Ein brasilianischer Italiener zieht in den Gasthof „Zum Oberen Tor“

Die Gaststätte „Zum Oberen Tor“ galt jahrelang als gutbürgerliches, deutsches Lokal. Nach 30 Jahren ist nun aber Schluss. Stattdessen zieht ein Italiener mit einem besonderen Konzept in das Traditionshaus.

Unter dem Namen „Mozzarella e Basilico“ bietet der Betreiber Jackson Roberto Carrer künftig sowohl italienisches Essen, als auch Burger an. Allerdings keine typisch amerikanischen Burger, sondern zubereitet nach italienischer Art.

Qualität ist uns wichtig. Lieber gibt es kleinere Mengen, aber dafür können wir ein hohes Maß an Qualität sichern.

(Jackson Roberto Carrer)

Besonders stolz ist Jackson Roberto Carrer auf den Steinofen, der mitten im Gastraum steht. Richtige italienische Pizza müsse aus dem Steinofen kommen, so Carrer.

Foto: pixabay

Jackson Roberto Carrer kam 2007 mit 17 Jahren nach Deutschland. Geboren wurde er in Brasilien, hat aber italienische Vorfahren und auch einen italienischen Pass. In Deutschland angekommen arbeitete Carrer zehn Jahre lang in der Eisdiele „Buonissimo“, bevor er in die Pizzeria „Il Peperoncino“ in Bindlach wechselte.

Fabrizio Campisano brachte ihm dort alles bei, was er für den eigenen Laden „Mozzarella e Basilico“ wissen musste.

Foto: Thorsten Gütling

In der heutigen Gastronomie gibt es nur noch wenige Läden, die sich voll und ganz auf ein Themengebiet spezialisieren. Multikulturelles ist heute im Trend.

(Jackson Roberto Carrer, Betreiber des Mozzarella e Basilico)

In knapp zwei Wochen soll dann die große Eröffnung stattfinden. Carrer plant dann jeden Tag von 11 bis maximal 23 Uhr geöffnet zu haben. Erst wenn man sehe wie der Laden läuft, könne man über einen Ruhetag nachdenken, so Carrer.

Hamsterbacke: Erster Unverpackt-Laden in Bayreuth öffnet

Getreide aus dem Holzbehälter wie Bier in ein mitgebrachtes Gefäß zapfen und Milchprodukte, Obst und Gemüse plastikfrei einkaufen, soll schon bald auch in Bayreuth möglich sein.

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Eine Gruppe engagierter Bayreuther will einen Unverpackt-Laden öffnen – und zwar noch in diesem Jahr. Simon Pöschl-Kehry und seine Frau Laura Kehry brachten die Idee mit nach Bayreuth. Mit ihren Mitstreitern gründen sie den Verein Hamsterbacke, sodass aus der Vision schnell Realität wird.

Wir wollen ein Zeichen setzen gegen die Alternativlosigkeit von zunehmend aufwendig verpackten Lebensmitteln. Wir wollen es auch in Bayreuth selbstverständlich machen, möglichst unverpackt einkaufen zu können.

(Von der Homepage des Vereins Hamsterbacke)

Dazu arbeitet der Verein mit dem Transitionhaus zusammen. Das Bayreuther Transitionhaus ist derzeit noch immer auf der Suche nach einer neuen Bleibe, ebenso wie Simon Pöschl-Kehry und seine Mitstreiter für ihren Laden. „Am liebsten wäre uns eine gemeinsame Lösung: das Café des Transitionhauses und unser Laden unter einem Dach“, sagt der Initiator.

Das Konzept

„Wir wollen hauptsächlich lagerbare Trockenprodukte wie Getreide, Nudeln und Hülsenfrüchte verkaufen“, sagt Pöschl-Kehry. Aber auch Milchprodukte und Gemüse sollen zum Sortiment gehören. Der Verein will so viele Produkte wie möglich von Bauern aus Bayreuth und Umgebung beziehen. Nach der Gründung der Hamsterbacke wollen die Mitglieder verstärkt nach Erzeugern suchen, mit denen sie zusammenarbeiten können. Ganz nach dem Prinzip: So nah wie möglich.

Wenn man mal den Weg nachvollzieht, bis das Essen vom Produzenten auf dem Teller landet, wird einem echt schwindlig.

(Simon Pöschl-Kehry, Verein Hamsterbacke)

Ihre Behälter zum Abfüllen müssen die Kunden selbst mitbringen – egal ob Stofftaschen, Einmachgläser oder Tupperdosen. „Für die Laufkundschaft planen wir, zusätzlich Behälter im Laden anzubieten.“ Welche das sein werden, ist noch unklar. Sicher ist aber, dass es keine Plastiktüten, sondern nur wiederverwendbare Gefäße und Taschen geben wird.

Die Finanzierung

Der Laden soll sich über die Mitgliederbeiträge finanzieren und ist nicht gewinnorientiert, lediglich die Kosten will der Verein mit den Einnahmen decken. „Darin unterscheiden wir uns von einem herkömmlichen Bioladen“, Simon Pösch-Kehry.


Die Gründungsveranstaltung des Vereins Hamsterbacke findet am 20. Juni um 18 Uhr im Iwalewahaus statt.

Neueröffnung: Das steckt hinter dem Wiener Kaffeehaus

Nur noch wenige Tage, dann eröffnet Bayreuths erstes Wiener Kaffeehaus. Das Bayreuther Tagblatt konnte vorab einen Blick in die Räumlichkeiten werfen und sich mit dem Inhaber Philipp von Fechter unterhalten.

Das neue Wiener Kaffeehaus in der Opernstraße. Foto: Susanne Jagodzik

Wiener Charme in der Opernstraße

Der Wiener Kaffeehaus-Charme wird direkt beim Betreten des kleinen Ladengeschäfts „1897“ in der Opernstraße deutlich. Dunkle Massivholz-Möbel prägen das Bild und versprühen eine gemütliche Atmosphäre.

Das barocke Bayreuth mit seiner Kultur braucht auch ein traditionelles Kaffeehaus. Italienische Cafés gibt es an jeder Ecke. Wenn wir aber schon eine deutsch-österreichische Kaffeehaus-Kultur haben, so gehört diese auch hierher.

(Philipp von Fechter, Inhaber des 1897)

Hier steht der Chef noch selbst hinter der Theke

Philipp von Fechter kam selbst über Umwege zur Kaffeerösterei. Eigentlich arbeitet der 39-Jährige als IT-Berater. Vor knapp fünf Jahren lernte er dann das Kaffeerösten. Seit zwei Jahren betreibt er eine Privatrösterei in Münchberg. Für die kommenden Monate konzentriert sich Fechter allerdings voll und ganz auf das neue Ladengeschäft.

Philipp von Fechter – Inhaber des 1897. Foto: Susanne Jagodzik

In den nächsten Monaten werde ich selbst hinter der Theke stehen.

(Philipp von Fechter, Inhaber des 1897)

Einzigartige Wiener Röstung

Das besondere an Fechters Kaffee ist die spezielle Wiener Röstung. Diese pendelt sich zwischen der sehr hellen Röstung und der dunklen Espresso-Röstung ein, wie man sie aus Italien kennt. Es gebe nur wenige, die die Wiener Röstart anbieten würden. Das mache es so besonders, so Philipp von Fechter.

Die gerösteten Bohnen der Privatrösterei 1897. Foto: Susanne Jagodzik

Kaffeehaus trifft auf Genussort

Neben den Kaffeespezialitäten bietet das 1897 auch weitere Röstprodukte wie Nüsse an. Zusätzlich erstellt der 39-Jährige ein Konzept für ein Regal-Mietsystem in seinem Laden. Regionale Händler können hier ein Regal mieten und ihre Produkte verkaufen. So finden neben einer speziellen Marmelade aus dem Tropenhaus auch Fischfilets in Dosen des Feinkosthändlers Schmaus – ein bisher einzigartiges Produkt in Bayern – ihren Platz im 1897.

Bayreuth ist ein kleiner kosmopolitischer Ort, in dem sich die ganze Welt trifft. Das zeigen wir auch mit unseren Produkten. Neben vielen regionalen Erzeugnissen wird es auch Delikatessen aus der ganzen Welt geben.

(Philipp von Fechter, Inhaber des 1897)

Zu einem guten Kaffee gehört natürlich auch ein kleines Gebäck. Deshalb wird es ab Samstag, 8. Juni, dann auch die Bayreuther „Opernkugeln“ geben. Die Barockkugeln sind angelehnt an die Salzburger Mozartkugeln, schmecken allerdings gehaltvoller und fruchtiger. Außerdem bietet Philipp von Fechter künftig „Kaisertörtchen“ an. Diese werden von der Bäckerei Zollinger nach einem „Original Fechter“-Rezept hergestellt.

Die Bayreuther „Opernkugeln“ – eine Anlehnung an die Mozartkugeln. Foto: Susanne Jagodzik


Eröffnet wird das 1897 am Samstag, 8. Juni, um 13:30 Uhr. Ab dann wird das Kaffeehaus immer dienstags bis freitags von 11:30 bis 17:30 Uhr und samstags von 13:30 bis 17:30 Uhr geöffnet haben.

Barista Simon Bayer und Geschäftsführer Thomas Wenk von der Crazy Sheep Kaffeemanufaktur.

Crazy Sheep: Am Liebesbier eröffnet eine Kaffeerösterei

Barista Simon Bayer aus Erlangen und der Bayreuther Gastronom Thomas Wenk machen gemeinsame Sache: Am 16. Juli möchten sie die Kaffeemanufaktur „Crazy Sheep“ neben dem Liebesbier in Bayreuth eröffnen. Dort soll es neben fruchtigem Filterkaffee, nussigem Espresso und hellen Third Wave Röstungen auch Kuchen und Wasser geben. Am Mittwoch wurde die Rösttrommel erstmalig gestartet. Wie das Schaf zum Kaffee und Crazy Sheep nach Bayreuth kam, erfahren Sie im Folgenden. Ein Video-Interview finden Sie über dem Text.

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Die erste Röstung in der Crazy Sheep Kaffeemanufaktur. Foto: red

Es war einmal ein Schäfer in Äthiopien, der eines Abends Zweige mit Kaffeekirschen daran verbrannte. Die Tiere fraßen davon und wurden auf einmal sehr aufgeweckt und voller Energie. So probierte auch der Schäfer davon, erzählt Thomas Wenk. So wurde die koffeinhaltige Wirkung des Kaffees der Geschichte nach entdeckt. Deswegen sei das Schaf als Symbol für eine Kaffeemanufaktur mehr als treffend. „Crazy Sheep“ deswegen, weil sie alle ein bisschen verrückt seien, sagt der 55-Jährige, der seit 1991 in Bayreuth als Gastronom tätig ist.

Wir möchten die erste verrückte Kaffee-Marke in Deutschland werden, eben jung und spritzig, und ausgefallene Sorten anbieten. Ähnlich, wie man es beim Craft Beer kennt.

(Thomas Wenk, Geschäftsführer der Kaffeerösterei Crazy Sheep)

Von Blends bis Single Origins: Was im Crazy Sheep in die Tasse kommt

Die verschiedenen Geschmackssorten lassen sich durch sogenannte „Blends“ erschaffen, also eine Mischung aus verschiedenen Kaffeesorten. „Drei bis fünf Sorten sind für die Blends optimal“, sagt Thomas Wenk. Doch es soll auch reine Sorten, sogenannte „Single Origins“ im Crazy Sheep geben. „Die Kaffeebohnen werden dann von nur einem Bauern, von einer speziellen Plantage gewonnen. Über die Uni Bayreuth konnten wir schon mit einem Kaffeebauern aus Kolumbien Kontakt aufnehmen“, sagt Wenk. Doch es seien noch weitere Kooperationen denkbar. Er selbst habe Kontakte nach Kenia und auch Barista Simon Bayer habe durch die Verwandtschaft und einen ehemaligen Kollegen Kontakte nach Brasilien. „Es ist uns wichtig, dass die Kaffeebauern direkt profitieren. Durch zu viele Zwischenhändler, bekommen sie oft nur wenig vom finanziellen Profit ab“, so Wenk. Deswegen plane er nach Südamerika zu reisen, um so einen persönlichen Kontakt zu den Kaffeebauern herzustellen. Auch Filterkaffee und gewöhnliche italienische Kaffeespezialitäten wird man im Crazy Sheep finden.

Egal ob Filterkaffee oder Espresso – man kann immer guten Kaffee machen, wenn das Rohprodukt von guter Qualität ist.

(Thomas Wenk, Geschäftsführer der Kaffeerösterei Crazy Sheep)

Mit einem guten Rohprodukt meint Thomas Wenk Kaffeebohnen, die in Hochlagen wachsen. Zu den traditionellen Sorten gehören die Robusta-Bohnen, die sehr rau und würzig im Geschmack seien und außerdem die Arabica-Bohnen – etwas edler und feiner.

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Foto: red

Der erste Röstvorgang im Crazy Sheep

Am Mittwoch wurde die Rösttrommel im Crazy Sheep das erste Mal in Betrieb genommen. Sie wurde aus Holland geliefert und ist von Giesen. In den kommenden vier Wochen stehen die Proberöstungen an. „Wir müssen mit der Maschine erst vertraut werden und werden dann nach und nach unsere eigenen Sorten entwickeln“, sagt Barista Simon Bayer. Doch auch danach wird weiter am Geschmack gefeilt. Im kommenden Jahr möchten Wenk und Bayer, wenn alles gut läuft, etwa 18 bis 20 eigene Sorten entwickeln.

Wenk trinke am liebsten traditionellen italienischen Espresso mit einer nussig-schokoladigen Note. Bayer liebt hingegen Filterkaffee, doch er müsse klar im Geschmack sein. Ob fruchtig, süß oder nussig sei dann egal. Doch im Crazy Sheep möchten sie für jeden Besucher den passenden Kaffee anbieten. „Ob vom klassischen Filterkaffee für die Großmutter bis zu hellen und fruchtbetonten Third Wave Röstungen für Hipster – wir haben den Anspruch, alle Gäste glücklich zu machen“, sagt der 24-jährige Barista.

Mit Leidenschaft dabei

Er selbst habe schon immer gerne Kaffee getrunken und sei vom Produkt begeistert gewesen, sagt Bayer. Vor drei Jahren habe er sich deswegen entschieden eine Ausbildung zum Barista zu machen. In Erlangen hat er eine Filiale der „Rösttrommel“ mit aufgebaut. „Während man arbeitet, probiert man viel und lernt so dazu“, sagt er. Die Ausbildungsdauer könne dabei von vier Wochen bis zu drei Jahren variieren, bis man gut geschult ist. Mit einer normalen Ausbildung oder einem Studium sei es aber nicht vergleichbar. „Wer Barista werden möchte, sollte gerne Kaffee trinken und einfach eine Liebe zum Produkt haben“, sagt Bayer. In Innsbruck bekam er das Zertifikat zum jüngsten Barista Bachelor verliehen. Bei der Gastronomie-Messe „fafga“ wurde er 2017 mit dem zweiten Platz der „Filter Coffee Challenge“ ausgezeichnet.

Geschäftsführer Thomas Wenk hat neben dem Trinken von italienischen Kaffeespezialitäten noch eine weitere Leidenschaft: Er sammelt Espresso-Maschinen aus den 50er- und 60er-Jahren. Dass diese künftig einmal ins Crazy Sheep ziehen, ist denkbar, bestätigt er.

Was einen guten Kaffee ausmacht

„Nach Rohöl ist Kaffee das zweitbedeutenste Handelsprodukt weltweit“, sagt Wenk. Eine stattliche Summe Kaffee wird aktuell via Schiff oder Flugzeug international transportiert: 45 Millionen Tonnen Rohkaffee wurden 2018 weltweit angebaut, wobei 30 Prozent davon nach Europa gebracht werden, erklärt Bayer.

Ein guter Kaffee sei vor allem von einem guten Rohprodukt abhängig, so Wenk. Natürlich müsse man den Kaffee auch schmecken können. Bei den Kaffee-Variationen der Franchise-Ketten, mit viel Milch, Sirup oder Zucker, sei das nicht möglich. Bohnen aus Hochlagen seien tendenziell besser.

„Kaffee wird zwischen dem 30. nördlichen und dem 30. südlichen Breitengrad zum Äquator angebaut. In Europa gibt es daher keine Kaffeeplantagen.“

(Crazy Sheep Barista Simon Bayer)

Ein weiteres Merkmal sei die Art der Röstung: „Am besten ist eine Langzeitröstung der Kaffeebohnen. Sie dauert zwischen zwölf und 17 Minuten bei etwa 170 bis 210 Grad Celsius“, sagt Bayer. In der Industrie würde der Kaffee wesentlich schneller und dafür heißer geröstet, getreu dem Motto:  Zeit ist Geld. Für die Qualität des Kaffees sei das eher schlecht.

Die dritte Komponente für einen guten Kaffee sind die Blends, also aus welchen Kaffeebohnen die Sorte gemischt wurde. Nicht außer Acht zu lassen ist außerdem die Aufbereitung. „Werden die Bohnen mit einem stumpfen Mahlwerk verarbeitet, werden sie schnell gequetscht. Ein scharfes Mahlwerk zerkleinert die Bohnen, ohne ihnen Schaden zuzufügen. Und letztlich wäre auch die Wasserqualität entscheidend für einen guten Kaffee. Diese kann sogar schon von einem Stadtviertel zum nächsten unterschiedlich sein. In Bayreuth wäre sie allerdings bei einem Härtegrad der Stufe fünf bis sechs, was optimal sei, so Wenk.

Die Kaffeemanufaktur: Verkosten, Lernen und Einkaufen

Die Kaffeerösterei Crazy Sheep ist in eine ehemalige Staplerwerkstatt gegenüber des Liebesbier eingezogen. Auf insgesamt 90 Quadratmetern entsteht die Rösterei sowie 15 Sitzgelegenheiten im Innenraum und 20 vor dem verglasten Bau. Die Rösterei soll vor allem für Kaffee-Tastings und den Verkauf des Crazy Sheep Kaffees und Espressos dienen. „Wir möchten die Leute über Kaffee aufklären und zeigen, dass mit der richtigen Bohne Kaffee aus jeder Maschine gut schmecken kann“, so Wenk. Die Kaffeesorten sollen künftig auch online über den Shop von Lunas Delikatessen bestellbar sein. Ab den Wintermonaten sind ebenso Kaffee- und Barista-Schulungen im Crazy Sheep geplant. In den kommenden vier Wochen wird testweise geröstet. Danach müsse der Kaffee im Lager noch ausgasen – dunkel, kühl und trocken gelagert, sagt der Geschäftsführer. Verwendbar sei der Kaffee etwa zwischen zwei Wochen und sechs Monaten nach dem Röstvorgang.

Die Eröffnung der Crazy Sheep Kaffeemanufaktur ist vorerst für den 16. Juli geplant. Geöffnet hat die Manufaktur dann jeweils von Dienstag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr.

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Neueröffnung: Essen wie in 1001 Nacht

Bayreuths Gastronomie wächst. In der Ludwigstraße 9, früher ein Fahrradladen, entsteht nun ein orientalisches Spezialitätenrestaurant. In der Fotogalerie über dem Text sehen Sie erste Impressionen. 

Sobald die letzten Handwerker die Räumlichkeiten verlassen, will Geschäftsführer und Inhaber Osman Yilmaz das Orientalium zum ersten Mal öffnen. In circa drei Wochen soll dann die große Eröffnungsfeier stattfinden.

Mit Ende des Ramadan legen wir richtig los!

(Osman Yilmaz, Inhaber des Orientalium)

In den neuen Gastro-Räumen in der Ludwigstraße finden knapp 70 Menschen Platz. Zusätzlich wird es 60 Außensitzplätze geben. Angeboten wird, wie der Namen schon verrät, orientalische Küche. Frisch gegrilltes Fleisch, selbst gebackenes Brot oder Süßspeisen. Die Vielfalt ist groß. Der Schwerpunkt soll allerdings auf türkischen Spezialitäten liegen, es seien aber auch Themenabende mit arabischen, afrikanischen und afghanischen Gerichten geplant, so Osman Yilmaz.

Wir sind anders. Orientalische Küche in Verbindung mit dem Ambiente, gibt es so bisher in Bayreuth nicht.

(Osman Yilmaz)

Zusätzlich zu einer vielfältigen Mittags- und Abendkarte, bietet das Orientalium täglich ein Frühstücksbuffet an. An den Wochenenden gibt es dann einen ausgedehnten Brunch. Yilmaz möchte den Schwerpunkt gerade am Anfang auf das Restaurant legen. Später soll es aber auch Snacks zum Mitnehmen, sowie einen Lieferservice geben.

Ich sehe täglich so viele Menschen vorbeigehen, die gerade auf dem Weg zur Arbeit oder zur Uni sind. Deshalb soll es auch Essen von einer heißen Theke geben. Für all diejenigen, die es eilig haben.

(Osman Yilmaz)

 

Phonebox: Feiern und zocken wie zu Hause

Klein, aber fein ist sie: die Phonebox in Bayreuth. Wegen der räumlichen Enge fühlt man sich in der „etwas anderen Bar“ – wie es auf der Homepage heißt – im ersten Moment tatsächlich wie in einer Telefonzelle. Aber hier hören die Ähnlichkeiten auch schon auf.

Feiern, zocken und mehr

Die gemütlich eingerichtete Kneipe versprüht Wohnzimmer-Atmosphäre und ist bis oben vollgestopft mit Brett- und Kartenspielen, lustigen kleinen Gadgets und anderen Details. Kaum zu übersehen, ist die Liebe zur Popkultur. Nicht umsonst spielen der Name und die Eingangstür auf die britische Kultserie „Doctor Who“ an, die wohl stellvertretend für die Nerd-Kultur genannt werden kann. Der „Doktor“, ein Außerirdischer in menschlicher Gestalt, reist in der Serie in der blauen Box durch Zeit und Raum. Die Maschine sieht aus – wer hätte das gedacht – wie eine Telefonzelle.

Der Eingang zur Phonebox erinnert an die Zeitmaschine aus der Serie „Doctor Who“. Fotos: Tobias Eichhorn

Tatsächlich kommen die vielen – mehr oder weniger notwendigen Spielereien – aus dem Privatbesitz des Inhabers: Ulrich König – ein Mann mit beeindruckendem Bart und unverwechselbarem Kilt – übernahm vor etwas mehr als zwei Jahren die Räumlichkeiten und verpasste ihnen gleich seine ganz persönliche Note.

Bar-Besitzer Ulrich König.

Das sagen die Gäste der Phonebox

Wie ein Spielparadies für Erwachsene.

Die Gäste kommen besonders wegen der gemütlichen Atmosphäre immer wieder in die Phonebox. Man könne sich darauf verlassen, dass pünktlich aufgemacht wird, die Toiletten sauber sind und man immer freundlich behandelt wird, urteilen die Gäste.

Dario ist 20 Jahre alt, er kommt wegen der „super Stimmung“ und der „guten Bedienung“ her. Der 19-jährige Bastian erzählt von den vielen anderen Kneipen und Bars in Bayreuth, doch die Phonebox sei einfach etwas Besonderes. Gut gefalle ihm, dass man mit Karte zahlen kann und wenn die Kneipe einmal ausnahmsweise geschlossen bleibt, könne man sich darauf verlassen, dass auf Facebook alle Neuigkeiten gepostet werden. Peter, 51 Jahre alt, schätzt besonders das Publikum. Erst letzte Woche habe sich eine Gruppe Iren in die Box „verirrt“. Man würde immer auf interessante Menschen treffen. Langeweile komme nicht auf.

Zocken und feiern zugleich: Die Phonebox macht’s möglich.

Spezialitäten bei Wohnzimmer-Flair

In der Szene sprach sich die Eröffnung der Kneipe schnell herum. König war ohnehin den meisten schon bekannt. Und so kann sich die Phonebox seitdem nicht über fehlende Gäste beschweren. Wen wundert’s? Die Getränkeauswahl ist für so eine kleine Kneipe groß. Neben dem üppigen Bier- und Cocktailangebot finden sich zum Beispiel acht Sorten Met im Angebot. „Wenn andere Bars Met haben, dann haben sie einen. Ich habe acht!“, erzählt der Besitzer lachend. Mit etwas Glück und auf Nachfrage sogar noch weitere Sorten. Und noch besser: Ab und zu gibt es den selbst gemachten Mexikaner von Martin, der hinter der Theke arbeitet. Er sei Stammgast gewesen und irgendwann eben zum Bedienen übergegangen, erzählt der Barkeeper. Für ihn habe die Phonebox das „Flair einer Wohnzimmerparty“.

Ob Kuscheltiere, Krokko-Doc oder Playstation: Hier wird den Gästen beim gemütlichen Feierabendbier nicht langweilig.

Bei den einladenden Couches und einem Fernseher mit angeschlossenen Spielekonsolen ist sofort klar, was er damit meint. Der Chef erzählt außerdem: „Wenn eine Gruppe hier ist und eine Runde Schnaps bestellt, bekommt der Fahrer immer einen kleinen Fruchtsaft dazu, das schmeckt immerhin nach etwas und man ist nicht ganz außen vor.“ Was sich erstmal nach einer netten Geste anhört, zeigt, wie hier mit allen Gästen umgegangen wird: An alle wird gedacht, jeder soll einen schönen Abend verbringen. 

Anran bedient seit letztem November in der etwas anderen Kneipe und fühlt sich pudelwohl. Die Menschen seien tolerant und selten unangenehm. Und sind mal weniger Gäste da, werden auch Musikwünsche berücksichtigt, sagt sie. „Dann kann auch schon einmal die Titelmusik eines Anime hier laufen.“ 

Anran steht hinterm Tresen der Phonebox und bedient die Gäste.

Neugierig geworden?

Wer sich selbst von der PhoneBox überzeugen will, kann das immer von Montag bis Samstag ab 20 Uhr tun. Und wer vorab schon einen Blick in die Karte werfen möchte, findet diese online auf der Homepage der Phonebox oder auf Facebook.


Text und Fotos von Tobias Eichhorn

Neueröffnung: Das Wiener Kaffeehaus kommt nach Bayreuth

In Bayreuths bester Lage eröffnet ein neuer Laden. Schräg gegenüber vom Markgräflichen Opernhaus entsteht ab Juni in der Opernstraße 7 ein „Kaffeehaus&Genussort“.

Ein bisschen Wien in Bayreuth

In der jetzigen Smartphone Klinik Bayreuth soll ein Ladengeschäft entstehen, in dem es den Kaffee der Privatrösterei 1897, sowie viele Produkte aus der Genussregion Oberfranken gibt. Da das Gewerbe nur als Ladengeschäft gemeldet ist, können die neuen Pächter allerdings kein richtiges Café eröffnen. Daher wird es in dem neuen Genussort nur Coffee to go geben. Philipp von Fechter, Inhaber des 1897, plant aber zumindest einen kleinen Außenbereich mit Stehtischen, der zum Verweilen einladen soll.

Die Smartphone-Klinik macht Platz für das 1897 Kaffeehaus. Foto: Susanne Jagodzik

Verkauft werden dann diverse Kaffeesorten und ein Vollsortiment an Röstprodukten aus der hauseigenen Privatrösterei. Dazu gehören Nüsse, Kakao und Getreidesorten. Zusätzlich können Fachbetriebe aus der Region Regale im Ladengeschäft mieten. So haben die Händler die Möglichkeit ihre Produkte in bester Lage anzubieten, ohne ein eigenes Geschäft eröffnen zu müssen. Vier Interessenten gibt es schon. Philipp von Fechter ist aber weiterhin auf der Suche nach Partnern, die ein Regal mieten wollen. Ziel soll es sein, auch die weiteren Räume im hinteren Teil des Hauses mit heimischen Produkten füllen zu können.

Testlauf auf dem Bayreuther Wochenmarkt

Hauptsitz der Privatrösterei ist in Münchberg. Allerdings war das Kaffeehaus 1897 bereits die letzten Monate auf dem Bayreuther Wochenmarkt vertreten.

Wir wollten herausfinden, wie die Bayreuther unseren Kaffee annehmen. Bisher kam unser Stand sehr gut an und wir haben uns bereits einen größeren Kundenstamm aufgebaut. Da allerdings nicht jeder Marktgänger ist, hat man dann die Möglichkeit in unserem Laden unter der Woche einkaufen zu gehen.

(Philipp von Fechter, Inhaber der Privatrösterei 1897)

Am 1. Juni bekommen die neuen Pächter den Schlüssel übergeben. Dann muss alles sehr schnell gehen. Denn bereits am 8. Juni soll eröffnet werden. Ab dann hat das 1897 immer dienstags bis freitags von 11:30 bis 17:30 Uhr und samstags nach dem Wochenmarkt von 13:30 bis 17:30 Uhr geöffnet.

1. FC Bayreuther Hell: 100 Liter Bier zur Vereinsgründung

38 Bierliebhaber sind gekommen. In Nürnberg steht die Gründung des 1. Fanclubs Bayreuther Hell auf dem Programm. Der Studenten liebster Trunk wird freilich gleich am Eingang gereicht – wer braucht schon einen Sektempfang?

So lief die Gründungsversammlung des 1. Fanclubs Bayreuther Hell. Foto: Sarah Rassmann

Fleißig werden Mitgliedsanträge ausgefüllt. Präsent-Tüten werden verteilt. Die künftigen Vorstände referieren über die Satzung. Zukünftige Vereinsvorhaben, wie eine Brauereiführung und eine Teilnahme am Sommerfest auf dem Herzogkeller werden besprochen. Für 24 Euro im Jahr soll schließlich allerlei geboten werden.

Fest steht schon jetzt: Obwohl sich der Verein in Mittelfranken formiert, wird Bayreuth die Anhänger schon noch kennen lernen. Bis sich die Gründungsmitglieder aber auf ihre erste Reise in die Stadt der Sehnsucht begeben, müssen sie aber mit Steinkrügen und Sechserträgern vorliebnehmen – einem Gewinnspiel sei Dank.

Foto: Sarah Rassmann

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Der 1. Präsident des Vereins: Florian Mai (rechts). Foto: Sarah RassmannFlorian Mai, aufgewachsen in einem Gasthof in Köttweinsdorf in der Fränkischen Schweiz, steht am Ende des Abends als 1. Präsident des deutschlandweit ersten Bier-Fanclubs fest, der nicht von einer Brauerei ins Leben gerufen wurde. Zu diesem Zeitpunkt steht der Jung-Präsident schon fast 40 Mitgliedern vor.

Foto: Sarah Rassmann

Bevor die 100 Liter des angebeteten Gerstensafts zur Neige gehen, ziehen die Studenten schließlich weiter. Die After-Show-Party steigt in zwei Nürnberger Clubs. Eine Vereinsgründung will bis in die Morgenstunden gefeiert werden. Am nächsten Morgen hält der Präsident seine erste Ansprache via Facebook: „Gründungsversammlung schlägt ein. Demnächst starten wir richtig durch“, gibt er zu verstehen.

Mythos Braunbierhaus: ein Skelett, ein Schwindler, ein Selbstmord

Lucas Ochmann, 26 Jahre alt, will ein neues Restaurant in dem altehrwürdigen Braunbierhaus eröffnen. Es handelt sich um Bayreuths vielleicht interessantestes Gebäude. Das Haus kann grausige und skurrile Geschichten erzählen, wie wohl kein zweites in der Stadt.

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Ein grausiger Fund

Das Braunbierhaus gilt als das älteste noch bestehende Haus der Stadt. Erstmals urkundlich erwähnt wird es im Jahr 1250. Ursprünglich soll es zum Schutz einer Burg gebaut worden sein, die es längst nicht mehr gibt. Um das Jahr 1910 wurde in dem Haus ein mehrere Jahrhunderte altes Skelett gefunden – und zwar eher zufällig. Damals zog ein neuer Mieter ein, der seine Möbel aber nicht durch den niedrigen Hausflur brachte. Als man den Gang in der Höhe erweiterte kam das Skelett zum Vorschein. Forscher vermuten, dass es beinahe so alt wie das Gebäude selbst sein könnte. Angeblich soll vor über 700 Jahren ein Graf von Nürnberg einen Vogt von Bayreuth wegen Mordes bestraft haben, wie das Bayreuther Tagblatt um 1940 berichtete. Bei dem Skelett könnte es sich also um das Opfer des Vogts handeln. Nachzulesen ist die Geschichte auch in dem Buch „Dunkel Geschichtenaus Beyreuth“ von Stephan Müller und Gordian Beck.

Gourmet folgt auf Mode-Chef

In der jüngeren Vergangenheit gingen dann viele Mieter ein und aus. Nachdem die Brauerei Schinner das Haus nach 20 Jahren nicht mehr weiter pachten wollte, folgten als Pächter nacheinander der frühere Geschäftsführer des Modehauses Operpaur (dem heutigen RW21) und der Bayreuther Gastronom Karl-Heinrich Herpich. Letzterer betrieb schon damals wenige Meter weiter in der Friedrichstraße das „Herpichs“, ein Lokal der gehobenen Klasse.

Pächter mit Haftbefehl

Dann zog im Frühjahr 2010 die Firma Femto ein und das altehrwürdige Braunbierhaus erlangte deutschlandweite Bekanntheit. Denn der Geschäftsführer der Firma war erst zwei Jahre zuvor aus dem Gefängnis entlassen worden. Beim Versuch, sich in Bayreuth eine Existenz aufzubauen, baute er ein undurchsichtiges Fimengeflecht auf. Der damals 50-Jährige beteiligte sich zeitgleich in der Solarbranche, als Immobilienverwalter und eben als Gastronom im ältesten Haus der Stadt. Das Hauptproblem des Betrügers: Er verkaufte Investoren Solaranlagen und Dachflächen, über die er gar nicht verfügte. Vor Gericht war später von einem Schaden in Millionenhöhe die Rede, der auch deshalb so hoch ausfallen konnte, weil in der Solarbranche damals eine regelrechte Goldgräberstimmung herrschte. Bis sich der Betrüger vor Gericht verantworten konnte, lieferte er sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei. Diverse Medien aus dem In- und Ausland berichteten darüber. Der Mann wurde mit internationalem Haftbefehl gesucht und zunächst in Österreich festgenommen, wo er jedoch eine Krankheit vortäuschen und aus einem Krankenhaus fliehen konnte. Erst Jahre später geriet er bei Nürnberg in eine Polizeikontrolle, rammte einen Polizeiwagen und wanderte schließlich in den Bau.

Ehepaar ohne Personal

In der Zwischenzeit baute die Gewog, der das Haus schon damals gehörte, die Gasträume in den oberen drei Stockwerken zu Wohnungen um. Die nächsten Pächter eröffneten dann im Erdgeschoss des Braunbierhaus eine Brasserie und hielten drei Jahre durch, bevor sie 2015 kein Personal mehr fanden und schließen mussten.

Selbstmord im Lokal

Im Jahr 2016 sperrte ein Paar das Braunbierhaus wieder auf. Die Frau nahm sich kurz nach Weihnachten 2017 im Braunbierhaus das Leben. Sie wurde nur 40 Jahre alt.