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Coronavirus

Geschäft in Bayreuth „schockiert“: Ohne Maske wird man „schief angeschaut“ – Maskenpflicht in Bayreuther Läden

Seit dieser Woche ist die Maskenpflicht im Einzelhandel nicht mehr offiziell vorgeschrieben. Das bt hat sich bei den Geschäften in Bayreuth umgehört, wie sie und ihre Kunden es handhaben.

Die Maskenpflicht im Einzelhandel ist mit der neuen Infektionsschutzverordnung seit dem 3. April 2022 Geschichte. Nur per Hausrecht können Geschäfte noch einen Mund-Nasen-Schutz vorschreiben.

Falls nicht, können sich die Kunden natürlich freiwillig zum Tragen einer Maske entscheiden. Das bt hat sich bei einigen Läden in Bayreuth umgehört, wie sie und ihre Kunden mit dem Wegfall der offiziellen Maskenpflicht umgehen.

Keine Maskenpflicht mehr in Bayreuth

In allen drei Geschäften, bei denen das bt nachgefragt hat, wird den Kunden nicht vorgeschrieben, eine Maske zu tragen – so auch nicht in der Konditorei Zollinger am Luitpoldplatz. Aber: 90 Prozent der Kunden tragen dort noch freiwillig den Mund-Nasen-Schutz, wie eine Mitarbeiterin dem bt im Gespräch mitteilt: „Oft fragen die Kunden zwar, ob man eine aufsetzen muss, aber die meisten tragen sie wirklich einfach, auch wenn sie darauf hingewiesen werden, dass sie es nicht zwingend müssen.“

Oft gehe es auch einen Schritt weiter: „Weil so viele eine Maske aufhaben, werden die ohne Maske gerne mal schief angeschaut, weil sie oft die einzigen sind.“ Die Angestellten tragen dagegen nach wie vor den Mund-Nasen-Schutz – eine clevere Strategie, wie die Mitarbeiterin nahelegt: „Viele Kunden tragen sie auch gerade, weil die Angestellten eine aufhaben.“ Lesen Sie auch: In einer in Bayreuth verbreiteten Supermarktkette wird die Maskenpflicht genauso geregelt.

Von der Kundschaft werde das Maskentragen weitgehend als selbstverständlich angesehen, was wohl unter anderem mit dem kurzen Aufenthalt zusammenhängt: „Aus einer Bäckerei ist man ja recht schnell wieder draußen, es wird also auch nicht wirklich darüber geredet, abgesehen von gelegentlichen Nachfragen.“

Kehrseite der Medaille in Bayreuther Möbelgeschäft

Ganz anders sieht es dagegen in der „Depot“-Filiale am Marktplatz aus. Auch hier herrscht für Kunden keine Maskenpflicht – angeordnet von der Chefetage des in Unterfranken ansässigen Unternehmens, wie eine Angestellte dem bt verrät. Und von der Lockerung würden die Kunden auch Gebrauch machen: „Am Montag war es zwar noch nicht so, aber jetzt gegen Ende der Woche haben 90 Prozent unserer Kunden keine Maske mehr auf.“

Hier gebe es auch kein großes Zögern seitens der Ladenbesucher: „Manche fragen zwar nach, aber die meisten freuen sich, dass sie keine Maske mehr tragen müssen und tun das dann auch mit voller Überzeugung nicht.“ Die Angestellten jedoch tragen weiterhin standardmäßig einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz.

Der Angestellten erkläre sich das Verhalten auch nicht vollständig: „Wir als Mitarbeiter fanden das schon bemerkenswert und auch schockierend, dass so viele keine Maske tragen. Ja, es ist jedem selbst überlassen, aber jetzt, wo die Zahlen so hoch sind, muss man doch mal sein Gehirn anschalten und zu dem Schluss kommen, dass man die Maske aufsetzen sollte. Die Menschheit denkt eben zu 90 Prozent an sich.“




Maske im Schuhgeschäft?

Und wieder eine andere Situation zeigt sich im Schuhgeschäft „Schuh-Reindl“ am Sternplatz. Hier ist es sowohl den Mitarbeitern, als auch den Kunden freigestellt, eine Maske zu tragen, sagt Geschäftsführer Georg Enkert dem bt. Und trotzdem: Die Angestellten und die meisten Kunden setzen einen Mund-Nasen-Schutz auf.

Ähnlich zur Konditorei Zollinger scheint sich die Frage unter den Kunden nicht zu stellen: „Eigentlich wird bei uns darüber gar nicht geredet, die Kunden tragen einfach von sich aus eine Maske“, sagt Enkert. Auf die Frage, warum bei Schuh-Reindl kein Mund-Nasen-Schutz per Hausrecht vorgeschrieben wird, antwortet Enkert ganz simpel: „Wir wollen das unseren Kunden schlichtweg nicht vorschreiben. Wenn jemand sich sicherer fühlt, dann braucht man es nicht untersagen, und wenn er sie nicht aufsetzen möchte, dann ist das auch in Ordnung, das kann jeder frei entscheiden.“