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Leserfrage: Werden wegen des Coronavirus mehr Tiere im Tierheim Bayreuth abgegeben?

Das Tierheim Bayreuth hat wegen der Corona-Pandemie seit 13. März 2020 geschlossen. Um die Tiere wird sich selbstverständlich weiterhin gekümmert.  

Wegen des Coronavirus hat das Tierheim Bayreuth seit 13. März 2020 geschlossen. Die Tiere werden selbstverständlich noch weiter versorgt. Es werden auch nicht vermehrt Tiere abgegeben, erklärt Tobias Haschka. Er ist Beisitzer im Vorstand des Tierheims.

Normaler Betrieb für Pfleger

Der Tierheimbetrieb läuft für die Pfleger ganz normal weiter, denn um die Tiere wird sich natürlich weiterhin gekümmert. Auch Fundtiere werden noch aufgenommen, allerdings unter speziellen Vorkehrungen. „Fundtiere und Spenden werden nun nach Möglichkeit direkt am Eingangstor mit entsprechendem Sicherheitsabstand entgegengenommen“, sagt Tobias Haschka vom Tierheim Bayreuth.

Kein Gassi gehen mehr

Die Hunde im Tierheim werden normalerweise von Besuchern und Ehrenamtlichen ausgeführt. Durch das Kontaktverbot ist dies nun aber nicht mehr möglich. Das bedeute aber nicht, dass die Hunde den ganzen Tag im Zwinger verbringen, sagt Haschka. „Sofern es zeitlich möglich ist, gehen die Pflegerinnen und Pfleger mit einigen Hunden Gassi“, erklärt er. „Darüber hinaus ermöglichen wir den Hunden einen ungehinderten Auslauf auf den Wiesen und dem übrigen Gelände des Tierheims.“ Dazu sind Rudel gebildet worden, damit die Hunde den Kontakt zu ihren Artgenossen nicht verlieren und in einer größeren Gruppe spielen können. Für Katzen gilt ähnliches. „Auch bei den Katzen sorgen wir selbstverständlich für ausreichende Beschäftigungsmöglichkeiten und Auslauf in den Außenanlagen.“

Keine vermehrten Tierabgaben wegen Corona

Tobias Haschka ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass es bisher keine wissenschaftlichen Belege für eine Übertragung von Tieren auf den Menschen gibt. Das neuartige Coronavirus sei von dem bei Katzen weit verbreiteten felinen Coronavirus zu unterscheiden, weil es bei Katzen zu einer Bauchfellentzündung führen kann und nicht zu einer Lungenentzündung. „Hierbei handelt es sich nicht um ein und denselben Virus“, sagt Haschka. Verschiedene Gerüchte im Netz hatten dies zuvor behauptet und so die Angst bei Haustierbesitzern geschürt. Doch zum Glück könne das Tierheim bis jetzt keine vermehrten Anfragen von Haustierbesitzern verzeichnen, die aus Angst vor einer Infektion ihr Tier abgeben wollen. „Auch die Anzahl der gefundenen Tiere ist nicht Corona-bedingt angestiegen“, sagt er.

Tiere werden nicht wegen Überfüllung eingeschläfert

Aber es gibt noch ein weiteres Gerücht in den sozialen Medien, welches das Tierheim belastet. Um Kapazitäten frei zu haben, würden Tierheim wegen einer Überfüllung Tiere einschläfern lassen. „Diesem Gerücht ist mit aller Deutlichkeit zu widersprechen“, betont Haschka. „Es handelt sich hierbei um eine Falschmeldung.“ Denn in Deutschland sei ein solches Prozedere gar nicht zulässig und auch mit dem Tierschutzgedanken unvereinbar. „Kein Tierheim in Deutschland lässt Tiere wegen Überfüllung einschläfern!“

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler