Christopher-Pittrof an einem verregneten Tag

Angst weicht Faszination: So wurde Christopher Pittrof zum Sturmjäger

Der Kulmbacher Christopher Pittrof beobachtet so oft es geht das Wetterradar. Sein halbes Leben schon  beschäftigt er sich mit Unwettern, die in Oberfranken aufkommen. Das bt hat den „Stormchaser „getroffen. Ein Video finden Sie über dem Text.

Ein Tag, der alles verändert hat

Christopher Pittrof kommt aus Kulmbach. Als Kind war ihm bei Unwettern eher unwohl und er flüchtete sich nachts zu seinen Eltern, wenn es draußen donnerte und blitzte. Als Jugendlicher entdeckte er das Segelfliegen für sich. So kam es, dass er am 29. Juli 2005 auf dem Flugplatzfest in Zell war. Ein Tag, an dem ein schweres Unwetter heranzog. „An diesem Abend wollte ich eigentlich am Flugplatz zelten. Als ich merkte, dass es immer windiger wurde und ein Sturm heranzog, machte ich mich auf dem Weg zu meinem Zelt, um es wetterfest zu machen und eine Taschenlampe zu holen“, erzählt Pittrof. Die Blitze seien immer heftiger geworden. Es galt, knapp 300 Meter über eine Wiese bis zum Zelt zu überwinden. „Für mich war das damals schon eine große Herausforderung. Unwetter waren mir nicht geheuer“, erzählt er.

Als Kind war ich bei Gewittern ein echter Angsthase.

(Christopher Pittrof, Wetterexperte bei Stormchasing Oberfranken)

Er hätte gemerkt, dass die Flugzeuge plötzlich nicht mehr in Richtung Nürnberg flogen, sondern – um landen zu können – stattdessen nach Karlsbad abbogen. Grund war diese große Gewitterlinie, die sich aus Richtung Schweiz und Baden-Württemberg in Richtung Oberfranken näherte. „Die Blitzrate war auf einmal viel höher. Normalerweise sind es 30 bis 50 pro Minute. Hier waren es mehrere pro Sekunde. Das war sehr beeindruckend“, erzählt der heute 29-Jährige. Es seien Sturmböen aufgekommen, Blitze hätten am Flugplatz-Gelände eingeschlagen und schließlich sei das Dach der Bratwurstbude durch die Kraft des Windes abgerissen worden. Pittrof konnte sich noch in den Schutz des Vereinsheimes flüchten. Doch zugleich wollte er mehr darüber wissen, wie diese Gewitterlinie entstehen konnte und warum Unwetter so unterschiedlich verlaufen.

An diesem Abend im Juli 2005 war ich einfach nur überwältigt und fasziniert von dieser Naturgewalt.

(Christopher Pittrof, Wetterexperte bei Stormchasing Oberfranken)

„Ich habe an den Tagen nach dem Unwetter viel recherchiert, was das genau war, und auch in den Monaten danach weiterhin viel dazu gelesen“, sagt er. Irgendwann sei er immer wissbegieriger geworden. Er habe so viel gelesen, um keine Angst mehr vor der Naturgewalt zu haben und sich dazu in Foren mit anderen ausgetauscht. Dort hat er andere Interessierte aus der Region kennen gelernt, mit denen er gemeinsam zum „Stormchasing“ geht, sich also ins Auto setzt und sich das Unwetter von der Nähe aus ansieht, fotografiert und die Bürger über einen Ticker warnt. 2015 und 2017 war er dazu auch in Sachsen, in den Alpen und in Baden-Württemberg unterwegs.

Christopher Pittrof unterwegs beim Stormchasing

Die Anfänge von Stormchasing Oberfranken

Seit 2013 versorgt Pittrof die Region so oft er kann über Stormchasing Oberfranken mit Wettervorhersagen – das heißt immer dann, wenn er nicht gerade auf Arbeit bei den Johannitern ist, wo er sich Raum Himmelkron um Menschen mit Behinderung kümmert. Regelmäßig macht er sich in seiner Freizeit auf ins Melkendorfer Umland, um von dort aus die Wetterlage zu beobachten. Er verfolgt sie ansonsten rund um die Uhr am PC über öffentliche Radare, wie Meteopool oder Kachelmannwetter.

Nahendes Unwetter am 21. Mai über Kulmbach

Doch jedes Gewitter sei anders. Es schon Tage zuvor detailliert vorherzusagen, sei unmöglich. Am Tag des Unwetters kann Christopher Pittrof deuten, wie groß der Schauer ist, in welche Zugrichtung er sich bewegt und wie lange er dauert. Für richtiges Stormchasing hat er aktuell immer weniger Zeit.

Inzwischen sehe ich mich in der Verantwortung, die Menschen in Oberfranken nach bestem Wissen und Können über aktuelle Unwetter zu informieren. Weil ich immer mehr Menschen mit „Stormchasing Oberfranken“ erreiche, ist damit mein Pflichtbewusstsein immer größer geworden. Auch, wenn es nur ein Hobby ist.

(Christopher Pittrof, Wetterexperte bei Stormchasing Oberfranken)

Leute mit gleichem Interesse, lerne er schnell online kennen. „Einmal hat ein Forenmitglied eine Wolke über dem Thüringer Wald online gepostet. Die habe ich auch von der Arbeit aus sehen können und ihn dann angeschrieben“, sagt er. Der Mann komme aus Burgkunstadt sei heute zu einem seiner Freunde geworden.

Die Kraft des Unwetters lebt sich wahnsinnig vielfältig aus. Mal gibt es mehr Wind, mal mehr Feuchtigkeit.

(Christopher Pittrof, Wetterexperte bei Stormchasing Oberfranken)

Vorkenntnisse vom Segelfliegen

Pittrofs Kenntnisse, die er während seines Segelflugscheines sammeln konnte, hätten ihm viel geholfen. Denn Meteorologie ist eines der Theoriefächer, die man dabei belegen muss, um vor allem im Bereich der Thermik Fachwissen zu erlangen. Pittrof möchte sich Stormchasing Oberfranken künftig weiter als Hobby behalten. Denn Physik und Mathematik seien nie seine Lieblingsfächer gewesen. Fächer, worauf ein Meteorologie-Studium aufbauen würde.

Die Klofrauen vom Weißbierfest: Saubermachen und Seelen trösten

Was rein geht, muss auch wieder raus. Das ist Gesetz. Und Ulla Behrendt ist eine der Frauen, die auf dem Maisel’s Weißbierfest dafür sorgt, dass das stille Örtchen, an dem sich die Damen und Herren ihrer Weizen wieder entledigen, schön sauber ist.

Noch ist es ruhig vor den Toiletten auf dem Fest. Zu späterer Stunde haben Ulla Behrendt und ihre Kolleginnen aber alle Hände voll zu tun, damit alles ordentlich und sauber bleibt. Foto: Frederik Eichstädt

Bereits zum vierten Mal ist Ulla Behrendt beim Fest dabei. Sie sorgt nicht nur dafür, dass die Toiletten immer in Ordnung sind, sondern ist auch Seelsorgerin für viele Gäste. Vor allem die Damen weinen sich gerne bei ihr aus, wenn sie Ärger mit dem Freund haben, oder andere emotionale Probleme, die sie dringend jemandem anvertrauen müssen.

Man erfährt auch viel persönliches über die Menschen oder macht mal Witze.

(Ulla Behrendt, Reinigungskraft)

Ulla Behrendt ist gerne für alle da. Auch, wenn sie nach den vier Tagen Festbetrieb jedes Jahr „fix und fertig“ ist, wie sie erzählt, macht sie ihren Job gerne.

Ich bekomme alles vom Fest mit, habe alles im Blick und bin unter Leuten. Alleine in einem Büro zu sitzen, wäre nichts für mich.

(Ulla Behrendt)

Sie und ihre beiden Kolleginnen werden von den Gästen respektiert, ihre Arbeit wird wertgeschätzt, erzählt Ulla Behrendt. Jeden Tag ist sie bis zum Schluss dabei. „Bis ich nach Hause komme, wird es meist vier Uhr.“ Dann falle sie völlig kaputt ins Bett – meist mit Rückenschmerzen.

Vor allem am Freitag und am Samstag ist immer die Hölle los.

(Ulla Behrendt)

Nur selten komme es zu Streitereien in der Schlange vor den Toiletten. Den Security-Dienst habe sie noch nie holen müssen.

Manchmal findet ein Betrunkener das Ende der Schlange nicht und marschiert direkt nach vorne, dann regen sich die anderen natürlich auf. Ärger hat es deshalb aber noch nicht gegeben.

(Ulla Behrendt)

Und die Reinigungskraft kann bestätigen, was viele schon lange geahnt haben: Auf den stillen Örtchen der Damen ist zu später Stunde mehr zu tun als auf denen der Herren.

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Weißbierfest: Haller, das Bier und die Bombe

Am Freitagabend spielt Haller auf dem Maisel’s Weißbierfest. Im Gegensatz zu den anderen Acts wie The Tempations oder Mickie Krause, steht der Wahl-Berliner erst am Anfang seiner Karriere. Einige Stunden vor seinem Auftritt hat sich der Künstler mit bt-Redakteur Frederik Eichstädt zusammengesetzt.

Dabei versuchte der Journalist im Laufe des Treffens möglichst viel über Haller zu erfahren und hat dazu ein Spiel, eine Menge Fragen und eine Spielzeugbombe mitgebracht. Das Video dazu finden Sie über dem Text, einige Aussagen im Folgenden.

Steht nie auf dem Schlauch, sondern sitzt lieber davor: Haller. Foto: Magdalena Dziajlo.

Haller…

…erzählt, worauf es ihm bei Auftritten ankommt

Ich bin natürlich noch nicht so mega bekannt, aber ich habe schon oft genug vor ganz wenigen Leuten gespielt, sodass ich gelernt habe, immer Spaß bei den Auftritten zu haben.

…über seine Erwartungen an das Weißbierfest

Ich bin mal gespannt. Ich habe noch nie bei einem Bierfest gespielt. (…) Ich hoffe, die Leute vor der Bühne sind dann für mich noch ansprechbar.

Haller schmiedet einen Plan mit der Bombe. Foto: Magdalena Dziajlo.

…erzählt, wie er am Abend mit dem gestiegenen Alkoholpegel der Zuschauer arbeiten kann

Ich bin auf jeden Fall lauter!

…sagt, welches Lied er gerne geschrieben hätte

„Raus aufs Land“ von Die Höchste Eisenbahn.

…legt dar, was ihn wütend macht

Autofahrer, die das Reißverschlussverfahren nicht verstehen.

Spieleschloss im Hofgarten

Bayreuths schönster Spielplatz: Ein Kinderfest zur Eröffnung

Bayreuths schönster Spielplatz wird endlich eröffnet. Auf der neue Anlage im Hofgarten kann am Internationalen Kindertag, also am Samstag, den 1. Juni, zum ersten Mal herumgetollt  werden. Zur Eröffnung richtet die Stadt von 13 bis 17 Uhr ein Kinderfest im Hofgarten aus.

Den offiziellen Startschuss für den neuen Spielplatz gibt Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe um 13 Uhr gemeinsam mit „Markgräfin Wilhelmine“. An diesem Nachmittag mit dabei ist außerdem das Spielmobil Bayreuth, das verschiedene Spiele zum Ausprobieren bereithält.

Uwe Neubing im Info-Häuschen auf dem Weißbierfest.

Weißbierfest: G’schichtla aus dem Infohäuschen

Uwe Neubing arbeitet schon seit 34 Jahren bei der Gebrüder Maisel Brauerei in Bayreuth. Normalerweise ist er in der Marketingabteilung tätig. Einmal im Jahr, auf dem Weißbierfest, hilft er im Infohäuschen. So auch heuer. Dort kommt es immer wieder zu kuriosen Momenten.

Hand in Hand

„Das Weißbierfest gehört halt einmal im Jahr dazu“, sagt Uwe Neubing. Seit 17:30 Uhr sitzt er im Infohäuschen in der Halle auf dem Maisel Gelände. Dort ist er zum einen Anlaufstelle für alle Helfer des Weißbierfestes und zum anderen Informations-Punkt für alle Besucher. „Mehr als 120 Mitarbeiter, deren Angehörige und externe Helfer sind heute im Dienst“, sagt er. Alles gehe Hand in Hand. „Jeder kann sich aussuchen, wo er mithelfen möchte. Ob am Ausschank, beim Getränkemarkenverkauf oder hier“, sagt Neubing. Die Organisation würde, seinem Empfinden nach, jedes Jahr besser werden und außerdem sei es immer sauberer auf dem Gelände –  bedingt durch Security und neue Einlassbestimmungen, sagt der 53-Jährige.

Maisel Eingang Weißbierfest

Foto: red

Er ist schon seit dem ersten Weißbierfest, seit 32 Jahren, mit dabei. „Damals hieß es noch nicht Weißbierfest, aber das Konzept war ein Ähnliches. Ein Fest für Bürger und Mitarbeiter zu machen“ sagt er. Uwe Neubing erfasst im Infohäuschen die Arbeitsstunden der Helfer schriftlich und kümmert sich auch um deren Versorgung mit Essen und Getränken.

Auf der Suche: Vom Pflaster bis zum Schlüsselbund

Außerdem kommen auch immer wieder Besucher bei ihm am Häuschen vorbei. „Manche benötigen ein Pflaster wegen einer Blase am Fuß oder weil sie sich an einer Glasscherbe geschnitten haben. Andere möchten, dass man ihnen ein Taxi ruft. Das mache ich natürlich gerne. Nur hoffe ich immer, dass sich Taxi und Besucher dann auch vor dem Eingang finden. Aber der gute Wille zählt“, sagt er.

Andere Besucher des Weißbierfestes würden fragen, wann welche Band spiele und ein häufiges Szenario.  Besucher, die auf der Suche nach ihrem Geldbeutel oder ihrem Schlüssel sind, weil sie ihn in der Menge verloren haben – und glücklicherweise andere, die abhanden gekommene Sachen vorbeibringen. „Ich mache das hier gerne“, sagt Uwe Neubing. Ihm gefalle es besonders, dass sich bei der Organisation junge und erfahrene Kollegen die Waage halten, damit letztendlich ein gelungenes Fest herauskommen könne. Es sei hier eigentlich eine relativ gepflegte Veranstaltung, mit nur wenigen Zwischenfällen.

DSDS-Star: Einmal bitte Backstage

Eine besonders witzige Situation hat Uwe Neubing heute bereits erlebt. „Es kam ein Besucher zur Tür rein, der erzählte, dass er jetzt direkt zu Mickie Krause möchte“, erzählt er. Er meinte, er wäre vor drei Jahren bereits bei Deutschland sucht den Superstar als Sänger dabei gewesen. Von dort wären sie sich bekannt. Und der Mann fügte hinzu: „Ich möchte jetzt auch sofort so einen blauen Ausweis haben.“ Einen, wie ihn alle Organisatoren auf dem Weißbierfest tragen. Uwe Neubing schmunzelt.

Entertainer Mickie Krause auf der Bühne bei Maisel’s Weißbierfest. Foto: red

„Natürlich ist das nicht einfach so möglich. Manche Leute fühlen sich halt wichtig und möchten gerne mal in den VIP-Bereich schauen.“ Auf Mickie Krause muss dieser Besucher noch warten, bis der Entertainer am Donnerstagabend in der Maisel-Halle auf der Bühne steht. Für Uwe Neubing geht die Schicht noch weiter. Bis 3 Uhr morgens, mit anderen kuriosen Geschichten. Je später die Uhrzeit, desto spezieller die Fragen.

 


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Weißbierfest: Mickie Krause im Interview und auf der Bühne

Er ist gekommen um die Hütte abzureißen. Mickie Krause, gerade eben noch auf dem Ballermann, jetzt in Bayreuth, spielt zur Eröffnung live auf dem Weißbierfest.

Weil die Stimmung in der Lagerhalle der Brauerei der des legendären Oberbayern in nichts nachstehe, komme er jedes Jahr wieder gerne nach Bayreuth, sagt der Sänger von „Zehn nackte Frisösen“ im Interview mit bt-Redakteur Frederik Eichstädt. Was er sonst noch zu erzählen hat, sehen Sie im Video über dem Text.

„Reiß die Hütte ab“ und „Ich bin solo“ – so klingt Mickie Krause live:

Weißbierfest: Unterwegs mit Jeff Maisel

Zum Auftakt des Maisel’s Weißbierfests 2019 hat sich Brauerei-Inhaber Jeff Maisel Zeit genommen, um mit bt-Redakteur Frederik Eichstädt über das Festgelände zu schlendern. Das komplette Videointerview vom Weißbierfest finden Sie über dem Text, eine kurze Zusammenfassung im folgenden Artikel.

Das sagt Jeff Maisel

…über das neu gestaltete Festgelände

Ich bin super zufrieden. Ich konnte das die ganze Zeit von meinem Büro aus beobachten. Und es ist echt so schön geworden. Es ist jetzt großflächiger, aber trotzdem ist alles noch nah beieinander.

…über sein Arbeitspensum auf dem Fest

Tatsächlich sagen viele „Du musst doch jetzt gerade viel zu tun haben“. Aber ich kann das Kompliment an meine Mannschaft weitergeben, also ich bin da eigentlich der Entspannteste. Die Mannschaft fängt zwei Wochen vorher mit der Vorbereitung an und rackert dann auch durch um das Fest zu realisieren.

Unterwegs auf dem Weißbierfest mit Jeff Maisel. Foto: Carolin Richter.

…zum Charakter des Weißbierfests

Es ist und bleibt ein Familienfest. Ein Dankeschön geht an Bayreuth und unsere treuen Kunden. Wir wollen hier ein ganz lockeres Fest haben, die Leute sollen das genießen und hoffentlich freudestrahlend heimgehen.

…über den Auftritt der Troglauer am Sonntag

Die Troglauer sind für mich immer der glühende Abschluss. Wenn die Studenten und die Bayreuther in Dirndl und Lederhosen kommen, und alle um 18 Uhr auf der Bank stehen wenn die Troglauer den Almabtrieb machen, das ist für mich Gänsehaut pur.

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Soundcheck auf dem Weißbierfest: Das passiert vor den Konzerten

Heute ist der Startschuss für das Maisel’s Weißbierfest 2019 gefallen. Das Team vom TC Promotion kümmert sich seit dem Nachmittag in der Halle um Soundcheck und Lichttests, denn am Abend stehen die Gipfelstürmer und Entertainer Mickie Krause auf der Bühne. Das bt hat den Bühnen-Technikern über die Schulter geschaut.

Stephan Köstlmeier am Lichtpult.

Stephan Köstlmeier am Lichtpult. Foto: red

Auf der Bühne fahren die Scheinwerfer bereits erste Lichteffekte ab. Stephan Köstlmeier von TC Promotion erstellt für jeden Künstler, der auf dem Weißbierfest auftritt, eine separate Lichtshow und programmiert sie mit dem Mischpult. Licht und Ton werden dann miteinander gekoppelt.

Oft geben die Techniker des jeweiligen Künstlers schon vorab durch, worauf es beim Sound ankommt. Das Team von TC Promotion macht bereits Voreinstellungen, bevor die die Künstler am Veranstaltungsort sind. Danach spielen die Künstler bei einem etwa 45-minütigen Soundcheck verschiedene Songs auf der Bühne an. Dabei würden die Monitore, die Einstellungen der Mikros und Lautsprecher sowie die Mischung der einzelnen Instrumente noch einmal nachjustiert, erklärt Michael Angerer von der Booking-Agentur Nord-Süd-Programm.

Die Monitore werden bei jedem Soundcheck neu eingestellt. Foto: red

Die Agentur muss auch dafür sorgen, dass alle Instrumente vor Ort sind, wenn Künstler von weiter weg angereist kommen. Die Instrumente werden dann bei sogenannten Backlinern geliehen, in der Woche vor dem Auftritt dort abgeholt und schließlich am Veranstaltungstag auf der Bühne aufgebaut und gestimmt.

Meistens klappt alles. Aber einmal ist beim Sound Check von Kim Wilde, das Keyboard kaputt gegangen. Dann musste einer unserer Springer schnell nach Erfurt fahren, um ein neues Keyboard bis zum Abend zu besorgen. Da kann der Puls dann schon einmal hoch gehen.

(Michael Angerer, Gesschäftsführer Nord-Süd Programm)

Michael Jobst, der Technische Leiter des Weißbierfestes, ist gemeinsam mit Michael Angerer schon von Anfang an dabei. Seit 32 Jahren kümmern sie sich um die Bühnentechnik während des Festes auf dem Gelände der Brauerei Maisel in Bayreuth.

(v.l.n.r.) Stephan Köstlmeier, Michael Angerer und Michael Jobst kümmern sich um Instrumente und Bühnentechnik.

(v.l.n.r.) Stephan Köstlmeier, Michael Angerer und Michael Jobst kümmern sich um Instrumente und Bühnentechnik.

 

Wir sind ein eingespieltes Team. Da sitzt jeder Handgriff.

(Michael Jobst von TC Promotion, Technischer Leiter des Maisel Weißbierfestes)

Am Vormittag hätte das Team noch Segel an der Decke in der Halle gespannt, damit die Akustik auf der Bühne besser ist. „Unser Soundtechniker kennt jeden Winkel der Halle und weiß worauf es ankommt, damit es in allen Ecken gut klingt.  Während der Proben ist die Halle noch menschenleer. Deswegen wird am Anfang eines jeden Künstler-Auftrittes dann noch einmal kurz Hand angelegt“, sagt Michael Jobst.

Schwarze Segel wurden an der Decke der Halle gespannt, um einen bessere Akustik zu haben.

Schwarze Segel wurden an der Decke der Halle gespannt, um einen bessere Akustik zu haben. Foto: red

Wenn mehrere Künstler nacheinander auftreten, können die Einstellungen schnell abgerufen werden, da sie auf den Pulten beim Soundcheck gespeichert werden. Hinter der Bühne gibt es hinter einem Vorhang noch eine verborgene Fläche. Dort lagern zum Beispiel Instrumente der kommenden Band, die dann schnell nach vorne geschoben werden können. Sechs Team-Mitglieder würden dafür sorgen, dass innerhalb von einer viertel Stunde die Bühne umgebaut werden kann. Doch von Stress keine Spur – das Team der Bühnentechnik freut sich auf das Fest und die Künstler.

Das Bühnenbild steht.


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Großes Finale am Menzelplatz: Bayreuths Gesichter werden eins

Am Donnerstag hat das große Finale des Projekts „Gesichter vom Menzelplatz“ stattgefunden. Vor knapp zweieinhalb Jahren hat das mobile Inklusionsprojekt des Vereins Wundersam anders und des Spielmobils Bayreuth am Menzelplatz begonnen. Hier sollte es nun auch seinen Abschluss finden. Eine Bildergalerie dazu finden Sie über dem Text. 

Insgesamt wurden für das Projekt 2368 Bilder von Kindern und Bürgern Bayreuths gezeichnet. Als Mosaik angelegt, ergibt sich daraus ein neues Motiv, das den Leitgedanken des Vereins Wundersam anders repräsentieren soll.

Unter den Begriffen Inklusion und Integration können sich nur die wenigsten etwas vorstellen. Das Motiv soll diese Begriffe bildlich darstellen. Eine bunt gemischte Gruppe, die jemanden willkommen heißt. So stelle ich mir ein Gemeinwesen vor. Jeder ist wichtig für das große Ganze.

(Marco Marino, Vorsitzender der Vereins Wundersam anders)

Im nachfolgenden Video erklärt Marco Marino das Projekt.

Auch Uwe Prokscha, Geschäftsführer der GEWOG Bayreuth, zeigte sich von dem Endergebnis begeistert.

Dieses Projekt passt perfekt in das Konzept Menzelplatz mit seinem Jugendtreff und dem Café Klatsch. Wir haben das Projekt sehr gerne unterstützt und freuen uns über das tolle Resultat.

(Uwe Prokscha, Geschäftsführer GEWOG)

Bis 17 Uhr kann das Kunstwerk am Donnerstag noch betrachtet werden. Dazu ist auch das Treppenhaus des Hochhauses Menzelplatz 12 geöffnet. Dort, aus dem 6. Stock, hat man eine gute Sicht auf das gesamte Bild. Danach werden die Bilder „freigelassen“ und können gegen eine freiwillige Spende von Bayreuths Bürgern erworben werden. Der Erlös der Aktion geht an den Verein „Treff e.V.“.

O’zapft is: So schmeckt das erste Bier auf dem Weißbierfest

Am Donnerstagabend öffnet das Maisel’s Weißbierfest endlich seine Pforten. Die wochenlangen Vorbereitungen neigen sich dem Ende zu. Die letzten Handgriffe werden gemacht. Michael Angerer richtet mit seinem Team noch den Backstagebereich für die Künstler ein, die Tontechniker bauen ihr Equipment für den Soundcheck am Nachmittag auf und in Mitten des ganzen Getümmels steht Gerhard Werther in einem der Schankwagen.

Probieren geht über studieren: Schankmeister Gerhard Werther überzeugt sich selbst von der Qualität des Bieres. Foto: Redaktion

Der Schankmeister schließt die Fässer in allen 14 Schankstellen an, prüft die Anlagen und die Leitungen und kontrolliert, ob alle Hygienevorschriften eingehalten sind. Im Kühlraum des großen Schankwagens lagern 20 Fässer à 50 Liter Weißbier.

Werther weiß, was er tut, jeder Handgriff sitzt. Denn der 59-Jährige ist seit dem ersten Weißbierfest vor 32 Jahren dabei – und hat selbstverständlich noch kein Weißbierfest ausgelassen. So soll das auch bleiben. Heuer wird er am Donnerstag und am Samstag im Dienst sei. Er ist aber auch sonst da, wenn es technische Probleme gibt. An den restlichen Festtagen wird man Werther privat auf dem Brauereigelände sehen.

Ich springe aber auch im Ausschank ein, wenn Not am Mann ist.

(Gerhard Werther, Schankmeister)

Und wenn der Schankmeister nicht im Dienst oder da ist, springt Kollege Mirco Weigelt ein. Selbstverständlich gebührt das erste, frisch gezapfte Weißbier den beiden Profis. Und wie schmeckt’s? „Perfekt“, so das Urteil der Kenner.

Mit Suzi Quatro huckepack zum Auftritt

Früher hat Schankmeister Werther die Stars und Sternchen für ihren Auftritt persönlich vom Hotel abgeholt und zum Fest gebracht. Er erinnert sich zum Beispiel nur zu gut an Suzi Quatro.

Sie war eine sehr schreckhafte und scheue Frau. Vor dem Fest wollte sie nicht aus dem Auto aussteigen, wegen den vielen Fotografen. Also habe ich den Personenschutz kommen lassen, habe Suzi Quatro huckepack genommen und sie rein gebracht.

(Gerhard Werther)

Und Kim Wilde habe dem Schankmeister im Auto ein ganz privates Ständchen auf dem Weg zum Hotel gesungen. „Sie hat sich sogar vorne neben mich gesetzt.“