Mit dem neuen Online-Angebot der AOK Bayern fit und gesund bleiben

Auch in Zeiten von Corona ist es wichtig, fit zu bleiben. Die AOK Bayern bietet daher ab sofort ein neues Online-Angebot im Bereich Fitness und gesunde Ernährung an. 

Bewegung ist die beste Medizin bei Stress

Die meisten Deutschen sitzen zu viel und bewegen sich zu wenig. Eine Sportmedizinerin empfiehlt daher, gegen Bewegungsmangel aktiv zu werden.

Immunstark durch die Allergiezeit

Zur Behandlung von Heuschnupfen entwickelte Dr. Carl Spengler mit Kolloid K ein neues Mittel, das die Allergiebereitschaft senken soll.

Coronavirus in Franken. In fränkischen Regionen breitet sich Covid-19 aus.

Alle Infos zum Coronavirus: Wie gefährlich ist die Krankheit wirklich?

Das Coronavirus breitet sich nun auch in Deutschland weiter aus. Nachdem die Krankheit im Dezember in der chinesischen Stadt Wuhan seinen Ursprung nahm, sind inzwischen auch mehrere Fälle in Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken aufgetreten. Inzwischen gibt es auch zwei bestätigte Fälle im Landkreis Bayreuth. In Apotheken sind Desinfektionsmittel und Mundschutz vergriffen, in Supermärkten decken sich Bürger für eine Notsituation ein.

Dieses Vorgehen und Meldungen über die Absage von Großveranstaltungen verunsichert Bürger. Wie gefährlich ist das Coronavirus wirklich? Was kann ich tun um eine Ansteckung zu vermeiden? Das Bayreuther Tagblatt hat mit Experten gesprochen und klärt zehn wichtige Fragen zum Coronavirus.

Coronavirus: Wie viele Infizierte gibt es?

Die Weltgesundheitsorganisation WHO gibt jeden Tag neue Zahlen über die Zahl der weltweit Infizierten heraus. Am Donnerstagmorgen (5.3.2020) waren es weltweit 95.270 bestätigte Fälle. Gestorben sind davon, laut WHO, 3.279 Menschen. Das sind 0,03 Prozent der Betroffenen. In Deutschland sind derzeit 262 mit dem Virus infizierte Menschen bekannt. Hier gibt es eine Übersicht über die bestätigten Fälle in Franken.

Wie gefährlich ist das Coronavirus?

Ende Februar erklärte Klaus von Stetten vom Gesundheitsamt in Bayreuth: “Der Corona-Virus ist weniger gefährlich als der jährlich auftretende Grippe-Virus.” Wie auch bei einer Grippe könne der Virus vor allem für ältere Menschen oder Menschen mit chronischen Krankheiten gefährlich werden und zum Tod führen. Allerdings ist das auch hier nicht der zwingende Verlauf.

Wie unterscheidet sich das Coronavirus von einer Grippe?

Die Symptome ähneln sich zu Beginn sehr, erklärt Klaus von Stetten vom Gesundheitsamt in Bayreuth. Halsschmerzen, Husten, Erschöpfung und Fieber würden daher am Anfang der Erkrankung auftreten. Diese Symptome könnten dann im weiteren Verlauf in einer schweren Lungenentzündung münden, so Klaus von Stetten.

Hilft Händewaschen gegen das Coronavirus? 

Prof. Harald Rupprecht vom Klinikum Bayreuth sagt, dass es keinen hundertprozentigen Schutz gegen das Coronavirus gebe. Ein regelmäßiges und intensives Händewaschen könne aber eine gute Vorsichtsmaßnahme sein. Komplett vor dem Virus schützen, könne es aber nicht.

Wie kann ich mich und meine Mitmenschen vor Covid-19 schützen?

Beim Husten und Niesen gebe es einige Hygienemaßnahmen, die Bürger beachten sollen. „Halten Sie sich bitte ein Taschen Tuch vor Mund und Nase und werfen es danach weg“, sagt Professor Rupprecht vom Klinikum Bayreuth. Sollte keines zur Hand sein, ginge auch die Armbeuge. Nach Informationen des Bayerischen Gesundheitsamtes solle man sich auf keinen Fall in die Handflächen niesen. Anschließend sollten Bürger ihre Hände im Idealfall desinfizieren.

Kann ich mich mit einem Mundschutz komplett vor dem Virus schützen?

“Ein normaler Mundschutz ist kein Allheilmittel”, sagt Professor Rupprecht. Dennoch habe er Vorteile. “Er schützt, wenn man direkt angehustet wird. Und er schützt andere, wenn man selbst krank ist”, sagt er.

Wie kann ich eine Ansteckung vermeiden?

Für Schwangere, alte und immunschwache Menschen kann der Virus gefährlich sein. Für diese Menschen sei es hilfreich, belebte Orte und Versammlungen zu vermeiden. „Wer weniger oft Einkaufen geht, geht auch ein geringeres Risiko ein“, erklärt Professor Rupprecht vom Klinikum Bayreuth. Zusätzlich sei es hilfreich den Körperkontakt zu verringern. Umarmungen und Händeschütteln seien Verbreitungswege für Atemwegserkrankungen.

Es kommt zu „Hamsterkäufen“? Muss ich Angst davor haben, vor komplett leeren Regalen zu stehen?

Die Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln und Konserven ist durch die Angst vor dem Coronavirus gestiegen. Dennoch müssen sich Konsumenten keine Sorgen darüber machen, keine Lebensmittel mehr zu bekommen. „Es wird verstärkt eingekauft, aber die Warenlieferungen sind nicht gefährdet. Von daher ist bei uns immer etwas vorhanden“, erklärt Maik Richter, der Marktleiter von Real in Bayreuth.

Wie verhalte ich mich, wenn ich die Vermutung habe, mich angesteckt zu haben?

Das Gesundheitsamt Bayreuth empfiehlt hier ein sofortiges Handeln. Wer nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet Krankheitssymptome zeigt oder nachweislichen Kontakt mit einer infizierten Person hatte, meldet sich bitte unbedingt telefonisch bei der Hausarztpraxis und kommt nicht unangemeldet in die Praxis. So werden Ansteckungen vermieden. Am Telefon werden Betroffene dann über weitere Maßnahmen informiert.

Meine Apotheke hat kein Desinfektionsmittel mehr. Wie bekomme ich trotzdem welches?

Die Weltgesundheitsorganisation hat eine Anleitung herausgegeben, wie Sie sich selbst Desinfektionsmittel herstellen können. Die Anleitung zum Herstellen eines Desinfektionsmittels gibt’s hier. Auch einige Apotheken haben eigens hergestellte Mittel auf Lager.

Lebensretter 112: Ein neuer Kurs aus Bayreuth soll dabei helfen, Leben zu retten

Stephan Macht absolviert in Bayreuth gerade die Ausbildung zum Rettungssanitäter. Nebenbei lehrt er beim Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes in Bayreuth. Im neuen Kurs „Lebensretter 112“-Kurs bringt er Interessierten in 112 Minuten die Grundlagen der Lebensrettung bei. Hier gibt’s alle Einzelheiten des neuen Programms.

„Hier geht es nicht darum, acht Stunden lang Fingerpflasterla aufzukleben und Kopfverbände anzulegen.“

(Stephan Macht, Dozent)

Einmal im Leben ein Erste-Hilfe-Kurs: Das reicht nicht

„Einen Erste-Hilfe-Kurs machen die meisten Deutschen einmal in ihrem Leben – bei der Führerscheinprüfung“, erklärt Stephan Macht. Danach vergessen die meisten Bürger den Großteil des Gelernten wieder, in der Hoffnung, das Gelernte niemals zu benötigen. Im Ernstfall könne sich das jedoch rächen. Da sind auch die anwesenden Kursteilnehmer des Kurses Lebensretter 112 einig.

Die stabile Seitenlage im Kurs Lebensretter 112. Foto: Frederik Eichstädt.

Vielen Menschen sind die normalen Erste-Hilfe-Kurse zu teuer oder zu lang

Zwar seien viele Menschen durchaus daran interessiert, ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzubessern, doch die Dauer und Kosten von regulären Erste-Hilfe-Kursen würden viele Interessenten abschrecken. „Ach, das tut mir jetzt aber leid, ich habe ja ganz vergessen, dass ich an dem Tag doch keine Zeit habe“, sei eine gängige Ausrede, sobald die Interessenten eines normalen Erste-Hilfe-Kurses von den Kosten, rund 50 Euro, oder der Dauer, etwa acht Stunden, erfahren. 

Das ist der Kurs „Lebensretter 112“

Der neue Kurs beim BRK Kreisverband Bayreuth am Hohenzollernring dauert 112 Minuten. Dabei vermittelt der Dozent den Interessierten die Grundlagen der Ersten Hilfe. Neben der Theorie, können die Seminarteilnehmer Übungen wie die stabile Seitenlage und die Reanimation in der Praxis üben. „Der Kurs ist hauptsächlich dazu da, in Notsituationen helfen zu können“, erklärt Macht.

Stephan Macht erklärt die Reanimation. Foto: Frederik Eichstädt.

„Wir haben den Kurs am 11. Februar 2018 ins Leben gerufen. Seitdem ist bei uns die Hölle los. Die Leute interessieren sich wirklich dafür.“

(Stephan Macht, Dozent)

Den großen Erste-Hilfe-Kurs vor dem Führerschein oder die Prüfung zum Betrieblichen Ersthelfer ersetzt der „Lebensretter 112“-Kurs jedoch nicht. Er ist vielmehr dazu da, bereit zu sein „wenn’s drauf ankommt!“, so Stephan Macht.

Beim BRK in Bayreuth sind drei Rettungshunde im Einsatz. Das Bayreuther Tagblatt stellt die beiden neuen Enya und Yucatan vor.

Raum Bayreuth: „Mein Leben mit Blutkrebs hat vieles zum Positiven verändert“

Eine junge Frau aus dem Raum Bayreuth ist an Blutkrebs erkrank. Am 14. September 2020 feiert Nadja L. ihren dritten Geburtstag. Drei Jahre zuvor hat ihr ein Fremder mit einer Stammzelltransplantation das Leben gerettet. Wie sie von der Diagnose erfahren hat, ihre Familie reagierte und sie die Tage im Bayreuther oder Kulmbacher Klinikum erlebt hat, gibt es im ersten Teil ihrer Geschichte: Mein Leben mit Blutkrebs. 

Überlebenschance 50 zur 50 bei Transplantation

Die Entscheidung zu dieser Transplantation war nicht einfach: „Mein Mann war gegen den Eingriff.“ Er müsse wohl gegoogelt haben, schmunzelt Nadja L., denn sie hat sich erst im Nachhinein mit Zahlen beschäftigt: „Es ist eine 50 – 50 -Chance zu überleben, weil das Immunsystem auf 0,000 geschossen wird.“

Dass die junge Frau diesen dritten Geburtstag erlebt, war nicht immer sicher. „Ich habe sämtliche Nebenwirkungen gehabt“, sagt die 32-Jährige. Sie hatte beispielsweise Nieren- und Leberversagen. Doch obwohl sie körperlich am Ende war, hat sie ihre Hoffnung und ihren Mut nicht verloren.

Einbruch kam wegen anderem Patienten

Nur ein einziges Mal hatte sie „einen Einbruch“: Als sie mit den Nebenwirkungen der Transplantation kämpfte, ist zeitgleich ein 28-Jähriger gestorben. Er lag im Zimmer neben Nadja L. Seine Transplantation war am Tag vor der Operation der jungen Frau.

Dann bekam sie in einer Nacht, in der sie wegen Leber- und Nierenversagen in die Klinik musste von einem Arzt zu hören: „Sie werden die Nacht eh nicht überleben.“ Nadja L. hat sich aber auch davon nicht unterkriegen lassen: „Ich wusste, ich wache wieder auf.“ Sie kann es sich selbst nicht erklären, doch in dieser Nacht, hat sie keinen Gedanken daran verschwendet, zu sterben.

„Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, habe ich gleich ein Selfie an meine Mama geschickt: Schau, ich bin noch da.“ Mit dieser Einstellung hat die junge Frau den Krebs und auch die Nebenwirkungen der Transplantation und der Medikamente überlebt.

Aus dem Krankenhaus entlassen

Im Januar 2018 wurde die junge Frau aus dem Krankenhaus entlassen. Sie lässt den Krebs allerdings nicht gänzlich hinter sich, sondern sieht ihn als einen wichtigen Teil ihres Lebens, der ihr gezeigt hat, was wirklich wichtig ist.

Vor der Krankheit war sie ein Arbeitstier, hat teilweise zwölf Stunden am Tag gearbeitet. „Irgendjemand wollte mir sagen: Mach mal langsamer.“ Das macht sie heute auch. Heute trifft sie sich mit Freunden, Bekannten und genießt das Leben.

Außerdem setzt sie sich für junge Menschen mit Krebs ein. „Ich habe mir immer jemanden zum Austauschen gewünscht.“ Auf einer speziellen Reha für junge Menschen hat sie diesen Austausch gefunden und ist seitdem in regelmäßigen WhatsApp-Kontakt.

Der Sport und ihre Positive Einstellung haben ihr nach Meinungen der Ärzte das Leben gerettet. Nadja L. hat sich nicht von ihrer Krankheit besiegen lassen. Mit ihrer lebensfrohen und selbstbewussten Ausstrahlung hilft sie nun anderen jungen Menschen, die an Krebs erkrankt sind.

Mein Leben mit Blutkrebs: „Ich hätte maximal nur noch eine Woche zu leben gehabt“

Diagnose Blutkrebs. Mit 30 Jahren hat sich die Welt von Nadja L. (Name von der Redaktion geändert) aus dem Bayreuther Raum verändert. Eine Woche nach ihrem 30. Geburtstag. Es war ein Freitag um 17 Uhr, als die junge Frau von der Krankheit erfuhr. „Um 18 Uhr habe ich schon die erste Tablette bekommen“, sagt sie. Seitdem hat sich ihr Leben „zum Positiven verändert“.

Die junge Frau möchte anonym bleiben, da aktuell noch mehrere Angelegenheiten mit verschiedenen Versicherungen geklärt werden müssen.

Die Reaktion der Eltern auf die Diagnose: Krebs

Zuerst hat sie ihre Mama angerufen. Sie solle sofort ins Krankenhaus kommen. „Ich hab schon überlegt: Sterbe ich jetzt?“ Aber diese Gedanken hatten bei ihr danach keinen Platz mehr. „Für mich gab es nur: gesund werden, gesund werden, gesund werden. Da gab es nichts anderes.“

Ihre Eltern waren bei Besuchen gefasst: „Bei mir waren sie immer positiv. Was Zuhause war, weiß ich aber nicht“, sagt Nadja L. Ihr Mann war nach der Diagnose in ihren Augen am Boden zerstört. Ihn hat der Krebs seiner Frau hart getroffen. „Es hat dann auch sehr lange gedauert, bis er wieder normal mit mir umgegangen ist“, sagt die junge Frau.

Denn in ihrem Körper waren bereits 90% der weißen Blutkörperchen von Krebszellen befallen. Wenn die Ärzte das zu diesem Zeitpunkt nicht erkannt hätten, wäre Nadja L. gestorben: „Ich hätte maximal noch eine Woche gehabt.“

Blutkrebs: Die ersten Symptome

Die jetzt 32-Jährige war zu jung für Krebs, möchte man meinen. Doch bereits ein halbes Jahr vor der Diagnose bemerkte die junge Frau erste Symptome: Schwindel, Fieber, Übelkeit und ständige Krankheiten machten ihr das Leben schwer. 

Die Ärzte konnten ihr zu Beginn nicht helfen: „Sie dachten, es wäre eine Herzmuskelentzündung, weil ich vorher Grippe hatte.“ Ihr Hausarzt äußerte allerdings schon zu Beginn der Symptome den Verdacht auf Krebs. „Das ist aber erst nach einiger Zeit im Blut feststellbar und dafür war es noch zu früh.“ Eine Hausarztvertretung sagte zu Nadja L. dann: „Wenn sie meine Tochter wären, würde ich sie jetzt in Krankenhaus schicken.“

Noch am selben Tag ging es in Krankenhaus

Doch selbst dort erkennen die Ärzte die Erkrankung von Nadja L. nicht. „Ich war zu fit.“ Als sie die Diagnose Blutkrebs bekam, „waren die Ärzte geschockt. Ich war aber erleichtert. Ich dachte ja, dass ich mir das alles einbilde.“ 

„Wir werden sie heilen!“ Die Worte des Chefarztes im Bayreuther Klinikum haben sich in Nadja L. eingebrannt. „Er war so positiv und deshalb war ich danach auch so positiv.“ Der Chefarzt meinte zu ihr: „Wenn wir keine Hoffnung hätten, würden wir nur noch reden, wie wir ihnen die nächsten Wochen so angenehm wie möglich gestalten können.“ 

Chemotherapie in Bayreuth

Was folgten, waren zwei Chemotherapien. „Mein Immunsystem wurde platt gemacht.“ Die sonst sportliche und aktive Frau war an das Bett gefesselt. „Ich habe sehr viel geschlafen“, erinnert sie sich.

„Mir war am ersten Tag schlecht. Das war’s dann aber auch.“ Besucher mussten Mundschutz tragen, Kinder unter zwölf Jahren durften sie nicht besuchen oder sämtliches Essen durfte nur gekocht serviert werden. Deshalb war ihr eines wichtig: „Kommt mich bloß nicht mit einem traurigen Gesicht besuchen.“ 

Wegen den Keimen musste sie von der Umwelt abgeschottet werden. „Ich weiß noch, als ich wieder raus durfte: da wurde gerade Rasen gemäht und ich hab das komplett aufgesaugt.“ Seit diesem Moment nimmt sie die Natur und ihre Umgebung viel intensiver wahr, sagt sie weiter.

Weitere Chemotherapie notwendig

Doch nach der ersten Chemotherapie ging es weiter. 20 Prozent der Krebszellen haben überlebt: wieder Chemo: ausgefallene Haare, aufgedunsener Körper. Die junge Frau hat sich selbst nicht erkannt. Doch die Behandlung hat gewirkt: sie ist die Krebszellen nach der zweiten Chemotherapie los.

„Danach braucht man aber noch eine Erhaltungsthearpie, dass der Krebs nicht mehr kommt.“ Nadja L. hat sich für eine Stammzelltransplantation entschieden. Warum sie „die Nacht nicht überleben“ sollte und weshalb sie ihre Krankheit als Zeichen sieht, erzählt sie im zweiten Teil der Geschichte: Mein Leben mit Blutkrebs.

Bayreuther Experte: So gefährlich ist der Corona-Virus wirklich

In China sind bereits 250 Menschen am Corona-Virus gestorben, über zehntausend Leute sind infiziert. Auch in Bayern gibt es bereits die ersten Fälle. Doch wie gefährlich ist der Virus wirklich? Das bt hat beim Gesundheitsamt in Bayreuth nachgefragt.

Gesundheitsamt Bayreuth gibt Entwarnung

Klaus von Stetten vom Gesundheitsamt in Bayreuth gibt Entwarnung: „Der Corona-Virus ist weniger „gefährlich“ als der jährlich auftretende Grippe-Virus.“ Wie auch bei einer Grippe könne der Virus vor allem für ältere Menschen oder Menschen mit chronischen Krankheiten gefährlich werden und zum Tod führen. Allerdings ist das auch hier nicht der zwingende Verlauf.

In der Grippesaison 2017/2018 sind deutschlandweit 25.000 Menschen an den Folgen einer Grippe-Erkrankungen gestorben, so von Stetten. „Eine Grippe ist definitiv gefährlicher!“

Symptome ähneln einer Erkältung

Doch wie unterscheidet sich der Corona-Virus nun von einem Grippe-Virus? Die Symptome ähneln sich zu Beginn sehr. Halsschmerzen, Husten, Abgeschlagenheit und Fieber treten am Anfang der Erkrankung auf. Diese Symptome können dann in einer schweren Lungenentzündung münden, so Klaus von Stetten.

Der Virus überträgt sich über Tröpfchen in der Atemluft. Da ähnliche Symptome auch bei mehreren Viruserkrankungen auftreten, sei eine exakte Falldefinition zum Aufenthalt und den Kontakten des Patienten erforderlich, so der Leiter des Gesundheitsamtes.

Enge Zusammenarbeit des Gesundheitsamtes Bayreuth mit Akutkrankenhäusern

Das Gesundheitsamt Bayreuth stehe in engem Kontakt mit den Akutkrankenhäusern, so von Stetten. Bei auftretenden Fällen würde es klar Definitionen und Anweisungen des Bayerischen Gesundheitsministeriums geben.

Doch nicht jeder Infizierte müsse ins Krankenhaus. Die stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus sollte nur den schweren Krankheitsfällen innerhalb der Risikogruppen vorbehalten werden, so das Gesundheitsamt Bayreuth. Ansonsten würden Betroffene auch in häuslicher Umgebung isoliert werden können.

„Es besteht kein Grund zur Beunruhigung“

„Wir sollten mit dem Corona-Virus nicht anders umgehen, als mit einer „echten“ Grippe“, betont Klaus von Stetten. Die jährlich aufkommende Grippe sei vom Krankheitsbild in der Regel auch heftiger als der Corona-Virus. Es bestehe also kein Grund zur Beunruhigung, so der Leiter des Gesundheitsamtes.

Im Gespräch mit Max Tetzner von der Aids-Beratungsstelle Bayreuth verrät er: „Wer heute in erfolgreicher HIV-Therapie ist, kann das Virus nicht mehr weitergeben.“

Trainerin in Bayreuths Frauen-Fitness-Studio: „Hier gaffen keine Männer“

Fitness-Studios gibt es wie Sand am Meer. Doch Elke Engelhardt und ihr Team setzen mit dem Mrs. Sporty in Bayreuth auf ein ganz besonderes Konzept. Im Gespräch mit bt-Redakteurin Susanne Monz verrät die Fitness-Trainerin die Vorteile von einem reinen Frauen-Fitness-Studio und erklärt, was ihre Betreuung so besonders macht. Um auch im Büro fit zu bleiben, zeigt das Video über dem Text drei kleine Übungen für Zwischendurch. 

Persönliche Betreuung bei Mrs. Sporty Bayreuth

„Der Grund warum viele Frauen zu uns kommen? Hier gaffen keine Männer“, verrät Elke Engelhardt mit einem Augenzwinkern. Seit gut sieben Jahren leitet die Bayreutherin das Fitness-Studio in der Dammallee. Dabei liegt der 54-Jährigen vor allem die persönliche Betreuung am Herzen.

„In vielen Fitness-Studios ist man auf sich alleine gestellt. Aber wir versuchen zusammen mit den Frauen die Ursachen der Schmerzen herauszufinden, die passenden Übungen zu erarbeiten und achten dann auch auf die richtige Umzusetzung“, beschreibt Engelhardt. Dabei setzt die 54-Jährige auf Hydraulik-Geräte und vermeidet Gewichte. „Das eigene Körpergewicht reicht zum Trainieren oft schon aus.“

Elke Engelhardt und Nadine Seidler vom Mrs. Sporty Bayreuth. Foto: Susanne Monz

Auch außerhalb des Studios voll dabei

Engelhardt sieht sich selbst nicht nur als Trainerin. „Eigentlich sind wir Psychologe, Arzt, Seelenverwandte und Familie in einem. Wir sind keine Zauberer, aber wir können die Frauen immer wieder motivieren am Ball zu bleiben.“

Neben der sportlichen Betreuung kommt es bei Trainerin Elke Engelhardt auch schon einmal vor, dass sie ihren Mitgliedern auch außerhalb des Fitness-Studios unter die Arme greift. „Die Frauen wachsen einem einfach ans Herz. Wir wollen das Beste für jeden. Jeder Mensch ist unterschiedlich und oft liegt die Ursache tiefer. Dann begleite ich meine Frauen auch mal zum Arzt und unterstütze sie dort.“

Sport mit Sport ausgleichen

Und was macht ein Fitness-Trainer in seiner Freizeit? Natürlich auch Sport! „Mit 15 habe ich als Aerobic-Trainerin angefangen, habe dann Jazz-Dance gemacht und war Fußballerin“, erzählt Elke Engelhardt. Mit dem Traum des eigenen Fitness-Studios musste die 54-Jährige allerdings den privaten Sport hinten anstellen. „Ich kann aber nicht ruhig bleiben. Ich brauche den Ausgleich zu meiner Arbeit. Wenn ich zum Beispiel im Winter Skifahren gehe, dann spüre ich, wie die Glückshormone in meinem Körper ausgeschüttet werden“.


Seit einigen Wochen blickt bt-Redakteurin Susanne Monz Menschen aus Bayreuth und Umgebung bei ihrer Arbeit über die Schulter.

Ein Bayreuther mit Geschlechtskrankheiten als Hobby

Max Tetzner (29) ist Fitnesstrainer und hat ein eher ungewöhnliches Hobby. Er befasst sich ehrenamtlich mit Geschlechtskrankheiten, denn er ist auch bei der Aids-Beratungsstelle in Bayreuth tätig. Wie er dazu kam und wie die Arbeit dort aussieht, verrät er hier.

Ein ungewöhnliches Hobby

Der 29-Jährige ist in Bayreuth aufgewachsen und ist dann für einige Zeit nach Hamburg gezogen. Als es ihn wieder zurück in die Heimat zog, suchte er Anschluss. Während andere zur Feuerwehr, in der Fußballverein oder zum THW gehen, hat er sich ein ungewöhnliches Ehrenamt ausgesucht. Aber warum auch nicht? Er wolle einfach nur helfen und kenne aus Hamburg auch viele HIV-Positive, erklärt Tetzner. Deswegen wusste er, dass dies eine gute Möglichkeit sei, um Anschluss zu finden.

Tetzner hatte von Anfang an keine Berührungsängste. Bei anderen Mitarbeitern in der Aids-Beratungsstelle hätten sich diese auch schnell in Luft aufgelöst, sobald diese sich mit dem Thema etwas mehr beschäftigt hatten, erzählt er. „Wir haben jetzt nicht unbedingt das Bedürfnis uns die Geschlechtskrankheiten auch wirklich anzuschauen“, sagt er und lacht. Aber das gehöre eben dazu. Bei einem Blutschnelltest müsse man sich dann eben Handschuhe anziehen und dann könne auch nichts passieren.

HIV-Therapie stoppt die Übertragung

2018 haben 97 HIV positive Personen die Aids-Beratungsstelle in Bayreuth aufgesucht. Dadurch, dass alles anonym ist, kann niemand sagen, woher die Menschen kommen und ob auch „nur“ 97 Menschen in und um Bayreuth diese Krankheit haben. „In ganz Deutschland sind etwa 88.000 Menschen HIV positiv“, sagt Tetzner. Das sei jeder tausendste Deutsche.

„Wer heute in erfolgreicher HIV-Therapie ist, kann das Virus nicht mehr weitergeben. Also weder durch Küssen, ungeschützten Geschlechtsverkehr oder alle anderen möglichen Übertragungswege“, sagt der 29-Jährige. Denn das Virus werde durch die Therapie im Körper so verdünnt, dass es nicht mehr übertragen werden könne. Allerdings sei es nach wie vor nicht heilbar.

Beratungsstelle in Bayreuth

„Allgemein lässt sich sagen, dass wir uns um den größten Teil der sexuell übertragbaren Krankheiten kümmern“, sagt Max Tetzner. In der Beratungsstelle werden auch sämtliche Schnelltests für Geschlechtskrankheiten angeboten. In Bayreuth arbeiten zwei Menschen hauptamtlich in der Beratungsstelle und acht ehrenamtlich. „Die ehrenamtliche Arbeit hat sich verändert. Es ist jetzt nicht mehr so, dass man sich einmal im Monat fest trifft“, sagt Tetzner.

Es seien eher private Unterstützer, die die Beratungsstelle mit ihrem ehrenamtlichen Engagement unterstützen. Also nicht unbedingt vor Ort sitzen und warten, dass jemand kommt der beraten werden will. Es gehe zum Beispiel um öffentliche Auftritte bei Veranstaltungen wie den Welt-Aids-Tag oder um das Verteilen von Kondomen auf Partys. „Oder man begleitet und unterstützt Klienten die sich frisch infiziert haben auf ihren Wegen zum Facharzt“, erklärt Tetzner. So würde die ehrenamtliche Arbeit heute aussehen.