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Coronavirus

Lockdown in Deutschland verlängert – Schulen und Kitas bleiben dicht

Der Lockdown in Deutschland wird verlängert. Am Dienstag (19.1.2021) haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten nach langen Diskussionen neue Corona-Regeln festgelegt. 

Corona Gipfel: Heute, am 19. Januar 2021, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Verlängerung des Lockdowns in Deutschland verkündet. Außerdem wurden weitere Verschärfungen beschlossen.

  • Lockdown bis 14. Februar 2021 verlängert
  • Kontaktbeschränkung auf eine Person bleibt
  • OP-/KN95-/FFP2-Maskenpflicht in ÖPNV und beim Einkaufen
  • Schulen und Kitas bleiben dicht
  • Mehr Homeoffice in Unternehmen – überall wo es möglich ist
  • Gottesdienste nur mit Mindestabstand, Maskenpflicht und Gesangsverbot
  • Statt 15-km-Radius und Ausgangssperre sollen andere „umfassende Maßnahmen“ möglich sein

Lockdown in Deutschland verlängert – Merkel verkündet weitere Regeln

Die Konferenz zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten musste laut verschiedener Medienberichte zwischendrin unterbrochen werden, um die Gemüter zu beruhigen. Laut Bild war die Kanzlerin „extrem wütend“. Nach der Konferenz hat Merkel sich auf einer Pressekonferenz zu Deutschlands weiterem Vorgehen in der Corona-Krise geäußert.

„Langsam geht die Zahl der Neuinfektionen zurück“, beginnt Merkel. Die harten Einschnitte begännen sich langsam auszuzahlen. Die Virus-Mutation bereitet den Chefs von Bund und Länder aber große Sorge. Nun soll eine Explosion der Neuinfektionen verhindert werden. „Es geht um Vorsorge“, sagt die Kanzlerin. Der Rückgang der Infektionszahlen solle weiter beschleunigt werden.

Tragen medizinischer Masken wird zur Pflicht

Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, alle bisherigen Maßnahmen bis zum 14. Februar 2021 zu verlängern. Die bisher geltende Kontaktbeschränkung gelte auch weiterhin. Also dürfen sich weiterhin

Die Maskenpflicht wird noch erweitert: In ÖPNV und Geschäften dürfen nur noch medizinische Masken getragen werden. Auch bei längeren Kontakten in geschlossenen Räumen empfiehlt Merkel das Tragen einer solchen Maske. Zudem soll das Fahrgastaufkommen im ÖPNV verringert und entzerrt werden.

Schulen und Kitas bleiben bundesweit dicht

„Wir haben lange gerungen, was das Thema Kinder und Schulen angeht“, sagt Merkel. Die Mutation verbreite sich vor allem zwischen Kinder und Jugendlichen stark. Deswegen bleiben Schulen und Kitas vorerst bis zum 14. Februar geschlossen.

Das was für Alten- und Pflegeheimen gilt, gilt ebenso für Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Diese seien nicht vergessen. Gottesdienste dürfen auch weiterhin stattfinden. Jedoch nur unter der Beachtung gewisser Regeln. Für sie gilt der Mindestabstand, die Maskenpflicht und ein Gesangsverbot.

Homeoffice weiter verstärken

Homeoffice soll weiter verstärkt werden. Deswegen richtet Merkel eine Bitte an die Arbeitgeber. Diese sollen zur Entzerrung des Fahrgastaufkommens die Arbeitszeiten variieren. Wo eine Präsenz vor Ort unabdingbar ist, soll der Arbeitgeber Schutzmaßnahmen ergreifen.

„Wir gehen davon aus, dass die Inzidenz von 50 in vielen Landkreisen nicht zu erreichen ist“, erklärt die Kanzlerin. Deshalb sollen dort umfangreiche Maßnahmen eingeleitet werden können. Allerdings ist weder von einem 15-km-Radius noch von einer Ausgangssperre die Rede.

Söder äußert sich zu bundesweiten Corona-Regeln

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ergreift das Wort. „Es herrscht eine gemischte Gefühlslage in Deutschland“, sagt er. Die Maßnahmen zeigen Wirkung, jedoch solle ein Jo-Jo-Effekt vermieden werden. Er wisse, dass viele genervt seien und das die Maßnahmen auch bei vielen an die Substanz gehen – auch an die Existenz. Zu der FFP2-Maskenpflicht sagt er: „Wird das Virus gefährlicher, wird die Maske besser.“

Schule und Kita seien der sensibelste Punkt für Söder. Jedoch halte er es für absolut sinnvoll, den Präsenzunterricht weiter auszusetzen. Das müsse eben im restlichen Schuljahr aufgearbeitet werden. Jedoch dürfe die Qualität der Bildungsabschlüsse nicht leiden. Er plädiert dafür, dass es weniger Klausuren gibt. Für ihn sei Impfen die einzige Langzeitstrategie. „Wir dürfen nicht nachlassen.“

Keine vorschnellen Lockerungen

Die Hoffnung auf Impfstoff und der Rückgang der Infektionszahlen dürfe nicht zu schnellen Lockerungen führen. Er sei erschüttert wenn er hört, wie sich Menschen abfällig über die Todesfälle äußern. Dass es eben nicht so schlimm sei, weil es vor allem Ältere treffe. „Der Wert des Lebens bemisst sich nicht am Alter“, sagt Söder ernst.

Für Angela Merkel sei es wichtig, so schnell wie möglich zurück zu einer Inzidenz von 50 zu kommen. Denn dann könne auch wieder über Öffnungen gesprochen werden.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler