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Coronavirus
Aktion gegen „absurde Maßnahmen“ in der Corona-Pandemie: Bayreuther Eltern setzen umstrittenes Zeichen
Mit einer Aktion vor dem Neuen Rathaus in Bayreuth, haben am Donnerstag (1.4.2021) Eltern gegen die „absurden Maßnahmen“ in der Corona-Pandemie demonstriert.
Kinder seien in der Pandemie lange genug „eingesperrt“ gewesen, finden Natalja Lehmann und Jenny Schreiner aus Bayreuth. Sie wollten darauf aufmerksam machen, dass Kinder Schule, Freunde und Sport brauchen. Vor dem Neuen Rathaus haben sie am Donnerstag (1.4.2021) mit Genehmigung des Ordnungsamtes eine längerfristige Aktion gestartet. In den sozialen Medien gab es Zustimmung und Kritik an der Aktion.
Aktion gegen „absurde Maßnahmen“ in der Corona-Pandemie: Bayreuther Eltern setzen umstrittenes Zeichen
Bunte Luftballons, Schilder und Stofftiere auf dem Platz vor dem Neuen Rathaus in Bayreuth: Damit sollen laut Plan der Veranstalterinnen Bayreuther Eltern ein Zeichen setzen können, dass es genug ist mit den Corona-Maßnahmen für die Kinder. Die aktuelle Schotterfläche auf dem Platz vor dem Rathaus steht zur Verfügung. Es ist eine stille Demo. So kam es zum Auftakt um 13 Uhr zu keiner Kundgebung.
Die Meinungen sind breit gestreut. Kinder testen oder nicht testen? Impfung ja oder nein? Natalja Lehmann findet es beispielsweise für ein Unding, wenn Kinder in den Schulen getestet werden. „Das ist Mobbing“, sagt sie, „wenn ein Kind positiv getestet wird und alle anderen Kinder zeigen dann mit dem Finger auf das eine.“
„Finger weg von unseren Kindern“: Bayreuther Eltern demonstrieren still gegen Corona-Maßnahmen
Auch an der Verlässlichkeit von Schnelltests zweifeln einige. Damit stellen sie den Sinn dieser Tests in der Schule infrage. Die Testung an sich, also mittels Nasen- oder Rachenabstrich, sei eine unnötige Qual, heißt es von den Organisatoren. Mindestens die Anonymität bei den Ergebnissen müsse sichergestellt werden, so Natalja Lehmann, „und die Tests müssen 100 Prozent richtig sein.“
Bayreuther Eltern setzen Zeichen: Es gibt Kritik
Am Rande des Auftakts der Aktion von Bayreuther Eltern fanden sich auch einige Gegner ein. Die Maßnahmen der Regierung seien wichtig und richtig, auch für Kinder. Auch in den sozialen Medien äußern sich Menschen kritisch an der Aktion. Nicht auszudenken sei es, wenn das eigene Kind zwar frei von Symptomen ist, aber Corona aus der Schule mit nach Hause bringe. Noch schlimmer sei es jetzt gerade vor den Osterfeiertagen, wenn Kinder ihre Großeltern anstecken.
Ein weiterer Kritikpunkt der Gegner ist die Tatsache, dass die besorgten Eltern Kinderschuhe aufstellen würden. Häftlingen im KZ wurden sie ausgezogen, bevor sie ermordet wurden. Sich dieses Bildes zu bemächtigen sei ein Unding.
bt-Redakteur Online/Multimedia
Raphael Weiß