Zuletzt aktualisiert am

Coronavirus

Lauterbach wil keinen Freedom Day in Deutschland: Kein Spielraum für weitere Öffnungen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt weiter vor der Corona-Pandemie. Er stemmt sich gegen einen Freedom Day in Deutschland.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) stemmt sich gegen einen Freedom Day ab dem 20. März. Laut Gesetz würden ohne Verlängerung die allermeisten staatlichen Corona-Beschränkungen entfallen.

„Das Coronavirus lässt sich von einem Freedom Day nicht beeindrucken“, sagte Lauterbach auf der Bundespressekonferenz in Berlin. Deutschland lasse sich nicht mit Ländern wie Dänemark oder Großbritannien vergleichen. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen ist die Zahl der Ungeimpften viel höher. In diesen Ländern gibt es die Ungeimpften nicht in diesem Maße, mahnt Lauterbach erneut.

Corona-Regeln in Deutschland nach dem 20. März

„Wir haben keinen Spielraum für die Beschleunigung der Öffnung“, sagte der Minister. Auch nach dem 20. März, an dem viele Schutzmaßnahmen wegfallen sollen, bräuchten die Bundesländer mehr Instrumente zur Pandemiebekämpfung als Testen und Masken tragen. „Das reicht bei Weitem nicht aus, um auf künftige Wellen zu reagieren“, sagte Lauterbach in einem Interview der „Stuttgarter Zeitung“. Sie müssten „vielmehr in der Lage sein, in regionalen Hotspots durch Zugangsbeschränkungen Zusammenkünfte sicherer zu machen“.

Das könnte Sie auch interessieren: Söder hat in Bayern einen Impfstoff gestoppt. Bisher wurde er ohnehin nicht verimpft. 

Nach einem Drei-Stufen-Plan von Bund und Ländern sollen die allermeisten Corona-Einschränkungen bis zum 20. März fallen. Die bundesweite Rechtsbasis für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus. Welche Regeln danach bestehen bleiben, ist aktuell nicht bekannt.

Das Infektionsschutzgesetz soll klassische Schutzkonzepte, wie Abstandsgebote, Kontaktbeschränkungen und Hygienekonzepte enthalten, aber auch besondere Regeln für „Infektions-Hotspots“ und zum Genesenen- und Impftstatus.




RKI-Chef Wieler weiter im Alarm-Modus

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, sieht Deutschland aktuell im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf einem guten Weg. Allerdings bleibt er weiter im Alarm-Modus“.

„Wir müssen die Situation weiterhin wirklich ernst nehmen“, sagte Wieler bei einer Pressekonferenz in Berlin. Die Fallzahlen gingen in den vergangenen Tagen stetig zurück. Dennoch blieben sie auf sehr hohem Niveau, so der RKI-Chef.

Bei älteren Menschen steige aktuell sogar die Hospitalisierungrate, erklärt Wieler. „Auch bei den Todesfällen sehen wir zurzeit keinen Rückgang. Im Gegenteil: In den letzten beiden Wochen sind die Zahlen sogar wieder etwas angestiegen, auch wenn wir unter dem Niveau der Delta-Welle bleiben“, so der RKI-Chef.