Hausmeister in Goldkronach – Von den Großen geschätzt, von den Kindern geliebt

„Herr Leinberger ist unser größter Schatz!“, finden die Kinder der Grundschule in Goldkronach. Gert Leinberger übernimmt dort zusammen mit seiner Frau Heidi seit knapp 18 Jahren den Job des Hausmeisters. Vor allem das Verhältnis zwischen den Schülern und dem 60-Jährigen ist einzigartig.

„Ein Tausendprozentiger“

20 Jahre lang arbeitete Gert Leinberger als Lkw-Fahrer. Aus gesundheitlichen Gründen musste er seinen Job allerdings an den Nagel hängen. Dann hörte er von der Stelle als Hausmeister in der Alexander-von-Humboldt-Grundschule in Goldkronach. „Einige Nachbarn meinten, dass das genau der richtige Job für mich wäre. Also habe ich mich beworben“.

Meine Freunde sagen von mir ich wäre ein „Tausendprozentiger“, der seine Arbeit sehr gewissenhaft erledigt.

(Gert Leinberger)

„Ich sehe mich auch oft als Psychologe“

Gemeinsam mit seiner Frau Heidi ist Gert Leinberger nun seit 2003 als Hausmeister an der Grundschule tätig und kehrt damit an den Ort zurück, an dem er früher als Kind selbst die Schulbank drücken musste. Die Aufgaben des gebürtigen Bad Berneckers sind vielfältig.

Neben den typischen Arbeiten eines Hausmeisters, sieht sich der 60-Jährige auch als „Psychologe und Rettungsassistent“ für die Kinder. Ein Kühlakku hier, ein Pflaster dort, Gert und Heidi Leinberger helfen gerne. „Ich habe sehr schnell das Vertrauen der Kinder gewonnen“, freut sich Leinberger.

Ich bin jeden Tag im Einsatz. Die Arbeit hört nie auf. Wenn ich hinten fertig bin, kann ich wieder vorne anfangen. Aber mit den Kindern auf dem Pausenhof zu stehen und sich gegenseitig Geschichten zu erzählen, ist das Schönste.

(Gert Leinberger)

Lange Tage im Winter

Vor allem im Winter ist Leinbergers Arbeitstag lange. Dann beginnt der Tag um 4:15 Uhr am Morgen mit dem Winterdienst. „Ab 7 Uhr ist der Pausenhof und das Gelände um die Schule vom Schnee befreit. Seit ich hier arbeite hat sich niemand wegen Schnee und Glätte verletzt“, so Leinberger. Sein Tag endet gegen 21 Uhr, wenn die Schule abgesperrt wird. Denn neben dem Schulbetrieb wird die Goldkronacher Schule auch für viele Veranstaltungen wie Sportkurse und Stadtratssitzungen genutzt.

Das Hausmeister-Ehepaar Gert und Heidi Leinberger. Foto: Susanne Monz

Frische Brötchen beim Pausenverkauf

Eine Besonderheit der Grundschule in Goldkronach ist der Pausenverkauf. Seit 2008 ist die Schule eine reine Grundschule und beherbergt so die erste bis vierte Klasse. Der Pausenverkauf aus Hauptschulzeiten ist aber erhalten geblieben. Diesen führt Heidi Leinberger. Dort gibt es belegte Brötchen, Wiener, Laugenstangen vom örtlichen Bäcker und verschiedene Getränke.

Der Pausenverkauf lohnt sich fast nicht mehr. Doch über die Wiener freuen sich nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrer.

(Heidi Leinberger)

Zusätzlich beliefert ein Bio-Lebensmittel-Lieferant die Schule einmal in der Woche mit frischem Obst und Gemüse, das dann an die Kinder verteilt wird.

„Oft kommen die Kinder einfach her und umarmen mich“

Am meisten schätzen die Leinbergers an ihrer Arbeit allerdings den Kontakt mit den Kindern. Die Wertschätzung der Schüler, sei das Schönste an seinem Beruf, so Gert Leinberger.

 Die Kinder erzählen mir einfach alles und malen sogar Bilder für mich.

(Gert Leinberger)

Viele Kinder malen dem Hausmeister ein Bild. Diese hängt Gert Leinberger dann auch in seinem Büro auf. Foto: Susanne Monz

In Gert Leinberger haben die Schüler eine Vertrauensperson gefunden, der sie sowohl ihre Sorgen als auch ihre Geschichten aus dem Alltag erzählen können. „Es kommt auch einmal vor, dass die Kinder nach dem Wochenende auf mich zu gerannt kommen und mich umarmen weil sie mich so vermisst haben“, erzählt Leinberger mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Solche Gesten würden ihn besonders rühren.

Wenn mir dann auf der Straße die heute 30-Jährigen mit Kinderwagen entgegenkommen, mich grüßen und sich über ihre Schulzeit mit mir unterhalten, dann weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe.

(Gert Leinberger)

Paukenschlag: Bauausschuss stoppt Sanierung der Graserschule

Am Dienstag hat sich der Bauausschuss mit der Sanierung der Graserschule beschäftigt. Wie die Stadt mitteilte, ist das Ausmaß der Sanierung deutlich größer als zunächst gedacht. Der Bauauschuss lehnte das geplante Sanierungskonzept allerdings ab. Wie es jetzt mit der Graserschule weitergeht ist unklar.

Das Dachgeschoss der Graserschule ist, intensiv von „echtem Hausschwamm“ geschädigt. Zusätzlich zur bereits vorher geplanten Generalsanierung des historischen Schulgebäudes, müsse deswegen auch ein Großteil der Dachkonstruktion sowie das Obergeschoss fachgerecht saniert werden.

Dringender Handlungsbedarf

Nach dem Befund eines Holzgutachters bestehe dringender Handlungsbedarf. Daher sollen alle befallenen Bauteile der tragenden Holzbalken ausgebaut und ersetzt werden. Im Zuge der Dacherneuerung solle auch das Dach gedämmt werden. Auch das Mauerwerk müsse mit einem speziellen Schwamm-Sperrmittel behandelt werden.

Laut Baureferentin Kelm solle das Bauvorhaben in drei Abschnitten erfolgen. Während der Bauarbeiten sollen die bestimmten Bauabschnitte gesperrt und für den Schulbetrieb geräumt werden, so Baureferentin Urte Kelm.

Es besteht keine Notwendigkeit das Gesundheitsamt in dieser Sache einzuschalten.

(Urte Kelm, Baureferentin Stadt Bayreuth)

Zusätzliche Kosten

Durch die ungeplanten Sanierungsarbeiten würden die Kosten um rund 1,7 Millionen Euro auf insgesamt 13,3 Millionen Euro steigen.

Wir bekommen scheibchenweise die Kostensteigerungen präsentiert. Das ist ein Fass ohne Boden.

(Helmut Parzen, CSU-Fraktion)

Ausschuss stoppt Sanierung

Stefan Schlags verteidigte jedoch die Sanierung. Die Kostensteigerung sei zwar ärgerlich, aber man könne doch bei diesem Projekt darauf hoffen, dass diese vom Schulbau gefördert werden, so der Grünen-Stadtrat. Mit 8 zu 7 Stimmen stimmte der Bauauschuss allerdings gegen das Sanierungskonzept und stoppte damit die geplante Sanierung. Wie es mit der Graserschule weitergeht, ist unklar.

Landkreis Bayreuth als Vorreiter: Erstes Wasserstoff-Auto im Einsatz

„Viele diskutieren über den Klimaschutz – wir handeln!“ Mit diesen Worten stellte Landrat Hermann Hübner das erste wasserstoffbetriebene Dienstfahrzeug des Landkreises Bayreuth vor. Im Video über dem Text spricht Hermann Hübner über den Stellenwert des wasserstoffbetriebenen Fahrzeugs für den Landkreis. 

Fünf Wasserstoff-Fahrzeuge in ganz Oberfranken

Im Gegensatz zu Verbrennern und Elektroautos fahren die Wasserstoff-Fahrzeuge völlig emissionsfrei. Mit dem Wasserstoff-Dienstfahrzeug ist der Landkreis nun ein Vorreiter. Denn deutschlandweit gibt es bisher nur knapp 400 Wasserstoff-Fahrzeuge, fünf davon in Oberfranken.

Der Wagen hat eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern und ist innerhalb von wenigen Minuten aufgetankt.

(Frank Still, Projektmanager Toyota Alternative Antriebe)

Eine Investition für die Zukunft

Bereits im Juli ging das neue Dienstfahrzeug des Landkreis Bayreuths in den Probebetrieb. Am Dienstag, den 10. Dezember, stellte Landrat Hermann Hübner das Fahrzeug bei der Wasserstoff-Tankstelle an der Shell-Tankstelle am Kreisel Nord nun offiziell vor. Vor wenigen Monaten wurde die Wasserstofftankstelle als eine von acht in der Metrolpolregion Nürnberg eröffnet. Bis zum Frühjahr soll das Wasserstoff-Tankstellen-Netz bis auf 100 erweitert werden.

Der Landkreis Bayreuth engagiert sich schon längere Zeit für den Klimaschutz und wurde als bayerische Modell-Region für die „Mobilität 2030“ ausgewählt. Mit dem neuen Wasserstoff-Fahrzeug habe man eine zukunftsweisende Investition getätigt, die die Vorbildfunktion des Landkreises unterstützt, sagt Hübner.

WWG Bayreuth: Mädchenteam ist Oberfränkischer Schach-Meister

Das Mädchenteam des WWG ist Oberfränkischer Meister im Schach! Alle Informationen dazu gibt’s hier!

Pokal für das WWG

Erfolg für das Wirtschaftswissenschaftliche Gymnasium Bayreuth. Durch einen 14:0-Sieg hat sich das Mädchen-Schach-Team für die Bayerischen Schulmeisterschaften qualifiziert. Für das WWG gingen dabei Melissa Reifschneider, Anna Leykauf, Verena Walther und Milena Reifschneider ins Rennen. Das neu formierte Jungenteam des WWG landete auf dem fünften Platz.

Grund zur Freude

Die Oberfränkische Meisterschaft findet seit neun Jahren in Bindlach statt. Am Samstag, den 7. Dezember, trafen sich dabei nun 250 Schüler, um den Oberfränkischen Mannschaftsmeister auszuspielen. Am Ende hatten dabei auch die Mädchen des WWG allen Grund zur Freude.

Bayreuth: Auf Streife mit der Sicherheitswacht

Die Polizei Bayreuth sucht aktuell nach neuen Bürgern für die Sicherheitswacht. Welche Aufgaben die Sicherheitswacht genau hat, welche Hotspots es in Bayreuth gibt und welche Rechte die Mitarbeiter haben, erfährt bt-Redakteurin Susanne Monz in einem Gespräch mit der Bayreuther Sicherheitswacht auf einem Streifengang.

Bindeglied zwischen Bevölkerung und Polizei

Klaus Müller, Stefan Schilling und Matthias Nastvogel laufen seit einigen Jahren Streife für die Sicherheitswacht. Da ihnen das Wohl der Stadt am Herzen liege und es ein guter Ausgleich zur Arbeit sei, haben sie sich bei der Polizei als ehrenamtliche Helfer gemeldet.

Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen der Bevölkerung und der Polizei. Mit unserer Arbeit können wir der Stadt aber auch der Gesellschaft etwas gutes tun. Zivilcourage ist das A und O.

(Stefan Schilling)

Im Herbst und Winter beginnen die drei ihre Schicht mit Anbruch der Dämmerung. Rund 25 Streifengebiete gebe es in der Stadt, welche Route sich die Ehrenamtlichen aussuchen, ist ihnen dabei selbst überlassen.

Matthias Nastvogel und seine Kollegen kennen die Brennpunkte von Bayreuth genau. Foto: Susanne Monz

Unsere Schwerpunkte liegen aktuell im Hofgarten, am Marktplatz, auf den Holzbrücken in der Austraße und Hindenburgstraße, auf den Schlossterrassen und am La-Spezia-Platz.

(Stefan Schilling)

Seit 2007 läuft Stefan Schilling Streife für die Sicherheitswacht. Im Laufe der Zeit wisse man auch, wo sich die „Brennpunkte“ Bayreuths befinden. Neben den Hotspots in der Innenstadt laufen die Mitarbeiter der Sicherheitswacht auch andere Stadtgebiete ab.

„Vor allem jetzt im Winter steigt die Gefahr für Wohnungseinbrüche in der Dämmerung. Dann laufen wir auch öfters durch die Wohngebiete“, so Klaus Müller. Auch Tiefgaragen seien zur Zeit ein beliebter Treffpunkt für Alkoholgelage.

20 Kilometer pro Schicht

Vier Stunden sind die Ehrenamtlichen um Stefan Schilling meistens unterwegs. Dabei spule man auch einige Kilometer ab. „Im Normalfall laufen wir so zwischen 15 und 20 Kilometern pro Schicht“, verrät Stefan Schilling. „Wer also bei der Sicherheitswacht mitmache möchte, muss gerne laufen und an der frischen Luft sein.“

Hauptaufgabe der Sicherheitswacht sei es, Präsenz zu zeigen. Oft helfe man auch Passanten, in dem man Auskünfte über den Weg gebe. Doch meistens gehe es darum, Situationen zu entschärfen. Egal ob Alkohol-, Drogenkonsum oder Vandalismus – die Sicherheitswacht versucht immer, solche Vorkommnisse aufzulösen.

Klaus Müller und Stefan Schilling laufen seit 2007 gemeinsam Streife für die Sicherheitswacht. Foto: Susanne Monz

Jedermann-Rechte

Grundsätzlich habe man die gleichen Rechte wie jeder andere auch. Darüber hinaus dürfen die Ehrenamtlichen die Personalien aufnehmen und Platzverweise verteilen. Ausgestattet sind die Angehörigen der Sicherheitswacht mit einer Kamera, zur Beweissicherung, einem Pfefferspray, einer Lampe und einem Funkgerät.

Mit dem Funkgerät haben wir einen direkten Draht zur Dienststelle der Polizei. Wie das funken funktioniert, lernt man in der Ausbildung.

(Matthias Nastvogel)

Tiefgaragen sind im Winter besonders beliebt als Umschlagsplätze für Alkohol- und Drogenkonsum. Foto: Susanne Monz

Mehr Infos zu den Rechten und der Ausbildung der Mitarbeiter bei der Sicherheitswacht gibt es hier.

Positives Feedback aus der Bevölkerung

Während dem Streifengang werden die Sicherheitswachtmitarbeiter immer wieder neugierig von Passanten begutachtet. „Jeder, der eine Uniform trägt, fällt erstmal auf. Das ist klar“, so Matthias Nastvogel. Doch bisher sei das Feedback aus der Bevölkerung immer positiv gewesen. Man schätze die Arbeit der Ehrenamtlichen, so Klaus Müller.

Natürlich komme es aber auch einmal zu Situationen, in denen Personen aggressiv werden. Dann versuche man die Gesprächspartner zu beruhigen und das Gespräch zu entschärfen.

Zu unserem eigenen Schutz tragen wir auch ein Pfefferspray bei uns. Bevor eine Situation eskalieren kann, verständigen wir aber die Dienststelle und fordern Verstärkung an. Doch das kommt selten vor.

(Klaus Müller)

Ein Bayreuther mit Vollgas auf dem Nürburgring: Das ist Jens Klusmann

Vor zwei Jahren hat sich der 27-Jährige seinen Traum erfüllt: Autorennen zu fahren. Im bt-Steckbrief verrät er, welches Rennen ihn fasziniert hat, seine Rituale und mehr.

Bayreuther Innenstadt und Rotmaincenter: Shopping bis in die Nacht

Am 2. Adventssamstag haben die Bayreuther Gelegenheit bis 23 Uhr einkaufen zu gehen. Beim Late Night Shopping im Rotmaincenter und in der Innenstadt.

Seehaus in Tröstau: Was die Gäste nach der Renovierung erwartet

Gut ein Jahr lang stand das Seehaus leer. Seit 1. Oktober 2019 hat es wieder geöffnet. Die neuen Pächter sind bekannte Gesichter. Warum Berthold Hübner und Monika Steiner, sich dazu entschlossen haben das Seehaus erneut zu betreiben und was die Gäste dort nun erwartet? Mehr dazu im Video!

Gastraum im Seehaus. Foto: Carolin Richter

„Mein kleines Zuhause“

Berthold Hübner und Monika Steiner haben das Seehaus gegenüber des Ochsenkopfes bereits von 2009 bis 2014 betrieben. „Damals wurden wir von der Kulmbacher Brauerei abgeworben und haben dann das Mönchshof-Bräuhaus übernommen“, erklärt Berthold Hübner. Für bis zu 800 Personen habe er dort am Tag gekocht. Doch es war schwer Personal zu finden. Nach einem Zwischenstop in der Küche der Frankenfarm hat er sich gemeinsam mit Monika Steiner dazu entschieden, wieder zum Seehaus zurückzukehren. Die Pacht ist unbefristet. „Es ist einfach mein kleines Zuhause. Ich habe dort so viel selbst gemacht: den Boden verlegt, den Kachelofen eingebaut oder gemalert“, ergänzt er.

Die aktuellen Pächter des Seehauses: (v.l.) Berthold Hübner und Monika Steiner. Foto: Carolin Richter

Fränkische Küche

Im Seehaus gibt es sowohl warme Bratengerichte sowie auch Brotzeiten – fränkische Küche eben, wie Berthold Hübner sagt. Geöffnet ist von Dienstag bis Samstag von 10 Uhr bis zur Hüttenruhe und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Montag ist Ruhetag. Am Seehaus kreuzen sich mehrere Wanderrouten. Am kürzesten ist es, wenn man das Auto zwischen Tröstau und Bischofsgrün am Parkplatz „Seehaus“ an der B303 abstellt und dann 1,2 Kilometer einen Fußweg mit Steigung zum Haus läuft.

Foto: Redaktion

Renovierung: Was sich verändert hat

Das heutige Gebäude besteht in dieser Form seit 1928 und gehört dem Fichtelgebirgsverein, wie Birgit Schelter, Pressereferentin des Fichtelgebirgsvereines sagt. „Das Wetter hat über die Jahre hinweg an allen Stellen gearbeitet“, fügt sie hinzu. Deswegen sei dort in den vergangenen Monaten einiges erneuert und auf den aktuellen Stand gebracht worden.  Die Zimmer über dem Gastraum, in denen insgesamt 20 Personen übernachten können, haben einen neuen Anstrich, neue Böden und Betten bekommen, so Schelter. Auch das Dach des Hauptgebäudes und der Scheune seien erneuert worden,  zudem sei ein zweiter Fluchtweg im Obergeschoss integriert worden, ergänzt sie.

Im ersten Obergeschoss des Seehauses wurde ein zweite Fluchttreppe integriert. Foto: Carolin Richter

 

„Bei allen Arbeiten haben nicht nur die Pächter selbst sondern auch viele ehrenamtliche Helfer mit angepackt. Ansonsten wäre das nicht möglich gewesen“, sagt Birgit Schelter. Außerdem sei die Küche komplett renoviert worden, mit neuer Kühlanlage oder Spülmaschine. Dabei wurden auch neue Gas-, Wasser- und Abwasserleitungen verlegt und eine neue Lüftung und Müllanlage eingebaut. Der Weiher vor dem Haus hat eine frische Umzäunung bekommen.

Die Schlafzimmer im Seehaus haben einen neuen Boden und einen neuen Anstrich bekommen. Foto: Carolin Richter

 

Arbeiten mit Behinderung im Café Samocca – gegen die Vorurteile

Das Café Samocca in Bayreuth macht den Begriff Inklusion greifbar. Das Café wird nämlich von Menschen mit Behinderung geführt. Das bt war vor Ort und hat mit den Mitarbeitern und Verantwortlichen gesprochen.

Außerdem gibt es in Bayreuth ab Freitag ein neues Café – das Stadtcafé öffnet.

Feuer und Flamme für das Projekt

Seit 2011 gibt es das Samocca im RW21 – die Bayreuther Stadtbibliothek. Genauso lange ist Willi Hofmann Teil des Teams. Auf den ersten Blick sieht man dem 50-Jährigen seine Behinderung nicht an. Der Bayreuther leidet an einer Lernschwäche. „Ich bin eben etwas langsamer als die anderen“. 14 Jahre lang hat Hofmann in der Werkstatt für Behinderte gearbeitet und war dort in der Montage-Abteilung tätig. Als er dann von dem Projekt Samocca hörte, war er sofort Feuer und Flamme.

Ich habe aus der Zeitung davon erfahren. Ich wusste sofort, dass ich das machen möchte und hab mich beworben.

(Willi Hofmann, Mitarbeiter Café Samocca)

Willi Hofmann bei seiner Arbeit im Samocca. Foto: Susanne Monz

Zwölf Mitarbeiter hat das Café inzwischen, wobei das Personal auch wechselt. Doch Willi Hofmann gehört zum Stammpersonal. Bevor der Cafébetrieb richtig gestartet werden konnte, musste viel geübt werden. Lange Schürzen und volle Tabletts stellten für die Mitarbeiter am Anfang eine große Herausforderung dar. Aber Motivation und der Spaß seien von Beginn an bis jetzt ungebrochen, sagt Willi Hofmann.

Abwechslungsreiche Arbeit

Das Besondere an dieser Arbeit ist vor allem die Abwechslung, verrät der 50-Jährige im Gespräch mit bt-Redakteurin Susanne Monz. Arbeiten im Samocca bedeutet nämlich viel mehr als „nur“ Bedienen. Es gibt verschiedene Stationen, die jeder Mitarbeiter alle durchläuft. Das fängt in der Küche im Samocca in der Werkstatt für Behinderte an. Dort werden Kuchen, Suppen, Salate, und Tartes vorbereitet. Im Café selbst gibt es nur eine kleine Küche, in der die Gerichte dann nochmal aufgewärmt oder zubereitet werden.

Wir machen alles frisch! Das schätzen unsere Kunden sehr.

(Willi Hofmann, Mitarbeiter Café Samocca)

Im Café wechseln sich die Mitarbeiter dann mit ihren Tätigkeiten ab: bedienen oder kassieren. Wobei Willi Hofmann im Kassieren seine Lieblingstätigkeit gefunden hat. Das Besondere am Café Samocca ist, dass die Gäste einen Bestellzettel bekommen und am Ende ihres Besuchs damit zur Kasse gehen. Das erleichtert den Mitarbeitern mit Behinderung die Arbeit.

Durch die Bestellzetteln wird den Mitarbeitern die Arbeit erleichtert. Foto: Susanne Monz

Jeder hat seine Bereiche, wo er sich am wohlsten fühlt.

(Willi Hofmann, Mitarbeiter Café Samocca)

Insgesamt 52 Plätze umfasst das Café im oberen Stockwerk der Bibliothek. Und die Dachterrasse sei im Sommer ein echtes Highlight und vor allem bei Familien sehr beliebt.

Aus Kollegen werden Freunde

Das Team im Café Samocca. Foto: Susanne Monz

Im Gespräch wird deutlich, wie sehr Willi Hofmann seine Arbeit genießt. Nicht nur das Arbeiten mit den Gästen bereitet ihm große Freude, auch mit seinen Kollegen versteht sich der 50-Jährige blendend. Seine Kollegen beschreibt Hofmann als seine Freunde. Gemeinsam unternehme man auch nach Feierabend etwas zusammen, gehe essen und helfe sich gegenseitig. Wie sehr der Bayreuther am Café Samocca hängt, wird auch deutlich als er von seinem Privatleben spricht.

Meine Frau und ich haben sogar im Café Samocca unsere Hochzeit gefeiert.

(Willi Hofmann)

Vorurteile abgebaut

Auch Projektleiter Gerhard Tröger von der Diakonie Bayreuth zeigt sich begeistert von dem Projekt Samocca. Die Veränderung der Menschen zu sehen, wie jeder über sich hinauswächst und stolz auf sich ist, ist etwas ganz besonderes, so Tröger.

Es ist schön zu sehen, dass durch dieses Projekt viele Vorurteile abgebaut werden konnten und sich das Samocca inzwischen richtig etabliert hat.

(Gerhard Tröger, Projektleiter Diakonie Bayreuth)

 

Nach technischem Defekt: Altstadtbad durch Neubau ersetzen?

Mehrmals hat es in der Badesaison 2019 technische Defekte im Bayreuther Altstadtbad gegeben: Während der Reparaturarbeiten blieb es geschlossen. Mitte August wurde die Saison wegen eines Lecks sogar ganz beendet. Nun steht fest: Eine Komplett-Sanierung des Bades ist nicht möglich, wie Stadtbaureferentin Urte Kelm am Mittwoch im Haupt- und Finanzausschuss erklärte.

Kein Badebetrieb bis 2023

„Das Altstadtbad ist inzwischen 45 Jahre alt und deswegen abgewirtschaftet. Eine aktuelle Prüfung hat ergeben, dass eine Reparatur nicht möglich ist“, sagte Urte Kelm. Denn sobald eine Stelle repariert sei, müsse man mit dem nächsten Defekt rechnen. 135.000 Liter Wasser seien bei dem Leck an einer Leitung im August verloren gegangen. Voraussichtlich müsse man das Bad stattdessen abbrechen und durch einen Neubau ersetzen, fügte sie hinzu. Das bedeutet allerdings auch: Bis 2023 müsste das Bad in diesem Fall geschlossen bleiben.

Teilnutzung prüfen

Nach erstem Stand der Prüfungen – wobei noch nicht alle Faktoren finanziell mit einbezogen sind – müsse bei einem Neubau mit Kosten von 3,5 Millionen Euro gerechnet werden, so Kelm. Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe bat darum, separat zu prüfen, ob wenigstens das Planschbecken für die Badesaison 2020 inklusive Wiese erhalten werden könnte, damit es den Familien zur Verfügung steht.

Bauausschuss berät darüber

Ich bin schockiert über die Höhe der Kosten, die anfallen sollen und über die für uns neue Nachricht, dass das Altstadtbad so nicht erhalten werden kann. Eine Entscheidung zu treffen, wäre jetzt noch zu früh.

(Christopher Süss, Junges Bayreuth)

Die Entscheidung, was genau mit dem Altstadtbad passiert und wieviel Euro im Haushalt 2020 berücksichtigt werden können, wurde vertagt: Die Informationen sollen zeitnah dem Bauausschuss zur Beratung vorgelegt werden.