch. Es zeigt die 52. und vorerst letzte Auflage des Balls in der altehrwürdigen Stadthalle im Jahr 2016. Obwohl gerade einmal drei Jahre her, scheint das Video wie ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Stadthalle, wir vermissen dich.

Das Video finden Sie über dem Text.

Baustelle Stadthalle

Die jüngsten Schätzungen gehen davon aus, dass die Sanierung der Stadthalle mindestens 65 Millionen Euro kosten wird. Seit September 2016 ist die Stadthalle geschlossen, wird entkernt und komplett renoviert. Wenn sie voraussichtlich im Jahr 2021 wieder eröffnet wird, soll sie Friedrichsforum heißen. Über diesen Namen, für den sich der Stadtrat entschieden hat, scheiden sich in Bayreuth die Geister.

Die Namensfindung gelang sowieso erst im zweiten Anlauf. Zunächst entschied sich eine Jury für den Namen „Forum am Hofgarten“, den es in Günzburg aber schon gibt.

Demonstranten am Herkulesbrunnen in der Maximilianstraße

Fridays For Future: Bayreuther Schüler streiken

Mehr als 200 Schüler haben am Freitagmittag am Bayreuther Herkulesbrunnen für den Klimaschutz gestreikt. Kurz nach 11 Uhr fand eine Kundgebung statt, die von Schülerinnen des Markgräfin Wilhelmine Gymnasiums organisiert wurde. Innerhalb von 30 Minuten kamen viele junge Menschen mit bunten Bannern und Schildern zusammen: „Wir sind jung und brauchen die Welt“ und „There is no planet b“ oder „Umweltschutz statt Kohleschmutz“ konnte man darauf in großen Lettern lesen. Ein kurzes Video finden Sie über dem Text.

Für die Kundgebung durften sich Schüler der Bayreuther Gymnasien ab der 9. Jahrgangsstufe von den Eltern schriftlich befreien lassen. Den Jüngeren blieb es verwehrt den Unterricht zu verlassen, was Organisatorin Magdalena Schlags sehr bedauert. Wir haben die Bayreuther vor Ort gefragt, warum es ihnen wichtig ist bei der Kundgebung dabei zu sein.

bt-Umfrage zum Bildungsstreik

Impressionen vom Streik am Herkulesbrunnen

Ball der Stadt, Bella Italia

Fit für den Ball der Stadt: Das sind die wichtigsten Tanzschritte

In wenigen Stunden ist der Ball der Stadt und der letzte Tanz liegt schon ein paar Jahre zurück? Wir hätten da etwas, das helfen könnte, doch noch rechtzeitig fit zu werden.

In der Oberfrankenhalle wird am Samstag ab 20 Uhr das Tanzbein geschwungen. Die Stadt lädt zum Ball der Stadt und passend zur 20 Jahre alten Partnerschaft mit der Stadt La Spazia lautet das Motto „Viva Italia“.

Für einen Tanzkurs ist es jetzt natürlich zu spät. Beim wem die Grundkenntnisse aber nur leicht angestaubt sind, dem helfen wir noch kurzfristig auf die Sprünge.

Wir haben die Tanzschritte zu den drei Klassikern Foxtrott, Cha-Cha-Cha und Wiener Walzer auf Schaubildern zusammengefasst.

Damit in Bayreuth und Umgebung am Abend vor dem Ball noch ordentlich geprobt werden kann.

Müllabfuhr-Lego

Winterspielplatz: Eine Fahrt durch die Lego-Stadt

Mitten in Bayreuth entsteht eine riesige Lego-Stadt. Wir sind einmal mit der Eisenbahn durchgefahren.

In der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde am Hohenzollernring entsteht seit Mitte November eine große Lego-Stadt. Winterspielplatz nennt sich das. Jeden Freitag von 17 bis 19 Uhr dürfen Kinder an der Lego-Stadt im Untergeschoss bauen. In den kommenden Wochen sind riesige Bauwerke geplant, die etwa 1,50 Meter oder höher werden.

Der Winterspielplatz ist noch bis 5. April 2019 geöffnet. Ein Video aus der Lego-Stadt finden Sie über dem Text. 

Impressionen aus der Lego-Stadt

Balancieren Spielplatz Weserstrasse Balancieren Spielplatz Weserstrasse
Balancierstrasse Weserstraße Balancierstrasse Weserstraße
Spielplatz Weserstrasse Balance Spielzeug Spielplatz Weserstrasse Balance Spielzeug
Balance Weserstrasse Balance Weserstrasse
Theaterprobe beim TSV Harsdorf.

Was das Amateurtheater so reizvoll macht

Dicht gedrängt sitzen die Besucher in einer großen Turnhalle. Fränkische Mundart hallt durch den Raum. Die Besucher schauen gebannt auf die Bühne. Dann schütteln sie sich vor Lachen. Draußen, im Foyer, liegt der Duft von Wiener Würstchen in der Luft. Fränkisches Laientheater erfreut Jung und Alt. Aber warum?

Wir haben mit Simon Isser, dem Präsidenten des Bundes Deutscher Amateurtheater darüber gesprochen, woher die Begeisterung bei Zuschauern und Aktiven für das Amateurtheater kommt und was besonders beliebt ist. Isser war am Sonntag, den 13. Januar zu Gast im Brandenburger Kulturstadl, anlässlich der Aufführung der „Prinzessin auf der Erbse“.  Im „Brannaburger“ wurden von 1982 bis heute 3.847 Vorstellungen ehrenamtlich gespielt. Das Ensemble pflegt Kulturpartnerschaften mit dem Theater Le Escoliers Annecy und mit dem theater-spiel-laden Rudolstadt, der das erwähnte Märchen am Sonntag in Bayreuth zeigte.


bt-Interview mit Simon Isser

Wie viele Mitglieder oder Ensembles hat der Bund Deutscher Amateurtheater aktuell? Wie hat sich das in den vergangenen Jahren entwickelt?

Der Bund Deutscher Amateurtheater ist der Dachverband der Amateurtheater in Deutschland. Dort sind die sind die 16 Landestheater der einzelnen Bundesländer Mitglied, so auch der Verband Bayerischer Amateurtheater. Aber insgesamt kann man davon ausgehen, dass aktuell etwa 2.500 Mitgliedsvereine im Bereich Deutscher Amateurtheater organisiert sind. Diese Zahl ist relativ stabil geblieben in den vergangenen Jahren. Es kommen jetzt aber zunehmend wieder neue Gruppen dazu. Es gibt nach wie vor, und immer noch, ein großes Bedürfnis nach Amateurtheater: Es kommen junge Gruppen dazu, aber es gibt auch Gruppen, die schon seit über 100 Jahren aktiv sind. Der Verband ist schon 125 Jahre alt: einige Gruppen sind schon von Anfang an mit dabei. 

Welche Sparten sind bei den Gruppen Deutscher Amateurtheater mit vertreten?

Es sind nahezu alle Formen des Amateurtheaters bei uns miteinander verbunden. Vom Mundart-Theater, über Kinder- und Jugendtheater oder Freilichtbühnen. Auch Seniorentheater ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Wir haben eine sehr große Bandbreite vertreten. Natürlich stehen auch anspruchsvollere Schauspiele auf dem  Abendspielplan. Da ist alles dabei. Auch die neueren Formen wie Puppentheater, Tanztheater, Clownerie und Zirkus kommen dazu.

Woher kommt die Begeisterung für das Amateurtheater Ihrer Meinung nach? Was ist der Antrieb?

„Der Antrieb für die Zuschauer ist einfach dieses handgemachte Live-Erlebnis, was einem kein Kinofilm oder keine Fernsehserie bieten kann. Es ist echt. Oft auch mit einem Heimatbezug in den Themen der Stücke, die dort bearbeitet werden. Amateurtheater zu machen, ist einfach diese unglaubliche Lust am Darstellenden Spiel und auch am Geschichten erzählen bzw. Geschichten auch immer wieder neu zu erzählen. Es gibt ja ganz viele Bühnen, die historische Themen immer wieder neu aufarbeiten – mit regionalen Bezügen, Bezügen zur aktuellen Zeitentwicklung oder auch in der heimischen Mundart. 

Amateurtheater macht unglaublich Spaß! Die beste Förderung für Amateurtheater ist schlichtweg jeder einzelne Zuschauer, der hingeht und sich eine Karte kauft.“

Wie populär ist Amateurtheater beim jüngeren Publikum?

„Ich erlebe immer wieder, dass es v.a. in der Vorweihnachtszeit rappelvolle Häuser gibt, wenn zum Beispiel Märchen gespielt werden. In Bayreuth wird ja am Sonntag auch ein Märchen-Theater zu sehen sein. Die Nachfrage ist nach wie vor da. Wir haben den Deutschen Amateur-Theaterpreis „amarena“, den wir alle zwei Jahre verleihen. Eine feste Kategorie ist hier immer das Kinder- und Jugendtheater, wo wir wirklich viele Einsendungen und Bewerbungen bekommen und dabei wirklich packende Jugend-Theaterproduktionen sehen.“ 

Inwiefern unterstützt der Bund Deutscher Amateurtheater die einzelnen Ensembles regelmäßig?

„Es gibt verschiedene Projekte, die wir als Verband organisieren. Zum Beispiel bieten wir Fortbildungen, auch für Leute die Theatergruppen leiten. Wir unterstützen Bühnen bei bundesweiten Vorgängen, wie z.B. Versicherungen, Verhandlungen mit der GEMA oder anderen Rechtsträgern, die auch immer wieder Thema im Amateurtheater sind. Wir organisieren außerdem nationale und internationale Festivals und Austauschprojekte von bestimmten Gruppen.

Auch die einzelnen Landesverbände bieten u.a. Regisseuren, Maskenbildnern oder Mitarbeitern in der Jugendarbeit ein riesiges Fortbildungsprogramm. Sie unterstützen die Gruppen in allen Disziplinen des Theaters und bieten Treffen und Verbandstage in einzelnen Regionen an. Auf der ideellen Ebene gibt es einen Austausch zur Gestaltung von Spielplänen: Was Stücke wären, die funktionieren oder Themen, die gerade interessant sind. Da passiert ganz viel.“

Vielen Dank für das Gespräch und einen schönen Tag!

„Danke auch, ebenso!“

09. Januar 2019


Theater auch in Harsdorf

Übrigens: Im Landkreis Bayreuth gibt es mehr als zehn Amateurtheatergruppen, die meist einmal pro Jahr ein Stück in Mundart zeigen. Eine davon ist die Theatergruppe des TSV Harsdorf, die in dieser Saison das Stück „Chaos im Bestattungshaus“ im Sportheim auf die Bühne bringt. Ein Stück für alle, die eher „leichte Kost“ mögen und gerne lachen, wie Schauspielerin Heike Schoberth-Wesser sagt.

Den Reiz des Amateurtheaters erklärt Schoberth-Wesser, die selbst schon seit 27 Jahren spielt, so:

„Ich mag es, andere Menschen zum Lachen zu bringen und, dass sie einfach mal ihre Sorgen für ein paar Stunden vergessen können.“

Die Harsdorfer Theatergruppe bietet auch regelmäßig eine Aufführung für Menschen mit Handicap an. Schoberth-Wesser sagt, dass es sie glücklich mache, wenn sie am Ende der Aufführung im Publikum glückliche Gesicherter erblicke.

„Ich mag es außerdem, wenn ich mir eine Rolle nach und nach erarbeiten kann und, dass man mit anderen in einer Gruppe etwas auf die Beine stellt. Und die Spannung, die man spürt, bevor eine Aufführung losgeht, reizt mich auch.“

Die Harsdorfer Theatergruppe spielt jedes Jahr zehn Aufführungen. Die nächsten Termine sind:

  • am 19. / 20. / 26. / 27. Januar und am 1. und 2. Februar 2019
Marktplatz der Gemeinde Weißenstadt

Geschichten aus der Umgebung: Schlechtes Wetter in Weißenstadt

In Teil Fünf unserer Serie „Geschichten aus der Umgebung“ erzählt uns Gudrun Schultheiß, wie man Weißenstadt auch bei schlechtem Wetter genießen kann.

In Teil Eins unserer neuen Serie hat Gudrun Schultheiß uns von den „Bullenhenkern“ aus Weißenstadt erzählt. Der zweite Teil entführte uns zum Epprechtsteiner Steinbruch. In Teil Drei stellte sie uns ihren Lieblingsort vor: den Weißenstädter See. Teil Vier beschäftigt sich mit den Felsenkellern von Weißenstadt.

Schlechtes Wetter in Weißenstadt mit Gudrun Schultheiß

Der Blick auf Weißenstadt vom See aufgenommen.

Geschichten aus der Umgebung: Die Felsenkeller von Weißenstadt

In Teil vier unserer Serie „Geschichten aus der Umgebung“ erzählt uns Gudrun Schultheiß von den Felsenkellern in Weißenstadt.

In Teil eins unserer neuen Serie hat Gudrun Schultheiß uns von den „Bullenhenkern“ aus Weißenstadt erzählt. Der zweite Teil entführte uns zum Eprechtsteiner Steinbruch. In Teil drei stellte sie uns ihren Lieblingsort vor: den Weißenstädter See.

Die Felsenkeller von Weißenstadt mit Gudrun Schultheiß

Der Weiterstädter See ist See mit idyllischer Umgebung. Archivfoto: Redaktion

Geschichten aus der Umgebung: Der Weißenstädter See

In Teil drei unserer Serie „Geschichten aus der Umgebung“ erzählt uns Gudrun Schultheiß von ihrem Lieblingsort: dem Weißenstädter See.

Der Erholungsort Weißenstadt liegt direkt an einem circa 50 qm großen See. Dieser ist vor allem bei Seglern, Windsurfern, Anglern und Badegästen sehr beliebt. Außerdem umgibt ihn ein Rundweg zum Fahrrad fahren, Inline skaten und umwandern.

Der Weißenstädter See mit Gudrun Schultheiß

In Teil eins unserer neuen Serie hat Gudrun Schultheiß uns von den „Bullenhenkern“ aus Weißenstadt erzählt. Der zweite Teil entführte uns zum Eprechtsteiner Steinbruch.

Gudrun Schultheiß mit den Prospekten über ihre Heimat.

Geschichten aus der Umgebung: Die Bullenhenker von Weißenstadt

Willkommen, zum Auftakt unserer neuen Serie „Geschichten aus der Umgebung“. Im Rahmen der Serie werden wir in unregelmäßigen Abständen Menschen zu Wort kommen lassen, die sich in Bayreuth und Umgebung auskennen. Dabei soll es um Geschichten, Menschen und besondere Orte aus unserer Region gehen. In Teil eins haben wir uns mit Gudrun Schultheiß aus Weißenstadt getroffen.

Mit Gudrun Schultheiß sind wir in der Vergangenheit auf Suche gegangen. Zeit ihres Lebens hat sie in Weißenstadt gelebt und kennt dort und in der Umgebung jeden Grashalm. Zu dem Anlass unseres heutigen Besuchs hat sie uns die Sage von den „Bullenhenkern“ von Weißenstadt erzählt.

Die Sage von den „Bullenhenkern“ mit Gudrun Schultheiß