Zuletzt aktualisiert am
Einkaufen
Handelsverband Oberfranken von Weihnachten enttäuscht: 2G-Regel vermiest das Geschäft
Weihnachtszeit sind die Kaufhäuser und Geschäfte in Franken gewöhnlich voll. 2021 beklagen die Händler jedoch starke Einbußen.
Das klassische Bummeln zur Weihnachtszeit, hastiges Geschenke kaufen in der letzten Minute – davon gibt es in diesem Jahr vergleichsweise wenig. Die Einzelhändler zeigen sich besorgt.
Schon jetzt steht für den Handelsverband Oberfranken fest: Weihnachten 2021 war eine große Enttäuschung. „Daran wird weder der 24. Dezember noch die Zeit nach Weihnachten etwas ändern können“, sagt Thomas Becker, der Geschäftsführer des bayerischen Handelsverbandes Bezirk Oberfranken auf Anfrage vom bt. Insbesondere der Innenstadthandel ist der Verlierer in der Pandemie. Der Onlinehandel hingegen erfahre aktuell Zuwachs wie schon lange nicht mehr.
2021 schneidet sogar schlechter ab als die beiden Vorjahre
Bereits im Jahr 2019 hatte der Handel schon kein gutes Weihnachtsgeschäft erbracht, so Becker weiter. Betroffen waren damals alle Branchen gleichermaßen. Im vergangenen Jahr 2020 hatten die Händler während des Lockdowns versucht, sich durch sogenanntes Click & Collect den Umständen prekären anzupassen. „Obwohl der Handel dieses Jahr keinen kompletten Lockdown hat, sondern unter der 2G-Regelung die Geschäfte öffnen darf, sind die Umsätze nicht besser als 2020“, sagt Becker.
Hinzu käme noch, dass beim Lockdown die Händler Kurzarbeit anmelden konnten und so ihre Kosten reduzieren konnten. Dieses Jahr hingegen benötigen diese für die Kontrolle der 2G-Regelung sogar mehr Personal, was zusätzliche Kosten verursacht. Im Schnitt seien die Kundenfrequenzen laut Becker um die Hälfte zurück gegangen und die Umsätze – verglichen mit 2019 – zwischen 30 und 45 Prozent.
Geschäfte mit 2G-Regel haben die größten Einbußen
Besonders hart trifft es laut Becker alle Branchen, die unter die 2G-Regelung fallen. Am härtesten treffe es diejenigen mit Saisonware die oftmals in den Regalen hängen bleibt, wie beispielsweise den Textilhandel. Dann sind es nicht nur die fehlenden Umsätze die den Händler in Schwierigkeiten bringen, sondern die kreditfinanzierten Warenbestände. Die IHK forderte bereits in der Vergangenen Woche, die 2G-Regel im bayerischen Handel aufzuheben. Die Händler die unter die 3G Regelung fallen, verzeichnen im Vergleich zu 2020 zumindest stabile Umsätze.
Einen Gewinner gibt es jedoch: Der Onlinehandel – und zwar branchenunabhängig – hat laut Becker aktuell Zuwachsraten von über 20 Prozent.