Bayreuther packen an: Gemeinsam für einen nachhaltigen Wandel

Themen wie Umwelt und Nachhaltigkeit nehmen einen immer größer werdenden Platz in der Gesellschaft ein. Die Gesellschaft wandelt sich. Um diesen Wandel auch in Bayreuth weiter voranzutreiben, will das „Forum 1.5“, eine Initiative der Uni Bayreuth, unter dem Motto „Bayreuth for Future“ eine ganze Wandel-Woche veranstalten.

Dass es höchste Zeit ist, dem Klima etwas Gutes zu tun, umzudenken und nachhaltiger zu leben, ist vielen Köpfen der Bayreuther und auch in der Politik mittlerweile angekommen.

In Bayreuth tut sich was

In der Stadt engagieren sich bereits heute viele Menschen für die Umwelt und den Klimaschutz: Ob junge Menschen, die bei „Fridays-for-Future“ wöchentlich auf die Straße gehen, der Naturgarten in der Wilhelminenaue, der Verein Hamsterbacke, der den ersten Unverpackt-Laden Bayreuths eröffnen will, oder die Bewegung Extinction Rebellion, die unter anderem gegen die Plastikflut kämpft und mit ihrer Protestaktion „Plastic-Attack“ für Aufsehen sorgte.

Die Wandel-Woche

In der Wandel-Woche vernetzen sich Akteure aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft mit dem Ziel, einen nachhaltigen Wandel in der Region zu gestalten.

Hier in der Region gibt es schon viele spannende Ansätze und Initiativen, wie ein nachhaltiges Leben aussehen kann. In der Wandel-Woche bekommen die Initiatoren dieser Aktivitäten eine Bühne, um Mut zu machen, wie wir vor Ort den Wandel anpacken können.

(Elena Michel vom Team des „Forum 1.5“)

Tatsächlich sei in Bayreuth bereits einiges in Bewegung, das sichtbar gemacht werden soll. Andere Menschen sollen inspiriert werden, sagt Michel.


Die Wandel-Woche findet vom 7. bis zum 12. Oktober statt. Alle weiteren Infos, auch zum Programm, finden Sie auf der Homepage des „Forum 1.5“.

Neues Studienangebot an der Uni Bayreuth

Die Universität Bayreuth baut ihr Studienangebot im Bereich der Informatik weiter aus. Ab dem Wintersemester 2019/20 können Studenten des Studiengangs „Angewandte Informatik“ das Anwendungsgebiet Wirtschaftsinformatik wählen.

Das Angebot soll auf anspruchsvolle Jobs in den Bereichen Digitalisierung, IT- und Projektmanagement vorbereiten.

Diese Themen treiben in der heutigen Zeit zahlreiche Unternehmen der Region wie in der ganzen Welt um.

(Torsten Eymann, Vizepräsident für Digitalisierung und Innovation)

„Alle Studierenden der Wirtschaftsinformatik in Bayreuth erarbeiten sich die Fähigkeit, ihr Verständnis technischer Methoden und Konzepte mit einer ökonomischen, kundenorientierten Perspektive in Einklang zu bringen. Darüber hinaus bieten die Programme den Studierenden die Möglichkeit, auch forschungsnahe Themen zu bearbeiten und erste wissenschaftliche Schritte zu tun“, erklärt Eymann, der den Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik innehat.

Das Klinikum in Bayreuth. Foto: Klinikum Bayreuth GmbH

Klinikum Bayreuth: Neue Geschäftsführung auf Zeit

Zweistufige Lösung

Eine europaweite Ausschreibung braucht Zeit. Weil das so ist, haben sich Aufsichtsrat, Verbandsversammlung und der Verbandsausschuss des Krankenhauszweckverbandes für eine zweistufige Lösung entschieden. Bis ein langfristiger Nachfolger gefunden ist, übernehmen das Managementunternehmen Oberender zusammen mit dem Direktorium der Klinikum Bayreuth GmbH die Leitung. Dabei bleibt auch der derzeitige Leiter, Alexander Mohr, sowohl Kaufmännischer Direktor als auch Mitglied des Direktoriums. Neben ihm wird sich künftig Dr. Thomas Jendges um die Leitung kümmern.

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Das ist Dr. Thomas Jendges

Der neue Mann am Klinikum war in den vergangenen zehn Jahren Geschäftsführer der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH. Unter seiner Regie wurden mehr als 500 Millionen Euro in eine fast komplett neue Infrastruktur der SLK-Kliniken investiert. Dabei standen insbesondere zwei Neubauprojekte im Fokus. Zuvor war der 54-Jährige auch als Geschäftsführer der DRK Kliniken Berlin, der Sana Kliniken Berlin-Brandenburg und der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH tätig.

Die Suche nach dem Nachfolger

Mit der Vorbereitung und Abwicklung der europaweiten Ausschreibung eines längerfristigen Geschäftsbesorgungsvertrages mit einem Managementunternehmen haben die Gremien der Klinikum Bayreuth GmbH eine renommierte Rechtsanwaltskanzlei beauftragt. Die Ausschreibung wird in Kürze im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht.

Lachende-Frau-im-Laub

Was beim Lachyoga passiert und warum es so gesund ist

Lachen macht glücklich und ist gesund. Doch Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Erwachsene nur 15 Mal am Tag lachen – Kinder dagegen ganze 400 Mal. Ein Kurs namens „Lachyoga“ soll Erwachsenen helfen, das zu ändern. Jeanette Held ist Yogalehrerin in Bayreuth und bietet „Lachyoga“ seit diesem Sommer an. Was genau dahinter steckt und wie sie dazu gekommen ist, erfahren Sie im Folgenden.

Von Rügen nach Bayreuth

„Ich habe schon immer gerne gelacht“, sagt Jeanette Held. 2018 hat sie ihre Ausbildung zur Yogalehrerin in Bayreuth abgeschlossen und unterrichtet seitdem Erwachsene und auch Kinder in Bayreuth. Geplant hatte sie diesen Werdegang nicht. Denn ursprünglich ist sie von Rügen nach Bayreuth gekommen, um zu promovieren. „Ich habe damals nur privat Yoga gemacht und mich dann spontan für die zweijährige Ausbildung zum Yogalehrer hier eingeschrieben“, erzählt die 40-Jährige. „Inzwischen habe ich gemerkt, das ist genau mein Ding und bin froh über diese Entscheidung“, sagt sie.

Jeanette Held. Foto: privat

Es ist ein wunderbares Gefühl, anderen mit Yoga etwas Gutes tun zu können.

(Jeanette Held, Yogalehrerin)

Kinder lachen ungezwungen

Beim Yoga mit Kindern sei ihr aufgefallen, wie häufig, grundlos und ungezwungen Kinder lachen. „Sowohl bei mir als auch bei anderen Erwachsenen, habe ich die Beobachtung gemacht, dass man als Erwachsener immer weniger lacht“, sagt sie. Das sollte man allerdings nicht einfach so hinnehmen. „Auch wenn es nicht immer angebracht ist, sollte man in manchen Situationen trotzdem versuchen zu lachen“, sagt sie.

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Kinder lachen bis zu 400 Mal pro Tag. Symbolfoto: Pixabay

Wenn man nur die Mundwinkel zu einem Lächeln nach oben zieht, schüttet das schon Glückshormone aus.

(Jeanette Held, Yogalehrerin)

Wie Lachyoga entstanden ist

Entstanden sei diese Form des Yogas bereits in den 90er-Jahren, sagt Jeanette Held: Ein Arzt aus Mumbai namens Dr. Madan Kataria hatte damals bei Recherchen viele Belege gefunden, dass Lachen die Gesundheit verbessern würde. So entschloss er sich, 1995 einen sogenannten Lachclub zu gründen. Die Teilnehmer erzählten sich Witze – doch irgendwann gingen sie ihnen aus. Deswegen suchte der Arzt nach einer Methode, wie er die Menschen auch ohne Witze zum Lachen bringen konnte.

Er fand heraus, dass das Gehirn nicht zwischen echtem und künstlichem Lachen unterscheidet. Da seine Frau Yogalehrerin war, entwickelte er mit ihr eine Methode die Yoga-Atemübungen, Dehnung und pantomimische Lachübungen verbindet. Weltweit entstanden seither mehrere tausend Lachclubs.

So funktioniert Lachyoga

Zum Lachyoga müsse man freiwillig kommen und der Typ dafür sein, sagt Jeanette Held. „Man sollte keine Scheu haben, auch mal etwas albern zu sein“, fügt sie hinzu. „Manchen Menschen ist es unangenehm, vor anderen zu lachen und sie können sich nicht fallen lassen“, erklärt sie. Deswegen starte die Lachyoga-Einheit immer mit einigen Minuten des Kennenlernens und einem Begrüßungslachen. Durch eine Runde mit rhythmischen Atem- und Klatschübungen solle man entspannen. „Diese Entspannung muss man natürlich auch zulassen.“ Das Geheimnis dahinter:

Wer lacht, denkt nicht.

(Jeanette Held, Yogalehrerin)

Ohne Zwang

Beim Lachen könne man für einen Moment alles hinter sich lassen. „In meinen Kursen wird allerdings niemand zum Lachen gezwungen“, erklärt die 40-Jährige. Oft käme das Lachen wellenweise – beim einen früher, beim anderen erst später. „Spiegelneuronen führen dazu, dass das Lachen von anderen oft ansteckend ist“, ergänzt sie.  Am Ende der Einheit folge immer auch eine End-Entspannung. „Schließlich ist Lachen auch anstrengend, weil viele Muskeln gleichzeitig beansprucht werden“, sagt sie. Da müsse man dann erst einmal wieder runterkommen.

Lachyoga soll einen von allem befreien, das einen beschwert.

(Jeanette Held, Yogalehrerin)

Warum Lachen so gesund ist

Das Lachen habe auch viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit: Es senke das Schmerzempfinden, fördere einen gesunden Schlaf, stärke das Immunsystem und rege durch die Muskelkontraktion ebenso die Verdauung an, erklärt Jeanette Held. „Außerdem gelangt durch die intensivere Atmung mehr Sauerstoff in den Blutkreislauf“, fügt sie hinzu. Auch Depressionen könne regelmäßiges Lachen vorbeugen.

Jeanette Held hat den Wunsch, künftig regelmäßige Lachyoga-Einheiten anbieten zu können. Im Moment, müsse sie erst einmal sehen, wie es in Bayreuth angenommen wird. Im Frühjahr habe sie sich weitergebildet und biete nun auch in Bayreuth Lachyoga an. Im November gibt es zum Beispiel einen Kurs bei Yoga Vidya.

Hier kommt der Hopfen für das Bayreuther Bier her!

Wer Hopfen hört, denkt mit Sicherheit zuerst an Bier und die Hallertau. Die meisten Brauereien beziehen den Großteil ihres Hopfens für die Bierherstellung von dort – auch die Brauerei Maisel. Doch was viele vermutlich nicht wissen, nur wenige Kilometer von Bayreuth entfernt, nördlich von Nürnberg, hat Deutschlands größter Hopfen-Bio-Bauer seine Felder: Markus Eckert aus Herpersdorf bei Eckental. Dieser fränkische Hopfen steckt auch in Bayreuths Bieren.

Da steckt Bio-Hopfen drin

Die Brauerei Maisel bekommt einen Teil des Hopfens für ihre Biere von Markus Eckert. Einige seiner speziellen Hopfensorten stecken vor allem in den Maisel&Friends Craft Bieren. Die Sorte Saphir macht das „Hoppy Hell“ zu dem, was es ist. Aber auch die Sorten Hallertauer Blanc, Mandarina Bavaria und Cascade bekommen die Maisel-Brauer von dem fränkischen Bio-Bauern, erklärt Marc Goebel, erster Braumeister und Geschäftsführer des Braubetriebs bei Maisel. Doch bis der Hopfen vom Feld im Bayreuther Bier landet, sind viele Arbeitsschritte notwendig.

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Vom Feld ins Bier

Mit einem Ruck rollt der Traktor los, mitten durch das Hopfenfeld. Es ist September und somit Erntezeit bei Markus Eckert. Der Bio-Bauer holt seinen Hopfen ein. Rund 46 Hektar auf denen 14 verschiedene Hopfensorten wachsen, müssen abgeerntet werden. Alle halbe Stunde etwa kommt der Traktor auf den Hof gefahren, um eine Ladung frisch geerntetem Hopfen abzuladen. In einer großen Halle stehen alle Maschinen, die Eckert zur Weiterverarbeitung braucht. Doch auch Handarbeit ist hier noch gefragt.

Zwei Arbeiter hängen die langen Hopfenstauden in eine der Maschinen – unaufhörlich, Staude für Staude. Kaum ist der große Berg Hopfen vor ihnen abgearbeitet, kommt auch schon die nächste Ladung vom Feld. Einmal eingefädelt, gelangen die meterhohen Stauden über ein Förderband in eine Art Rüttelmaschine, wo die Hopfendolden von den Stauden getrennt werden.

Hier werden die Hopfendolden von den Stauden getrennt. Fotos: Magdalena Dziajlo

Die Dolden werden über ein Fließband weiter befördert zum Trocknen. Gut eine Stunde muss der Hopfen ruhen, um abzukühlen, bevor ihm durch warme Luft die Feuchtigkeit entzogen wird.

Hier ruht der Hopfen eine Stunde, um abzukühlen, bevor seine Reise weitergeht.

Rund neun Prozent Feuchtigkeit enthält der Hopfen, wenn er anschließend in den sogenannten Konditionierer kommt. Dort sorgt kühle, feuchte Luft dafür, dass die Dolden gleichmäßig zehn Prozent Feuchtigkeit enthalten. Erst dann kann er in Säcke verpackt und abtransportiert werden.

Gepresster Hopfen fürs Bier

Im Bier landet der Hopfen so allerdings noch nicht. „Der Hopfen wird in Pellets gepresst. So geben wir ihn dem Bier bei“, erklärt Braumeister Markus Briemle von der Brauerei Maisel. Er ist mit erstem Braumeister Marco Goebel und Bauerei-Chef Jeff Maisel bei Markus Eckert, um ihm bei der Ernte ihres Hopfens über die Schulter zu blicken.

Die Brauerei und den Bio-Hof verbindet eine lange Freundschaft. Welche Qualität sie von Markus Eckert bekommen, wissen die drei genau. Eckert war schon als Kind bei der Hopfenernte dabei und bringt so eine Menge Erfahrung mit. Er weiß, was die anspruchsvollen Pflanzen brauchen, um gut zu gedeihen und ihr volles Aroma zu verbreiten.

Forderung: Bayerische Biergärten sollen UNESCO-Kulturerbe werden

Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) kämpft aktuell dafür, dass die traditionellen bayerischen Biergärten als immaterielles Kulturerbe der UNESCO geschützt werden. Im Freistaat sind sie Brauchtum und gelebte Kultur zugleich.

Inzwischen kann man auf über 200 Jahre Geschichte blicken:

Die Erfolgsgeschichte der traditionellen Biergärten ist eng mit unserer Kultur und der Entstehung des bayerischen Bieres verbunden. Dabei können wir auf eine mittlerweile 200 Jahre lange Entwicklung dieses Brauchtums zurückblicken.

(Franz Bergmüller, Vorsitzender des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur)

Brotzeit erlaubt

Ein wichtiges Merkmal der Biergärten sei noch heute die Besonderheit, auch die eigene Brotzeit mitbringen zu dürfen. Ein Relikt aus den Anfängen der damaligen „Bierkeller“. „Ursprünglich wurden Keller zur Gärung und Lagerung des Sommerbiers genutzt“, so Bergmüller. Zur weiteren Kühlung wurden über den Bierkellern schattenspendende Bäume gepflanzt. Nach 1812 wurde den Brauereien dort der direkte Lagerabverkauf gestattet.


Bewirtung mit Speisen verboten

Da sich diese neuen Biergärten innerhalb kürzester Zeit größter Beliebtheit erfreuten, fürchteten bayerische Gastronomen herbe Verlusteinbußen. König Ludwig I. löste dieses Problem, indem den Biergärten zwar weiterhin der Ausschank von Bier, aber nicht die Bewirtung mit Speisen erlaubt wurde, so Bergmüller. Somit entwickelte sich schnell der Brauch, die eigene Brotzeit in die Biergärten mitzunehmen. Eine Regelung, die noch bis heute erhalten geblieben ist.

Wo der Ursprung der Biergärten liegt

Offiziell gilt die bayerische Landeshauptstadt München als die Wiege der traditionellen Biergärten. Tatsächlich entstanden sie aber wohl zeitgleich in unterschiedlichen Regionen Bayerns. Überall entwickelten sich eigene Traditionen, wie zum Beispiel, welches Bier dort hauptsächlich ausgeschenkt wurde.

Biergärten sind tief in der bayerischen Kultur verankert und werden bis heute auch als dieses gelebt. In den vergangenen Jahren sind unzählige Biergarten-Apps, Internetplattformen und Websites entstanden, durch die gezielt in bestimmten Regionen nach traditionellen Biergärten gesucht werden kann.

(Franz Bergmüller, Vorsitzender des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur)

Der VEBWK möchte die traditionelle Biergartenkultur als immaterielles UNESCO Kulturerbe schützen lassen. „Dafür benötigen wir dringend die Hilfe aller Freunde von Biergärten und des bayerischen Brauchtums“, sagt der Vereinsvorsitzende. Unterstützen kann man die Aktion bei einer Abstimmung auf der Website des VEBWK.

Uni Bayreuth: Forscher untersuchen Lebensräume an Küsten

Die Küsten bieten vielen bedrohten Arten einen Lebensraum. Forscher der Uni Bayreuth haben in einer Modellstudie auf den Malediven nachweisen können, welche Folgen die unterschiedliche Nutzung der Küste durch den Menschen hat. Als Fallbeispiel haben die Forscher unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Laforsch Einsiedlerkrebse gewählt.

Warum auf den Malediven geforscht wird

Oft werden Küsten vom Menschen zeitgleich auf sehr unterschiedliche Weise bewirtschaftet: Als Siedlungsraum für Einheimische sowie im Tourismus für Hotels – so wird es schwer zu ermitteln, welche Formen der Landnutzung welche ökologischen Formen haben.

Doch die Malediven haben den Vorteil, dass sich die jeweiligen Landnutzungsformen auf verschiedene Inseln verteilen. Allerdings weisen die Inseln nahezu gleiche klimatische und geologische Bedingungen auf. „Deshalb sind die Malediven geradezu ein ideales Modellsystem, um verschiedenartige anthropogene Einflüsse auf die Tierwelt in Küstenregionen zu identifizieren“, sagt Sebastian Steibl M.Sc., Erstautor der jetzt veröffentlichten Studie.

Auf den Malediven-Inseln der einheimischen Bevölkerung wird angespültes Material liegen gelassen. Dadurch kommen die Krebse dort ähnlich häufig vor wie auf komplett unbewohnten Inseln. Foto: Sebastian Steibl.

Drei Inseltypen im Fokus

Die Forscher unterscheiden in der Studie drei Inseltypen: von der einheimischen Bevölkerung besiedelte Inseln ohne Tourismus, ausschließlich touristisch genutzte Inseln und unbewohnte Inseln. An allen drei Inseln beobachteten sie Einsiedlerkrebse.

Diese kleinen Tierchen sind weltweit verbreitete Küstenbewohner mit einer wichtigen ökologischen Funktion: einerseits fressen Einsiedlerkrebse angespültes organisches Material aus dem Meer, andererseits werden sie selbst von größeren landlebenden Räubern gefressen. Deshalb bilden sie ein entscheidendes Bindeglied zwischen Meer und Inland.

(Prof. Christian Laforsch, Universität Bayreuth / Lehrstuhl für Tierökologie)

Saubere Strände kritisch für Lebensraum

An touristisch genutzten Küsten leben weniger Einsiedlerkrebse. Dieser Rückgang der Populationen um 80 bis 85 Prozent ist vor allem dadurch bedingt, dass feine Sandstrände künstlich aufgeschüttet werden und angespültes organisches Material mechanisch entfernt wird. So führt das touristische Ideal „sauberer“ Strände dazu, dass die küstenbewohnenden Tiere ihre Nahrungsgrundlage verlieren und ihr Lebensraum kleiner wird. Viele Küstenabschnitte besiedelter Inseln sind heute außerdem zum Schutz vor Erosion mit Befestigungen aus Beton verbaut, so dass auch hier der natürliche Lebensraum für die Krebse geschrumpft ist.

Auf ungestörten Stränden der Malediven kommen Einsiedlerkrebse in hoher Zahl vor; sie ernähren sich von angespültem Material und stellen so eine wichtige Verbindung zwischen Meer und dem Inland dar. Foto: Sebastian Steibl.

Krebse dienen als Angelköder

An den Küsten dauerhaft besiedelter Inseln weisen die Einsiedlerkrebse eine um zehn bis 20 Prozent kleinere Körpergröße auf. Auf der Suche nach einer Erklärung haben die Forscher beobachtet, dass die Krebstiere von der einheimischen Bevölkerung – wie in vielen anderen Ländern auch – als Angelköder verwendet werden. Dabei werden, so vermuten sie, hauptsächlich die größeren Tiere aufgesammelt, sodass nur noch kleinere zurückbleiben.

Daraus ergibt sich für die weitere Forschung die Notwendigkeit, die ökologischen Folgen menschlicher Landnutzung so differenziert wie möglich aufzuschlüsseln. Nur so lassen sich wirksame Umweltschutzmaßnahmen entwickeln, die spezifisch auf die jeweilige Landnutzungsform zugeschnitten sind.

Dies gilt insbesondere für die Küstenregionen, die am stärksten von der wachsenden Weltbevölkerung betroffen sind, denn 50 bis 75 Prozent der Weltbevölkerung leben heute in direkter Nähe oder unmittelbar an Küsten.

(Prof. Christian Laforsch, Universität Bayreuth / Lehrstuhl für Tierökologie)

Chance oder Risiko: Internationale Barockfestspiele in Bayreuth

Der Kulturausschuss hat dem Zuschussantrag zur Durchführung von Barockfestspielen im Zeitraum von 2020 bis 2022 am Montag mehrheitlich zugestimmt. Das jährliche Risiko für die Kosten werde allerdings ein externer Veranstalter tragen – und nicht die Stadt Bayreuth, wie Kulturreferent Stegmayer erklärt. Wie der aktuelle Planungsstand genau aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Bereits im Kultur-Entwicklungsplan aus dem September 2018 der Stadt Bayreuth war die Etablierung von Barockfestspielen eine Maßnahme mit hoher Priorität gewesen: Damit solle der Kulturstandort Bayreuth gestärkt werden, heißt es.

Projekt mit internationaler Strahlkraft

Kulturreferent Benedikt Stegmayer möchte dieses Projekt weiter voran bringen. „Die Bayreuther Barockfestspiele sehe ich als weiteren Leuchtturm mit international weiter Strahlkraft“, sagte er im Ausschuss. Das Profil der Stadt könne so weiter geschärft werden – und dass nicht nur auf kultureller, sondern auch auf touristischer und wirtschaftlicher Ebene. Man müsse Vorhandenes, d.h. das Weltkulturerbe Markgräfliches Opernhaus, nutzen.

Die Barockfestspiele sehe ich als weiteres Standbein für Bayreuth. Das Weltkulturerbe schreit förmlich nach einer Bespielung. Allerdings finde ich es wichtig, dass man den Freistaat Bayern dabei entsprechend mit einbindet.

(Thomas Bauske, SPD-Stadtratsfraktion)

Finanz-Risiko bei externem Veranstalter

Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe plädierte für eine Zustimmung der Anwesenden zum Zuschussantrag für die Bayreuther Barockfestspiele. Eine Summe von maximal 390.000 Euro, der Anteil der Stadt, sei dafür in den Haushaltsjahren 2020, 2021 und 2022 vorgesehen. Das alleinige Risiko für Gesamtkosten trage allerdings ein externer Veranstalter in Form einer gGmbH, wie Stegmayer nach Kritik von Stadtrat Stephan Müller am finanziellen Risiko, weiter erläutert. Wichtig sei ebenfalls, dass nur ein Festival von hervorgehobener Qualität in Frage komme, so Stegmayer.


Bayreuth und Region stärken

Durch die Etablierung von Barockfestspielen, wird voraussichtlich ein zahlungskräftiges Publikum nach Bayreuth kommen. Das wird sich nicht nur auf Hotellerie und Gastronomie, sondern auch auf den Rest der Stadt positiv auswirken. Wir müssen unsere Region selbst stärken, damit wir eine lebenswert bleibt. 

(Dr. Christoph Rabenstein, SPD-Stadtratsfraktion)

Außerdem solle natürlich nicht nur der Tourismus im Fokus stehen, sondern auch Bayreuther sollen an den Festspielen teilnehmen können, erklärt Stegmayer. Derzeit sei zum Beispiel eine Video-Übertragung der Barockfestspiele auf öffentliche Plätze, wie den Volksfestplatz angedacht; oder auch ein spezielles Kontingent an vergünstigten Karten für die Bayreuther zurückzuhalten. Schulklassen könnten die Möglichkeit bekommen, das die Proben im Markgräflichen Opernhaus bereits vor Start der Barockfestspiele zu besuchen.

Erweiterte Wirtschaftsförderung

Stadtrat Stefan Schlags sieht den aktuellen Planungen der Barockfestspiele allerdings kritisch entgegen.

Der Kultur-Entwicklungsplan ist lediglich eine Zusammenfassung des Status Quo ohne Perspektiven. Wir haben ihm damals bewusst nicht zugestimmt. In der bisherigen Planung der Barockfestspiele geht es nicht um Kultur, sondern um eine erweiterte Wirtschaftsförderung.

Den Hut bei diesem Projekt muss der Freistaat Bayern aufhaben. Denn es ist dessen Aufgabe, in ganz Bayern für gleiche Lebensverhältnisse zu sorgen und hier ein Festival zu veranstalten.

(Stefan Schlags, Bündnis 90 / Die Grünen und Unabhängigen)

Förderanträge für das Festival sind derzeit beim Freistaat Bayern, bei der Oberfrankenstiftung und bei der Kulturstiftung des Bundes gestellt. Denkbar wäre es außerdem Mittel der Europäischen Union zu beantragen. In welcher Höhe sie wo gewährt werden ist noch unklar.

Selbstheilung: Bayreuther Biochemiker forschen mit Würmern

Planarien oder sogenannte Strudelwürmer haben eine besondere Gabe: Sie können abgetrennte Teile ihres Körpers wieder herstellen. Diese Regeneration wird durch spezielle Proteine ermöglicht. Biochemiker der Universität Bayreuth haben diese Proteine deswegen genauer erforscht.

Das Bayreuther Forscherteam rund um Biochemiker Dr. Claus Kuhn verwendete Plattwürmer der Spezies „Schmidtea mediterranea“ bei den Studien. In den Stammzellen dieser Tiere befanden sich zwei unterschiedliche Proteine. Sie sorgen dafür, dass die Würmer lebensfähig sind und sich immer wieder regenerieren können.

Für stabile Erb-Informationen

Wie die Bayreuther Forscher herausgefunden haben, sorgen die Proteine durch diverse Prozesse dafür, dass die Erbinformationen in den Stammzellen der Würmer stabilisiert werden. Zwar wirken diese Proteine in wenigen Zellen des Menschen, genauer gesagt in dessen Keimzellen, ähnlich. Allerdings sind sie bei den Würmern in viel größerer Zahl vorhanden und wirken bei unterschiedlichen Typen von Zellen, statt nur bei einer bestimmten. Durch diese Vielseitigkeit seien die Würmer besonders gut zur Forschung geeignet, wie Kuhn sagt.

Außerdem fanden die Forscher eine weitere Funktion: An den Punkten, an denen die Proteine angedockt haben, wurden teilweise Moleküle gebildet, die Informationen zu einer Verknüpfung von mehreren Proteinen enthielten. Weitere Funktionen der Proteine werden noch erforscht.

Kinderfest: Mit den Cheerdancers Diamonds auf der Bühne

Für gewöhnlich stehen die Cheerdancers Diamonds bei den Spielen von medi bayreuth auf dem Parkett. In den Auszeiten, wenn die Männer vom Feld gehen, zeigen dann die Mädels was sie auf dem Kasten haben. Am Samstag stand die Tanzgruppe nun beim Bayreuther Kinderfest auf dem Stadtparkett auf der Bühne. Das Bayreuther Tagblatt war mit von der Partie. Ein Video des Auftritts finden Sie über dem Text.

Mehr als nur Puscheln halten

Strahlender Sonnenschein über Bayreuth – auf der Bühne des Stadtparketts stehen neun junge Damen und legen dort eine heiße Sohle aufs Parkett. Es sind die Cheerdancers Diamonds. Die Zuschauer klatschen freudig mit, besonders die kleinen Mädchen im Publikum, mit einem Funkeln in den Augen. Das komme häufiger vor, wie Diamonds-Tänzerin Julia Berg erklärt.

Es ist sehr schön zu sehen, wenn kleine Mädchen bei uns mitmachen wollen oder die Pompons mal halten wollen.

(Julia Berg)

Hebefiguren und mehr: das alles gibt’s bei den Diamonds. Foto: Frederik Eichstädt.

Der Sport Cheerdancing verlangt den Mädchen dabei einiges ab. Dennoch machen sie es mit Freude, wie Sandra Kolb ausführt.

Cheerdancing besteht nicht nur daraus die Puscheln zu halten und gut aussehen. Wir trainieren zwei Mal die Woche für zwei Stunden lang. Dabei ist man immer in Bewegung.

(Sandra Kolb)

Von den Steiner-Cheerleadern zu den Diamonds

Die Tanzgruppe besteht seit 2004. Damals startete Trainierin Sandra Stockinger im Rahmen eines VHS-Kurses mit dem Training. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Mädels dazu, bis sich die Gruppe unter dem Namen Diamonds organisierte und erste Auftritte folgten. Seit 2012 stehen die Diamonds nun bei medi bayreuth auf dem Parkett.

Diamonds-Trainerin Sandra Stockinger. Foto: Diamonds.

Stockinger selbst war früher auch aktive Tänzerin. Sowohl beim damaligen Bayreuther Football-Team, den Broncos, als auch beim Basketball tanzte sie Anfang der 90er Jahre in Bayreuths erster Cheerleading-Gruppe. 1992 wurde sie mit den Steiner-Cheerleaderinnen sogar Deutscher Meister.

Live on Stage: die Diamonds. Foto: Frederik Eichstädt.

Nie alleine

Der Teamgeist steht bei den Diamonds an erster Stelle. „Wir verstehen uns alle mega gut und wir halten auch alle zusammen“, wie Tänzerin Alisa Wald erklärt. Besonders wichtig dabei ist, dass man sich immer auf die anderen Diamonds verlassen könne, wie Maja Hübner hinzufügt.

In unserer Gruppe kann man sich sicher sein, dass man nie alleine da steht, sondern immer unterstützt wird.

(Julia Berg)

Besonders bei den ersten Auftritten sei die Nervosität noch sehr groß gewesen, wie Eileen Stockinger erklärt. Inzwischen seien die Auftritte vor 3.000 Zuschauern in der Oberfrankenhalle fast schon Normalität. Ein bisschen Aufregung komme manchmal aber doch hindurch, besonders wenn die Diamonds neue Tänze präsentieren. Sobald es dann los geht, verfliegen die weichen Knie aber schnell, da man sich natürlich von der Euphorie in der Halle mitreißen lasse, wie Sandra Kolb hinzufügt.